Wohl wahr. Auch schön, wie hier ein kleiner Schwanzvergleich im Film drin ist, wie die riesige Waffe unter dem Tisch gleichzeitig zu einem riesigen Lachen einlädt, aber die Situation nicht undramatisch macht. Noch schöner, wenn Stromberg dann inmitten all seines Prunks und den kulinarischen Kostbarkeiten verendet, ganz so, wie es sich für einen weltmännischen Milliardär irgendwie gehört. Überhaupt empfinde ich bezogen auf den Stromberg-Charakter das Drehbuch als sehr stark, wie Daniel bereits aufführt, ist Stromberg Bond immer überlegen und noch viel wichtiger, er ist unmöglich zu besiegen. Anders als Blofeld oder Goldfinger oder sonstigen Bondschurken wie Scaramanga, Kananga und Co. ist Stromberg nach eigener Aussage an etwas so banalem wie Geld nicht mehr interessiert. Jürgens spielt Stromberg als alten Mann, der die Welt aufgegeben hat, der auch vor sich selbst ein wenig resignierte und jetzt nur noch mit dem Tunnelblick auf ein Unterfangen hinarbeitet. Anders als bspw. Goldfinger oder Blofeld kennt Stromberg da auch nur noch zwei Extreme: Sieg oder Untergang. Konsequent also, das Bond ihm genau diesen am Ende nimmt und ihm kein besonderes Ende verschafft, sondern einfach mit einer gewissen Respektlosigkeit und Ehrenlosigkeit kaltblütig aus der Welt scheiden lässt! Dass Stromberg von Bond in der letzten Szene nicht die Genugtuung erhält, sich mit einem großen Knall zu verabschieden, ist fabelhaft gedacht und herrlich inszeniert. Wenn nur alle Bondfilme ihr Potenzial immer so effizient bis in letzte Detail ausreizen würden...danielcc hat geschrieben:Es ist fast konsequent, dass Bond ihn durch plumpe Waffengewalt tötet. Man hat das Gefühl, dass Stromberg ihm ansonsten geistig überlegen ist.
Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me
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Let the sheep out, kid.
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