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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1351
ProfessorDent hat geschrieben:Nachdem die Rachepläne Trevelyans in GoldenEye nicht gerade realistisch rübergekommen sind, wirken Silvas Rachepläne gut durchdacht und überzeugend.
Wieso waren die Rachepläne von 006 nicht überzeugend? Letzten Endes ist doch in beiden Fällen (Alec/Silva) die Motivation für den Racheakt beinahe dieselbe, nur das sie in SF personengebunden und in GE auf die Nation England bezogen wird. Aber in überzeugend oder nicht überzeugend würde ich tatsächlich gar nicht unterteilen. Tatsächlich finde ich beide Charaktere in dieser Hinsicht absolut nachvollziehbar handelnd.
ProfessorDent hat geschrieben:Daniel Craig, der im Film wirklich alt ausschaut, passt hier wie die Faust aufs Auge, denn nach den Charakterstudien in Casino Royale und Ein Quantum Trost ist Skyfall die optimale Fortsetzung.
Wirkt nicht gerade im direkten Triple Feature mit den Vorgängern SF etwas merkwürdig, weil er den gerade noch jungen 007 als alten Mann thematisiert? Ich stimme dir zwar zu, dass Craig rein optisch deutlich älter ausschaut, aber das macht diesen Bruch im Charakter ja eigentlich noch schlimmer (und umso lustiger, dass SP dies dann gleich gar nicht mehr anspricht). Stören tut es mich zwar nicht, da SF hier viel mit der Meta-Ebene spielt und man den Film da in der Hinsicht etwas sehr gesondert betrachten muss, aber so wie du es sagst klingt es für mich etwas merkwürdig.
ProfessorDent hat geschrieben:Erst mit der Zeit kommt man darauf, dass der von Bardem dargestellte Charakter einen derart ausgeklügelten Plan entwickelt hat
Uff. Na ja, ich glaube, hier im Forum wurde oft genug aufgeführt, dass Silvas Plan bei genauerer Betrachtung ziemlicher Käse ist und das auch durchaus mehr als die meisten anderen Schurkenpläne. Allerdings muss ich SF zugestehen, dass einem einfach die Zeit fehlt, das ganze genauer nachzuvollziehen, wenn dann die eigentliche Idiotie beginnt, weil Mendes das Tempo zu hoch hält. Das ist clever gelöst und gut gemacht, aber kann in letzter Konsequenz nicht ganz verdecken, dass da inhaltlich ein ziemliches Erklärungsloch über SF schwebt, auf das man keine zufriedenstellende Antwort erwarten bzw. sich selbst schaffen kann.
ProfessorDent hat geschrieben:Judi Dench hat ihre Rolle zwar schon 6 mal wunderbar gespielt, eine solch schauspielerische Glanzleistung ist ihr in dieser Dimension vorher jedoch nicht gelungen
Ich fand Dench tatsächlich in TWINE und QOS viel intensiver als in SF. Das hat gar nicht so viel mit SF zu tun, sondern mehr damit, dass in den anderen beiden Filmen ihre Gedankengänge und Emotionen mehr zwischen den Zeilen dargestellt werden müssen (durch den anderen Handlungsfokus in ihren Szenen) und sie daher mehr gefordert wird. Ihre Leistung in SF ist dennoch sehr gut, aber handlungsbedingt nicht ganz so herausragend wie in den beiden genannten Filmen.
ProfessorDent hat geschrieben: Doch nicht nur das Feeling lässt Skyfall wie einen Klassiker wirken, auch mit dem oben erwähnten (wieder)eingeführten Charakteren kommt ein Stück „Bondklassik“ zurück
Um auf eine andere Diskussion zurückzugreifen: So ist es. SF ist ein Bond mit viel Retro-Charme, der besonders durch seine Erinnerungen an die vorherigen Klassiker profitiert, der auch viel mit den altmodischen Elementen spielt und diese am Ende sogar als Endlösung präsentiert (also diesen Konflikt zwischen der alten Gangart und den modernen Actionfilmen im Film selbst thematisiert). Das ist stark gemacht (witzigerweise sehr ähnlich zu GE, der dieselbe Thematik anging) und ein schönes Fazit nach 50 Jahren, auf das Mendes auch konsequent hinarbeitet, wenngleich er damit bewusst die beiden Vorgänger komplett ad absurdum führt, was wohl so nur die 4-Jahres-Pause möglich war.
