Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?

1846
So, jetzt kommt ein Ranglistenupdate, erstmals mit allen Eon Filmen (Ich habs geschafft!):

1. Skyfall (10/10)
2. Casino Royale (9,5/10)
3. Der Hauch des Todes (9,5/10)

4. Der Morgen stirbt nie (9/10)
5. Goldeneye (9/10)
6. Lizenz zum Töten (8,5/10)

7. In tödlicher Mission (8/10)
8. Die Welt ist nicht genug (8/10)
9. Goldfinger (8/10)

10. Octopussy (7,5/10)
11. Im Angesicht des Todes (7,5/10)
12. Im Geheimndienst Ihrer Majesteät (7/10)
13. Liebesgrüße aus Moskau (7/10)
14. Ein Quantum Trost (7/10)
15. Leben und Sterben lassen (7/10)
16. Der Spion der mich liebte (7/10)
17. James Bond jagt Dr.No (7/10)
18. Feuerball (6,5/10)

19. Man lebt nur zweimal (6/10)
20. Moonraker (5,5/10)
21. Stirb an einem anderen Tag (5/10)

22. Diamantenfieber (4,5/10)
23. Der Mann mit dem goldenen Colt (4,5/10)

Der 7/10 Punkte Bereich ist sehr eng, da kann sich noch viel ändern. EInige Filme aus diesem Teil habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?

1856
@dernamenlose:

zu deiner Liste, junger Mann! :-D :

Deine Plätze 2 bis 6 treffen meinen Geschmack. Schade finde ich, dass TB bei dir so gar nicht ankommt und QOS sowie DN hättest du auch etwas höher platzieren können. Nur ein Punkt Unterschied zwischen DN und YOLT - das schmerzt. ;-)
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?

1857
DN habe ich schon lange nicht mehr gesehen, da kann es durchaus sein, dass der in der Liste noch etwas nach oben steigt. QOS ist vermutlich schon in den wenigen Tagen seit ich diese Liste erstellt habe um ein oder zwei Plätze gestiegen.
YOLT hat aber auch durchaus gelungene Punkte, habe den erst vorgestern wieder gesehen und der bleibt bei seinen 6/10 Punkten.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?

1858
Mir liegen eigentlich alle James Bond-Kinofilme am Herzen, und so tut es stets ein bißchen weh' gewisse Streifen auf den hinteren Plätzen positionieren zu müssen.

Dennoch macht es immer wieder Spaß mit dem persönlichen Ranking der einzelnen Jahrgänge zu jonglieren, zumal ich nach all den Jahren des 'Bestenlistentums' zu der Überzeugung gelangt bin, das es niemals eine definitive Liste meinerseits geben wird.
Ich verfolge alle User-Rankings hier und auch im anderen Forum stets recht aufmerksam, und finde es grundsätzlich immer angenehm, wenn sogenannte 'Underdog'-Kanditaten weit oben gelistet werden. Jeder hat natürlich seine eigenen Direktiven beim Ranking. Während es der einen Fraktion sicher am ehsten um die filmische Funktionalität und die handwerkliche Wertigkeit des Jahrgangs im allgemeinen geht, so gibt es auch genug Bondiasten die rein nach Gefühl oder persönlichem Spaßfaktor ihre Listen zusammenstellen.

Um mein eigenes aktuelles Ranking etwas verständlicher wirken zu lassen, führe ich mal von unten nach oben ein paar plakative Gründe auf, warum sich welches Werk bei mir auf welchem Platz befindet.Um den Text nicht ausarten zu lassen gehe dabei am ausführlichsten auf die untersten Ränge ein:

