Wie immer ein ordentliches und gut argumentiertes Review, 009. Inhaltlich kann ich aufgrund längst verblassener Erinnerungen nicht allzu viel beisteuern, erst einmal drüber geschaut klingt das alles aber absolut schlüssig und logisch für mich. Schön finde ich, dass du betonst, wie perfekt das Ende des ersten Teiles war und das POTC für sich genommen keine Sequels benötigt hätte oder besser gesagt alleinstehend nie den Eindruck erweckt hätte, dass etwaige Fragen offen geblieben wären.

Ich muss zugeben das ich früher auch mit 2 und 3 meine Probleme hatte, da sie viele Schwächen haben und einfach nicht nötig gewesen wären, siehe Matrix Aber mittlerweile kann ich doch viel Spaß haben, da ich weiß was mich erwartet und ich halt auch die Ansprüche nicht mehr habe. Der erste ist genial und steht auch für sich einfach perfekt.

Danke übrigens.

Sehr schönes Review, nachvollziehbar und stark zu lesen. Ich habe zwar den leisen Verdacht, dass meine Bewertung diese Woche weitaus weniger positiv ausfallen wird, aber wer weiss...

Ich kann verstehen wenn man den Film schwächer Bewertet als ich es getan habe, für mich selber aber überwiegen die positiven Dinge. Habe ich vielleicht sogar die positivste Bewertung? Die Chancen dafür sind da, das spüre ich. Mal sehen was von euch allen kommt. Ich freue mich schon sehr.

Agent 009 hat geschrieben:Ich muss zugeben das ich früher auch mit 2 und 3 meine Probleme hatte, da sie viele Schwächen hatten und einfach nicht nötig gewesen wären, siehe Matrix

Unabhängig davon, dass ich Matrix Reloaded qualitativ dem Vorgänger als ebenbürtig empfinde, ließ Matrix aber zumindest einige Fragen offen und war abschließend längst nicht so klar und eindeutig wie das typische Happy-End von POTC. Das meine ich übrigens völlig wertfrei, aber zu Matrix hätte ich mir leichter eine Fortsetzung auf inhaltlicher Ebene vorstellen können, als zum vollständig abgeschlossenen POTC, bei dem ein Sequel unweigerlich ein neues Fass aufmachen musste.

GoldenProjectile hat geschrieben:Ich habe zwar den leisen Verdacht, dass meine Bewertung diese Woche weitaus weniger positiv ausfallen wird, aber wer weiss...

Ah, ein Gleichgesinnter mit ähnlichen orakelnden Gedanken...

Muss den mal wieder sichten, in der Erinnerung steht er bei mir irgendwo zwischen 2 und 3 (Punkten ).

Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Pirates of the Caribbean: Dead Man´s Chest)

"Komplikationen entstanden, dauerten an und wurden überwunden."

Ich hatte mir gestern fest vorgenommen, genüßlich mit einer Flasche Cola und einer Tüte Chips den 2. PotC anzuschauen. Ungeplanterweise war ich dann erst um Mitternacht zuhause, aber den Spaß (Ja, es war tatsächlich Spaß) wollte ich mir trotzdem nicht nehmen lassen. Ich habe alle 4 Filme schon lange nicht mehr gesehen und hatte nur noch vage in Erinnerung, was im 2. und was im 3. Film passiert. Auch wusste ich nicht mehr, wie ich die Filme finde, deshalb konnte ich relativ objektiv an die Sache heran gehen:

Zu den Schauspielern:
Hier gibt es nicht viel zu sagen. Depp spielt weiterhin meisterlich, kann seiner Rolle in diesem Teil sogar ein paar Facetten hinzufügen. Knightleys Rolle hat sich ein wenig verändert, aber diese Veränderung spielt sie wieder mit großer Überzeugung. Auch Orlando Blooms Rolle gibt in diesem Teil deutlich mehr her als im letzten, was ihm wirklich zu Gute kommt, denn nun kann er auch zeigen, wie gut er ist. Von Bill Nighy ist als Davy Jones ist außer seinen Augen, seiner Stimme und seinen Bewegungen nicht mehr viel übrig geblieben, dennoch: Davy Jones ist wunderbar "gespielt". Tom Hollander hat nicht viel Screentime, überzeugt aber sofort als Lord Cutler Beckett. Von seinem ersten Auftritt an nimmt man ihm das überhebliche, großkotzige Ekel sofort ab. Jack Davenport darf als James Norrington (wie viele in dieser Fortsetzung) deutlich anders agieren als im ersten Teil, dies macht er auch wieder überzeugend. Jonathan Pryce hat noch weniger zu tun als im ersten Teil, tut dies wenige aber ebenfalls gut. Kevin R. MacNally überzeugt wieder als Gibbs, Naomi Harris spielt die geheimnisvolle Tia Dalma sehr.... äh... geheimnisvoll. (Super Beschreibung) und von allen neu dazu gekommenen Schauspielern beeindruckt Stellan Skarsgard am meisten als Stiefelriemen Bill.

