Re: Jurassic Park

571
danielcc hat geschrieben:Nein! Er macht alles richtig und hat genau das erreicht was er erreichn wollte.
Also sind die eigenen Ansprüche bzw. die Sichtweise eher falsch. Falsch sind sie natürlich nicht, aber sie decken sich nicht mehr der Sicht derer, für die der Film gemacht war
Darum geht es aber gar nicht und ist es nie gegangen! Auslöser der Diksussion war eine individuelle (!!!) Meinung zum Film, nämlich die von Hille, und ob der Film jetzt viele oder wenig Leute zufriedengestellt hat hat doch rein gar überhaupt nichts damit zu tun, ob ER (!!!) den Film mag oder nicht und aus welchen Gründen.
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Re: Jurassic Park

572
So sehe ich das auch. Der Film ist eigentlich schon recht hart, aber nicht in einer expliziten Form im Sinne von "Blut spritzt".

Wenn der Film nicht der ist, den Spielberg wollte, würde mich das wundern. Denn er ist doch auch sicherlich Produzent gewesen oder?
Die Story an sich mit der Konstellation der Charaktere legt ja schon fest, in welche Richtung es gehen sollte. Da wäre dann wirklich von Anfang an alles falsch, wenn Spielberg dies nicht gewollt hätte :-)
Mal abgesehen davon daß du das früher permanent gemacht hast, und so massiv wie niemand sonst, versuchst du doch gerade hier mit deiner Qualitätsdefinition genau das wieder zu tun.
Es ist nicht MEINE Qualitätsdefinition.
Aber lass es uns doch mal umdrehen:
Was benutzt ihr um Qualität eines Films zu beschreiben? Ist das euer subjektives Empfinden eines künstlerischen Anspruchs jenseits des "normalen"?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Jurassic Park

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danielcc hat geschrieben:Was benutzt ihr um Qualität eines Films zu beschreiben? Ist das euer subjektives Empfinden eines künstlerischen Anspruchs jenseits des "normalen"?
Die Qualität des Films ergibt sich daraus, wie gut er mir gefällt. So einfach ist das. :)
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Re: Jurassic Park

575
danielcc hat geschrieben:
Es ist nicht MEINE Qualitätsdefinition.
Doch es ist deine, denn das was nicht von dir ist, das gilt für einen anderen Zusammenhang, das ist eine Definition die aus der Industrie kommt, aber von dir stammt die Idee diese Definition einer Qualität als "die" Qualität umzulegen.
Der Begriff Qualität hat aber auf Kunstwerke bezogen eine andere Bedeutung als deine.
Aber lass es uns doch mal umdrehen:
Was benutzt ihr um Qualität eines Films zu beschreiben? Ist das euer subjektives Empfinden eines künstlerischen Anspruchs jenseits des "normalen"?
Ja, klar es ist subjektiv. Es ist der Versuch das Besondere von dem Banalen abzuheben, das Schwierige von dem Einfachen zu trennen, das Gelungene von dem Mißglückten.

Jedenfalls so wie du den Begriff Qualität hier benutzen willst drehst du die eigentliche Bedeutung des Begriffs oft in sein Gegenteil um. Denn dann machst du Schrott zur Qaulität nur weil der Schrott Erfolg hat, also das Publikum erreicht hat das er erreichen wollte.

Re: Jurassic Park

576
GoldenProjectile hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Was benutzt ihr um Qualität eines Films zu beschreiben? Ist das euer subjektives Empfinden eines künstlerischen Anspruchs jenseits des "normalen"?
Die Qualität des Films ergibt sich daraus, wie gut er mir gefällt. So einfach ist das. :)
Das ist zum Beispiel sinnvoll.

Re: Jurassic Park

577
GoldenProjectile hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Was benutzt ihr um Qualität eines Films zu beschreiben? Ist das euer subjektives Empfinden eines künstlerischen Anspruchs jenseits des "normalen"?
Die Qualität des Films ergibt sich daraus, wie gut er mir gefällt. So einfach ist das. :)

Haha, sehr gut. Genau das ist es was ich meinte...

