Ich denke, man wird es noch etwas zurückfahren. Es wird uns etwa soviel Psychoschiene erwarten wie z.B. in TWINE (kenne die Leaks übrigens NICHT).
Wer heutzutage noch weniger will, muss sich schon die Expandables oder Ähnliches anschauen.

Es sind immer wieder die gleichen Mechnanismen zu beobachten.
Es ist doch kein Wunder dass in "Fan-Kreisen" heute die drei seinerzeit absoluten Außenseitet(OHMSS, QOS und LTL) plötzich eine Renaissance der Beliebtheit erfahren, und Filme die nahezu unisono zu Kinostart bejubelt wurden, auf ein mal für alles mögliche kritisiert werden.

Einfach köstlich.

UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum SF jetzt neuerdings von so vielen so runtergemacht wird. Als er rauskam, gab es unisono unermesslichen Jubel.

Es war wohl eher so, dass in der allgemeinen Euphorie die kritischen Stimmen nicht gehört wurden. Dazu kommt, dass der Film gar nicht runtergemacht wird. Ich und auch viele andere SF-Kritiker mögen den Film sehr. Aber wir erklären ihn nicht wie andere zum Meisterwerk und sprechen Schwächen an, gerade im Vergleich mit den beiden Vorgängern, die wir (oder zumindest ich) als stärker empfinden. Daher wirkt das dann wie ein runtermachen, aber das ist es gar nicht.

UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Muss das berüchtigte Backlash-Phänomen sein.

Das Backlash-Phänomen ist so berüchtigt wie frei erfunden.

danielcc hat geschrieben:Es ist doch kein Wunder dass in "Fan-Kreisen" heute die drei seinerzeit absoluten Außenseitet(OHMSS, QOS und LTL) plötzich eine Renaissance der Beliebtheit erfahren

Blödsinn. Klar ist das kein Wunder, aber aus anderen Gründen, als du jetzt glaubst.

danielcc hat geschrieben:Es sind immer wieder die gleichen Mechnanismen zu beobachten.
Es ist doch kein Wunder dass in "Fan-Kreisen" heute die drei seinerzeit absoluten Außenseitet(OHMSS, QOS und LTL) plötzich eine Renaissance der Beliebtheit erfahren, und Filme die nahezu unisono zu Kinostart bejubelt wurden, auf ein mal für alles mögliche kritisiert werden.

Einfach köstlich.

Licence to Lill ist nach wie vor ein klasse Film!

UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Muss das berüchtigte Backlash-Phänomen sein.

Das Backlash-Phänomen ist so berüchtigt wie frei erfunden.

Nein, das ist es nicht. Ich habe es aus dem gesamtgesellschaftlichen/politischen Bereich auf unsere heimelige Fanbase angewendet - und es funktioniert! Damalige verhältnismäßige Flops werden hochgejubelt (LTK finde ich übrigens auch vorzüglich, im Gegensatz zu TLD), Hits wie SF oder DAD werden niedergeschrieben. Man spricht dann gern von einer Wiederentdeckung verkannter Werke oder umgekehrt davon, die angeblichen Meisterwerke auch mal auf Fehler hin untersuchen zu wollen. Es gibt ganz wenige Filme wie TSWLM oder GE, denen das hier noch nicht passiert ist.
(DAD, da sind wir uns einig, ist trotz großen finanziellen Erfolgs ein schwächerer Beitrag. Aber eben auch nur die letzten 50 Minuten.)

Ah ja... also gibt es das Phänomen, es passiert aber willkürlich nur den Filmen, die ins Muster passen?

Und SF wird immer noch nicht niedergeschrieben. Sondern einfach nur kritisiert. Wie auch schon vor drei Jahren. Aber dann wissen wir jetzt ja endlich, wie DN Weltmeister werden konnte.

Casino Hille hat geschrieben:Und SF wird immer noch nicht niedergeschrieben. Sondern einfach nur kritisiert. Wie auch schon vor drei Jahren. Aber dann wissen wir jetzt ja endlich, wie DN Weltmeister werden konnte.

Wer? Die Deutsche Nationalmannschaft?

DN wurde nur Vize.

