vodkamartini hat geschrieben:Denn der ist ein behauptet bedeutungsschweres und v.a. schwerfälliges Heldenmartyrium, das mit aller Gewalt versucht dem bunten Heilsbringer Tiefe zu verleihen. Das funktioniert imo in der ersten Hälfte überraschend gut, verspielt aber enorm an Kredit, als man sich in der zweiten Hälfte mit der Konsolenklopperei anbiedert, die auch die allermeisten Marvel-Filme beschließt. Als Zwitter zwischen düsterem Dark Knight und poppigen Marvel-Style irgendwie beliebig und konturlos. Das lässt für den neuen Film wenig Gutes erwarten, zumal der Trailer deutlich suggeriert, dass exakt diese Schwächen wiederholt werden.
Mal sehen, ob ich von Freunden überredet werde, aber das ist Voraussetzung für eine Kinosichtung.
Das sehe ich interessanterweise fast komplett andersrum.
Ich habe in der ersten Hälfte keinerlei Leben, geschweige denn Tiefe entdecken können. Im Gegenteil, ich empfand die Charaktere und die Narration als unfassbar steril, kalt, leblos, stumpf, langweilig und so weiter, und so fort. Die actionlastige zweite Hälfte teilt diese Tribute zwar ebenfalls, wirkte aber insgesamt doch marginal besser, weil eine Dynamik, sei sie noch so platt, vorhanden war. Oder anders gesagt: Hälfte eins ist der geradezu erbärmlich dilettantische da auf allen Ebenen komplett versagende Versuch einer dramatischen Superheldengeschichte, in Hälfte zwei kann man sich wenigstens noch Spezialeffekte anschauen. Unterm Strich war der "Film" für mich aber unterirdischer Müll, im Review habe ich gnädige vier Punkte vergeben, wenn ich ehrlich bin wären einer bis zwei angebrachter. Zusammen mit X-Men Origins und Craptastic Bore 2015 der Tiefpunkt des Genres.
Für mich suggerieren die Trailer zur fledermausifizierten Fortsetzung zwar stilistisch auch vieles von dem, was ich Man of Steel überhaupt nicht mochte, aber die Weiterentwicklung des in der Snyder-Version grauenhaft langweiligen Superman-Mythos in ein DC-Universum mit Batman und Konsorten stimmt mich doch einigermassen neugierig. Ich erhoffe mir immer noch eine Steigerung, und die hat sich Snyder mit dem Erstling eigentlich sehr leicht gemacht.