ProfessorDent hat geschrieben:Besonders beim Ende in London bekomme ich immer Gänsehaut, Moneypenny stellt sich vor, und Bond trifft M in seinem alten (und schönsten) Büro, unterlegt mit dem Bondtheme
Eine Untermalung, die ich nie verstanden habe. Hatte Newman einfach keinen Bock, seine eigene Version des berühmten Themas zu komponieren oder war er so von Arnolds CR-Version überzeugt, dass er sie unbedingt benutzen wollte? :) Wir werden es wohl nie erfahren (ich tippe auf ersteres, aber das ist Spekulation), ansonsten stimme ich dir zu, in der Endszene spielt Mendes ultimativ mit den Gefühlen der Bond-Jünger und präsentiert die volle Ladung Nostalgie und Klassik. Ein Moment, der schnell aufgesetzt hätte wirken können (einfach, weil er es ist), aber emotional perfekt funktioniert und die richtige Dosierung erfährt. So endet SF trotz aller Tragik in einem triumphalen Moment. Schön gemacht und gut überlegt, inszenatorisch nett aufgelöst.
ProfessorDent hat geschrieben:Moneypenny wird von Naomi Harris gespielt, die ihre Sache gut macht, aber mehr im Außeneinsatz überzeugt, als hinter dem Schreibtisch
Hehe, das klingt gut, ist aber angesichts ihrer Rollendarstellung in SF und ihrer Screentime im Außeneinsatz vs. ihrer Screentime hinter dem Schreibtisch keine so große Kunst. :wink:
ProfessorDent hat geschrieben:Kommen wir zum Bondgirl: In diesem Film ist es nicht ganz eindeutig, da das richtige Bondgirl nur eine Nabenrolle und keine Hauptrolle spielt
Ja, das ist der ganz große Bruch in SF. Und Mendes macht hier alles richtig, da der Film kein Bondgirl braucht und deshalb auch einfach mal keines hat. So muss das sein und genau mit dem Mut muss seine Handlung in einem Bondfilm eben einfach konsequent erzählen... auf dem Papier. Wirklich unsetzen tut es Mendes dann ja doch nicht, weil er uns mit Ersatz-Bondine Severine abspeist, die er dann aber folgerichtig nach kurzer Zeit wieder aus dem Spiel nehmen muss. Ihren Auftritt hätte man sich sparen können, er wirkt wie ein Alibi-Moment für die Fans, die auf eine solche Szene in einem Bondfilm warten.
ProfessorDent hat geschrieben:Sein Soundtrack vermittelt deutlich mehr Bondfeeling, da das Bondthema ständig in den Tracks eingebaut ist und häufig Film verwendet wird.
Der Logik kann ich nicht folgen. Newmans Soundtrack vermittelt also mehr Bondfeeling als... ja, als was eigentlich? Als die der beiden Vorgänger? Das fänd ich doch etwas merkwürdig im Vergleich, da die durch ihren "Prequel-Reboot-whatever-Charakter" ja bewusst auf das Bond-Thema verzichten mussten/sollten. Oder mehr als Arnolds Scores im allgemeinen? Dann fänd ich die Begründung bezüglich des Themas etwas komisch, da dieses wohl keiner so oft wie Arnold eingesetzt hat im Falle von TND, TWINE und ganz extrem DAD.
ProfessorDent hat geschrieben:Ich hoffe meine Kritik hat euch gefallen, wenn nicht, dann ist mir das jetzt egal ;)
Läuft bei dir. :lol:
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1352
@Casino Hille: Das klingt doch schon fast alles viel positiver als sonst, wenn du dich über SF äußerst. Warum nicht immer so ;) ?
Casino Hille hat geschrieben:Uff. Na ja, ich glaube, hier im Forum wurde oft genug aufgeführt, dass Silvas Plan bei genauerer Betrachtung ziemlicher Käse ist und das auch durchaus mehr als die meisten anderen Schurkenpläne. Allerdings muss ich SF zugestehen, dass einem einfach die Zeit fehlt, das ganze genauer nachzuvollziehen, wenn dann die eigentliche Idiotie beginnt, weil Mendes das Tempo zu hoch hält. Das ist clever gelöst und gut gemacht, aber kann in letzter Konsequenz nicht ganz verdecken, dass da inhaltlich ein ziemliches Erklärungsloch über SF schwebt, auf das man keine zufriedenstellende Antwort erwarten bzw. sich selbst schaffen kann.
