Wie findet ihr TMWTGG?

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Re: Filmbesprechung: "The Man with the Golden Gun (TMWTGG)"

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:
Niklas hat geschrieben: Das auch jeder Chinese im Film Karate kann ist glaube ich auch eher ein Klischee!
Ich denke nicht das dies der Fall ist, da es Japaner sind und Karate eine japanische Kampfkunst ist. ;) *klugscheißermodus* ;)
Der Teil spielt in Bangkok, also sind es Thais, oder nicht?
Ist doch alles das gleiche... ;) duckundweg
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "The Man with the Golden Gun (TMWTGG)"

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Filmkritik: James Bond 007: Der Mann mit dem goldenen Colt

Heute Nachmittag habe ich mir „Der Mann mit dem goldenen Colt“ angeschaut, es handelt sich hierbei um Roger Moores zweites Abenteuer, erschienen nur ein Jahr nach LALD im Jahre 1974. Viel Spass mit meiner Kritik.

Beim MI6 trifft eine goldene Kugel mit der Nummer 007 ein, laut Absender von Francisco Scaramanga, einem berühmt-berüchtigten Killer. Bond macht den Hersteller der goldenen Kugeln ausfindig und sieht bei dem Verkauf neuer Kugeln Scaramangas Liebhaberin. Ihrer Information nach, hält sich Scaramanga in einem Nachtclub auf. Dort angekommen wird ein Passant neben Bond erschossen, Gibon, der Erfinder des Solex, das von Bond und Scaramanga ebenfalls gesucht wird. 007 wird augenscheinlich festgenommen, aber nur zu M gebracht. Er kommt so Hai Fat, einem Milliardär auf die Spur. Unterdessen vertraut sich Scaramangas Liebhaberin Bond an und er kommt so an das Solex, dass er jedoch bald wieder verliert. Schließlich fliegt Bond auf Scaramangas Insel, erschießt ihn, findet das Solex wieder und flüchtet mit Scaramangas Jacht in Richtung Hongkong.

Roger Moore tritt zum zweiten Mal mit der PPK in der Hand in Erscheinung und macht seine Aufgabe schon wieder sehr gut. Er reißt hier und dort einen Spruch, lässt seinen Charme spielen, auch bei Figuren die ihn sowieso lieben. Wir erfahren, dass es sogar kleine Mädchen gibt die besser als er kämpfen können, so ein Mist! Aber sonst ist alles beim Alten im Hause Roger Moore.

Scaramanga wird grandios durch Christopher Lee dargestellt, Flemings Cousin. Nach seinem Vorbild hatte Fleming die Figur des Dr. No kreiert, auf den ich ihn mir überhaupt nicht vorstellen kann. Bei vielen Rollen macht man sich ja Gedanken, was wäre wenn der und der den und den gespielt hätte, bei Lee ist das überhaupt nicht der Fall, es gibt nur einen Scaramanga, nämlich ihn! Er spielt die Rolle mit dem überlegenen Blick und bringt den Eindruck, dass er der bessere/Stärkere sei sehr gut auf die Leinwand.

Maud Adams, ein Name der jedem Bondfan ein Begriff sein sollte, spielt hier zum ersten Mal das Bondgirl. Eigentlich ist ihre Rolle ja die ausschlaggebende Figur (sie schickt die Kugel an den MI6) und trotzdem ist ihre Rolle recht klein, das Hauptbondgirl ist ja schließlich Goodnight. Maud Adams musste auf diesen Part noch neun Jahre warten, dann war auch sie am Zug.

Mary Goodnight ist der bereits erwähnte Name des Hauptbondgirls, gespielt von Britt Ekland. Was soll ich sagen, ’n Bondgirl halt, ein sehr naives noch dazu ;). Sie stellt für mich das dar was ich an Bondgirls nicht mag, klein, schwach und unsterblich in Bond verliebt. Sie macht alles was Bond möchte, mehr oder weniger Miss Moneypenny eine Stufe näher an Bond. Wie Bonds Anhängsel.

