Welcher Teil der "Mission: Impossible"-Reihe gefällt euch am besten?

Kobra, übernehmen Sie (TV-Serie, 1966-1973)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
In geheimer Mission (TV-Serie, 1988-1990)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible (Kinofilm, 1996)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible II (Kinofilm, 2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible III (Kinofilm, 2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Kinofilm, 2011)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Mission: Impossible – Rogue Nation (Kinofilm, 2015)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible – Fallout (Kinofilm, 2018)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (24%)
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins (Kinofilm, 2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Mission: Impossible – The Final Reckoning (Kinofilm, 2025)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Re: Mission: Impossible

619
Maibaum hat geschrieben:Das natürlich sind auch keine Gimmicks, das ist Stil. Stil den man mögen kann oder auch nicht.

Wenn es doch Gimmicks sind, dann müssen wir ja auch über Picassos malerische oder Ligetis musikalische Gimmicks reden.

Und Holzhammer ist das auch kaum.
Für mich sind es Gimmicks wenn sie ohne jedes Gesprür für die Szene, immer und immer wieder mit voller Wucht unverändert eingesetzt werden, ohne dass sie der Szene erkennbar etwas gewinnendes beifügen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mission: Impossible

621
Also zumindest bei mir hat das nix damit zu tun, dass ich den Stil von Woo nicht mag. In seinen besten HK-Arbeiten funktioniert der für mich bestens und unterstreicht das furiose Actionspektakel bzw. trägt massiv dazu bei. Aber für mich ist Stil letztlich nur ein Instrument, das wenn es nur zum Selbstzweck eingesetzt wird keinen Eindruck auf mich macht. Und genau so sehe ich MI2, da wird viel geposed und viel visuelle Schau gemacht, ohne das es die Action wirklich bereichern würde. Hinzu kommt der fast schon klinische Touch des Films, auch das ist prinzipiell für Woo nix ungewöhnliches, wird in seinen HK-Arbeiten aber effektiv durch den enorm hohen Blutzoll gebrochen. Bei MI2 und dessen quasi-jugendfreier Hollywoodweichspül-Action ist dies aber nicht der Fall. Nicht dass ich bei einem MI-Film ein Splatterfest erwarte, aber Woos Stil funktioniert hier nicht wirklich, zumal er meiner Meinung nach einfach hier sehr fade Actionszenen inszeniert hat. Als Geschichtenerzähler ist er eh im Idealfall nur Mittelmaß - und MI2 ist weit vom Wooschen Idealfall weg. Vergleicht man MI2 mit The Killer und Hard Boiled, ja sogar mit dem "Spar-Woo" Hard Target dann wird klar, wie weichgespült und verselbstzweckt Woos Stil hier geworden ist.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Mission: Impossible

622
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Das natürlich sind auch keine Gimmicks, das ist Stil. Stil den man mögen kann oder auch nicht.

Wenn es doch Gimmicks sind, dann müssen wir ja auch über Picassos malerische oder Ligetis musikalische Gimmicks reden.

Und Holzhammer ist das auch kaum.
Für mich sind es Gimmicks wenn sie ohne jedes Gesprür für die Szene, immer und immer wieder mit voller Wucht unverändert eingesetzt werden, ohne dass sie der Szene erkennbar etwas gewinnendes beifügen
Das sind dann trotzdem keine Gimmicks, sondern filmische Gestaltungsmittel die dir hier nicht gefallen.

Aber nenn das ruhig weiter Gimmicks. Macht den Kohl auch nicht mehr fetter ...

Re: Mission: Impossible

624
Maibaum hat geschrieben:Und zu sagen das Woos Inszenierung der eigentliche Inhalt sei klingt irgendwie vernünftig.
Ist es auch, denn genauso sieht der Film aus. Und so genommen funktioniert er für mich auch. Ich würde da Anatol auch bezüglich des Weichspül-Arguments nicht zustimmen, die Action in M:I2 ist schon recht hart und hat auch einige überraschend starke Momente, mehr Brutalität hätte da für mich nicht unbedingt funktioniert.
https://filmduelle.de/

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Re: Mission: Impossible

625
Das Weichspül-Argument bezog sich auf Woos Stil, weniger auf den Film an sich. Oder so gesagt: für mich funktioniert kein Woo-FIlm (und damit sein Stil) ohne harte Gewaltexzesse. Und verglichen mit seinen HK-Filmen sind so Dinger wie Broken Arrow, MI2 oder Face/off halt Kinderkram in Bezug auf den Gewaltpegel. Oder ganz anders: Woo ist der falsche Regisseur für Hollywood-Mainstream - zumindest imho. Sein Gang nach Hollywood war ein echter Ausverkauf. Kaum war er wieder zurück in China wars gleich wieder besser. Hard Target ist wie schon mal gesagt für mich die Ausnahme der Hollywood-Woo-Regel, der ist in Bezug auf den Gewaltpegel aber auch näher an seinen HK-Filmen dran als an den folgenden Mainstreamern.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: M:I III entpuppt sich als schwierig einzuschätzen...

