Hat eigentlich niemand was zu JP 1 zu sagen? Ist der Film so totdiskutiert?

Hier stimme ich dir voll und ganz zu. Und das zeigt auch sehr deutlich den Unterschied zum Weissen Hai bzw. zwischen den 90ern und den 70ern, in letzteren hat man nämlich gerade mit einem durchaus auch etwas härteren und zuweilen düsteren Ansatz einen Megablockbuster landen können. Mit ein Grund, warum ich vieles aus den 90ern damals schon nur bedingt mochte und heute noch viel weniger - wobei das für JP1 nicht unbedingt gilt. Aber dieser zunehmende Konsensgedanke im Blockbusterkino, dieses immer konsequentere Abschleifen jeglicher Ecken und Kanten nur damit man es auch jedem (ein bisschen) Recht macht - diese Entwicklung hat wie ich finde in den 90ern begonnen - oder sagen wir besser, sie hat damals deutlich an Fahrt aufgenommen - und JP1 ist davon eben auch nicht frei.vodkamartini hat geschrieben:Hätte man die Brutalität des Buches gezeigt, hätte der Film ein R-Rating bekommen und erheblich mehr Schwierigkeiten gehabt ordentlich Gewinn einzufahren. Da hätte man dann an den Tricks sparen müssen, was dann auch wieder unbefriedigend gewesen wäre.
Da bin ich aber gespannt, wann der dann in Europa starten wird.Agent 009 hat geschrieben:Am 22.06.18 startet die Fortsetzung zu Jurassic World, wieder mit Chris pratt & Bryce Dallas Howard
http://derkinoblog.de/jurassic-world-2- ... 8-geplant/
Bisschen spät. Kriegt denn keiner mehr den 2-Jahres Rythmus hin?
Genau das würde ich kritisieren. Dieser Gedanke an den finanziellen Erfolg, statt an die Qualität des Filmes, war eben größer und in einer perfekten Welt, wäre es anders gewesen, auch wenn dies sicherlich auf eine Entwicklung, die ganz allgemein in den 90ern stattfand zurückzuführen ist, an JP aber ja am Ende auch nichts ändert.vodkamartini hat geschrieben:Hätte man die Brutalität des Buches gezeigt, hätte der Film ein R-Rating bekommen
Du wirst lachen: Bei mir ist der Film auch mit den Jahren mehr und mehr gewachsen. Ich fand besonders die erste Hälfte einst etwas weniger passend und die Kinder noch nerviger.vodkamartini hat geschrieben:Treffend analysiert, genauso hätte ich seinerzeit nach dem Kinobesuch geschrieben und geurteilt.
Schade drum. Einen ernsten Film im Stile der Romanvorlage (mit konsequentem Ende) würde ich ja schon gerne mal sehen. Aber dann bitte nicht von Spielberg.vodkamartini hat geschrieben:Zudem sind Dinos seit jeher ein klassisches Kinderthema und da war die Verlockung bei Spielberg und Universal wohl einfach zu groß.
Dann stünde die Kritik immer noch genau so da, wie sie es tut. Warum sollte das was ändern? Denn der Film bleibt dann noch zu Jugend-orientiert und zu wenig konsequent in der Gewaltdarstellung, um so richtig reißend zu sein in der zweiten Hälfte, dafür sprechen alle Themen, die der Film andeutet, aber eben auch nicht zu Ende führt. Abgesehen davon sage ich in meinem Review explizit, dass es mir bei der Kritik an der fehlenden Brutalität NICHT um die Vorlage geht, sondern darum, dass die Veloceraptoren mit einer blutigeren Tötungsweise (und vielleicht auch mal mit Opfern, die einen auch nur im entferntesten interessieren) bedrohlicher und gefährlicher gewirkt hätten. So töten sie im Off oder recht brav gesichtslose No-Names. DAS ist der springende Punkt, nicht was im Buch passiert.danielcc hat geschrieben:Was wäre, wenn erst der Film gewesen wäre, und dann das - womöglich - brutalere Buch?