Dann lass Hille doch einfach sagen:
Mir gefällt der Film nicht obwohl er alles richtig macht für das was er sein will.

Aber das hat er eben nicht gesagt ;-)


@Maibaum

Ich weiß nicht ob in der Kunst jemand den Begriff überhaupt verwendet. Ich würde dann aber eher von künstlerischem Anspruch sprechen (und ich bezweifele, dass JP aufgrund fehlender Gewaltdarstellung an diesem scheitert...)
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Re: Jurassic Park

579
danielcc hat geschrieben:Ich mag nicht, wenn jemand in seiner Argumentation (was ja eigentlich nur eine Erklärung seiner Meinung sein soll) so tut, als sei die eigene Sichtweise allgemeingültig.
Aber erklärst dann deine völlig verkehrte und sinnfreie Definition des Wortes Qualität zum Fakt? Und nein, ich habe nie so getan, als sei meine Sichtweise allgemeingültig. Jegliche Reindeutungen sind allein deine Interpretation, mit der du dann genauso leben musst, wie ich mit meiner Ansicht zu Jurassic Park, trotz seines finanziellen Erfolges.
danielcc hat geschrieben:So wird dann ein mega-erfolgreicher Film als einer dargestellt, der im Grunde alles falsch macht.
Also ist Transformers 2 einer der besten Actionfilme des jungen Jahrtausends? Weil ja mega erfolgreich? Und Marketing ist völlig überflüssig, weil nur gute Filme ein Riesen-Erfolg werden? Und gute Filme gehen bei schlechtem Marketing nicht unter? Und schlechte Filme profitieren nie von einem Hype? Und die Meinung der Masse ist grundsätzlich die Richtige bzw. man darf das nicht anders sehen? Ach ne, dann schwimmt man ja absichtlich gegen den Strom, ich vergaß...
danielcc hat geschrieben:Warum wäre JP ein "besserer" Film wenn er mehr Gewalt hätte?
Soll ich dir das ernsthaft noch mal erklären? NEIN, er wäre nicht besser, weil er IMMER NOCH dieselben verfluchten Fehler machen würde, die er macht. Aber hätte man den Film komplett anders und eben konsequenter dem Thema entsprechend aufgezogen, DANN wäre auch mehr Blut von Nöten gewesen.
danielcc hat geschrieben:Dann lass Hille doch einfach sagen: Mir gefällt der Film nicht obwohl er alles richtig macht für das was er sein will.
Er macht auch nicht alles richtig für das, was er sein will. :wink:
GoldenProjectile hat geschrieben:Die Qualität des Films ergibt sich daraus, wie gut er mir gefällt. So einfach ist das. :)
Und nur so ist es richtig, logisch, sinnig, schlüssig. Ich habe fertig.
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Re: Jurassic Park

581
Casino Hille hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Als das war er vermutlich auch gedacht. Vondemher alles richtig gemacht.
Nein. Eben nicht. Denn der Film hätte bei der Thematik etwas anderes verlangt, statt eine Kommerzzurechtstutzung.
Der Film will ein Kinderfilm sein. Er ist für Kinder die auf Dinos abfahren und soll kein Horrorstreifen für Erwachsene sein. Er ist von Anfang bis Ende so angelegt und von der Thematik passt das auch. Namen wie T-Rex, sind ja auch sehr verkindlicht, wenn das ein Streifen für Erwachsene hätte werden sollen hätte man es auch bei Tyrannosaurus belassen. Und so weiter und so weiter.
Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Der Film IST was er IST und will nichts anderes sein.
Glattgebügelte, weichgespülte Unterhaltung. Das darf er gerne sein, muss ich aber nicht mögen. :wink:

Nö, musst du nicht.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Jurassic Park

583
Leute, vor JP haben sich Kinder einen S C H E I S S für Dinos interessiert. Der Film hat wie kaum ein anderer jemals eine wahre Hysterie und zwar eine sehr lang anhaltende hervorgerufen. Auch ein Verdienst des Films.