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Casino Hille hat geschrieben:Die Handlung und die handelnden Akteure schaffen es kaum, Aufmerksamkeit zu erwecken und die Inszenierung bleibt zu konventionell und Wackelkamera-lastig, um den Film als eigenes geschlossenes Kunstwerk erachten zu können.
Dieser Punkt ist zwar Geschmackssache aber einigermassen nachvollziehbar. Was mich aber völlig aus dem Konzept bringt sind deine (überspitzt ausgedrückt) Lobeshymnen auf den Woo-Reisser. Der markante Unterschied liegt für mich darin dass M:I Abrams seine zugegebenermassen sehr simple Geschichte (die sich völlig straight an altbekannten filmischen Archetypen wie Liebe und MacGuffin entlang hangelt) und die noch simpleren Charaktere (Maggie Q und Jonathan Rhys-Meyers sind Statisten, Hoffmann spielt enorm ausdrucksstark und charismatisch in einer einfachen Rolle und die Figur von Billy Crudup ist eher Format Klischee) als effektvollen Aufhänger für wuchtige Actionszenen, farbige Schauwerte und oberflächlich raffinierten Spannungsszenen wie die Maskenwechsel-Szene im Vatikan benutzt. Sehr einfach und unkompliziert und stets punktgenau auf das Ziel ausgerichtet. Hier könnte ein schurkischer User auch anmerken dass sich M:I Abrams in dieser Hinsicht eigentlich kaum sonderlich von TSWLM unterscheidet, der ebenfalls mit einer unlogisch verkorksten Alibihandlung seine glamourösen Schauwerte auftischt.

M:I Woo hingegen hat ja nicht einmal simple Rollen, geschweige denn jemanden wie P.S. Hoffmann. Eigentlich hat der Film gar keine Rollen oder Charaktere sondern nur eine Handvoll Leute die eben Dialoge aufsagen oder ihrem Gegner eins aufs Maul geben. man erinnere sich an "Figuren" wie die von Roxburgh oder Serbedzija oder den erbarmungswürdigen Auftritt von Hopkins. Die Inszenierung der Actionszenen ist in ihrer übertriebenen, prätentiösen MTV-Stilisierung schon ganz nett und cool gemacht, ballt sich aber in den ersten dreissig und vor allem in den letzten dreissig Minuten. Dazwischen wird uns länger als viel zu lang eine dramaturgisch völlig belanglose "Handlung" aus schlecht geklauten Versatzstücken von Hitchcocks Notorious serviert, die sich ohne Höhepunkte um diese Nicht-Rollen dreht.
We'll always have Marburg

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Re: Mission: Impossible

627
ich schaue mir gerade jetzt auf Kabel1 MI1 an!
Bin wieder begeistert!
Was für ein Unterschied zu MI4.
Das sind Gimmicks, die mir gefallen. Diese Kaugummi-Bombe. Der Schmäh mit den Glassplittern -einfach und effektiv.
Gerne sähe ich mal so ein Teamwork in einem Bond Film. Auf MI1 haben die Helfer wesentlich mehr Funktionen und auch so etwas wie eine Identität.
Bei Bond sind die nur Durchläufer bis sie abgestochen werden. Ethan hingegen nehme ich ab, dass er auch unter dem Verlust seines Teams leidet. Bei Bond undenkbar (mag sein mit Ausnahme des Todes des einen oder andern Girls).
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: M:I III entpuppt sich als schwierig einzuschätzen...