Zur Handlung:
Der ganze Film krankt an einer großen Sache, an der viele mittlere Teile einer Trilogie (wie z.B. Star Wars II) kranken: Es gibt keine abgeschlossene Handlung. Da man Teil 2 und 3 gleichzeitig drehte, hatte man also auch eine Gesamthandlung, die sich über beide Filme erstreckt und nur teilweise abgeschlossene Geschichten bietet. Diesen Umstand merkt man dem Film leider deutlich an. Auch wirkt die Handlung an einigen Stellen sehr in die Länge gezogen. Das Tempo der Story, das noch den ersten Film bestimmt hatte, verliert etwas an Fahrt, wird allerdings durch viel Action wieder ausgeglichen.

Der Film beginnt deutlich düsterer, als der letzte es noch war.
Will und Elizabeth werden also vor ihrer Hochzeit gemeinsam mit dem (ehemaligen, wie wir erfahren) Commodore Norrington zum Tode verurteilt, da sie halfen, Captain (!) Jack Sparrow entkommen zu lassen. Beckett schlägt Will einen Deal vor: Er soll ihm Jacks Kompass beschaffen.

"Es ist ein Schlüssel" - "Nein, noch viel besser! Es ist ne Zeichnung eines Schlüssels."

Der erste Auftritt von Jack ist fast genauso gut gelungen, wie im ersten Teil. Wie er den Raben auf dem Sarg erschießt und dann mit dem Bein des Toten zur Pearl paddelt ist einfach köstlich. Dann taucht plötzlich Stiefelriemen Bill auf und sagt Jack, dass die 13 Jahre bald um seien und gibt ihm das schwarze Mal, so dass der Kraken ihn findet. Jacks panisches "Land ansteuern!" ist grandios. Man merkt ihm seine Angst wirklich an. Will ist unterdessen auf der Suche nach Jack, um den Kompass zu nehmen und Elizabeth zu befreien. Glücklicherweise findet er die gestrandete Pearl am Strand einer Insel. Die folgenden Szenen wirken ein wenig in die Länge gezogen, aber schon beginnt die Action. Jacks "Inzy-binzy"-Kauderwelsch ist witzig, genau wie die herrvorragend musikalisch untermalte Szene, in der die Gefangenen ihre Käfige an die Wand schwingen. Pintel und Ragetti haben es inzwischen geschafft, den Hund im Gefängnis von Port Royal zu überlisten (Warum eigentlich nur die beiden? Wo ist der Rest von Barbossas Crew?) und treiben in einem Ruderboot mitten auf dem Meer ganz zufällig genau zu der Insel, an dessen Strand die Pearl liegt und auf der sich alle anderen befinden. In einer sehr unterhaltsamen Szene können schließlich Jack und alle anderen entkommen und besuchen Tia Dalma, die Jack als Schutz vor Jones ein wenig "Land" mitgibt.

"Was kann es wohl sein, dass allen Männern Probleme bereitet?" "Die See?" "Das Ein-mal-Eins?" "Die Dialektik von Gut und Böse?"

Will willigt in Jacks Plan ein, den Schlüssel zu holen, damit er den Kompass bekommt und klettert auf das Wrack der Flying Dutchman. Prompt erscheint in einer sehr gruseligen Szene Davy Jones, der Will als Anzahlung mit an Bord nimmt. Er gibt Jack 3 Tage Zeit, 99 Seelen zu besorgen. Also gehts auf nach Tortuga. Dort kommt auch James Norrington an Bord, ebenso wie Elizabeth, der es inzwischen mit Hilfe ihres Vater gelungen war, zu fliehen. Gemeinsam geht es zur Insel auf der Jones Herz versteckt ist.

Will hat unterdessen auf der Flying Dutchman seinen Vater kennengelernt und es geschafft, den Schlüssel zur Truhe zu stehlen und zu entkommen. Das Schiff, auf dem er aufgenommen wird, wird nun vom Kraken angegriffen, aber Will kann sich auf der Dutchman verstecken. Kurz nach der Pearl trifft nun auch die Dutchman auf der Insel ein und es beginnt ein irgendwie etwas zu lange dauernder aber nichtsdestotrotz toll choreographierter und geschauspielerter Kampf um die Truhe bzw das Herz, das Jack schon in sein Glas voll Dreck getan hat. Im Endeffekt kann Norrington mit dem Herz entkommen, Jones bekommt die Truhe und Jack sein Glas. Jeder denkt, er hätte, was er will, doch bis auf Norrington hat es keiner.