Wie gesagt: Ich mag alle James Bond-Kinofilme. Ja, genau, sogar Casino Royale 67' punktet bei mir auf eine gewisse Weise.
Der mit großem Abstand unbeliebteste Film - nicht nur im gesamten Fandom, sondern auch bei der Mehrheit der Kritiker und der breiten Publikumsmasse - ist sicher ein Werk, das es jedem mehr als leicht macht, es geringzuschätzen oder gleich von Grund auf komplett in die Tonne treten. Erzählerisch funktioniert hier leider tatsächlich rein gar nichts und das Szenen-Timing gleicht unter konventionellen Maßstäben einer regelrechten Katastrophe.
Dennoch kann auch dieser Teil der Bondculture vor einem wohlwollenden Zuschauer regelrecht aufblühen. Zu brilliant und liebenswert ist die musikalische Untermalung geraten. Zu grandios wurde hier quasi nebenbei das Zeitgefühl der Swinging Sixties in einem filmischen Popgemälde konserviert, zu kurios ist das Schaulaufen der Prominenz und das Spektrum an Stilarten das hier auf grotesk hohem Produktionslevel wild durcheinandergewirbelt wird. Zu sehr verbeugt sich die extrem populäre Austin Powers-Reihe vor dieser strangen Klamotte, als das man sie anstandslos komplett die Toilette runterspülen sollte, wie das die Mehrheit der Bondfans gewiss tut. Sicher ist er ein klarer Fremdkörper in einer Liste, in der sich sonst nur mehr oder weniger konventionell präsentierte und linear erzählte Superagentenabenteuer befinden.
Aber es ist nunmal ein Film der mit Namen wie Ian Fleming, James Bond, Moneypenny, M, Vesper, Le Chiffre etc. aufwartet und somit ist er selbstverständlich ein Teil des cineastischen Gesamtphänomens 007.
Ich selbst mache nie den Fehler den Film nach konventionellen Werteparametern zu messen, sondern sehe ihn eigentlich vielmehr als monumental und konfus überproduzierte Revue-Nummer. Als kein Film im herkömmlichen Sinne, vielmehr nur eine wahnsinnige Party, eine Gala. Aus dieser Perspektive wird es dann ziemlich unwesentlich welcher Film-Part mit welchem ganz und gar nicht zu harmonieren weiß, da das ganze Gebilde eher einem einzigen, kurios chaotischen Bewußtseinzustand gleicht. Einem Trip. Einem Rausch. Aber auch wenn man Casino Royale 67' mit so einem Blickwinkel erfolgreich abfeiern kann, so ist die erzählerische und somit auch filmische Dysfunktionalität natürlich ein Aspekt, die es dem Film geradezu unmöglich macht, in Ranglisten mit den anderen Bondfilmen in ernsthafte Konkúrrenz zu treten. Er disqualifiziert sich durch sein Wesen praktisch selber. Somit findet sich dieses Werk auch bei mir auf dem letzten Platz.

Darüber rangiert DAD, dessen Stärken ich im implizierten Fast Food-Aspekt sehe, die den 2002er Jahrgang zu einem der kurzweiligsten der ganzen Reihe macht.
Dazu kommt das das Subgenre 'Märchenbond' bei mir, als YOLT-Bondeinsteiger, stets einen Stein im Brett hat. Jedoch die überwiegende Sterilität mit der zu viele Szenen aufwarten, sei es nun durch die Studiolastigkeit, die wohl mehr als hinreichend gebrandmarkten CGI-Offensichtlichkeiten oder Tamahori's merkwürdig oberflächlicher 'Plastik'-Inszenierungsstil läßt den Film im Vergleich zum Rest der Reihe leider nahezu ins bodenlose stürzen. Außerdem unterschreit meiner Meinung nach das Dialogniveau ab und zu die Grenze dessen, was ich als franchisewürdig ansehe. Nichtdestotrotz ist dieser Film nicht der dermaßen gewaltige Müllhaufen, für den ihn viele Fans halten. Dazu ist sein Spaßfaktor einfach viel zu hoch.

