GoldenProjectile hat geschrieben:Welches sind denn die besten DVD Versionen von sagen wir mal Major Dundee, Straw Dogs, The Getaway und Alfredo Garcia?

Ich werde da nicht ganz schlau draus weil Amazon wieder Mal alle Rezensionen in denselben Topf schmeisst. Will heissen bei Straw Dogs lese ich nur Beschwerden über die Verstümmelungen, egal welche Ausgabe des Films. Anhand des Erscheinungsdatums dürfte es aber diese hier sein, oder?

http://www.amazon.de/Straw-Dogs-Wer-Gew ... straw+dogs

Und kann ich diese Ausgabe von Getaway bedenkenlos kaufen? Eine Rezension ist wieder negativ, aber wie gehabt, vermutlich alles in einem Topf. Andererseits ist das so ziemlich die einzige Version von Getaway auf ganz Amazon.

http://www.amazon.de/Getaway-Steve-McQu ... ds=getaway

Von Straw Dogs hab ich diese Doppel-Edition:
http://www.amazon.de/Straw-Dogs-Gewalt- ... 042&sr=1-5

Kann ich absolut emopfehlen: gutes Bild, uncut und jede Menge Extras. Die von dir verlinkte DVD ist vom gleichen Label, aber nur eine DVD - ich vermute ein Repack ohne die Extras. Da es die Doppel-DVD gebraucht aber direkt über amazon für schlanke 4,16 gibt, würde ich dir fast zu der raten (es sei denn das Bonusmaterial interessiert dich eh nicht).

Alfredo Garcia hatte ich diese hier:
http://www.amazon.de/Bring-mir-Kopf-Alf ... 259&sr=1-1
Bild und O-Ton sind ok, deutsche Tonspur ist kaputtgefiltert, die andere Version ist da aber soweit ich weiss auch nicht besser.

Major Dundee/Sierra Charriba hab ich die hier:
http://www.amazon.de/Sierra-Charriba-Ch ... 354&sr=1-2
die geht absolut in Ordnung.

Die verlinkte Getaway-DVD sollte auch ok sein, die hab ich aber nicht. Hab gestern übrigens gerade erst The Getaway gesehen, ist jetzt rauf auf 9 Punkte - einfach ein saucooler Film.

Danke dir! Leider werden das Straw-Dogs-Doppelpack und Alfredo Garcia in dieser Ausgabe nicht in die Schweiz geliefert. Sierra Chariba/Major Dundee, The Getaway und Straw Dogs behalt ich aber im Auge - letzteren halt eben "nur" als einzelne DVD. Naja, der Film ist ja die Hauptsache und das Bonusmaterial bloss... ein Bonus?

So, gleich mal kurz über Amazon gehuscht und Straw Dogs eingepackt - die Uncut DVD, eben leider ohne das Bonusmaterial.

Maibaum hat geschrieben:Von The Getaway gibt es eine neuere DVD bzw Blu die einiges an Bonusmaterial enthält, und dabei auch den von McQueen verworfenen Fielding Soundtrack vorstellt. Die erste DVD war aber auch recht gut.

Ist eine davon die von mir verlinkte Edition, bzw. ist die wohl auch empfehlenswert? Hat noch etwas Zeit mit dem Peckinpah-meets-McQueen-Streifen. Zwar habe ich meine Prepaid Kreditkarte erst dieses Wochenende um einen überschaubaren Betrag aufgeladen, jedoch musste das Geld bereits heute wieder für Straw Dogs und Eyes Wide Shut raus. Argh...

Die von dir verlinkte DVD ist die alte, die ist glaube ich schon in den 90ern erschienen. Gute Qualtät, und das schönere Cover. Die neue DVD gibt es über Marketplace aber ähnlich günstig.

Heute kam Straw Dogs an und wanderte natürlich sogleich in den Player. Und ich muss zugeben dass ich nach den grandiosen The Wild Bunch und Pat Garret & Billy the Kid sowie den positiven Bewertungen hier im Forum eher enttäuscht war. Zumindest im letzten Akt funktioniert Straw Dogs hervorragend als schonungsloses und gewalttätiges Finale nach dem Prinzip "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Die gegenseitigen Bedrohungen und die darauf folgenden Reaktionen der beiden Parteien schaukeln sich dabei mehr und mehr auf und münden in ein ebenso ausgeklügeltes wie blutrünstiges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Protagonist David sich in seinem Landhaus verschanzt und mit allen Mitteln den Lynchmob vor der Türe aufzuhalten versucht. Peckinpahs Bildsprache ist erneut sehr stark, wieder werden viele interessante Einstellungen in präzisen und raffinierten Montagen zusammengesetzt wie Steinchen in einem Mosaik, und führen damit teilweise zu einem mitreissenden, dynamischen Bilderfluss. Soweit alles im grünen Bereich, meine Enttäuschung liegt aber vor allem in der sehr behäbigen und manchmal gar hölzernen Handlungsentwicklung der ersten beiden Filmdrittel begründet, in der Peckinpah die etwas seltsame und für mich nicht immer wirklich sinnvolle Geschichte ziemlich sprunghaft und zäh aufrollt, ohne dabei so richtig vom Fleck zu kommen. Auch die praktisch durchgehend unsympathischen oder merkwürdig bizarren Charaktere haben mich eher vom Geschehen distanziert. Insgesamt habe ich mir mehr Konsequenz, Kausalität und durchgehende Spannung erhofft, jedoch entschädigt das beeindruckende Finale für einiges.