Ach ja. Okay, aber dann ist immerhin das hiermit geklärt worden.

Casino Hille hat geschrieben:Ach ja. Okay, aber dann ist immerhin das hiermit geklärt worden.

Für solche Fälle habe ich extra meine Signatur angelegt.

Was ich an diesem Backlash Phänomen auch ganz köstlich finde, ist ja die Frage, ob das auch klappt, wenn betreffende Zuschauer einen damaligen Flop überhaupt gar nicht mitbekommen haben. Sprich, klappt das auch, wenn ich gar nicht darum weiß, ob YOLT, OHMSS oder DAF der erfolgreichste Film war? Wenn ja, wie passt das dann zur Ursprungsthese des Phänomens? Nein, ich entschuldige meinen Zynismus diesbezüglich, aber diese "Erklärung" ist für mich an den Haaren herbeigezogen, wenn sie hin und wieder vielleicht auch zufällig mal stimmen mag. Aber derartige Ausnahmen definieren sprichwörtlich ja gerade erst die eigentliche Regel.

Das Ganze funktioniert dann, wenn jemand (ein Fan) um die Historie weiß, und das wissen nun mal alle hier.
Nur dann kann das Motiv "sich absetzen wollen" bzw. "sich unterscheiden wollen" eine Rolle spielen

danielcc hat geschrieben:Nur dann kann das Motiv "sich absetzen wollen" bzw. "sich unterscheiden wollen" eine Rolle spielen

Und das funktioniert dann, in dem man sich einen Film, den man eigentlich gar nicht mag, schöner redet, als er eigentlich ist bzw. man ihn eigentlich findet?

nein so dramatisch ist es nicht und so meine ich es auch nicht. Aber bei einr Serie von 24 ungefährt gleichartigen Filmen, mag ein Fan eigentlich jeden Film zu einem gewissen grad.
Wenn dann einer sich deutlicher absetzt, polarisiert er mehr. und ein Fan sympathisiert vielleicht dann irgendwann mit einem "Underdog" eher.

Dann frage ich mal provokant: Ist das wirklich ein Effekt oder wird es von den anderen nur als solcher wahrgenommen, weil es plötzlich jemanden gibt, der die allgemein von der Fanschaft anerkannte Meinung anzweifelt und das Weltbild eines Hardcore-Zuschauers ins Wanken bringt? Sprich, wird Kritik an Skyfall oder Lob an LTK nicht nur deshalb so extrem wahrgenommen, weil es der Allgemeinheit deutlich widerspricht? Will jemand, der LTK den besten Bond nennt sich abgrenzen oder schreit die Masse nur deshalb entpört auf, weil da jemand mal ganz böse aus der Reihe tanzt, also, gewichtet die Allgemeinheit Lob an LTK gleich überproportional stark, weil es so selten welches zu vernehmen gibt? Wie gesagt, ich mag SF, aber ich kritisiere ihn eben auch für seine zwei aus meiner Sicht großen Schwächen und da er hier überdurchschnittlich stark gelobt wird (wogegen ich manchmal bei gewissen Punkten anrede) wird auch meine Kritik als besonders hervorstechend und möglicherweise provokant empfunden. Wenn, dann kann man das genauso auch so herum deuten. Von daher funktioniert dieses Phänomen mit etwas Willen auch in beide Richtungen. Ist mir daher zu schwammig. Ich bleibe dabei, dass bei der medialen Schelte, die QOS kassiert hat das Lob von den wenigen Überzeugten nun einmal nicht gehört wurde, während in den Jubelschreien zu SF die kritischen Stimmen untergingen. Daher wirkt es jetzt, wo sich die Lage langsam mal beruhigt hat rückblickend so, als habe es da eine Entwicklung gegeben, die aber ehrlich gesagt zu 98% nicht stattgefunden hat. Bei OHMSS und LTK ist es aber sicherlich so, dass die Filme ihrer Zeit voraus waren und damit selbstverständlich erst später an Anhängern dazu gewonnen haben, während die Zeitgeist-fokussierten Bonds wie die Moores und Brosnans heute weniger neue Fans dazu gewinnen.