Eine Stufe höhe steht bei mir ein Werk, bei dem es mir am meisten weh tut, ihn soweit unten zu positionieren: AVTAK.
Grandioser könnte die Verpackung und die Eckdaten nicht sein: Titelsong und Filmplakat stehen bei mir ganz, GANZ oben. Eifelturm und Golden Gate Bridge zählen für mich zu den 3 magischsten Bauwerken der Moderne und Christopher Walken ist einer meiner 5 generellen Lieblingsschauspieler. Noch dazu habe ich einen Faible für melancholische Schwanengesänge innerhalb von Filmreihen und Barry's Score halte ich für ein beeindruckendes 'Spätwerk', das nur noch von der abschließenden Nachfolgearbeit übertrumpft wurde.
Aber leider können all diese Punkte nicht darüber hinwegtäuschen, das es sich bei AVTAK um ein ausgesprochen uninnovatives, weit unter seinen Möglichkeiten bleibendes Bondwerk handelt, das zudem noch wie kein anderes durch unnötig schlampiges filmisches Handwerk verärgert. Und damit meine ich nicht nur die oft erwähnte extremste Offensichtlichkeit von Moore's Stuntdoubles, sondern auch beispielsweise solche Zumutungen wie das unglaubwürde Location-Double für General Gogol, das in San Francisco Pola Ivanova abholt oder die ziemlich unsouveräne Umsetzung des Schlußfights, die hauptsächlich von ihrem erhabenen Handlungsort getragen wird, und somit geradezu verschenkt wirkt. Dazu kommt, das die zweite Film-Hälfte eine der langatmigsten der ganzen Reihe ist. Das alles schmerzt ein wenig, denn die Vorraussetzungen für einen Hightlight der Serie waren durchaus gegeben. Dennoch hat Moore's Abschiedsfilm DAD voraus, das er ausgesprochen handmade wirkt, gewisse Einzel-Aspekte wie Song und Score so erstklassig sind und der Film als Ende einer großen Bondära und 80er Mittelpunkt mit dermaßen viel Nostalgie-Bonus von meiner Seite aufgeladen wird, das AVTAK trotz aller Defizite stets ein essentiellerer Franchise-Beitrag in meiner Wahrnehmung bleiben wird, als einige andere, von mir höher gewertete Jahrgänge, die ich trotz ihrer zahlreicheren Stärken weniger verkulte.

Auf dem nächst höheren Platz folgt ein Bondwerk, das lange Jahre bei mir die rote Laterne inne hatte, dem ich aber inzwischen zugestehen muß, das es auch nach dem x-fachsten Konsum immer noch zu erstaunlich gut unterhält, und auch zuviele gelungene Passagen aufweist, als das ich es auf dem letzten Platz platzieren könnte: TND. Ähnlich wie bei Zorin gefällt mir an Carver, das er es schätzt sich öffentlich zu präsentieren und feiern zu lassen. Nur das die Carverparty stimmiger und besser inszeniert wirkt, als Zorin's Sommerfest. Das wichtigste Element das den Film aber bei mir über AVTAK setzt ist der um Klassen souveränere Filmschnitt, der bei TND vermutlich sogar über viele Unzulänglichkeiten dieser wohl recht chaotischen Produktion hinwegtäuscht. Klar enthält Brosnan's zweites Bondabenteuer immernoch viele Störfaktoren, die von der Allgemeinheit schon hinreichend genug unterstrichen worden sind. Dennoch empfinde ich TND als solidere, stringentere, und somit 'vorzeigbarere' Arbeit als AVTAK.
Zumal ich die Fanfraktion verstehen kann, die TND als Brosnan's besten Film ansieht. Sowohl die stilistische Ausrichtung, als auch Brosnan's Performance befinden sich im Gesamtbild auf einem recht stimmigen und ausgeglichenen Level, womit ich dem Film etwas attestieren kann, was mir im Rest der Ära schwerer fällt: Der Film macht einen in sich geschlossen und konsequenten Eindruck.