"Ich hab n Glas voll Dreheeeck, ich hab n Glas voll Dreheeeck und rat mal was da drin ist!"

Jones ruft wieder den Kraken um die Pearl mit Jack in die Tiefe zu ziehen, doch die Besatzung weiß sich zu wehren. Etwas wiederholend, aber dennoch toll ist der Kampf gegen den Kraken, an dessen Ende Elizabeth Jack an den Mast kettet und gemeinsam mit Will und der Besatzung in ein Ruderboot steigt. Alle denken, Jack wäre freiwillig zurückgeblieben um ihnen eine Chance zu gewähren. In einer tollen Szene verschlingt der Kraken Jack und die Pearl, während die Besatzung zu Tia Dalma zurückkehrt, die ihnen eröffnet, dass es noch eine Chance gebe, Jack zurückzuholen. Dafür bräuchten sie allerdings einen Captain und siehe da: Der eigentlich tote, gar nicht mehr so Untote Tote Hector Barbossa ist nicht tot. In einer klasse letzten Einstellung beißt er in sein Leibgericht, einen grünen Apfel.

Zur Gestaltung des Films / alles andere:

Wie schon eingangs erwähnt, mutet der 2. Teil der Filmreihe deutlich düsterer an als der erste, wobei sich der Fokus allerdings von Grusel zu Mystery/ Fantasy hin verschoben hat. Die Handlung bietet viel Tempo, bleibt teilweise dennoch ein wenig auf der Strecke, um den Charakteren Zeit zur Entwiclung zu geben. Diese Charakterentwicklung wirkt teilweise allerdings ein wenig gezwungen. Diese ständige "Elizabeth liebt Jack"-Sache fand ich einfach nur unnötig und war jedes mal wieder genervt, wenn sie angesprochen wurde. Auch wirkt die Handlung manchmal ein wenig zusammengeschustert, wenn die wildesten Zufälle auftreten und die Personen alle unabhängig von einander zeitgleich an den gleichen Ort geführt werden, damit die Handlung weitergehen kann. Weiterhin hatte ich das Gefühl, dass man zu viel Geld für winzige Rollen hatte. Ständig tauchen auf der Black Pearl neue Besatzungsmitglieder auf, nur um in der nächsten Szene zu sterben. Die einzigen Konstanten sind Gibbs, Mr Cotton, Mr Cottons Papagei, Marty, Pintel und Ragetti.
Die Tricktechnik, die ich bei den Skeletten im ersten Teil noch ein wenig bemängelt hatte, ist hier hervorragend. Jones fischige Crew ist einfach grandios gemacht und wirkt an keiner Stelle wie am PC erstellt. Die Musik ist übrigens wieder überragend und passt sehr gut zu den einzelnen Szenen.
Die Locations bieten auch hier wieder deutliche Unterschiede: Lärmendes Tortuga, srahlend schöne Isla Cruzes oder diesmal düsteres Port Royal.

Fazit: Der 2. Teil von "Fluch der Karibik" hat einen großen Schwachpunkt: Die unvollendete Handlung. Der Film ist eigentlich nur im Zusammenhang mit dem 3. zu bewerten. Dennoch macht er viel Spaß, macht einiges richtig und bietet viel Humor, Action, großartige Schauplätze und Schauspieler. Ich sehe gerade, dass der Film 145 Minuten ging. Das hätte ich nicht erwartet, denn auch diesmal ging der Film (trotz (oder weil?) Sichtung in der Nacht) schnell vorbei.

8/10 Punkte

Agent 009 hat geschrieben:Ich muss zugeben das ich früher auch mit 2 und 3 meine Probleme hatte, da sie viele Schwächen haben und einfach nicht nötig gewesen wären, siehe Matrix

Casino Hille hat geschrieben:Unabängig davon, dass ich Matrix Reloaded qualitativ dem Vorgänger als ebenbürtig empfinde, ließ Matrix aber zumindest einige Fragen offen und war abschließend längst nicht so klar und eindeutig wie das typische Happy-End von POTC. Das meine ich übrigens völlig wertfrei, aber zu Matrix hätte ich mir leichter eine Fortsetzung auf inhaltlicher Ebene vorstellen können, als zum vollständig abgeschlossenen POTC, bei dem ein Sequel unweigerlich ein neues Fass aufmachen musste.

Diesen Aspekt habe ich gar nicht erwähnt, aber ihr habt beide vollkommen recht. Der erste Teil war ein in sich abgeschlossener Film, der keinerlei Fortsetzungen bedurft hätte. Klar, dass es nun in eine ganz andere Richtung gehen musste.

Agent 009 hat geschrieben:Habe ich vielleicht sogar die positivste Bewertung? Die Chancen dafür sind da, das spüre ich.

Nö.

Nico hat geschrieben:

Agent 009 hat geschrieben:Habe ich vielleicht sogar die positivste Bewertung? Die Chancen dafür sind da, das spüre ich.

