Da warte erstmal das Forumstreffen ab. Danach wird es hier im Forum wahrscheinlich wieder deutlich ruhiger ...SirHillary hat geschrieben:
Keine Sorge, hier wird keiner gesteinigt. Glaube ich.
Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
422Goldfinger
(Goldfinger)
1964
Regie: Guy Hamilton
Der 3. James Bond-Film „Goldfinger“ von 1964 war der erste, der nicht unter der Regie von Terence Young entstand. Verpflichtet wurde Guy Hamilton, der dem Film eine ganz eigene Note aufdrückte, und dafür sorgte, dass „Goldfinger“ heutzutage von vielen als DER Bond-Film schlechthin gesehen wird. Warum, ist einem nach Sichtung des Films völlig klar. Bis ins kleinste Detail besitzt der Film alles, was in den späteren Jahren James Bond ausmachen und noch in diversen Filmen auftauchen sollte: Zu allererst sind da die Figuren M, Moneypenny + dazugehöriges Geflirte und besonders dieses mal wirklich Q und nicht nur „der Waffenmeister“, dessen Szene wohl als Vorbild sämtlicher folgender Q-Szenen dienen dürfte. Dazu ein größenwahnsinniger Bösewicht mit markantem Henchman und eine ganze Reihe schöner Frauen. Nicht zu vergessen natürlich der DB5 mit sämtlichen Gadgets und der absolut bombastische Titelsong von Shirley Bassey. So gesehen dient der Film sozusagen als Blaupause für alle folgenden Bonds und nicht ohne Grund besitzt GF wohl die meisten Szenen, die auch Nicht-Bond-Fans kennen, wie z.B. die mit Gold überzogene Shirley Eaton oder die Laserszene. Nichtsdestotrotz ist „Goldfinger“ kein perfekter Bondfilm, denn auch er macht Fehler und nur durch die Abarbeitung sämtlicher Klischees entsteht ja noch kein guter Film.
Aber der Reihenfolge nach:
Der Film beginnt sofort actiongeladen mit einer der besten PTS der Reihe. Man ist sofort drin im Film, und das, obwohl die PTS an sich nichts mit dem folgenden Film oder der Handlung zu tun hat. In kürzester Zeit werden dem Zuschauer allerdings die Dinge präsentiert, die Bond ausmachen: Action, witzige Sprüche, ein gut gekleideter James Bond (an dieser Stelle einmal ein Pluspunkt für Connery im weißen Dinnersuit), eine schöne Frau, ein Bösewicht und ein Kampf gegen selbigen. Wie schon gesagt ist Shirley Basseys Titelsong einfach eine Wucht, der, über das zugegebenermaßen nicht gerade innovative (Namen auf Frauenkörper projiziert, hatten wir das nicht gerade im Vorgängerfilm schon mal?) aber trotzdem schön anzusehende Intro Robert Brownjohns gelegt, seine ganze Pracht entfaltet.
Der Einstieg in den Hauptfilm ist sehr schön gestaltet. Barrys Musik erweckt in einem sofort den Wunsch im gleichen Hotel wie Bond zu sein und Urlaub zu machen. Im Gegensatz zum Vorgänger FRWL lernt Bond seinen Widersacher schon in einer der allerersten Szenen kennen; der Zuschauer ist diesmal nicht mehrwissend. Und sogleich geht auch das Spielchen zwischen Bond und Goldfinger los, wenn auch erstmal ein wenig harmloser als es im späteren Verlauf noch der Fall sein wird. Sofort ist allerdings die Stimmung zu spüren, die zwischen den beiden herrscht. Über Goldfinger kommt Bond auch zu seiner ersten Bettgefährtin, die allerdings kurze Zeit später schon tot und mit Gold überzogen auf Bonds Bett liegt. Sofort bekommen der Zuschauer und auch Bond die Mitteilung: Goldfinger ist mächtig und gefährlich. Mit ihm ist besser nicht zu spaßen. Es folgen die schon erwähnten Szenen mit der Stammbesetzung und das herrliche Golfspiel, das mir bei jeder Sichtung wieder Spaß macht. Ich finde es grandios inszeniert; das ganze ist ein einziges Abtasten der beiden Kontrahenten, bei dem jeder schon mit Tricks arbeitet. Oddjob tritt auf und beeindruckt sofort durch das Köpfen der Steinfigur durch seinen Hut. Wieder einmal demonstriert Goldfinger: Mit mir ist nicht zu spaßen!