Jetzt folgt eine gehörige Portion Blashphemie, denn auf meinem nächst höheren Rang findet sich ein Werk, für dessen Platzierung mich sicher eine große Fandomfraktion gern steinigen würde: FYEO.
Ähnlich wie bei AVTAK und TND hat der Film einige vereinzelte, aber durchaus potente Pluspunkte: Actionhandwerk - vorallem die Stuntarbeiten, Schnitt, Score und das Bondgirl sind die Aspekte die ich hier weitesgehend als äußerst souverän empfinde. Sie punkten auf eine so überdurchschnittliche Weise, das es verwundert, das der Film in fast allen anderen Punkten so wenig überwältigentes bietet. Was oft über TWINE geschrieben wurde, dessen visuelle Tristesse, dessen 'Langweiligkeit', dessen halbgarer 'Pseudoanspruch' etc, kann ich, obwohl ich ein Fan des Films bin, durchaus gut nachvollziehen, aber diese Attribute kann ich ohne zu zögern auch komplett FYEO zuschreiben. Kein Bondfilm fällt meiner Meinung nach durch dermaßen schlechte Ausleuchtung, öde visuelle Durststrecken oder inhaltlicher Tristesse auf, wie FYEO. Und tut mir leid, die Bunkerszene oder der Hubschrauberangriff mit Sägenblättern in TWINE mögen ja unglaubwürdig, komisch inszeniert und dadruch ziemlich kurios erscheinen, aber die gesamte Konzeption der Hai-Sequenz, in der Kristatos versucht Bond und Melina zu ertränken, verfüttern oder letztendlich zu überfahren, finde ich nicht minder unglaubwürdig und umständlich kurios umgesetzt und wird meiner Meinung nach nur deshalb von den Fans als saubere und gelungene Szene durchgewunken, weil die meisten anderen Actionszenen des Films erstaunlich überzeugend ausgefallen und brilliant geschnitten sind. Kristatos halte ich auch für keinen starken Villian, aufjedenfall nicht stärker als Elektra und Renard. Dennoch liegt es als Hardcore-Fan in meiner Natur selbstverständlich auch dieses Bondwerk viele positive Emotionen entgegenzubringen. Der Soundtrack dürfte der sein, den ich als angehender jugendlicher Fan damals so oft wie keinen anderen in mein Kassetten-Deck schob' - und das lange bevor ich den Film auf VHS sichten konnte. Außerdem punktet FYEO neben seinen 'Urlaubstripaspekten' dadruch, das er einer dieser Bondfilme ist, die recht offensichtlich ihr Entstehungsdatum repräsentieren. Wobei ich das auch auf einer ganz und gar persönlichen Ebene wahrnehme. Beim damaligen Film-Release, war ich 7 Jahre alt, und das Jahr 1981 entsprach für mich im Rückblick eigentlich ziemlich genau dem Feeling und dem Zeitgeist den ich in FYEO konserviert sehe. TSWLM und MR kamen heraus als ich den Kindergarten besuchte und repräsentieren somit retrospektiv auf herrliche Weise meine eigene verspielte, unbeschwerte, wunderbare Lebensphase jener Zeit. Beim Release von FYEO kam ich dagegen dann bereits in die 2. Klasse, womit der ersten Wellen dessen was man als 'Ernst des Lebens' bezeichnet allmählich Einzug hielten und da paßt es eben wie die Faust auf's Auge das meine heute so geliebte Bondreihe gleichzeitig auch plötzlich 'ernstere' und deutlich nüchterne Prioritäten setzte.