Apropos Moneypenny, auch die MI6 Familie, wie ich Moneypenny, M und Q gerne bezeichne, ist wieder dabei. M hat sein schönes altes Büro zurück, das bringt wieder Bondfeeling ein. Q ist dieses Mal mehr der Berater als der Ausstatter, nicht weiter schlimm, Hauptsache er ist überhaupt dabei!

Beinahe hätte ich Schnick Schnack vergessen, Scaramangas kleinen Freund. Witzige Idee, den Handlanger diesmal nicht durch einen riesen Mukimann darzustellen, sondern durch einen dafür sehr schlauen kleinen Zwerg! Coole Figur!

Guy Hamiltons letzte Arbeit als Regisseur ist sicherlich nicht seine beste, seine schlechteste aber auch nicht, diesen Part hat für mich DAF inne. Ich weiß allerdings nicht, ob die Schwäche des Films an Hamiltons Regiearbeit liegt, oder viel mehr an dem schwachen Drehbuch von Tom Mankiewicz und Richard Maibaum. Der Spannungsbogen ist hier sehr unpassend, erst wird viel Bedrohlichkeit aufgebaut und schließlich stellt sich heraus, dass nur Scaramangas Liebhaberin gerettet werden will. Wofür sollte auch ein einfacher Auftragskiller den MI6 auf sich hetzen? Eher unwahrscheinlich -> schwache Geschichte. Das bringt sogar das Ganze Timing aus dem Takt, jetzt ist Bond nur noch auf der Suche nach dem Rolex, also ist die ursprüngliche Mission weggefallen, nicht wirklich gut für die Spannung.

Ein weiterer Minuspunkt ist die Art mit der die Locations eingesetzt wurden. Macau, Hongkong, Bangkok alles gleich, man merkt keinen Unterschied, da kaum Sehenswürdigkeiten oder dergleichen gezeigt werden, vom Wrack der Queen Elizabeth einmal abgesehen, womit wir auch gleich beim besten Set wären, das Wrack. Typisch MI6 Hauptquartier, da wo man es nicht vermutet haben sie einen Unterschlupf. Sehr einfallsreich. Alles ist schief, was Bond auch gleich kommentiert. Wunderbares Set, so schön, dass man glatt meinen könnte, Ken Adam wäre beteiligt gewesen. Hier hat Peter Murton ganze Arbeit geleistet.

So, jetzt noch etwas positives zum Film, der Soundtrack. Ich weiß, meine Bewertungen zu den Soundtracks sind meistens Loblieder, aber immer wenn John Barry beteiligt, bleiben keine anderen Bewertungsmöglichkeiten übrig . The Man with the golden gun (Jazz Instrumental), Return to Scaramanga’s Fun House, Chew Me in Grislyland und wie sie alle heißen. Besonders letzteres ist mir sehr positiv aufgefallen, mit seinem wunderbar asiatischen Thema. Insgesamt reiht sich auch dieser Soundtrack nahtlos in die Reihe von Barrys Arbeiten ein.

Fazit:

Man kann den Film gut anschauen und ist einen Abend lang gut amüsiert, aber große Klasse ist das nicht, wir haben eine unlogische Handlung, schlechtes Timing und nicht gut eingesetzte Locations. Alles in allem solide 6/10, nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Re: Filmbesprechung: "The Man with the Golden Gun (TMWTGG)"

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Der Mann mit dem goldenen Colt
(The man with the golden gun)
1974
Regie: Guy Hamilton

Inspiriert von dem Film "Mein großer Freund Shane" entwickelte Tom Mankiewicz ein Drehbuch für das 2. James Bond-Abenteuer mit Roger Moore in der Hauptrolle, das lose auf Ian Flemings Buch "Der Mann mit dem goldenen Colt" basierte. Nach Unstimmigkeiten mit dem Regisseuer Guy Hamilton, der seinen 4. und letzten Bond-Film drehte, verlies er das Projekt und wurde durch Richard Maibaum ersetzt. Auf Grundlage dieses Drehbuchs entstand ein Film, der bei mir irgendwie nie einen bleibenden Eindruck hinterlässt und von mir von Sichtung zu Sichtung anders bewertet wird.

