Wie findet ihr TSWLM?

1/10 (Keine Stimmen)
2/10 (Keine Stimmen)
3/10 (Keine Stimmen)
4/10 (Keine Stimmen)
5/10 (Keine Stimmen)
6/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
7/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (10%)
8/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9 (18%)
9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13 (25%)
10/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22 (43%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 51

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

259
Filmkritik: James Bond 007: Der Spion der mich liebte
Soeben habe ich den 10. James Bond Film, der Spion der mich liebte, gedreht in den Jahren 1976 und 1977, gesichtet. Nun folgt meine Kritik, viel Spaß damit!

Ein Sowjetisches und ein britisches Atom-U-Boot versschwinden spurlos. Die Briten und die Russen setzten ihre besten Agenten auf den Fall an, James Bond 007 und Triple X alias Major Anya Amasova. Bald kommen sie einem kaltblütigen Killer, namens Beißer, auf die Spur. Nach der Untersuchung eines Beweismittels, erkennen sie die Verbindung zu Karl Stromberg, einem größenwahnsinnigen Reeder. Nachdem Bond und Triple X mithilfe eines dritten U-Boots in Strombergs Hauptschiff vorgedrungen sind, stellt sich heraus, dass er Moskau und New York vernichten will. Triple X wird von Stromberg zu Atlantis, einer Unterwasserfestung, gebracht. Währenddessen verhindert Bond die Auslöschung von Moskau NYC und dringt schließlich in Atlantis ein, tötet Stromberg und befreit Triple X.

Bereits zum dritten Mal schlüpft Roger Moore in die Rolle des Geheimagenten und liefert sich ein 2 stündiges Dauerspektakel. Einige finden er wirke gelangweilt in seiner Rolle, aber das kann ich nirgends erkennen. Bond ist gegenüber Triple X immer einen Schritt voraus und macht sich sogar über sie lustig, z.B. im Auto bei den Säulen vor Karnak. Allgemein wirkt Bond tiefenentspannt und findet nicht mal einen heraneilenden Killer wichtig genug um sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Moore, der mittlerweile auch die richtige Mischung aus Humor und Härte gefunden hat, ist Bond, James Bond.

Die weibliche Hauptrolle, Anya Amasova alias Triple X, wird von Barbara Bach gespielt. Leider ist Triple X ein bisschen dümmlich, für eine Top Agentin. Sobald es zum Kampf kommt schreitet sie zurück und heult in der nächstgelegenen Ecke, normal für Bondgirls, aber für die beste Agentin der Russen doch ein wenig mager. Die ganze Autofahrt staunt sie über jeden Trick den Bonds Auto so drauf hat, obwohl sie alle Funktionen kennen müsste, denn sie hatte die Pläne zu dem Wagen zwei Jahre zuvor gestohlen. Ihre Rachepläne sind lächerlich. Als Agent müsste sie sich doch bestens in Bonds Situation bei der anfänglichen Verfolgungsjagd hineinversetzten müssen. Nicht nur das, am Ende als sie Bond Erschießen könnte, reichen zwei Sätze von Bond und die Rachepläne sind vergessen, lächerlich!

Der Bösewicht Karl Stromberg, dargestellt von Curd Jürgens, setzt hier ganz andere Maßstäbe. Er ist einer der Personen an die mir sofort in den Sinn kommen, wenn ich mich mit dem Begriff „Bondwidersacher“ konfrontiert sehe. Stromberg ist richtig gruselig, in seinem Gesicht kann man sofort erkennen, der hier ist der Böse. Seine Eliminierungsmethoden sind so wie man es sich vorstellt, Haie, explodierende Hubschrauber und anderwärtig effektive Tötungsmittel.
Natürlich hat Stromberg auch Handlanger, gleich zwei sogar, Sandor und Beißer, gespielt von Milton Reid und Richard Kiel. Erst genannter stirbt bereits während der ersten Begegnung mit 007. Beißer hingegen stirbt gar nicht, wodurch auch, der überlebt doch eh alles ;). Ein wunderbarer Handlanger, gefällt mir sehr gut.

Der Film stellt auch General Gogols Debut in der Bondreihe dar, wie immer gespielt von Walter Gotell. Gotell bringt die direkte Kopie von M auf die Leinwand, man könnte ihn sich genauso gut als M vorstellen, vielleicht mit etwas mehr Humor als Bernard Lee. Dieser Schauspieler durfte zurecht 10 Jahre lang in der Bondreihe dabei sein.

Nach 10 Jahren Bondpause ist Lewis Gilbert an den Regie Stuhl zurückgekehrt. Sein zweiter Film ist von der Grundhandlung her eine Kopie seines ersten. Ein sowjetisches und ein britisches Dingsbums werden gestohlen, verschluckt von einem riesigen Dingsbums. Der Alarm im Hauptquartier des Bösewichts und die „Eisenbahnen“ dort sehen sich verblüffend ähnlich. Trotz der Ähnlichkeiten ist der Film sehr eigenständig und bis auf den eben genannten Aspekt nicht mit YOLT zu vergleichen.