Auf dem nächsten Rang folgt bei mir dann: GE, ein Film mit dem ich viele Probleme habe. Angefangen bei einer Menge aufgesetzter Dialoge, die Leidlichkeit der zahlreichen Modelle-Effekte, dem nicht immer begeisternden Score, bis hin zum meiner Meinung nach nicht wirklich funktionierenden, geschweige denn souervän verkörperten Villianpart. Dennoch empfinde ich den Film im Gesamtbild etwas ikonenhafter als FYEO, womit ich die Emotionen des Massenpublikums gegenüber Bronan's Erstling in Ansätzen schon nachvollziehen kann, jedoch nicht deren hohe Bewertung. Zum Glück beinhaltet GE trotz der ganzen aufgeführten Negativ-Punkte vieles was mir dennoch Spaß macht (Bildeinfälle, Ausleuchtung, Xenia, Ourumov, Titelsong), und inzwischen handelt es sich um einen dermaßen solide gereiften Jahrgang, das ich kein schlechtes Gewissen dabei habe, ihn über einem 'heiligen' Moorewerk wie FYEO zu rangieren.
Zuletzt geändert von Dr. moVe am 25. Juli 2015 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
"Das ist Gold Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere..." (Auric Goldfinger)

Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?

1859
In Kurzform nun die plakativsten Gründe für die restlichen Plätze:

LTK über GE, weil er souveräner gespielt, atmopshärischer untermalt und mutiger konzipiert und außerdem quasi der Ursprung all dessen ist, was die zweite Franchise-Hälfte von der ersten unterscheidet - und das meine ich positiv.

TWINE über LTK, weil ich auf Kammerspiel-Szenarien in Bondfilmen stehe; Brosnan mir hier am besten gefällt; ich sowohl Marceau als auch Richards als absolute Granaten empfinde; einige inhaltliche Details passend als Abschluß der 90er-Jahre eine gewisse Post-9/11-Me­ta­pho­rik vorwegnahmen "This will not stand. We will not be terrorized by cowards..." etc, womit er auf kuriose Art fast schon visionären Charakter aufweist und der Film auch ansonsten einen hohen Zeitgeistfaktor impliziert.

TMWTGG über TWINE weil es so ein herrlich leicht zu konsumierendes, dennoch inhaltlich durchaus interessantes, atmosphärisches und vielseitiges Bondabenteuer ist. Mit einem starken Villian, grandiosen Locations, schönem Costume Design und einer meiner Meinung nach starken Moore-Performance. Es funktionieren hier unterm Strich einfach mehr Dinge als in TWINE.

DN über TMWTGG weil er einfach eine größere Ikone darstellt und diesem Aspekt zumindest in der ersten Filmhälfte auch weitesgehend souverän Rechnung zollt, und außerdem als Erstlingswerk nunmal sowieso einen sakralen Gesamt-Status inne hat.

LALD über DN weil er peppiger, grooviger, temporeicher und kultiger ist, und vorallem Titelsong und Score grandioser nicht punkten könnten.

YOLT über LALD weil er wesentlich breiter, größer, epischer und somit reichhaltiger daherkommt; einen NOCH wunderbareren Score präsentiert und es nunmal mein Einstiegsfilm ins Franchise ist, mein ultimativer Kindheitsbondfilm.

OP über YOLT weil er zwar nicht minder albern und schwachsinnig, dabei aber dennoch unterm Strich etwas glaubwürdiger, kurzweiliger, vielseitiger und spannender ist, und außerdem Moore hier eine eindringlichere Performance als Connery abliefert.

DAF über OP, denn kaum ein Film hat mehr Bondfeeling, ist kultiger, hat einen so herrlich sarkastischen Humor, und erweitert das Spektrum seiner Bondära dermaßen kurios. Der erhabene Pulp-Höhepunkt der Reihe.

MR über DAF, weil es sich hier ähnlich verhält bei zwischen YOLT und LALD: noch breiter, noch größer, ja eigentlich so monumental groß wie kein anderer Bondfilm davor und danach - und dabei gleichzeitig akkustisch wie visuell rekordverdächtig schön.

TB über MR, weil er nicht minder schön wie MR ist, aber zusätzlich das ganze Feeling das der Film transportiert eines ist, was ich als Bond in Reinform bezeichnen will. Quasi alles in diesem Werk schreit geradezu nach Bondculture. Das empfinde ich hier so krass wie in keinem anderen Film, womit es quasi eine Selbstverständlichkeit ist, den Film in einer Top-10 wieder zu finden.