Doch, das ist ohne Probleme möglich sich eine zufriedenstellende Antwort zu schaffen. Aber man muss sie sich schon selbst schaffen, denn der Film selbst liefert sie einem nicht komplett. Da hätte man etwas präziser sein können. Allerdings wäre der Film dann noch länger geworden und vielleicht etwas aus dem Erzählfluss gekommen.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1353
dernamenlose hat geschrieben:Das klingt doch schon fast alles viel positiver als sonst, wenn du dich über SF äußerst. Warum nicht immer so?
Ich mag SF doch auch. Von daher sollte das wenig überraschend sein. :) Nur hat er für mich nicht den Überstatus, den er hier für andere hat, dementsprechend gibt es oft viel Gegenrede meinerseits, was dann wohl ein wenig einen falschen Eindruck macht. So wie ich gefühlt auch immer sagen würde, dass TSWLM für dich einer der schlechtesten Bonds sein muss und QOS ebenso für Daniel, obwohl die bei euch beiden doch eigentlich noch recht mittig liegen oder?
dernamenlose hat geschrieben:Da hätte man etwas präziser sein können. Allerdings wäre der Film dann noch länger geworden und vielleicht etwas aus dem Erzählfluss gekommen.
Richtig, deswegen war es von Mendes auch klug, das Tempo so stark anzuziehen, dass der Zuschauer von etwaigen Lücken und Problemen stark abgelenkt wird. Das ist wie gesagt an und für sich sehr schön gelöst, hat für mich aber am Ende einen nicht vollkommen zufriedenen Eindruck hinterlassen (allerdings weniger wegen Silvas Plan an sich, sondern mehr wegen dem, was schlussendlich dabei rauskommt).
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1354
Casino Hille hat geschrieben:Ich mag SF doch auch. Von daher sollte das wenig überraschend sein. :) Nur hat er für mich nicht den Überstatus, den er hier für andere hat, dementsprechend gibt es oft viel Gegenrede meinerseits, was dann wohl ein wenig einen falschen Eindruck macht.
Das wieß ich schon, nur hatte ich den Eindruck, dass SF bei dir nach deiner letzten Sichtung gesunken ist, die Kommentare nach deinem Bondmarathon ließen zumindest in diese Richtung schließen.
Casino Hille hat geschrieben:So wie ich gefühlt auch immer sagen würde, dass TSWLM für dich einer der schlechtesten Bonds sein muss und QOS ebenso für Daniel, obwohl die bei euch beiden doch eigentlich noch recht mittig liegen oder?
Korrekt. TSWLM liegt bei mir im Mittelfeld. Mit 7/10 als solider Wertung.
Casino Hille hat geschrieben:Richtig, deswegen war es von Mendes auch klug, das Tempo so stark anzuziehen, dass der Zuschauer von etwaigen Lücken und Problemen stark abgelenkt wird. Das ist wie gesagt an und für sich sehr schön gelöst, hat für mich aber am Ende einen nicht vollkommen zufriedenen Eindruck hinterlassen (allerdings weniger wegen Silvas Plan an sich, sondern mehr wegen dem, was schlussendlich dabei rauskommt).
Aber bei QOS muss man sich doch auch einige Sachen selbst denken. Und da ist es für dich kein Problem. Hier in SF kann man sich das ganze ja auch relativ schlüssig erklären, wenn man den Raum, den der Film dafür lässt, nutzt.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1355
MrWhiTe hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Okay, Samedi, dann erkläre doch mal Silvas Plan. Einfach mal so, wie du es verstanden hast und wie das alles plötzlich einen perfekten Sinn ergibt.
Falscher Thread. Hier geht es um TWINE. ;-)
Das würde mich auch interessieren nach deiner Aussage, Samedi.