Die Szenen in den Alpen sind zwar nett anzusehen, aber trotz Bonds Versuchen, an Tilly Masterson heranzukommen, sind mir diese irgendwie immer zu nichtssagend, außerdem ist die Figur Tilly für mich irgendwie uninteressant, ihr Tod berührt mich in keinster Weise. In Fahrt kommt der Film erst wieder mit der Verfolgungsjagd übers Fabrikgelände, das mir trotz (oder wegen?) der Baller-Oma viel Spaß bereitet, in welchem allerdings sämtliche Gadgets irgendwie zu übertrieben eingesetzt werden. Es passt dann dazu, dass all diese Gadgets Bond auch nicht wirklich weiterhelfen und er trotz seiner Tricks gefasst wird. Bond ist (zumindest vorläufig) gescheitert. Etwas, was symptomatisch für den Fim ist. Es wird noch öfter vorkommen, dass Bond trotz all seiner Bemühungen nichts erreicht.
Der an sich schon ikonografische Film ist jetzt an einer ebenso ikonografischen Szene angelangt: Die Laser-Szene. Bond muss sich dabei ganz auf seinen Verstand verlassen, kein Gadget ist da, das ihm helfen könnte. Und so schafft er es auch, sich aus der denkbar ungünstigsten Situation herauszuwinden. Goldfinger lässt keinen Zweifel daran, dass er Bond töten will, was durch den genialen Wortwechsel: „Erwarten Sie von mir, dass ich rede?“ – „Nein Mr Bond, ich erwarte von Ihnen, dass sie sterben!“ noch einmal untermauert wird. Man fiebert mit Bond mit, der Laser kommt immer näher, Barrys Musik, die ich an dieser Stelle noch einmal hervorheben möchte, schafft eine unglaublich nervenzerreißende Stimmung und schließlich schafft Bond es doch und überzeugt Goldfinger davon, dass er ihm lebend mehr nützt.
Was nun folgt, ist einer der Gründe, warum ich GF zwar mag, er mich allerdings nicht vollends begeistert. Wie ich schon einmal schrieb, kommt es in diesem Film häufiger vor, dass Bond Rückschläge erleidet und nicht alles so klappt, wie er sich das vorgestellt hat. An sich ist dies ein netter Twist, denn es ist mal was anderes, dem ansonsten so unbesiegbaren Superhelden beim Scheitern zuzusehen. Für meinen Geschmack ist es allerdings im restlichen Verlaufe des Films ein wenig zu viel des guten. Denn ab nun ist Bond, zur Untätigkeit verdammt, ein Gefangener auf Goldfingers Ranch. Egal, wie gewitzt er es auch schafft, sich kurzzeitig zu befreien, oder um Hilfe zu rufen, alles wird rechtzeitig vereitelt. Bond muss tatenlos zusehen, wie Goldfinger seinen Plan weiter ausarbeitet und schließlich (zumindest wirkt es zunächst so) in die Tat umsetzt. Nie verstehen werde ich übrigens, wieso Goldfinger den „Geschäftsleuten“ seinen, sogar unrichtigen, Plan erklärt und sie erst danach umbringt. Klar, für den Zuschauer ist dies relevant, es entbehrt allerdings sämtlicher Logik. Auch will mir nicht in den Kopf, warum eine derart komplizierte Art, Mr Solo zu töten und sein Gold zu behalten, nötig war.
Aufgrund von Bonds Erfolglosigkeit kommt es also zum großen Finale, welches mir wieder sehr gut gefällt. Auch Barrys Musik trägt wieder einiges dazu bei. Nur logisch erscheint es, dass es am Ende nicht Bond selbst ist, der die Bombe zum Stillstand bringt. Nein, er hätte sie fast in die Luft gejagt. Dass Bond bei Pussy „ihre mütterlichen Instinkte“ geweckt hat, stößt mir irgendwie jedes mal sauer auf. Für die damalige Zeit mag so etwas noch passender gewesen sein als heutzutage, dennoch sollte zur Vereitelung eines größenwahnsinnigen Plans doch mehr passieren als eine plötzlich auftretende 180-Grad-Wendung nur durch Sex, grade auch weil Pussy keineswegs wie ihre beiden Vorgängerin ein naives Dummchen ist, sondern als starke, emanzipierte Frau auftritt, die „immun“ gegen Bond ist.
