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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1611
Maibaum hat geschrieben:Ganz im Gegenteil, wenn jeder eine Meinung hat kann man über diese Diskutieren, denn eine Meinung kann man ändern. Aber über Wahrheiten braucht man nicht zu diskutieren, die stehen ja fest. Da reicht es sie zu konstatieren.
Eigentlich habe ich dazu oft genug schon geschrieben. Gerade in der Kunst macht das eben keinen Sinn, denn die eigene Meinung ist unangreifbar, warum sollte die Meinung eines anderen diese ändern?
Während man über die Wahrheit ganz wunderbar diskutieren kann, weil die eben, wie von verschiedenen Seiten mehrfach geschrieben, keiner hat. In der Politik ist das ständig so. Da diskutieren die verschiedensten Parteien beispielsweise über die sinnhaftigkeit von Stuttgart 21. Über seine spätere Leistungskapazität. Sachen zu denen es Fakten gibt. Wozu es eine absolute Wahrheit gibt. Nur entweder hat die keine der beteiligten Parteien hat, oder weil sie eine beusst zurück hält und gegen besseres Wissen andere Dinge verbreitet. DEswegen wird diskutiert. Weil man die Wahrheit herausfinden will (bzw. manche wollen das sicherlich nicht, und diskutieren nur des Scheins wegen mit). Aber da geht es nicht um Meinungen sondern um Fakten/Wahrheiten. Allerdings wird man erst wenn dieser Bahnhof steht wissen, welche der beiden Seiten denn nun recht hatte. Doch da wird diskutiert mit dem Ziel, den anderen argumentativ schachmatt zu setzen, um zu zeigen, dass man selbst die "richtige" Überzeugung hat. Und wie gesagt. Eine von beiden Parteien hat ja recht, oder die Wahrheit liegt in der Mitte, aber Fakt ist: Es gibt eine absolute Wahrheit über diese Frage die zur Diskussion steht.
Maibaum hat geschrieben:Mit anderen Worten du weißt gar nicht wo diese Wahrheit liegt. Du möchtest zwar daß es eine gibt, aber du hast nicht die geringste Idee wo diese ist, und wer diese Wahrheit besitzt. Sie ist dann irgendwo in einem nicht bestimmbaren Bereich. Letztendlich wäre der logische Schluß aus dem was du hier schreibst daß es keine Wahrheit gibt. Und der einzige logische Ausweg aus diesem Dilemma.
Welches Dilemma? Ich widersetze mich nur "überspitzt und provokant gesagt" einem egozentrischen Weltbild, dass sich selbst in den Mittelpunkt stellt und die eigene Meinung, als unangreifbare Instanz, quasi als Schutzschild verwendet.
Und das was du schreibst macht letztendlich auch keinen Sinn: Denn nur weil ich nicht weiß, wo die Wahrheit ist, heißt das doch noch lange nicht, dass es sie nicht gibt? Wenn die Wahrheit nur dann existiert, wenn man sie selbst kennt, oder weiß von wem man sie erfahren kann, dann erscheint mir das nach einer ziemlich verqueren Auffassung, die diesem Wort absolut nicht gerecht wird.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1614
dernamenlose hat geschrieben:Und das was du schreibst macht letztendlich auch keinen Sinn
Ach doch, das ergibt hervorragenden Sinn, aber ich will euch jetzt nicht unterbrechen, dafür amüsiert es mich grad zu sehr. Bitte weitermachen, ich glaube, Maibaum ist dran.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1616
dernamenlose hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Ganz im Gegenteil, wenn jeder eine Meinung hat kann man über diese Diskutieren, denn eine Meinung kann man ändern. Aber über Wahrheiten braucht man nicht zu diskutieren, die stehen ja fest. Da reicht es sie zu konstatieren.
Eigentlich habe ich dazu oft genug schon geschrieben. Gerade in der Kunst macht das eben keinen Sinn, denn die eigene Meinung ist unangreifbar, warum sollte die Meinung eines anderen diese ändern?
Während man über die Wahrheit ganz wunderbar diskutieren kann, weil die eben, wie von verschiedenen Seiten mehrfach geschrieben, keiner hat. In der Politik ist das ständig so. Da diskutieren die verschiedensten Parteien beispielsweise über die sinnhaftigkeit von Stuttgart 21. Über seine spätere Leistungskapazität. Sachen zu denen es Fakten gibt. Wozu es eine absolute Wahrheit gibt. Nur entweder hat die keine der beteiligten Parteien hat, oder weil sie eine beusst zurück hält und gegen besseres Wissen andere Dinge verbreitet. DEswegen wird diskutiert. Weil man die Wahrheit herausfinden will (bzw. manche wollen das sicherlich nicht, und diskutieren nur des Scheins wegen mit). Aber da geht es nicht um Meinungen sondern um Fakten/Wahrheiten. Allerdings wird man erst wenn dieser Bahnhof steht wissen, welche der beiden Seiten denn nun recht hatte. Doch da wird diskutiert mit dem Ziel, den anderen argumentativ schachmatt zu setzen, um zu zeigen, dass man selbst die "richtige" Überzeugung hat. Und wie gesagt. Eine von beiden Parteien hat ja recht, oder die Wahrheit liegt in der Mitte, aber Fakt ist: Es gibt eine absolute Wahrheit über diese Frage die zur Diskussion steht.
Hmm, ist das dein Ernst? schädelkratz, schädelkratz ...