TLD über TB, weil er vielseitiger, dichter erzählt und spannender ist und er außerdem als mein erster aktueller Kinobond, der zur Zeit meiner Fanwerdung über mich hereinbrach, noch heute einen kräftigen Nostalgiebonus hat.

TSWLM über TLD, weil er größer und bedeutender ist, einen klareren Höhepunkt seines Bondjahrzehnts und seines Subgenres (in diesem Fall 'Märchenbond') darstellt und quasi fast alle Voraussetzungen für einen ultimativen Franchisezenith hat.

NSNA über TSWLM, weil ich mich hoffnungslos in den Süd Frankreich-Part dieses Films verknallt habe, und zwar so heftig, das dies in meiner Wahrnehmung die zahlreichen Schwächen des Films tatsächlich überblendet. Dazu gesellt sich dann eine ganz gehörige Portion Brandauer-Kult. Das Duo Maximillian und Fatima sind für mich in der Villian- und Henchman-Kategorie meine Numero Uno des ganzen Serie! Sogar von Sydow ist für mich der (bisher) passenste Blofeld. Er entspricht am ehesten der Vorstellung die ich von dem Kerl habe, der in FRWL und TB nur als gesichtsloser Miezenstreichler zu sehen ist. Desweitern empfinde ich viele Einzelheiten von NSNA als erfrischend innovative Impulse, die dann ja auch von der Eon-Reihe nach und nach vereinzelt aufgegriffen wurden. Außerdem kann ich selbst mit den schwachen Passagen des Werks sehr gut leben, und der Film transportiert trotz seines viel kritisierten und sparsam zum Einsatz kommenden Scores eine so einmalige Atmopshäre, das ich ihres gleichen in den 80ern vergeblich suche. Dann wäre da noch mein bereits erwähnter Faible für Franchise-Schwanengesänge. Dieses Rundumpacket macht NSNA für mich zu einer finalen Sternstunde der Connery-Ära und einem stetigen Anwärter für die ersten, wenn nicht sogar den ersten Platz.

QoS über NSNA, denn dieser Film schlägt mich stets auf's neue dermaßen in seinen Bann, das es geradezu hypnotische Züge einnimmt. Ich brauche mir nur den Teaser reinzuziehen und verspüre auch 7 Jahre später immernoch sofort das starke Verlangen mir dies schwer umstrittene Werk zum x-fachsten Mal in meine Wand zu werfen. Er ist mir nicht zu schnell, er ist mir nicht zu unausgegoren, zu unfertig, zu unbondig, usw, nein. Der Film wirkt auf mich jedesmal auf's neue wie ein einziges berauschendes Fest meiner Bondsinne. Und zwar in solchem Maße wie eigentlich kein anderer. Daher bleibt er auch für mich ein klarer Kanditat für den ersten Platz (wo er sich bei mir auch jahrelang befand) und wird eigentlich nur durch diverse ikonischere 'Bedeutungsfaktoren' anderer Werke auf Platz 6 runtergedrückt.

FRWL über QoS, weil ich abgesehen von seiner Ikonenhaftigkeit ihn als den stimmigsten, geradlinigsten aller Klassiker empfinde; Connery, der bei mir über Craig rangiert, hier total auf der Höhe ist; ich total auf den hitchcock'schen Einfluß der im Film zu spüren ist stehe, mich die Gegnerseite mehr begeistert als in QoS und Tatjana mein zweitliebstes Bondgirl ist.

CR über FRWL, weil ich den Film auch nach 9 Jahren als absulten Superknaller empfinde. Ein Werk mit dem ich eigentlich rundum zufrieden bin. Keine Szene stört mich. Kein Element möchte ich missen. Dazu gesellt sich die Wirkungskraft meines ultimativen Lieblingsbondgirls Vesper (was für eine Wahnsinnsfrau !) und mein zweitliebster Titelsongs der Serie. Alles in allem ein echter Royal Flush!