Das angehängte 2. Finale im Flugzeug gefällt mir zwar, macht aber irgendwie einen komischen Eindruck. Unbedingt nötig wäre es nicht gewesen. Goldfingers Abgang dagegen ist legendär. Das Flugzeug stürzt also ab und, wie könnte es in diesem Film anders sein, auch Bond schafft es nicht, es wieder zu stabilisieren.
Wie schon eingangs erwähnt, hat Goldfinger alles, was spätere Bonds auch auszeichnen sollte. Noch einmal hervorheben möchte ich Barrys starke Musik und die noch gar nicht erwähnten Adam-Sets. Die „Kathedrale aus Gold“, die er für Fort Knox erschaffen hat, ist ein wahres Meisterwerk und gefällt mir, ebenso wie der Rest seiner Bauten, sehr gut. Die Locations lassen ein wenig zu wünschen übrig. Klar, die Alpen sind schön eingefangen, aber ein wenig mehr hätte es doch sein dürfen und nachfolgende Filme bieten da auch deutlich schönere Orte.
Das wohl wichtigste am Film ist allerdings Gerd Fröbe. Es ist ein Genuss, sein Schauspiel mit anzusehen und er trägt den Film fast alleine. Sean Connery ist ebenfalls wieder bestens aufgelegt und Honor Blackman spielt auch klasse. Generell sind bei GF alle Rollen gut besetzt, einmal erwähnen möchte ich noch den Caddie Hawker. Eine klasse Figur und meiner Meinung nach auch sehr passend gespielt. Einzig anzukreiden unter den Darstellern wäre Cec Linder, der seine Sache zwar nicht schlecht macht, dem man die Felix Leiter-Rolle allerdings nicht wirklich abnimmt.
Fazit:
„Goldfinger“ bietet zwar sehr, sehr viel bondtypisches und hätte an sich 9 oder 10 Punkte verdient gehabt, allerdings wiegt die Passivität und das Scheitern Bonds für mich zu viel. Ansonsten ist es aber ein toller Film, der viel Spaß bereitet und den ich nicht missen möchte.
8/10 Punkte
(Goldfinger)
1964
Regie: Guy Hamilton
Der 3. James Bond-Film „Goldfinger“ von 1964 war der erste, der nicht unter der Regie von Terence Young entstand. Verpflichtet wurde Guy Hamilton, der dem Film eine ganz eigene Note aufdrückte, und dafür sorgte, dass „Goldfinger“ heutzutage von vielen als DER Bond-Film schlechthin gesehen wird. Warum, ist einem nach Sichtung des Films völlig klar. Bis ins kleinste Detail besitzt der Film alles, was in den späteren Jahren James Bond ausmachen und noch in diversen Filmen auftauchen sollte: Zu allererst sind da die Figuren M, Moneypenny + dazugehöriges Geflirte und besonders dieses mal wirklich Q und nicht nur „der Waffenmeister“, dessen Szene wohl als Vorbild sämtlicher folgender Q-Szenen dienen dürfte. Dazu ein größenwahnsinniger Bösewicht mit markantem Henchman und eine ganze Reihe schöner Frauen. Nicht zu vergessen natürlich der DB5 mit sämtlichen Gadgets und der absolut bombastische Titelsong von Shirley Bassey. So gesehen dient der Film sozusagen als Blaupause für alle folgenden Bonds und nicht ohne Grund besitzt GF wohl die meisten Szenen, die auch Nicht-Bond-Fans kennen, wie z.B. die mit Gold überzogene Shirley Eaton oder die Laserszene. Nichtsdestotrotz ist „Goldfinger“ kein perfekter Bondfilm, denn auch er macht Fehler und nur durch die Abarbeitung sämtlicher Klischees entsteht ja noch kein guter Film.
Aber der Reihenfolge nach:
Der Film beginnt sofort actiongeladen mit einer der besten PTS der Reihe. Man ist sofort drin im Film, und das, obwohl die PTS an sich nichts mit dem folgenden Film oder der Handlung zu tun hat. In kürzester Zeit werden dem Zuschauer allerdings die Dinge präsentiert, die Bond ausmachen: Action, witzige Sprüche, ein gut gekleideter James Bond (an dieser Stelle einmal ein Pluspunkt für Connery im weißen Dinnersuit), eine schöne Frau, ein Bösewicht und ein Kampf gegen selbigen. Wie schon gesagt ist Shirley Basseys Titelsong einfach eine Wucht, der, über das zugegebenermaßen nicht gerade innovative (Namen auf Frauenkörper projiziert, hatten wir das nicht gerade im Vorgängerfilm schon mal?) aber trotzdem schön anzusehende Intro Robert Brownjohns gelegt, seine ganze Pracht entfaltet.
