danielcc hat geschrieben:Klar, der Bösewicht ist für die Katz - wie Hille sagt: Es hätte gar keinen geben müssen.
Teil 4 hat ja auch praktisch keinen. Der der da ist, ist eine bloße Pflichterfüllung und zurecht auf gefühlte 3 Minuten Screentime reduziert. Beschädigt den Film kein bisschen.
danielcc hat geschrieben:Teil 4 ist ein großer Spaß, mit einem tollen Team, witzigen Situationen und extrem spannenden, brillant konstruierten Sequenzen.
So ist es. Ein (für mich) jetzt schon großer Unterhaltungsklassiker. Wahnsinnig sympathisch, selbstironisch, hand-made, stilvoll usw.
danielcc hat geschrieben:Zu Hilles Einschätzung der Action aus Teil 3. Bei euch beiden habe ich manchmal das Gefühl, dass ihr so fixiert darauf seid etwas "stilistisch besonderes" zu erwarten, dass ihr gar nicht mehr genießen könnt was geboten wird. Was ist denn an der Deutschland Sequenz interessant?
Na ja, wie würde das dann dazu passen, dass ich viel im Blockbuster-Genre schaue und mich auch von Marvel Filmen gerne mitnehmen lasse? Also, dass es nur um stilistische Besonderheiten ginge, trifft jedenfalls auf mich nicht zu (auf Maibaum vielleicht schon, aber du hast ja auch mich angesprochen). Letzten Endes geht es mir darum, dass ein Film mich unterhält und in zweiter Linie (das ist dann aber eben schon dann die Kategorie der sehr guten Filme) mich fasziniert oder begeistert. Aber erst einmal möchte ich nur meinen Spaß haben und den liefern mir alle M:I Teile bis auf den dritten. Liegt das daran, dass er stilistisch nichts besonderes ist? Ja, aber nicht nur, denn das ist Rogue Nation auch nicht und den halte ich für den zweitbesten Teil der Reihe. Es liegt ganz einfach daran, dass alles was Abrams aufzubieten hat, ich schon mal irgendwo anders und zwar besser gesehen habe. Da sind in den Actionszenen 1-2 nette Ideen, aber das ist alles nicht, womit man mich mittlerweile noch locken kann, weil ich mir das woanders genauso gut (und deutlich angenehmer) anschauen kann. Retten könnte Abrams das, wenn er stilistisch etwas eigenes einbringen würde, also durch seine Inszenierung diesen Mangel aufheben würde (wie Woo das zum Beispiel macht, viele Actionszenen bei ihm kennt man so ja auch schon von Bond oder sonst woher, aber nicht in dieser Form, die er einbringt). Tut er aber nicht. Ich mag M:I 3 also nicht, weil er aus ästhetischen Gesichtspunkten nichts besonderes ist, sondern ich mag M:I 3 nicht, weil er mich nicht packen kann und stelle dann fest, dass eine andere Inszenierung für mich wohl deutlich besser gewirkt hätte. Und ich sagte, dass die Deutschland Einlage die beste des Filmes ist, nicht, dass sie wirklich sehr gut sei. Die ist okay, sieht ganz nett aus, hat mich ansatzweise gepackt, aber wirklich toll war das auch wieder nicht.
Und den Bösewicht von Teil 3 finde ich eigentlich sogar ziemlich schwach (habe ich hier in irgendeinem Review auch mal dargelegt). Hoffman spielt das top, ist klar, aber hat eigentlich fast gar keine gemeinsame Szene mit Cruise, ist nur sehr selten im Bild und weckt durch seine Motivation mit diesem blöden Mega-MacGuffin den Eindruck, er selbst sei ein laufendes filmisches Konzept. Ist also wie alles in Abrams Filmografie: Auf den ersten Blick nett, auf den zweiten aber mit erheblichen Mängeln in Substanz, Wirkung und Ausrichtung.