Mir scheint fast du verwechselt irgendwie die Worte Meinung und Wahrheit.

Eine Meinung ist unangreifbar? Das ist nicht das was das Wort Meinung aussagt. Eine Meinung ist schon von der Wortbedeutung her stets angreifbar. Jede meiner Meinungen ist angreifbar, schon deswegen weil sie darauf basiert wie ich geprägt wurde, was ich gelernt und gemacht habe. Wäre ich woanders aufgewachsen hätte ich mit größter Wahrscheinlichkeit in vielen Dingen andere Meinungen. Auch ändern sich meine Meinungen im Lauf der Jahrzehnte, Veränderung ist hier sogar ausdrücklich von mir erwünscht.

Und das es zu dem Bahnhof eine Wahrheit gibt die es nur herauszufinden gilt sehe ich auch nicht so. Da sehe ich nur Meinungen die aufeinanderprallen. Da geht es um Interessen, und aus denen wird sich je nach Durchsetzungsfähigkeit ein Kompromiß ergeben.
Was dabei Fakt ist und was nciht wird durch Meinungen geprägt, und das dabei irgendwer der Interessen hat eine Wahrheit sucht wäre ein Wunder.

Welches Dilemma? Ich widersetze mich nur "überspitzt und provokant gesagt" einem egozentrischen Weltbild, dass sich selbst in den Mittelpunkt stellt und die eigene Meinung, als unangreifbare Instanz, quasi als Schutzschild verwendet.
Wie schon gesagt Meinungen sind stets angreifbar und veränderbar, was du sagst trifft viel mehr auf Leute zu die meinen über alles die Wahrheit und damit auch die Deutungshoheit zu haben.
Und das was du schreibst macht letztendlich auch keinen Sinn: Denn nur weil ich nicht weiß, wo die Wahrheit ist, heißt das doch noch lange nicht, dass es sie nicht gibt? Wenn die Wahrheit nur dann existiert, wenn man sie selbst kennt, oder weiß von wem man sie erfahren kann, dann erscheint mir das nach einer ziemlich verqueren Auffassung, die diesem Wort absolut nicht gerecht wird.
Das Dilemma ist nach wie vor daß du eine Welt möchtest die überschaubar aus richtig oder falsch besteht, also aus Wahrheiten, aber selber nicht weißt wo diese Wahrheiten zu finden sind, oder wie diese Wahrheiten aussehen. Stattdessen flüchtest du dich in eine obskure Haltung die einfach annimmt daß diese Wahrheit schon irgendwo sein muß weil es einfach so ist.
Dann finde erst mal die Wahrheiten über alles, aber bis dahin hast du nur Meinungen zur Verfügung.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1617
Maibaum hat geschrieben:Was dabei Fakt ist und was nciht wird durch Meinungen geprägt, und das dabei irgendwer der Interessen hat eine Wahrheit sucht wäre ein Wunder.
Ein Wunder wäre es nicht. Es wäre die Aufgabe eines jeden Politikers. Leider kommen die wenigsten dieser Aufgabe nach, weshalb du sogar recht hast. Doch zumindest nach außen wird es als das verkauft, als was ich es geschildert habe, weil das auch der Idealzustand wäre.
Maibaum hat geschrieben:Dann finde erst mal die Wahrheiten über alles, aber bis dahin hast du nur Meinungen zur Verfügung.
Wenigstens dem letzten Halbsatz kann ich großenteils zustimmen. Habe aber auch nie wirklich was anderes behauptet. Und auf den Rest will ich langsam nicht mehr eingehen. Schon mindestens dreimal hier im Forum gemacht und jedes mal läufts aufs gleiche (nämlich nichts hinaus)
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."