Wir findet ihr DN?

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Re: Filmbesprechung: Dr. No

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danielcc hat geschrieben:Maibaum, die Beispiele die du damals geschickt hattest, haben mich gar nicht beeindruckt. Da sah ich gar nichts schnelles oder ungewöhnliches.
Was ist denn in DN schnell geschnitten? Der Mord an Strangways und an seiner Sekretärin. Sonst noch was? Der größte Teil ist doch vollkommen normal geschnitten.
Und wirklich schnell geschnitten ist das auch nicht. Und die Beispiel die ich angeführt hatte waren da genau so gut oder besser gemacht. Und teils deutlich älter. Ungewöhnlich fand ich die auch nicht alle, genau so wenig wie ich irgend was in DN jemals als ungewöhnlich empfunden hätte.

Ich weiß auch nicht mehr was ich da gefunden hatte, man findet ja auch nicht alles auf Youtube was man sucht, aber ich meine schon daß da auch wirklich ungewöhnliches bei war.

Re: Filmbesprechung: Dr. No

273
Im Hinblick auf die Filmgeschichte selbst, sind die Bondfilme wirklich eine Randnotiz, allen falls durch ihren großen Erfolg in den 60ern (Goldfinger und Thunderball) und das mit ihnen verbundene sehr medienwirksame Einsetzen von zahlreichen Merchandising-Artikeln würde ihnen ein kleine Daseinsberechtigung einräumen. Muss Maibaum da gerade in Bezug auf DN recht geben. Ich liebe den Film auch und halt ihn für besser als vieles, was in der vergleichbaren Zeit gemacht wurde, aber revolutionär war er ganz sicher nicht.

Ansonsten stimme ich 009 aber in allen Belangen zu. DN ist nicht nur der Tatsache wegen, der erste Bondfilm zu sein, ein interessantes Werk, sondern auch allgemein ein wunderbares Stück Unterhaltungskino, dass für mich nach 50 Jahren nichts von seinem Stil und seiner reißeren Spannung verloren hat. Schön, das 009 damit dann jetzt wohl auch seinen eigenen Thread im Filmbesprechungsforum einzelner User sich verdienen tut. :)
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: Dr. No

275
@Agent009
Eine gut geschriebene Kritik, ich sehe auch so ziemlich alles wie du, wenn ich auch einen Punkt weniger gegeben habe, da mir z. B. die Autoverfolgung nicht so zusagt. Ansonsten ist DN aber zweifellos ein Klassiker, der auch heute immer wieder Spaß macht.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: Dr. No

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@Agent 009:

Ich kann mich 00T nur anschliessen; eine sehr schön zu lesende und passende Kritik zu DN. Wirklich klasse, dass er dir so gut gefällt und was die Punkte betrifft, so liegen wir beide gleichauf. DN ist ein Klassiker, der mir bei jeder Sichtung aufs Neue Spass macht und nix an Spannung verliert.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: Dr. No

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Agent 009 hat geschrieben:Bei mir ist er ja um einen ganzen Punkt gestiegen. Ich hatte gestern irre viel Spaß dabei. Ich freue mich richtig auf die weiteren Filme. Achja, danke für das Lob. ;)

Früher oder später überzeugt DN jeden.... und die anderen haben ihn einfach lange nicht geschaut
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Dr. No

280
Zu der Frage der Schnitttechnik von DN, und warum da nichts ungewöhnliches war, habe ich hier eine wirklich ungewöhnliche Szene aus einem Film von 1958. Es handelt sich um Arthur Penns The Left Handed Gun, ein psychoanalytischer Billy the Kid Western, der auch sonst in mancherlei Hinsicht vieles enthielt was man sonst in einem 50er Jahre Genre Film kaum findet:

https://www.youtube.com/watch?v=eDnkSiPpYzg

Ungewöhnlich ist schon mal der Anruf von schräg oben aus dem Off, denn Newmans Position in der Szene war zuvor nicht eingeführt. Dann kommt eine Zeitlupeneinstellung, wahrscheinlich die erste in einem US Film die Gewalt zeigt, und eine der frühesten in einem Genre Film überhaupt. Dann sieht man hier auch den Einschlag des Schußes, was vor Ende der 60er relativ selten war. Mitten in der Bewegung wird dann geschnitten, und nach einem Achsensprung (den Regisseure angehalten sind zu vermeiden) sieht man den nach hinten wegdrehenden Deputy dann wieder von vorne. Nach dem Schnitt ist der Rest des fallenden Körpers dann mit einem kleinen Zeitraffer gefilmt, was das Aufschlagen des Körpers etwas intensiviert. Und dann kommt noch die groteske Szene die zeigt das der Deputy von der Gewalt des Schusses aus seinem Stiefel gerissen wurde. Und dann das kichernde Kind was die Stimmung noch einmal verändert.

Das geht alles weit über das hinaus was in DN oder in irgend einem anderen Bond bis QoS zu finden ist.

Die Szene war sogar noch ungewöhnlicher geplant, denn Penn wollte daß der Deputy, wenn er nach oben gegen die Sonne blickt, dann zusammen mit dem Zuschauer so von der Sonne geblendet ist, daß er Newman gar nicht sieht, und der tödliche Schuß quasi aus der Sonne kommt. Aber der risikoscheue Studiokameramann hatte Angst um seinen Ruf, und weigerte sich gegen die Sonne zu filmen, denn so etwas macht man nicht in Hollywood (damals). So ist dann der jetzt zu sehende Kompromiss mit der Schärfenveränderung zustande gekommen.