Ich werde das mal rüber kopieren.

P.S. Bei TWINE oder dem abgesprochenen QoS ist es zwar schwierig alles zusammen zu setzten, aber es ist möglich, da es für jeden Gedanken eine Erklärung bzw. ein Beweis in Form einer Szene gibt.
Außerdem reden wir bei diesen beiden eher vom Gesamtbild des Films.

In Skyfall hingegen sind schon einzelne Szenen nicht erklärbar.

1. Wieso tötet Patrice den Mann im Hotelzimmer in Shanghai vom anderen Gebäude aus, wo Severine und ihre Handlanger das auch hätten machen können?


2. Wann hat Silva seinen Plan geschmiedet, sich gefangen nehmen zu lassen?
- Theoretisch konnte er erst komplett fertig planen, als er wusste, dass Bond mit Severine zu ihm gebracht wird.

Was ich damit sagen will ist, dass Silvas Plan eigentlich schon möglich wäre, allerdings der zeitliche Ablauf und Bonds handeln völlig dagegen sprechen.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1356
MrWhiTe hat geschrieben:
1. Wieso tötet Patrice den Mann im Hotelzimmer in Shanghai vom anderen Gebäude aus, wo Severine und ihre Handlanger das auch hätten machen können?
Weil Patrice damit beauftragt wurde, aber nicht erkannt werden wollte. Aber das ist für die Haupthandlung in SF ohnehin total unwichtig. Wichtig ist hier ja nur, dass Bond über Patrice irgendwie an Silva rankommt.
MrWhiTe hat geschrieben:
2. Wann hat Silva seinen Plan geschmiedet, sich gefangen nehmen zu lassen?
- Theoretisch konnte er erst komplett fertig planen, als er wusste, dass Bond mit Severine zu ihm gebracht wird.
Ich denke, er plant ab dem Zeitpunkt, als Bond von M wieder für dienstfähig erklärt wird. Er bekommt das alles ja über seine Computer übermittelt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1357
Samedi hat geschrieben:
MrWhiTe hat geschrieben: 2......
Ich denke, er plant ab dem Zeitpunkt, als Bond von M wieder für dienstfähig erklärt wird. Er bekommt das alles ja über seine Computer übermittelt.

Also muss Silva gewusst haben, dass Bond Patrice über die CIA findet, über Patrice dann zu Severine findet und diese ihn dann zu Ihm führt?
Wieso haben Severines Henchman dann den Auftrag Bond zu töten (..Casino nicht lebend verlassen)?


Samedi hat geschrieben:
Weil Patrice damit beauftragt wurde, aber nicht erkannt werden wollte. Aber das ist für die Haupthandlung in SF ohnehin total unwichtig. Wichtig ist hier ja nur, dass Bond über Patrice irgendwie an Silva rankommt.
Damit bestätigst du eigentlich selbst, dass es nicht nachvollziehbar ist.

Ich könnte ewig weiter machen, aber das will ich gar nicht.
Ich halte Skyfall nämlich auch für einen richtig guten Bondfilm.

Das einzige Problem ist, dass wie Hille schon sagte, Skyfall in den Himmel gelobt wird und die Schwächen des Films mit Sätzen wie z.B. "nicht relevant für die Handlung" runtergespielt werden.
Nur komisch, dass genau diese (angeblichen) Schwächen bei anderen Filmen wie TWINE als Hauptriktikpunkt gesehen werden...
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1358
MrWhiTe hat geschrieben: Also muss Silva gewusst haben, dass Bond Patrice über die CIA findet, über Patrice dann zu Severine findet und diese ihn dann zu Ihm führt?
Silva hat genau wie Bond danach Brotkrumen gestreut, die Bond zu ihm führen.
MrWhiTe hat geschrieben: Wieso haben Severines Henchman dann den Auftrag Bond zu töten (..Casino nicht lebend verlassen)?
Glaube kaum, dass die Henchmen diesen speziellen Auftrag von Silva erhalten haben. Aber die waren geistig eh nicht so fit. :lol:
MrWhiTe hat geschrieben: Das einzige Problem ist, dass wie Hille schon sagte, Skyfall in den Himmel gelobt wird und die Schwächen des Films mit Sätzen wie z.B. "nicht relevant für die Handlung" runtergespielt werden.
Nur komisch, dass genau diese (angeblichen) Schwächen bei anderen Filmen wie TWINE als Hauptriktikpunkt gesehen werden...
Ich finde ja TWINE eigentlich ziemlich gut, nur sind die Schwächen bei TWINE relevanter als die angeblichen Schwächen von SF. Als Hauptkritikpunkt würde ich die Drehbuchschwächen aber auch bei TWINE nicht sehen.