Das Timing des Films ist geschickt eingefädelt, erst baut man eine Feindschaft mit Triple X auf, dann arbeiten sie zusammen. Richtung Schluss liefert sich Bond eine Massenschlacht, die aber nicht das Ende der Mission bedeutet, da noch ein zweites Finale benötigt wird um den Fall ganz aufzuklären. Die einen mögen das, die anderen nicht. Mir gefällt es gut, denn so wird auch am Schluss nochmal ordentlich Spannung aufgebaut.
Besonders positiv fallen mir die Dialoge auf. Ich weiß nicht inwiefern dass mit der Synchro zusammenhängt, aber die Dialoge sind spitze. Bond reißt viele humorvolle Sprüche und auch die Unterhaltungen mit Amasova sind bis ins letzte Detail wunderbar geistreich.

Leider gibt es über den Film auch einige negative Aspekte zu berichten, hauptsächlich Logikfehler, wie zum Beispiel: Warum soll Bond erst mit Fekkesh Kontakt aufnehmen, Max Kalba dürfte doch als Besitzer eines Nachtclubs nicht allzu schwer zu erreichen sein, oder? Warum steht Fekkesh auf und läuft direkt auf den Beißer zu, wenn er weiß, dass er ihn töten wird? Bei der Autoverfolgungsjagd gibt es viele Verfolgungsgerätschaften, zum Beispiel ein Motorrad, ein Auto, einen Hubschrauber, usw. Warum? Stromberg muss doch davon ausgehen, dass bereits das Motorrad erfolgreich sein wird und selbst wenn er sicherheitshalber mehrere Verfolger bereitgestellt hat, wie können sie wissen wo sie die Verfolgung beginnen müssen? Die Raketen aus den U-Booten müssten sich eigentlich treffen, oder etwa nicht?
Nach so vielen Negativen Aspekten möchte ich nochmals auf die positiven Aspekte eingehen, wie zum Beispiel die Sets von Ken Adam. Strombergs Atlantis, Max Kalbas Nachtklub, der mich ein wenig an das Hotel in QOS erinnert und natürlich der Supertanker, alles fantastische Sets. Ebenfalls zu den positiven Merkmalen zähle ich den Soundtrack. Er wurde von Marvin Hamlisch geschrieben und bringt frischen Wind in die Reihe der bisherigen Soundtracks, mir gefallen besonders die Stücke Mojave Club und Conclusion.

Fazit:

Der Film steigt und steigt in meinem Ranking und ich kann nach dieser Sichtung endlich verstehen warum ihn viele so gerne mögen, er ist einfach gut. Das Timing passt und Moore ist ganz in seinem Element. Leider ist er nicht zu hundert Prozent klasse und deshalb reicht es nur für 7,5-8 von 10 Punkten.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

267
Hallo Professor, danke für Deine Kritik.
Zu den "Logikfehlern":
Dadurch, dass er Fekkesh Terminkalender findet, bekommt er heraus, wann das Treffen Fekkesh mit Kalba stattfinden sollte. Natürlich hätte er auch ohne Termin direkt zu Kalba gehen können, aber vielleicht wäre er dann nicht vorgelassen worden und es hätte Stress mit den Bodyguards gegeben.
Fekkesh läuft doch nicht auf den Beißer zu, sondern von ihm weg?
Warum sollten die Raketen sich in der Luft treffen? Das ist relativ unwahrscheinlich.
Zur Verfolgungsjagd: Wir sind hier bei Bond! Das sehe ich überhaupt nicht als Logikfehler. Wenn Du so anfängst, wirst Du wahrscheinlich bei jedem Bond viele Stellen finden, die "unlogisch sind"! :wink:
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

268
DonRedhorse hat geschrieben:Hallo Professor, danke für Deine Kritik.
Zu den "Logikfehlern":
Dadurch, dass er Fekkesh Terminkalender findet, bekommt er heraus, wann das Treffen Fekkesh mit Kalba stattfinden sollte. Natürlich hätte er auch ohne Termin direkt zu Kalba gehen können, aber vielleicht wäre er dann nicht vorgelassen worden und es hätte Stress mit den Bodyguards gegeben.
Fekkesh läuft doch nicht auf den Beißer zu, sondern von ihm weg?
Warum sollten die Raketen sich in der Luft treffen? Das ist relativ unwahrscheinlich.
Zur Verfolgungsjagd: Wir sind hier bei Bond! Das sehe ich überhaupt nicht als Logikfehler. Wenn Du so anfängst, wirst Du wahrscheinlich bei jedem Bond viele Stellen finden, die "unlogisch sind"! :wink:
Das meinte ich mit schwachen Kritikpunkten, war nur zu faul, es aufzuschreiben ... :wink:
"Schnickschnack! Tabasco!"

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

269
Würde davon auch nichts als Logikfehler beschreiben, auch, bzw. gerade die Verfolgungsjagd ist eigentlich sinnvoll. Das wahrlich einzig riesige Handlungsloch ist die Tatsache, dass Strombergs Plan eigentlich bereits nach 45 Minuten gescheitert ist und ihm das nach etwa 60 Minuten auch bewusst sein sollte, aber selbst hier ist das auf seinen Größenwahn zu schieben. Von daher: Alles tiptop im Falle TSWLM (wenn man von der Wahrscheinlichkeit einer solchen Situation allgemein mal absieht).
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.