Der Einstieg in den Hauptfilm ist sehr schön gestaltet. Barrys Musik erweckt in einem sofort den Wunsch im gleichen Hotel wie Bond zu sein und Urlaub zu machen. Im Gegensatz zum Vorgänger FRWL lernt Bond seinen Widersacher schon in einer der allerersten Szenen kennen; der Zuschauer ist diesmal nicht mehrwissend. Und sogleich geht auch das Spielchen zwischen Bond und Goldfinger los, wenn auch erstmal ein wenig harmloser als es im späteren Verlauf noch der Fall sein wird. Sofort ist allerdings die Stimmung zu spüren, die zwischen den beiden herrscht. Über Goldfinger kommt Bond auch zu seiner ersten Bettgefährtin, die allerdings kurze Zeit später schon tot und mit Gold überzogen auf Bonds Bett liegt. Sofort bekommen der Zuschauer und auch Bond die Mitteilung: Goldfinger ist mächtig und gefährlich. Mit ihm ist besser nicht zu spaßen. Es folgen die schon erwähnten Szenen mit der Stammbesetzung und das herrliche Golfspiel, das mir bei jeder Sichtung wieder Spaß macht. Ich finde es grandios inszeniert; das ganze ist ein einziges Abtasten der beiden Kontrahenten, bei dem jeder schon mit Tricks arbeitet. Oddjob tritt auf und beeindruckt sofort durch das Köpfen der Steinfigur durch seinen Hut. Wieder einmal demonstriert Goldfinger: Mit mir ist nicht zu spaßen!
Die Szenen in den Alpen sind zwar nett anzusehen, aber trotz Bonds Versuchen, an Tilly Masterson heranzukommen, sind mir diese irgendwie immer zu nichtssagend, außerdem ist die Figur Tilly für mich irgendwie uninteressant, ihr Tod berührt mich in keinster Weise. In Fahrt kommt der Film erst wieder mit der Verfolgungsjagd übers Fabrikgelände, das mir trotz (oder wegen?) der Baller-Oma viel Spaß bereitet, in welchem allerdings sämtliche Gadgets irgendwie zu übertrieben eingesetzt werden. Es passt dann dazu, dass all diese Gadgets Bond auch nicht wirklich weiterhelfen und er trotz seiner Tricks gefasst wird. Bond ist (zumindest vorläufig) gescheitert. Etwas, was symptomatisch für den Fim ist. Es wird noch öfter vorkommen, dass Bond trotz all seiner Bemühungen nichts erreicht.
Der an sich schon ikonografische Film ist jetzt an einer ebenso ikonografischen Szene angelangt: Die Laser-Szene. Bond muss sich dabei ganz auf seinen Verstand verlassen, kein Gadget ist da, das ihm helfen könnte. Und so schafft er es auch, sich aus der denkbar ungünstigsten Situation herauszuwinden. Goldfinger lässt keinen Zweifel daran, dass er Bond töten will, was durch den genialen Wortwechsel: „Erwarten Sie von mir, dass ich rede?“ – „Nein Mr Bond, ich erwarte von Ihnen, dass sie sterben!“ noch einmal untermauert wird. Man fiebert mit Bond mit, der Laser kommt immer näher, Barrys Musik, die ich an dieser Stelle noch einmal hervorheben möchte, schafft eine unglaublich nervenzerreißende Stimmung und schließlich schafft Bond es doch und überzeugt Goldfinger davon, dass er ihm lebend mehr nützt.