Und mal ehrlich: Für TWINE ist es doch ein Luxusproblem, wenn behauptet wird, dass es storytechnisch nicht mit einem der drei besten Bondfilme mithalten kann. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1359
MrWhiTe hat geschrieben:1. Wieso tötet Patrice den Mann im Hotelzimmer in Shanghai vom anderen Gebäude aus, wo Severine und ihre Handlanger das auch hätten machen können?
Weil die ganze Situation von Silva gestellt ist. Bond sollte den Chip aus dem Casino in Macau ja finden. Patrice diente als Lockvogel, er musste den Mord deshalb ausführen, wäre er nicht in Erscheinung getreten wäre Bond ja nie nach Shanghai oder in das Gebäude. Der Mord, den Patrice begeht ist für die Story völlig irrelevant, wichtig ist nur, dass Bond den Chip findet und deshalb nach Macau kommt. Gleichzeitig sehen sich Bond und Severin das erste Mal, was für die Casinoszene in Macau dann wichtig ist.
MrWhiTe hat geschrieben:Also muss Silva gewusst haben, dass Bond Patrice über die CIA findet, über Patrice dann zu Severine findet und diese ihn dann zu Ihm führt?
Wie Samedi schon sagt: Silva hat Brotkrumen gestreut. Schließlich war Patrice der Lockvogel. Bond sollte ihn finden.
MrWhiTe hat geschrieben:2. Wann hat Silva seinen Plan geschmiedet, sich gefangen nehmen zu lassen?
- Theoretisch konnte er erst komplett fertig planen, als er wusste, dass Bond mit Severine zu ihm gebracht wird.
Den Plan sich festnehmen zu lassen kann er theoretisch schon Jahre davor geschmiedet haben, samt den ganzen Informtionen über das Ausweichquartier. Die letzten Einzelheiten gingen natürlich erst ab dem Zeitpunkt, ab dem Bond wieder offiziell im Dienst ist.
MrWhiTe hat geschrieben:Wieso haben Severines Henchman dann den Auftrag Bond zu töten (..Casino nicht lebend verlassen)?
Gute Frage. An dieser Stelle gibt uns das Skript wirklich keinen Hinweis, aber man kann sich ohne Probleme einfach dazu denken, dass die Aktion dazu gehört um die ganze Sache glaubhaft zu machen. Schließlich soll es nicht zu einfach wirken, sont könnte Bond eventuell Verdacht schöpfen und Silvas Ausbruchsplan verhindern.
MrWhiTe hat geschrieben:Ich könnte ewig weiter machen, aber das will ich gar nicht.
Ich halte Skyfall nämlich auch für einen richtig guten Bondfilm.
Doch das darfst du aber. Dafür ist dieser Thread doch da. Und Fragen, die man klären kann sollte man doch klären. Ich schließe mich da Samedi an: Ich mag TWINE auch, und dennoch sehe ich da Kritikpunkte oder Dinge, die ich an der Story unlogisch finde. Wenn sich diese Punkte dann logisch und nachvollziehbar klären lassen, umso besser. Dann wird mir der Film beim nächsten Mal sicher noch besser gefallen.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1363
Vor allem ist Q eigentlich nicht so dämlich so einen Anfänger Fehler zu begehen.

Aber der Punkt ist doch eher daß Silva so einen Riesenaufwand treibt nur um in eine Anhörung reinzumarschieren. Nur um M ganz profan umzulegen, was er jederzeit und überall hätte machen können.
Und der dickste Klops ist nach wie vor daß Bond sich selber eine Falle stellt und M gleich noch mit drin sitzen lässt. Danke James, ohne dich hätte ich die Dench noch ...