TMWTGG punktet sehr stark durch seine Locations. Fand ich Asien in "Man lebt nur zweimal" noch sehr dröge und langweilig, gefällt es mir hier umso besser. Macau, Hong Kong und die Insel Khao Phing Kan sind sehr schön eingefangen und vermitteln ein exotisches Gefühl. Auch der Cast weiß zu überzeugen. Roger Moore spielt den Agenten mit der Lizenz zum Töten in seinem 2. Einsatz sehr gut, noch ist er nicht zu alt, sondern wirkt sehr fit und vital. Sowohl die humorigen als auch die ernsteren Szenen nimmt man ihm ohne jeden Zweifel ab. Nach seiner Abwesenheit in "Leben und sterben lassen" ist Desmond Llewelyn wieder als Q zu sehen, Bernard Lee spielt erneut M und Lois Maxwell hat hier ihren wohl besten Auftritt. Die kleinen Plaudereien von ihr und 007 sind mittlerweile Standard geworden, aber in TMWTGG finde ich die Szene mit ihr einfach fabelhaft. Ich kann gar nicht genau beschreiben, wieso. Beim MI6-Cast ist Michael Goodliffe als Tanner hinzugekommen. So sehr ich Goodliffe als Schauspieler auch schätze (besonders toll ist er in "Die letzte Nacht der Titanic" / "A night to remember" von 1958), sein Auftreten ist komplett überflüssig und die Figur des Tanner hätte lieber gestrichen werden sollen.

Den bleibendsten Eindruck hinterlässt aber wohl Christopher Lee als Scaramanga. Die Szenen mit Bond sind grandios und leben alleine von dem Schauspiel bzw der Chemie der beiden. Auch, dass man Scaramanga mit Schnick Schnack einen etwas anderen Henchmen zur Seite gestellt hat, macht das ganze aufregend, besonders, da die Beziehung zwischen den beiden sehr mysteriös bleibt und nie wirklich aufgeklärt wird. Auch die Bondgirls Maud Adams, die hier in ihrem ersten Auftritt innerhalb der Bondreihe noch deutlich attraktiver erscheint als später bei "Octopussy" und Britt Ekland als "Dummchen" Mary Goodnight überzeugen in ihren jeweiligen Rollen vollkommen. Lustig, dass beide Bondgirls von Schwedinnen gespielt werden. Eine absolut dämliche Figur ist allerdings der von Soon-Tek Oh gespielte Hip, der für den Film keinerlei Relevanz hat und meist nur durch bescheuerte Handlungen auffällt. Gut gefällt mir auch der 2. Auftritt von Sheriff Pepper, auch wenn er in LALD besser aufgehoben war.

Zu den bereits erwähnten Locations kommen noch ein paar sehr schöne Sets. Sowohl Scaramangas Domizil als auch sein "Kabinett" sind klasse gemacht. Ein herrlich "schräges" Set, im wahrsten Sinne des Wortes, ist das Wrack der RMS Queen Elizabeth bzw. "Seawise University", das für mich zu den besten Aspekten des Films gehört. Wie 007 schon selber sagt: Da wird man ja seekrank...

Auch die Story an sich ist mal etwas anderes als das übliche Weltbedrohungsszenario. Diesmal geht es um etwas persönliches. Zumindest hat es so den Anschein. Dass relativ schnell aufgedeckt wird, dass es Scaramanga gar nicht um Bond geht, mindert die Spannung ein wenig, ist aber nicht weiter schlimm. Dass er irgendwann seine Meinung ändert und es plözlich als "Lebensziel" bezeichnet, 007 zu töten, verwundert ein wenig, führt aber immerhin zu einem tollen Showdown der beiden Kontrahenten, der wirklich vor Spannnung geladen ist, obwohl man natürlich schon vorher weiß, wer gewinnen wird. Dass Bond sich selbst mit seiner Wachsfigur austauscht war zwar von Anfang an abzusehen gewesen, gefällt mir aber trotzdem sehr.

