GoldenProjectile hat geschrieben:Ich weiss (...) von Czerny, dass seine Szene (nicht unbedingt seine Rolle sondern mehr das Drumherum) sehr stark war.

Schade, dass man Czerny für die restlichen Filme nicht verpflichten wollte oder konnte.

Casino Hille hat geschrieben:Aber der Hopkins darf doch so richtig toll seine frauenfeindlichen Sprüche vom Stapel lassen.

Besonders das hier ist doch toll: "To go to bed with a man and lie to him? She's a woman. She's got all the training she needs. "

M:I5 Rogue Nation auf DVD

Wirklicher starker Beitrag der Reihe, hat nach der erneuten Sichtung wieder richtig Spaß gemacht. Die Ähnlichkeit der Schauplätze mit SP ist wirklich frappierend. Aber ich möchte keine Diskussion lostreten, wer jetzt von wem geklaut hat. Jedenfalls hat Tom Cruise Bond wirklich verstanden, ich glaube noch mehr als Sam Mendes!
Vergleiche sind doof und hinken, aber vergleicht man die Inszenierung der Actionszenen mit SP, hat M:I5 klar die Nase vorn. Inszenatorisch ist die Opernszene großartig, die Filmmusik passt, der Cast sowieso und auch den Bösewicht Sean Harris finde ich stark. Spektakulär und unterhaltsam, was will man mehr. Es bleibt wie nach der Kinosichtung bei 9/10.

Hab ich nach dem Kinobesuch auch gegeben , Zweitsichtung steht aber noch aus.

Ich finde die Reaktionen auf Harris interessant. Keine Ahnung, wo die Masse da einen starken Bösewicht sieht. Der Kerl hat 10 Minuten Screentime, wirkt 0 bedrohlich, alles, was an ihm gefährlich sein soll, ist eine bloße Behauptung, die nie eingehalten wird und seine gesamte Charakterisierung erfolgt durch keine einzige Tat, sondern durch ein permanentes Gelaber von Cruise, der diesen immer wieder zum genialen Mastermind erklärt. Das war eher ein sehr schwacher Bösewicht der Marvel-Marke und für mich der essentielle Grund, warum eine Wertung jenseits der 8/10 trotz der tollen Action und herrlichen Witzeleien leider nicht möglich war.

Casino Hille hat geschrieben:Ich finde die Reaktionen auf Harris interessant. Keine Ahnung, wo die Masse da einen starken Bösewicht sieht. Der Kerl hat 10 Minuten Screentime, wirkt 0 bedrohlich, alles, was an ihm gefährlich sein soll, ist eine bloße Behauptung, die nie eingehalten wird und seine gesamte Charakterisierung erfolgt durch keine einzige Tat, sondern durch ein permanentes Gelaber von Cruise, der diesen immer wieder zum genialen Mastermind erklärt. Das war eher ein sehr schwacher Bösewicht der Marvel-Marke und für mich der essentielle Grund, warum eine Wertung jenseits der 8/10 trotz der tollen Action und herrlichen Witzeleien leider nicht möglich war.

Einen richtig starken Bösewicht wird es bei M:I deshalb nicht mehr geben, weil Cruise Angst hat, dass dieser ihm sonst die Show stehlen würde. Traurig, aber wahr...

Dann hat man bei Teil 5 scheinbar versagt.

Casino Hille hat geschrieben:Dann hat man bei Teil 5 scheinbar versagt.

Du sagst doch selbst, dass der Bösewicht schwach war. Jetzt bin ich verwirrt...

Ja, genau. Ich sage das. Aber wie ich anmerkte: Die Masse sieht das ganz anders, eigentlich liest man fast überall großes Lob für Sean Harris und seinen Schurken. Ich kann das zwar nicht nachvollziehen, aber wenn was du sagst richtig ist (was ich allerdings nicht wirklich glaube), dann hat man bei den meisten Zuschauern genau das Gegenteil von dem erzielt, was man eigentlich wollte.

Casino Hille hat geschrieben:Ja, genau. Ich sage das. Aber wie ich anmerkte: Die Masse sieht das ganz anders, eigentlich liest man fast überall großes Lob für Sean Harris und seinen Schurken. Ich kann das zwar nicht nachvollziehen, aber wenn was du sagst richtig ist (was ich allerdings nicht wirklich glaube), dann hat man bei den meisten Zuschauern genau das Gegenteil von dem erzielt, was man eigentlich wollte.

Dann ging wohl wirklich was schief.

Ich finde Harris durch seine ruhige, zurückgenomme Art sehr bedrohlich. Finde nicht, das er wenig Screentime hat, zumindest taucht er öfters auf (Plattenladen, eine sehr fiese Szene gleich zu Beginn, Oper, in seinem Büro, auf dem Friedhof und natürlich im Finale).
Dass Cruise keine Stars neben sich duldet, halte ich mit Verlaub für Quatsch. Baldwin, Renner und Pegg sind ja auch wer. Außerdem finde ich, dass Cruise hier sehr sympathisch agiert, nämlich als Teamplayer, der auch mal nicht weiter weiß und im Grunde sehr verletzlich wirkt.

DonRedhorse hat geschrieben:Dass Cruise keine Stars neben sich duldet, halte ich mit Verlaub für Quatsch.

DonRedhorse hat geschrieben:Ich finde Harris durch seine ruhige, zurückgenomme Art sehr bedrohlich.

Klar, das kann wirken, ist aber ne schmale Gradwanderung, geht bei mir nicht wirklich auf. Und wie gesagt, mir fehlt bei ihm mal eine Charakterisierung außerhalb von Cruises Geschwafel über ihn, mir fehlt dieser eine Moment, in dem mir Harris Dominanz vorgeführt wird (wie in SP die Szene beim Rom-Meeting, als alle aufstehen wenn er den Raum betritt).

DonRedhorse hat geschrieben: Dass Cruise keine Stars neben sich duldet, halte ich mit Verlaub für Quatsch.

Er duldet schon Stars neben sich, nur dürfen die nicht zu gut präsentiert werden. Bestes Beispiel dafür ist Philip Seymour Hoffman in Teil 3, den man schon recht schwach "entsorgt" hat.

Außerdem achtet Cruise immer darauf, dass sich neben ihm keine Figuren etablieren. Der einzige, der seit Beginn dabei ist, ist Ving Rhames. In jedem Film einen neuen Boss zu besetzen ist schon ein starkes Stück...

Ist das jetzt deine Interpretation oder kannst du das ganze mit Fakten irgendwie belegen?

Hat Cruise tatsächlich so starken Einfluss auf die Filme, dass er über (Um-)Besetzungen entscheiden könnte? Oder sind das eher die Herrschaften Woo, De Palma, J.J. und Konsorten die hierin das Sagen haben?