GF über CR, weil er meiner Meinung nach auch heute noch DER Bondfilm schlechthin ist. Klar kann man an diversen Details rummeckern. Den wenigen Locationhighlights, dem Bildformat, der langen Gefangenschaft Bonds, der sowieso Gefahr läuft von der Gegnerfigur an die Wand gespielt zu werden. Aber trotzalledem glänzt der Film - nicht zuletzt durch seine enorm innovative Brillianz - mit einer dermaßen epochalen ikonischen Kraft, wie eigentlich kein Bondwerk nach ihm. Jedesmal wenn ich diesen Film sehe, weiß ich WARUM ich Bondfan bin und genau das macht ihn meiner Meinung nach so besonders. Diese Aura eines ultimativen Überbondfilms. Ganz klar Connery's Ärazenith. Ein mehr als erhabener Platz 3.

OHMSS über GF, weil er epischer, breiter als GF ist, und mit einer einmaligeren Atmosphäre glänzt, und es dabei gleichzeitig schafft auf ganz andere Weise einen Anspruch auf die Bezeichnung 'Überbondfilm' erheben zu können. Cineastisch eindeutig einer der größten und aufregensten Würfe der Bondhistorie. Jahrelang von vielen unterschätzt, aber inzwischen wohl endlich zu verdientem Ruhm und Ehren gelangt.

SF über OHMSS, weil das Franchise mit diesem Film in Qualitätsbereiche vordringt, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Ein geradezu shakespeare'sch anmutender Theaterbond, mit einer Inszenierungsqualität, die den Vergleich mit Werken von anderen Oberligaregisseuren, die man sich hier vorstellen könnte, wie z.B. Ridley Scott (ich bezweifle das der Blade Runner-Schöpfer die Shanghai-Szenen besser präsentiert hätte) oder Martin Scorsese (Silvas Einführung oder die Unterhaltung zwischen Severine und Bond kann ich mir von ihm auch nicht besser umgesetzt vorstellen) nicht zu scheuen braucht. Auch dieser Film ist nicht perfekt - genau wie alle anderen Bondfilme ebenfalls. Aber die Intensität und schnörkelose Eindringlichkeit mit der die meisten Skyfall-Szenen präsentiert werden, sucht meiner Meinung nach ihres gleichen im Franchise. Ich bin gespannt wie Mendes zweites Werk, die Sichtweisen und Wertungen zu Skyfall sowohl bei der Allgemeinheit als auch von mir verändern werden.
Aber vorerst bleibt Skyfall meine Nummer 1...

Hier noch die Gesamtübersicht über mein aktuelles Ranking:

Filme

1. Skyfall
2. On Her Majesty's Secret Service
3. Goldfinger
4. Casino Royale
5. From Russia with Love
6. Quantum of Solace
7. Never Say Never Again
8. The Spy Who Loved Me
9. The Living Daylights
10. Thunderball
11. Moonraker
12. Diamonds Are Forever
13. Octopussy
14. You Only Live Twice
15. Live and Let Die
16. Dr. No
17. The Man with the Golden Gun
18. The World Is Not Enough
19. Licence to Kill
20. GoldenEye
21. For Your Eyes Only
22. Tomorrow Never Dies
23. A View to a Kill
24. Die Another Day
25. Casino Royale 67'

Bond-Actor

1. Sir Thomas Sean Connery
2. Daniel Wroughton Craig
3. Timothy Peter Dalton

Haupt-Villain

1. Maximilian Largo (Klaus Maria Brandauer) / Ernst Stavro Blofeld (Max von Sydow)
2. Auric Goldfinger (Karl Gerhart „Gert“ Fröbe)
3. Raoul Silva (Javier Ángel Encinas Bardem)