Naja, da übertreibst du. Jurassic Park ist ein optisch beeindruckender Film, aber in der zweiten Hälfte eben wie im Review geschrieben ein Abklappern von Einzelszenen, die nicht mehr wirklich durch eine gute Geschichte zusammengehalten werden und die Protagonisten sind alle etwas zu blass und stereotyp, um einen wirklich zu interessieren. Dass Spielberg dann häufig den Fokus die Kinder in Gefahrensituationen bringt, bei denen man eh nicht von einem Dahinscheiden ausgeht, da dies nicht zur kinderfreundlichen Attitüde des Filmes passen würde und er somit die Spannung etwas rausnimmt (besonders witzig auch, wenn die Kleine am Ende als fish out of water Verhalten plötzlich die Super-Hacker-Fähigkeiten vorweisen kann, mit denen die Erwachsenen vorher nicht glänzen konnten), ist ein weiter Störfaktor, der nicht unwesentlich ist, wenn man bedenkt, wie wichtig gerade in der Küchenszene wäre, zu vermitteln, dass den Kindern wirklich Gefahr drohen könnte.danielcc hat geschrieben:Der Film ist so wie er ist ein Meisterwerk der Unterhaltung
Ja, das hat mich auch schon immer sehr aus dem Film rausgerissen, das ist schon sehr unglaubwürdig und man merkt hier einfach, dass man auf Teufel-komm-raus eine Lösung brauchte, wie man die Systeme wieder online bekommt. Zumal auch die Szene kurz vorher, in der sie sich als Hackerin brüstet schon sehr aufdringlich wirkte nach dem Motto: Achtung, Achtung! Diese Info wird im späteren Verlauf noch elementar wichtig sein!Casino Hille hat geschrieben:(besonders witzig auch, wenn die Kleine am Ende als fish out of water Verhalten plötzlich die Super-Hacker-Fähigkeiten vorweisen kann, mit denen die Erwachsenen vorher nicht glänzen konnten),
Danke Daniel. Einer Meinungdanielcc hat geschrieben:Der Film ist so wie er ist ein Meisterwerk der Unterhaltung. Da gibt es nichts zu verbessern
Solche Vorandeutungen sind leider die typische Holzhammermethode des Steven Spielbergs. Und die Szene ist schon recht lustig: "Ich bin kein Freak, ich bin ein Hacker." - Sicher Kleines...AnatolGogol hat geschrieben:Zumal auch die Szene kurz vorher, in der sie sich als Hackerin brüstet schon sehr aufdringlich wirkte
Durch die Filme. Ich habe das ja abgesehen von Jurassic Park auch bei "Die Tribute von Panem" gemacht. Dafür beispielsweise bei Bond noch nie angeprangert. Es liegt nicht an einer gesteigerten Vorliebe für blutige Szenen meinerseits (um Himmels Willen, bloß nicht!), sondern daran, dass viele Filme, denen dies als Stilmittel gut tun würde, es leider aussparen, während beispielsweise ein Quentin Tarantino gerne mal etwas damit übertreibt.danielcc hat geschrieben:ich verabscheue diese Denkweise "r-rated gleich höhere Qualität". Woher kommt das?
Der Moment, in dem der T-Rex sich als Killer beweisen darf, ist tatsächlich gut, leider aber (das ist in JP viel schlimmer als der fehlende Level an expliziter Gewalt) töten alle Dinos in der zweiten Hälfte eh nur die entbehrlichen Standard-Nebencharaktere. Kann man in einem Film natürlich so machen, ist dann nur eben irgendwann etwas langweilig, vor allem, wenn die Handlung ansonsten keinen Twist mehr übrig hat.danielcc hat geschrieben:mir ist nie ansatzweise die Idee gekommen, der FIlm müsste brutaler sein. Im Gegenstz fand ich das explizite Zeigen, wie ein Dino einen Menschen frisst schon als extrem brutal.
Das sehe ich genauso!danielcc hat geschrieben:mir ist nie ansatzweise die Idee gekommen, der FIlm müsste brutaler sein. Im Gegenstz fand ich das explizite Zeigen, wie ein Dino einen Menschen frisst schon als extrem brutal.
und nach wie vor sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit dafür. Wenn die Raptoren in der Küche erscheinenn, dass stockt mir regelmäßig der Atem weil die Inszenierung so gut ist. Dass die Dinger gefährlich sind, muss mir keiner durch mehr Brutalität beweisen
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