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1364
Maibaum hat geschrieben:Aber der Punkt ist doch eher daß Silva so einen Riesenaufwand treibt nur um in eine Anhörung reinzumarschieren. Nur um M ganz profan umzulegen
Danke lieber Maibaum. Genau dasselbe habe ich weiter oben auch gesagt ("hat für mich aber am Ende einen nicht vollkommen zufriedenen Eindruck hinterlassen (allerdings weniger wegen Silvas Plan an sich, sondern mehr wegen dem, was schlussendlich dabei rauskommt))", ist in der Logik-Diskussion aber untergegangen. Mit Silvas konfus unwahrscheinlichem Plan könnte ich beinahe noch leben, aber das Ergebnis dieser saukomplizierten Angelegenheit ist irgendwie belanglos winzig. Da müsste schon deutlich mehr hinterstecken, um die aufgebaute Spannung und die versucht dargestellte Brillanz Silvas befriedigend aufzulösen.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1365
Casino Hille hat geschrieben:Okay, aber er wollte M bei der Anhörung umbringen. Und darauf war auch in der U-Bahn alles abgestimmt. Wäre ja schade gewesen, wenn Q sich einen Tag freigenommen hätte.
Warum war die ganze U-Bahn Geschichte darauf abgestimmt? Woraus schließt du das?
Klar, wenn Q sich freigenommen hätte, dann wäre er erst einen Tag später freigekommen, aber ganz ehrlich:
1. Wenn man die solche Möglichkeiten als Kritikpunkt heranzieht, dann wird nahezu jeder Plan, der irgendwie zeitlich getrimmt ist, unrealistisch.
2. Silva wird sich als ehemaliger MI6-Agent denken können wie M tickt. Und auch, dass sie sofort wissen will was auf dem Laptop ist, und an wen die Dateien verschickt wurden. Gerade letzteres ist ja höchst dringlich, da geht es um Menschenleben, da kann man nicht einfach mal einen Tag warten.
Aber ansonsten war da zeitlich nichts abgestimmt. Silva hat nicht schon Wochen davor geschaut, wann eine U-Bahn auf dem Gleis fährt, das er sprengen muss. Die Sprengung erfolgt ja auch nicht automatisch, sondern auf Knopfdruck, das heißt, Silva kann den Zeitpunkt bestimmen.
Und um der allzu oft gestellten Frage mit der zeitlichen Abstimmung der durch die Tunneldecke stürzenden U-Bahn und Bonds Standort zuvorzukommen:
Die war nicht für ihn bestimmt. Zumindest nicht ursprünglich. Die Tunneldecke wurde schon lange davor mit Sprengladungen präpariert, allerdings nicht für Bond, sondern um 1. ein möglichst großes Aufsehen zu erregen und 2. die Polizei von dem Ort wegzulocken, an dem sie eigentlich gebraucht wird. Und natürlich auch generell ein großes (Verkehrs-) Chaos entstehen zu lassen.
Maibaum hat geschrieben:Vor allem ist Q eigentlich nicht so dämlich so einen Anfänger Fehler zu begehen.

Aber der Punkt ist doch eher daß Silva so einen Riesenaufwand treibt nur um in eine Anhörung reinzumarschieren. Nur um M ganz profan umzulegen, was er jederzeit und überall hätte machen können.
Also das ist doch nun schon zig Mal durchdikutiert worden. Er will M nicht ganz profan umlegen. Er will sie an dem Ort, an dem sie kurz zuvor an den Pranger gestellt wurde hinrichten. Nicht schlicht umlegen. Er will sie demütigen. Erstens mit seinem Ausbruch und zweitens, indem er sie eben an genau diesem Ort umbringt. In der Öffentlichkeit, bzw. vor den Medien.
Selbstverständlich geht es ihm nicht darum sie schlicht umzulegen.
Maibaum hat geschrieben:Und der dickste Klops ist nach wie vor daß Bond sich selber eine Falle stellt und M gleich noch mit drin sitzen lässt.
Darüber kann man streiten. Natürlich hätte er M auch irgendwo verstecken können, aber dann wäre eben niemand da gewesen um sie zu beschützen. Zumal sie ja auch niemand anderes wollte. Sondern nur ihn. Sie hat nur ihm vertraut. Da war das letztendlich die einzige Möglichkeit, wenn es auch nicht die schlaueste ist.
Maibaum hat geschrieben:Vor allem ist Q eigentlich nicht so dämlich so einen Anfänger Fehler zu begehen.
Das kann ich schon am ehesten nachvollziehen (also diesen Kritikpunkt). Vielleicht kann man es aber dadurch erklären, dass Q den Computer an das Netzwerk anschließt, weil sonst die Kapazitäten nicht ausreichen. Sowohl was das Datenvolumen, bzw. die Software , als auch was die menschliche Arbeitskraft angeht.
Schließlich arbeitet die ganze Abteilung mit und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht so leicht ist, mit einem simplen Laptop ganz alleine einen der bestgesicherten Computer der Welt zu hacken (auch wenn der dann letztendlich absichtlicherweise gar nicht so sicher war.)
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