Haupt-Bondgirl

1. Vesper Lynd (Eva Gaëlle Green)
2. Tatiana Romanova (Daniela Bianchi)
3. Teresa ‘Tracy‘ di Vincenzo (Dame Diana Rigg)

Henchman

1. Fatima Blush (Barbara Carrera)
2. Mr. Wint (Bruce Glover) / Mr. Kidd (Putter Smith)
3. General Arkady Grigorovich Ourumov (Gottfried John)

Score-Arbeiten

1. You Only Live Twice - John Barry
2. Diamonds Are Forever - John Barry
3. On Her Majestys Secret Service - John Barry

Titelsongs

1. Duran Duran - A View To A Kill
2. Chris Cornell - You Know My Name
3. Shirley Bassey - Diamonds Are Forever

Production Design

1. You Only Live Twice (Ken Adam)
2. Moonraker (Ken Adam)
3. The Spy Who Loved Me (Ken Adam)

Bond-Cars

1. Aston Martin DB5
2. Lotus Esprit S1
3. Ford Mustang Mach 1

Pre-Title-Sequence

1. Quantum of Solace
2. The Living Daylights
3. Casino Royale

Title-Sequence

1. Casino Royale (Daniel Kleinman)
2. Tomorrow Never Dies (Daniel Kleinman)
3. From Russia with Love (Robert Brownjohn)

Director

1. Samuel Alexander „Sam“ Mendes
2. Peter Roger Hunt
3. Guy Hamilton

Official Film-Poster


1. A View to a Kill (Britisches Hauptplakat - Illustration von Dan Goozee)
2. The Spy Who Loved Me (US-Hauptplakat - Illustration von Bob Peak)
3. Never Say Never Again (Renato Casaro's west-deutsches Hauptposter)

Costume Design

1. Julie Harris (LALD)
2. Jacques Fonteray (MR)
3. Elsa Fennell (TMWTGG)

Locations

1. Schilthorn (Schweiz)
2. Insel Khao Phing Kan / Phang Nga Bucht - 'James Bond Felsen' (Thailand)
3. Venedig - Markusplatz, Ponte Fascarini, Canal Grande, Dorsoduro, Galeria Ca' Rezzonico (Italien)

Fight-Sequence

1. Bond vs. Grant (FRWL)
2. Bond vs. Peter Franks (DAF)
3. Bond vs. Necros (TLD)

Action-Sequence

1. Autojagd am Gardasee (QoS)
2. Jagd über die Hochhaus-Baustelle im angeblichen Madagaskar (CR)
3. Motorbootjagd in Louisiana (LALD)

Erotic-Sequence

1. "Ich bin das Raubtier und du mußt mich füttern" (TB)
2. Solange nimmt 'nur einen Drink' mit 007 "What is it about bad men?" (CR)
3. Bond's 'Befriedigung' mit Jill Masterson vor ihrer Vergoldung "Jetzt ist er abgestanden..."

Q-Scenes

1. LTK - "Ah! We must be related."
2. SF - "Grand old war ship. being ignominiously haunted away to scrap. The inevitability of time..."
3. TWINE - "Stop! Stop! It isn't finished!"

M-Scenes

1. SF - "Well I guess that is completely inconspicuous."
2. QoS - "I'm surprised."
3. CR - "Christ, I miss the Cold War."

Moneypenny-Scenes

1. FRWL - "Miss Moneypenny, as you're no doubt listening, perhaps you'd take this cable ?"
2. OHMSS - "Well, you didn't really want to resign did you?"
3. TB - "...the old man"

Best Gadget

1. Urin-Probe: James Bond
2. Tauchfähigkeit des Lotus Esprit S1
3. Zigarettenetui (von Bond als Fake-Bombe "mit winzigem Kreiselkompass" eingesetzt)

Best introduction ("My Name is...")


1. Connery - DN
2. Craig - CR
3. Dalton - TLD

Best End-Sequence

1. CR - Villa Gaeta am Comer See
2. DAF - "Mouton Rothschild IS a claret !"
3. QoS - "This man and I have some unfinished business."

God Save the Franchise !
"Das ist Gold Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere..." (Auric Goldfinger)