Was nun folgt, ist einer der Gründe, warum ich GF zwar mag, er mich allerdings nicht vollends begeistert. Wie ich schon einmal schrieb, kommt es in diesem Film häufiger vor, dass Bond Rückschläge erleidet und nicht alles so klappt, wie er sich das vorgestellt hat. An sich ist dies ein netter Twist, denn es ist mal was anderes, dem ansonsten so unbesiegbaren Superhelden beim Scheitern zuzusehen. Für meinen Geschmack ist es allerdings im restlichen Verlaufe des Films ein wenig zu viel des guten. Denn ab nun ist Bond, zur Untätigkeit verdammt, ein Gefangener auf Goldfingers Ranch. Egal, wie gewitzt er es auch schafft, sich kurzzeitig zu befreien, oder um Hilfe zu rufen, alles wird rechtzeitig vereitelt. Bond muss tatenlos zusehen, wie Goldfinger seinen Plan weiter ausarbeitet und schließlich (zumindest wirkt es zunächst so) in die Tat umsetzt. Nie verstehen werde ich übrigens, wieso Goldfinger den „Geschäftsleuten“ seinen, sogar unrichtigen, Plan erklärt und sie erst danach umbringt. Klar, für den Zuschauer ist dies relevant, es entbehrt allerdings sämtlicher Logik. Auch will mir nicht in den Kopf, warum eine derart komplizierte Art, Mr Solo zu töten und sein Gold zu behalten, nötig war.
Aufgrund von Bonds Erfolglosigkeit kommt es also zum großen Finale, welches mir wieder sehr gut gefällt. Auch Barrys Musik trägt wieder einiges dazu bei. Nur logisch erscheint es, dass es am Ende nicht Bond selbst ist, der die Bombe zum Stillstand bringt. Nein, er hätte sie fast in die Luft gejagt. Dass Bond bei Pussy „ihre mütterlichen Instinkte“ geweckt hat, stößt mir irgendwie jedes mal sauer auf. Für die damalige Zeit mag so etwas noch passender gewesen sein als heutzutage, dennoch sollte zur Vereitelung eines größenwahnsinnigen Plans doch mehr passieren als eine plötzlich auftretende 180-Grad-Wendung nur durch Sex, grade auch weil Pussy keineswegs wie ihre beiden Vorgängerin ein naives Dummchen ist, sondern als starke, emanzipierte Frau auftritt, die „immun“ gegen Bond ist.
Das angehängte 2. Finale im Flugzeug gefällt mir zwar, macht aber irgendwie einen komischen Eindruck. Unbedingt nötig wäre es nicht gewesen. Goldfingers Abgang dagegen ist legendär. Das Flugzeug stürzt also ab und, wie könnte es in diesem Film anders sein, auch Bond schafft es nicht, es wieder zu stabilisieren.
Wie schon eingangs erwähnt, hat Goldfinger alles, was spätere Bonds auch auszeichnen sollte. Noch einmal hervorheben möchte ich Barrys starke Musik und die noch gar nicht erwähnten Adam-Sets. Die „Kathedrale aus Gold“, die er für Fort Knox erschaffen hat, ist ein wahres Meisterwerk und gefällt mir, ebenso wie der Rest seiner Bauten, sehr gut. Die Locations lassen ein wenig zu wünschen übrig. Klar, die Alpen sind schön eingefangen, aber ein wenig mehr hätte es doch sein dürfen und nachfolgende Filme bieten da auch deutlich schönere Orte.
Das wohl wichtigste am Film ist allerdings Gerd Fröbe. Es ist ein Genuss, sein Schauspiel mit anzusehen und er trägt den Film fast alleine. Sean Connery ist ebenfalls wieder bestens aufgelegt und Honor Blackman spielt auch klasse. Generell sind bei GF alle Rollen gut besetzt, einmal erwähnen möchte ich noch den Caddie Hawker. Eine klasse Figur und meiner Meinung nach auch sehr passend gespielt. Einzig anzukreiden unter den Darstellern wäre Cec Linder, der seine Sache zwar nicht schlecht macht, dem man die Felix Leiter-Rolle allerdings nicht wirklich abnimmt.
Fazit:
„Goldfinger“ bietet zwar sehr, sehr viel bondtypisches und hätte an sich 9 oder 10 Punkte verdient gehabt, allerdings wiegt die Passivität und das Scheitern Bonds für mich zu viel. Ansonsten ist es aber ein toller Film, der viel Spaß bereitet und den ich nicht missen möchte.
8/10 Punkte
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
423Habe die Kritik an Bonds Passivität nie verstanden, weil er eben überhaupt nicht passiv ist. Er ist immer am agieren, stets im Mittelpunkt des Geschehens und in ständiger Konfrontation mit Goldfinger. Wie viel aktiver soll Bond denn noch sein?
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
424Ich sehe ihn auch nicht passiv. Er versucht in Kentucky so einiges, um GF zu entkommen, seinen Plan zu durchschauen und diesen zu vereiteln.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
425Nico hast du eigentlich deinen eigenen Rezensions Thread schon?