629
GoldenProjectile hat geschrieben:Was mich aber völlig aus dem Konzept bringt sind deine (überspitzt ausgedrückt) Lobeshymnen auf den Woo-Reisser.
Um Gottes Willen, ich vergebe Woos Film immer noch nur 7 Punkte, lassen wir die Kirche im Dorf. Das ist ein unterhaltsamer Actionreißer, der durch seinen Stil sehr kurzweilig daherkommt, aber auch kein Überfilm, der Eindruck sollte da weiß Gott nicht entstehen.
GoldenProjectile hat geschrieben:sehr simple Geschichte (die sich völlig straight an altbekannten filmischen Archetypen wie Liebe und MacGuffin entlang hangelt)
Das tut sie, sie ist aber für mich einen Schritt gravierender einfallslos, da sie (etwas blöd formuliert) sich ja beispielsweise im Falle des MacGuffins nicht mal Mühe gibt, aus diesem mehr zu machen oder ihm zumindest irgendeine Bedeutung beizumessen, der MacGuffin wird praktisch im Film als solcher benannt, die Illusion einer handlungsrelevanten Funktion der Hasenpfote versucht Abrams gar nicht erst zu erschaffen. Kann man machen, wenn dann aber der ganze Film nur aus Archetypen besteht, kann das schnell langweilen, was hier leider passiert.
GoldenProjectile hat geschrieben:effektvollen Aufhänger für wuchtige Actionszenen, farbige Schauwerte
Ein Aufhänger für dies ist das alles zweifellos, ich halte ihn nur nicht für effektvoll genug. Einmal, weil mir die lahmen Figuren nicht taugen, aber zusätzlich viel eher wohl noch, weil selbst die brachiale Action mir so gar nichts zu bieten weiß, Abrams Regie sie irgendwie etwas komisch verpuffen lässt desöfteren. Das ist natürlich ganz stark subjektiv und es ist sehr schwer zu erklären, warum die alte Hollywood-Masche bei dem einen Film wirkt und bei dem anderen nicht, aber M:I3 ist mir einfach nicht beeindruckend genug, vielleicht weil der Aufhänger für mich keinen Effekt hat, gerade die Liebesromanze nehme ich Monaghan und Cruise zu keinem Zeitpunkt ab, wohl auch, weil den ganzen Film eine starke Künstlichkeit durchzieht und ich meine jetzt nicht die Woosche Künstlichkeit, sondern was Dialoge und Emotionen angeht, ohne hiermit das Spiel der Akteure abwerten zu wollen.
GoldenProjectile hat geschrieben:Hier könnte ein schurkischer User auch anmerken dass sich M:I Abrams in dieser Hinsicht eigentlich kaum sonderlich von TSWLM unterscheidet
Tut er ja auf oberflächlicher Ebene auch nicht. Keinesfalls. Aber TSWLM empfinde ich da einfach als viel spritziger und eleganter, auch leichtfüßiger (natürlich durch die große Humordichte) umgesetzt. TSWLM ist ein Film, der mir von der ersten Sekunde an Spaß macht, der sich völlig in seiner Gigantomanie verliert, der den Zuschauer mit in das Abenteuer zieht, während Abrams Film abgefilmt wirkt und mich nie zu packen weiß. Zumal ich TSWLM und beinahe jeden Bond als wesentlich besser getimet empfinde, Abrams hat da was seine Mischung aus Action oder Tempo allgemein und Ruhe anbelangt ein paar gehörige Probleme, die besonders zum Ende hin immer mehr offenbart werden. Gut, die hatte Woo zwar auch, aber der hat da zumindest virtuos drüber hinweg inszeniert.
GoldenProjectile hat geschrieben:oberflächlich raffinierten Spannungsszenen wie die Maskenwechsel-Szene im Vatikan
Da stimme ich dafür zu, die Szene ist nett gemacht und eine witzige Idee, zudem eine sehr sinnvolle Einbringung der M:I-Standard-Gesichtsmasken.
GoldenProjectile hat geschrieben: Sehr einfach und unkompliziert und stets punktgenau auf das Ziel ausgerichtet.
Aber zu einfach. Das ist vielleicht das Problem. Der Film erlaubt sich wirklich gar keine Besonderheit, er fällt durch nichts auf, er ist in nichts besonders mutig, er ist in nichts besonders besonders (denn auch famose Stunts und Co. haben viele andere schöne Filme), er ist einfach nur ein weiterer Film seiner Sorte. Vermutlich ist das die ganz große Schwäche in Abrams Regie. M:I3 wirkt zu jedem Zeitpunkt belanglos, nicht nur inhaltlich, sondern eben auch filmisch.
https://filmduelle.de/

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Re: Mission: Impossible

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Übrigens sollte man aus Bond KEINEN Team Player machen. Das war er nie und widerspricht dem Kerngedanken Bonds.
Ich sehe auch gar keinen Sinn darin, beliebige Stärken anderer Filmserien zu nehmen und auf Bond zu übertragen. Schließlich funktioniert Bond so wie er ist seit 50 Jahren besser als alle anderen.
"It's been a long time - and finally, here we are"