Es ist aber kein Kinderfilm sondern ein Familienfilm
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Re: Jurassic Park

584
danielcc hat geschrieben:Es ist aber kein Kinderfilm sondern ein Familienfilm
Schon richtiger. Es ist ein Abenteuerfilm, aber mit einer Ausrichtung auf ein jugendliches Publikum. Wäre es ein Kinderfilm, dann wäre er ab 6 freigegeben und man hätte alles getan, um diese Freigabe zu erzielen. Nein, Jurassic Park ist weiß Gott kein Kinderfilm, sondern ein Unterhaltungsfilm des Abenteuergenres, den das komplette wirklich kinorelevante Zuschauerspektrum ansehen kann. Und das ist dann auch der springende Punkt, um den hier die ganze Zeit herum palavert wurde: Mich unterhält er so, dass er auf eine 7/10 kommt. Lancelort und meine Wenigkeit glauben, er hätte uns brutaler und weniger weichgespült besser unterhalten, andere lieben ihn genau dafür. Und thats it.
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Re: Jurassic Park

585
Jawoll, endlich wieder eine Filmreihe vorerst abgearbeitet, auch wenn zu Jurassic World natürlich nach der Blu-ray-Erscheinung auch noch mal etwas ausführliches kommen wird. :)

Jurassic Park III

Die alte Hollywood-Regel "Was Geld bringt, wird fortgesetzt" artet manchmal zu einer echten Tortur aus. Hatte Steven Spielberg 1997 mit dem kreativen Scheitern seines "Jurassic Park"-Sequels "The Lost World" bereits eindeutig unter Beweis gestellt, dass es keiner weiteren Dino-Odyssee bedarf, lieferte 2001 Joe Johnston gleich noch einen weiteren Ausflug ins Reich der Riesenechsen vor. Doch unterschied bereits den zweiten Teil nur sein Budget von einem einfallslosen Tierhorror-B-Movie, führt nun auch der dritte Part der Reihe diesen Weg - immerhin konsequent und unbeirrt - fort.

Allerdings fehlt Teil 3 nun auch die Optik, welche selbst "The Lost World" noch teilweise interessant wirken ließ. So verzichtete man nämlich beim dritten Aufguss der Thematik auf die praktischen Effekte der Vorgänger, die einem meist den Atem zu rauben vermochten und verwendete stattdessen einen Haufen an CGI-Animationen und Greenscreen-Aufnahmen (ganz miserabel bereits in der allerersten Szene!). Das ist deshalb schade, weil damit besonders die Dinosaurier viel an Charme verlieren und auch ein ganzes Stück weniger beeindruckend erscheinen als sonst. Ebenfalls ärgerlich ist, dass Johnston wie schon Spielberg im zweiten Film hier erneut dem Drang verfällt, manche Dinosaurier (wie die Raptoren oder den Spinosaurus) als Monster und Schreckenswesen zu inszenieren, statt dem Ansatz des Originals zu folgen und ihre Herkunft als Tiere mit tierischem Instinkt aufzuzeigen. Extrem stellt sich dies in einer Sequenz heraus, in der sich die "guten Dinosaurier" und "bösen Dinosaurier" praktisch abklatschen, womit die Kernessenz des ersten Teiles vollkommen ignoriert und mit Füßen getreten wird. Somit verliert Johnstons Film jedwede Aussage oder Bedeutung und wird zum stumpfen Survival-Erlebnis, dass zusätzlich auf Grund der bedeutend besseren Umsetzung dieses Themas im Original-"Jurassic Park" eine gewisse Redundanz nicht verbergen kann.