Wertung: 6 / 10

schade, dass er dir nicht besser gefallen hat, ich halte ihn für einen von Sams besten. Vor allem die schonungslose Schilderung der Gewaltspirale und die sehr ambivalenten Charaktere machen einen Großteil des Reizes aus, den der FIlm auf mich hat. Ich war beim ersten mal aber auch noch nicht völlig von den Socken, allerdings was das auch eine stark gekürzte Fassung und ohne die drastischen Vergewaltigungsszenen ergab der Film bzw. das Verhalten von Susan George und Hoffman kaum einen Sinn.

Und ich dachte schon jetzt gibt's richtig Haue vom Onkel Anatol. Ich fand Hoffman ehrlich gesagt nicht sonderlich toll in der Rolle, war mir zu extrem auf Biedermann ausgelegt, wodurch dann wiederum seine Streitereien mit Amy nicht wirklich glaubwürdig wirkten. Aber wieso handelt die gefühlt erste Stunde des Films von den nervtötenden Bauarbeitern und davon, wie sie die Katze meucheln? (fand ich als Katzenfreund total daneben) Und dann urplötzlich die Vergewaltigung, der grosse Affe und das Mädchen und im Nullkommanix dann schon das Finale? Nein, diese Gewaltspirale war mir eindeutig zu sprunghaft.

Dafür setze ich jetzt umso höhere Erwartungen in Getaway und Major Dundee. Vielleicht halte ich auch mal nach guten Editionen von Cable Hogue oder Convoy Ausschau.

Gerade durch die Alltäglichkeit der ersten Hälfte (die unter der Oberfläche ja aber schon durch diverse Streitereien und Irritationen sowohl zwischen den Eheleuten als auch in der Beziehung von Hoffman zu den Dorfbewohnern immer wieder gebrochen wird) und das zunächst sehr biedere Spiel von Hoffman wird die Eskalation in Hälfte 2 wie ich finde erst richtig betont, ja geradezu katalysiert. Der Kontrast wird dadurch immens, Hoffmans Figur explodiert gegen Ende hin ja förmlich in einer Art und Weise, wie man es zu Beginn nie für möglich halten würde.

GoldenProjectile hat geschrieben:Dafür setze ich jetzt umso höhere Erwartungen in Getaway und Major Dundee. Vielleicht halte ich auch mal nach guten Editionen von Cable Hogue oder Convoy Ausschau.

Häng deine Hoffnungen mal lieber nicht allzu hoch an Major Dundee und Convoy. Das sind sehr ordentliche Filme, aber Dundee leidet halt sehr darunter, dass ein großer Teil des von Peckinpah gedrehten und beabsichtigten Materials immer noch fehlt, weil es Produzent Bresler nicht in den Kram gepasst hat - der Film ist teilweise dadurch schon eine Art Ruine. Und Convoy ist nette Unterhaltung, aber halt auch nur Peckinpah light, eine Auftrags-, aber sicher keine Liebesarbeit. Dennoch sind beide Filme mehr als einen Blick wert. Cable Hogue und Getaway sind allerdings sehr empfehlenswert.

Hihi, den Peckinpah-Film kannte ich bislang auch noch nicht:
Steve McQueen in "Ein Mann explodiert"!

http://www.ostufer.net/de/galerie/plaka ... iert-6607#

"Er schlägt zu wie ein Tiger!"

Fraglos ein weiterer Höhepunkt wenn´s um einfallsreich-debile deutsche Verleihtitel geht.

Hmmm ... mit Peckinpah kenne ich mich ziemlich schlecht aus. Habe einige seiner Klassiker nicht gesehen ...

The Wild Bunch: 8,5 / 10
Straw Dogs: 8 / 10
The Getaway: 8 / 10

The Getaway (1972) 9/10

Die Virtuosität der Inszenierung, also das Zusammenspiel von Schauspielerführung, Kameraperspektive bzw Kameraführung und natürlich dem Schnitt, ist ein einziger Genuß, das macht einfach nur Spaß anzuschauen. Zu dem Zeitpunkt war Peckinpah jedenfalls noch auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten, selbst bei diesem Film, der der am wenigsten persönliche aus diesen Jahren ist, und doch voll und ganz ein Film seines Regisseurs ist. Lediglich den von Steve McQueen durchgedrückten Score von Quincy Jones mag ich nach wie vor nicht.

Das amoralische des Films (they get away with murder) ist längst Geschichte, aber auch heute wirkt das noch weitgehend wie ein kompromißloser Film, aber wenn ich das mit dem heutigen Mainstream vergleiche, dann weiß ich warum die 70er anders waren, denn damals war das auch ein ultra-kommerzieller Film, heute wirkt er eher wie ein stilisiertes Kunstwerk.

Die fantastische Auftaktmontage die den Hintergrund etabliert: https://www.youtube.com/watch?v=nt9fTRQ8U3E

Hab ich ewig nicht mehr gesehen, aber gut in Erinnerung - und ich bin kein Fan von Peckinpah. Wäre mal wieder eine Sichtung wert.

Die Inszenierung ist wirklich von einer Qualität wie das damals kaum ein anderer drauf hatte. Nicht zu vergessen die exzellente Action. Und der harte Schluß-Shootout dauert nur knapp 4 min, statt wie heute üblich eine halbe Stunde, und kommt mir trotzdem kaum kürzer vor.

The Getaway - oder wie er auf deutsch ja eigentlich heisst "Ein Mann explodiert" - gefällt mir auch mit jeder Sichtung besser. Ein bärenstarkes Stück Kino mit Weltklasse-Inszenierung. Peckinpahs "Lauf" beginnend mit The Wild Bunch über Cable Hogue, Straw Dogs, Junior Bonner, Getaway, Butch&Billy bis hin zu Alfredo Garcia ist wohl eine der qualitativ hochwertigsten Regie-Serien überhaupt.

Ich muss dringend mehr Peckinpahs sehen... Vorschläge?