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
426Was Nico über die Bond Pussy Beziehung sagt, ist sehr interessant. Tatsächlich fand auch ich immer bemerkenswert, dass Bonds ultimativer Sieg im Film nur ein Sieg durch Sex ist und dies wohl die absolute Glorifizierung des Sexsymbols Connery, aber vor allem Bond innerhalb der Filmreihe darstellt. Ein Twist, der mir aber immer sehr gut gefiel, der Hamiltons (ebenfalls bei genauerer Betrachtung nicht ganz so glorreichen) filmischen Sieg GF irgendwie eine sehr spezielle Richtung gibt und damit eigentlich so konsequent wie kein anderer 007 eine Männerfantasie entwirft, in der am Ende nicht der Klügere oder Stärkere, sondern der "männlichere" Kontrahent auf dem Schlachtfeld triumphiert. Feministinnen werden es hassen, aber in seiner Selbstironie und unnachahmlichen Selbstverständlichkeit ist Goldfinger da schon etwas besonderes.
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
427Nein, noch nicht.danielcc hat geschrieben:Nico hast du eigentlich deinen eigenen Rezensions Thread schon?
Ich kann verstehen, wenn man Bond nicht als passiv erachtet. Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt; ja, er tut einiges. Es bringt nur absolut nichts und führt ihn immer wieder an den Anfang zurück. Das meine ich mit "passiv". Vielleicht ist es wirklich das falsche Wort.
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
428Er kommt Goldfingers Plan auf die Spur und "stimmt" Pussy "um". Nichts bringen ist hier genauso unpassend wie "passiv".
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
429Das mit Pussy ist halt so ne Sache... Er stimmt sie ja nicht mithilfe von Argumenten um, sondern ganz einfach durch Sex. Das ist mir irgendwie zu dumm. Er tut die ganze Zeit nichts, um den Plan zu vereiteln, der immer weiter voranschreitet und dann schläft er mit einer Frau und sofort wendet diese sich gegen ihren Chef, dem sie anscheinend schon eine sehr lange Zeit treu ergeben ist, bei dem es ihr gut geht und durch dessen Verbrechen sie auch ganz schön abkassieren würde? Irgendwie zu lasch...
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
430Genau in dieser banalen fast schon animalischen Art Bonds, am Ende zu siegen, liegt der ganz große Erfolg Goldfingers (vielleicht auch der ganzen Filmreihe) sicherlich auch zu Teilen begründet. Ich finde das sehr interessant, verstehe aber absolut, wenn einem das heute missfällt. Bond ist hier eben mehr als sonst der absolute Über-Mann, dem die Frauen zu Füßen liegen und der sogar eine sexuell anders orientierte (so wird es ja jedenfalls angedeutet) mit einem Fingerschnippen umdrehen kann und deshalb auch der bessere Mann ist im Vergleich zu seinem Antagonisten Goldfinger, der vielleicht mehr Geld und Macht hat, aber weniger "gut bestückt" als uns James.Nico hat geschrieben:Er stimmt sie ja nicht mithilfe von Argumenten um, sondern ganz einfach durch Sex. Das ist mir irgendwie zu dumm.
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Let the sheep out, kid.
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
431Ganz genau.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
432Bond sieht besser aus und hat mehr Charme als Goldfinger. "Gut bestückt" ist zu primitiv gedacht. Und ganz so banal ist es sicher nicht.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
433Glaube ich nicht, eben weil dieser ganze Handlungspunkt von sich aus sehr primitiv ist. Natürlich sieht Bond besser aus und ist jünger und charmanter, was aber nicht wirklich etwas an meinem Argument ändert, denn das bleibt, dass Bond die Idealversion eines Mannes darstellt und Goldfinger eben an dieser nur der Männlichkeit wegen scheitert. Kann mich nicht an das Buch erinnern, wie genau das da ist, aber im Film ist das absolut überdeutig.vodkamartini hat geschrieben:"Gut bestückt" ist zu primitiv gedacht.
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Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
434Es geht nicht nur um Männlichkeit. GF ist ein Verbrecher, Bond ein "Polizist".
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Filmbesprechung: "Goldfinger (GF)"
435Finde ich schon... Meiner Meinung nach drückt genau das es richtig aus.vodkamartini hat geschrieben:"Gut bestückt" ist zu primitiv gedacht. Und ganz so banal ist es sicher nicht.
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