Auch charakterlich bietet die Dinosause beim dritten Anlauf nicht wirklich etwas neues. Wie bekannt stellen sich alle Charaktere, selbst anfänglich noch interessant wirkende, immer sehr schnell als stumpfe Stereotypen heraus und das angebliche Spiel "Wer überlebt? Wer stirbt?" verspricht dank der offensichtlichen Figuren-Konstellation auch dieses Mal keinerlei Überraschungen. Mit Wiederkehrer Sam Neill ist als Protagonist aber immerhin ein bekanntes Gesicht aus dem Original von der Partie und dank der Tatsache, dass Neill nun weder lange Zeit alleine mit nervigen Kindern unterweges ist, noch sich erneut durch eine farblose Beziehung quälen muss, gefällt er hier sogar noch besser als Dr. Alan Grant und wird zur großen Bezugsperson für den Zuschauer. Der restliche Cast, unter anderem bestehend aus William H. Macy und Téa Leoni spielt zwar sichtlich engagiert, kann jedoch in den eindimensionalen Figuren nur selten wirklich überzeugen. Auch Don Davis, der hier die Musik komponierte und damit John Williams ablöst, scheint merklich versucht zu haben, dessen Ton zu imitieren, doch auf Dauer nervt die penetrante Verwendung des bekannten Hauptthemas aus dem ersten Teil dann doch ein wenig. Insgesamt ist allerdings weder den Darstellern noch Davis ein großer Vorwurf zu machen, denn obwohl niemand so richtig begeistert ist die deutliche Mühe immerhin dann doch stets erkennbar.

Das Drehbuch kann hingegen zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Bereits die Motivation für den Besuch auf der Dinoinsel wirkt erzwungen und unglaubwürdig, im folgenden wird dann so schnell durch die Geschehnisse gehetzt, dass die Regie keine Chance hat, zwischen durch eine wirkliche Handlung zu erzählen, sodass sämtliche Entwicklungen nur durch Zufall oder Deus-Ex-Machina-Geschehnisse stattfinden können. Gleichzeitig werfen neue Elemente wie der boshafte Spinosaurus oder die neu designten Raptoren einige Fragen bezüglich der Vorgänger auf. Johnstons Action zeigt derweil handwerkliches Können, ohne je wirklich aufregend neues zu bieten, was auch an den erneut blassen Farben durch das 1,85:1 Bildformat liegt. Dennoch kann er hin und wieder mit einer spannenden Idee überzeugen, so ist eine Sequenz in einer großen Kuppel atmosphärisch dicht inszeniert und ein Flugzeugabsturz im ersten Drittel stark gemacht, auch ein kleiner auditiver Twist rund um den Antagonist kann überzeugen, doch ausgerechnet entscheidende Szenen wie der Showdown oder die fundamentalen Charaktermomente werden nicht gut genug herausgearbeitet und gehen auch im filmischen Sinne etwas unter, sind zudem erschreckend vorhersehbar. Schlimmer ist dann noch, dass der Werdegang einer ganz bestimmten Figur dermaßen an den Haaren herbeigezogen erscheint, dass man nicht mehr als müde darüber hinweg schmunzeln kann. Immerhin kommt "Jurassic Park III" zumindest seine Laufzeit von überschaubaren 92 Minuten zu Gute, da er so schnell mal zu einer Zweitsichtung einlädt, doch insgesamt muss man konstatieren, dass auch die wenigen Höhepunkte nicht darüber hinwegtäuschen können, dass der Film selbst eher an einem vorbeiläuft und nur sehr knapp durchschnittlich zu unterhalten weiß, im Mittelteil auch oft wieder zu arg belanglos ist, um wirklich fesseln zu können.

Fazit: Müsste Ian Malcolm, der Protagonist aus "Jurassic Park" und "The Lost World", Johnstons Nachklapp zur Dinosaga in einem Satz zusammenfassen, würde die Aussage wohl lauten: "Die Macher waren nur interessiert, ob sie einen dritten Teil drehen könnten, nicht ob sie es sollten." Denn trotz einiger ganz passabler Momente weiß "Jurassic Park III" besonders deshalb niemanden so recht zu rühren, weil nichts am Film seine Existenz so wirklich rechtfertigt und auch seine spannenderen Szenen nicht mehr als routiniertes Können repräsentieren. Sam Neill als Alleinunterhalter kann da am Ende auch nur mit seinen Möglichkeiten jonglieren. Zusammenfassend ist das ungewöhnlich kurze Abenteuer daher wohl vor allem für Dinosaurier-Liebhaber (obwohl diese ob der schwachen Effekte sicher einen kleinen Schock erleben werden) und Fans der ersten beiden Teile interessant, während alle anderen vermutlich nur geringfügigen Spaß damit haben und sämtliche Szenen nach der Sichtung bequem wieder vergessen können.

4/10
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