Re: Filmbesprechung: Dr. No

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Ich schaue mir grad DN an und da fällt mir doch eine herrliche Schlamperei auf. In der Szene als Bond kurz von Pussfeller festgehalten wird, sieht man kurz bevor Bond die beiden überwältigt, wie ein hellhäutiger Stuntman Bond umgreift. Das ist wirklich schon absurd schlecht und dennoch habe ich es nie bemerkt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Dr. No

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Ich habe heute meinen Filmmarathon begonnen und mal wieder meine Blu-ray James-Bond-Box aus dem Regal geholt. Den Anfang machte der erste Bond von 1962: Dr. No (Einer von 3 Bondtiteln, die den Bösewicht betreffen(Octopussy zähle ich nicht dazu)).

Der Film fängt ziemlich cool an mit den 3 angeblich blinden Killern, die später fast auch James Bond erwischt hätten, wenn sie nicht von einem vorbeifahrenden Auto gestört worden wären. Ich fragte mich immer, was aus denen geworden ist, aber ich denke, die saßen alle in dem Auto, das vom Berg stürzte und explodierte.

Die erste Szene mit Bond ist natürlich im Casino wo er das Häppchen für den nächsten Tag klarmacht. Dann taucht Q(Major Bothroyd) das erste mal auf und wurde leide noch nicht von Desmond Llewelyn gespielt. James bekommt sein Walther PPK, Yeah.

In Jamaika gibt es Probleme und Bond muss sich drum kümmern. Ich finde es richtig cool, das er erst mal von der Gegenseite abgefangen wird, aber durch einen Anruf im Hauptqurtier jederzeit Herr der Lage war.

Dann gerät er auch noch an Quarrel und Puss Feller, die ihn erst mal in die Mangel nehmen wollen. Nachdem Felix Leiter die Situation aufklärt, sind alle beste Freunde. Lustig finde ich immer wieder einen Tänzer im Puss Feller's. Der sieht aus, als würde er gleich Hyperventilieren. Ein absoluter Zappelkönig.

Dann entlarvt er noch Miss Taro als Spionin. Aber erst pimpern, dann verhaften lassen. Die Szene davor mit der Vogelspinne ist auch kult. Allerdings sieht man in 1080p, das hier getrickst wurde und Sean Connery keine echte Spinne auf dem Arm hatte. Kommen wir zurück zur Hütte von Miss Taro. Dort wartet Bond auf Dr. Dent. Die Szene ist Hammergeil und Bond eiskalt. Einer der besten Szenen im Film.

Quarrel und Bond machen sich schließlich auf den Weg zu Crap Key, die Insel auf der Dr. No sein unwesen treibt. Dort treffen sie auf Honey Rider. Dem ersten Bond-Girl. Blond, naiv und ein Dummerchen. Kult ist auch die Szene, in der sich die drei mit Schilfrohren unter Wasser halten um nicht entdeckt zu werden. Wer ein scharfes Auge hat entdeckt hier auch, das Honey Rider erst einen BH(Bikini-Oberteil) anhat, dann keinen mehr und ihn später wieder anhat.

Dann kommt der Drache. Quarrel und Honey sind naiv genug um das zu glauben. Zum glück ist Bond dabei, der den Dieselmotor hört. Nachdem Quarrel hops gegangen ist, werden Bond und Honey gefangen genommen. Dort begegnen sie dem Oberboss. Dr. No. Der Villain und Henchman in einem verkörpert. Cool, wie die Messingstatue zerdrückt. Dann will Dr. No auch noch James Bond für seine Organisation gewinnen. Der lehnt natürlich ab. Das hätte doch jeder von uns gemacht.

Dann kommt die Ausbruchszene. Da kapier ich das Rohrsystem bis heute nicht. Anscheinend ist es ein Belüftungssystem. Aber warum ist es dort so heiß? Und vor allem, wo kommt das Wasser her? Wo fließt es hin? Was hat es überhaupt im Belüftungssystem zu suchen. Da wo Bond dann aussteigt, ist es schon mal nicht hingeflossen, der Raum wirkte ziemlich trocken.

Nun geht Bond in einem Stahlenschutzanzug Undercover. Nach einem kurzen, aber schön anzusehenden Kampf geht er als Sieger hervor. Der Abgang von Dr. No ist auch cool. Nun muss Bond nur noch Honey Rider retten und von der Insel Fliehen, bevor alles in die Luft fliegt. Auf der Flucht gibt es auch noch eine interessante Szene. Bond und Honey rennen Richtung Boot und müssen hinter Fässern vorbeilaufen. Auf der anderen Seite kommen dann die Stuntleute raus und klettern sensationell gekonnt ins Boot. Ich finde die Szene einfach nur schön, weil sie an einem Stück gedreht wurde.

Unter dem Strich bekommt Dr. No von mir 9/10 Punkte. Ein gelungener Einstand der Bond-Reihe. Schade finde ich nur, das man im ersten Teil noch eine andere Synchronstimme für James Bond gewählt hat. Ab dem nächsten Film hat er dann die gewohnte Stimme.:)
Bond-Weltmeister 2015: Casino Royale
Bondesliga-Meister 2015: Casino Royale
Bondgirl-Weltmeisterin 2016: Anya Amasova

Re: Filmbesprechung: Dr. No

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kualumba hat geschrieben:Dann will Dr. No auch noch James Bond für seine Organisation gewinnen. Der lehnt natürlich ab. Das hätte doch jeder von uns gemacht.
Ach iwo, die Uniformen sahen doch cool aus. Das der gute James immer den Moralapostel spielen muss, ist halt sein Wesen, aber mir hätte so ein bisschen Welterpressung schon ordentlich Spaß gemacht.
https://filmduelle.de/

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