Einen großen Nachteil hat der Film aber doch. Er ist sehr actionarm. Ich habe per se nichts gegen ruhigere Bondfilme, jedoch sollten diese dann anderweitig die Spannung aufrecht erhalten. TMWTGG gelingt dies leider kaum. Viele Szenen plätschern so vor sich hn ohne wirklich von Relevanz für den Film zu sein und wenn es mal wirklich zu Action kommt, ist diese lahm und austauschbar wie sonst was. Der einzige Höhepunkt der Autoverfolgungsjagd z.B. ist der Überschlag, der aber leider durch das dämliche Fluup-Geräusch ein wenig ins lächerliche gezogen wird. Einzig Clifton James als Pepper wertet diese Verfolgungsjagd durch so geniale Sprüche wie "Der englische Geheimagent aus England!" auf.

Weiter zu nennen wäre der Kampf in der Karate(?)-Schule, der mich nicht sonderlich überzeugt hat und auf den einige der peinlichsten Szenen überhaupt folgen. Erstmal: Wieso kommt Hip mit seinen beiden dämlichen Nichten ganz zufällig genau in dem Moment vorbei, als Bond aus dem Fenster springt? Dass Roger Moore mehr der Gentlemen ist als der eiskalte Killer und Kämpfer, hat man bereits bemerkt. Dass er aber untätig daneben steht und 2 Mädchen für sich kämpfen lässt setzt dem ganzen die Krone auf. Der Super-GAU kommt aber erst noch. "Ich bringe nur noch schnell meine Nichten in Sicherheit"... Womöglich die dämlichste Szene in einem James Bond-Film überhaupt.

Generell gibt es im Film einfach ein paar Szenen, die mir ganz und gar nicht gefallen, wie z.B. der elefantenverkaufende Junge und Bonds Umgang mit ihm. Muss so etwas in einem Bondfilm wirklich sein? Auch die eigentlich überzeugende Goodnight hat ein paar Szenen bei denen man sich fragt, wie die beim Geheimdienst landen konnte... Bond springt zwar auch nicht gerade nett mit ihr um, ein wenig mehr Vorsicht beim Anlehnen an das Steuerpult des Solex-Generators wäre trotzdem nicht schlecht gewesen...

Ganz vergessen hatte ich bisher den Soundtrack, der mich, wie auch der Titelsong, sehr überzeugt hat. Die Einbindung desselben ist sehr gelungen und der Score unterstreicht die Atmosphäre des Films noch weiter. Lediglich das James Bond-Theme hätte ich mir ein wenig öfter gewünscht.

Fazit:
"Der Mann mit dem goldenen Colt" gehört zwar nicht zu den Höhepunkten der James Bond-Reihe, bietet aber trotzdem viele schöne Szenen und hat mir 2 unterhaltsame Stunden beschert.

7/10 Punkte
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "The Man with the Golden Gun (TMWTGG)"

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Auch wenn beide Kritiken wie immer grossartig geschrieben sind und es Spass macht sie zu lesen - ich kann einfach nicht zustimmen, weil ich TMWTGG bei weitem nicht so positiv sehe. Die Szene und der Dialog - als Bond Lazar in Macau besucht - gefällt mir. Der Loopingstunt ist top, er wäre aber ohne dieses 'Geräusch' noch besser und bond-würdiger. Die Geschichte ums Solex und Scaramanga als urplötzlicher 'Geschäftsmann' ziehen bei mir überhaupt nicht. Goodnight nervt die meiste Zeit und überzeugt einzig im Dialog mit Bond beim Dinner (Stichwort: Phuy-Yuck).
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "The Man with the Golden Gun (TMWTGG)"

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Ich bin also nicht allein. :-) In Zahlen aktuell: 4/10 für TMWTGG.

1 Punkt für die Lazar-Szene, eine halben Punkt für Scaramangas Wohnung (bewusst sage ich hier dieses Wort), 1 Punkt für den Dinnerdialog von Bond und Goodnight, einen halben Punkt für Bonds 'Einbruch' und 1 Punkt für den Loopingstunt.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)