Nö.

Dies ist mir bewusst geworden, als ich deine Wertung sah.

Nico hat geschrieben:Da man Teil 2 und 3 gleichzeitig drehte, hatte man also auch eine Gesamthandlung, die sich über beide Filme erstreckt und nur teilweise abgeschlossene Geschichten bietet. Diesen Umstand merkt man dem Film leider deutlich an.

Ich finde das eigentlich vollkommen okay. Der Film ist halt auch direkt so geplant worde, weshalb das meiner Meinung nach absolut in ordnung geht. Ist ein nettes Ende, mit einer coolen, finalen Szene.

Nico hat geschrieben:Auch wirkt die Handlung an einigen Stellen sehr in die Länge gezogen. Das Tempo der Story, das noch den ersten Film bestimmt hatte, verliert etwas an Fahrt, wird allerdings durch viel Action wieder ausgeglichen.

Ich finde das hier gerade das hohe Tempo doch sehr über die dünne Handlung hinweg täuscht. Man bekommt praktisch gar nicht so viel mit, so schnell geht alles. Es geht von einer Action-Sequenz zur nächsten über, was für den Film selbst sehr, sehr gut ist. Ich finde also nicht das er an Fahrt verliert.

Nico hat geschrieben:Die Handlung bietet viel Tempo, bleibt teilweise dennoch ein wenig auf der Strecke, um den Charakteren Zeit zur Entwiclung zu geben. Diese Charakterentwicklung wirkt teilweise allerdings ein wenig gezwungen.

Du hast dir widersprochen, was das Tempo angeht siehe Quote über mir. Aber darum geht es hier nicht. Ich finde viel Entwicklung gibt es bei den Charakteren nicht wirklich. Will & Lizy sind weiterhin verliebt, wollen einander weiterhin und Jack ist weiterhin der nicht vertrauenswürdigste Pirat der Karibik. Ich finde WAS passiert, ist nachvollziehbar aber es passiert halt wenig. (Auf die Entwicklung der Figuren bezogen)

Zu deiner Crew-Kritik: Viel mehr nennenswerte Charaktere als die von dir aufgezählten gab es auch im ersten Film nicht. Schön, das man aber dafür alle die Eindruck machten zurück geholt hat.

Nico hat geschrieben:Fazit: Der 2. Teil von "Fluch der Karibik" hat einen großen Schwachpunkt: Die unvollendete Handlung. Der Film ist eigentlich nur im Zusammenhang mit dem 3. zu bewerten. Dennoch macht er viel Spaß, macht einiges richtig und bietet viel Humor, Action, großartige Schauplätze und Schauspieler. Ich sehe gerade, dass der Film 145 Minuten ging. Das hätte ich nicht erwartet, denn auch diesmal ging der Film (trotz (oder weil?) Sichtung in der Nacht) schnell vorbei.

8/10 Punkte

Ich finde, wie oben bereits erwähnt vollkommen in ordnung das man den Film, dessen Nachfolger ja sicher war, so anlegt das die Handlung weiter erzählt wird. Mich stört es also nicht wirklich das die Fäden erst im dritten Film zusammengeführt werden, denn darauf war das Ganze ja ausgelegt. Die Leute sollten sich also auch den 3. Film ansehen. Das einem sowas nicht gefällt, kann ich verstehen. Und nein, die Laufzeit machte sich wirklich nicht bemerkbar, wenn man abschalten kann. Füße hoch, Unterhaltung an. Ich denke es ist alles gesagt. Schön, das dir der Film so gut gefallen hat

ps. Ich finde es manchmal nur konstruiert das die ganze Stiefelriemen Sache so zentral im Film ist. Will/Bill für Teil 1 Wichtig, zufällig auch für den Bösewicht des 2 und 3 Films auch. Ok, sind halt Turner-Filme.

/e:

Lieblingszitat:

"Es wird der Moment kommen, in dem Ihr die Chance habt, das zu zeigen, indem Ihr Euch für das Richtige entscheidet."
- "Ich liebe diese Momente. Ich winke ihnen gerne zu, wenn sie vorbei ziehen."


"There will come a time when you have a chance to do the right thing."
- I love those moments. I like to wave at them as they pass by.

Nun denn, dann will ich mal:


Fluch der Karibik 2 - dead man's chest (2006


Unmittelbar nach dieser Sichtung weiss ich nur eines mit Sicherheit: Teil 1 fand ich ingesamt wesentlich gelungener, unterhaltsamer. Teil zwei driftet ab vom (wie ich finde eigentlich völlig passenden) Gruselthema ins Fantayfach. Das ist etwas schade, allerdings spielt Neuzugang Bill Nighy die Rolle des Davy Jones wirklich klasse und auch seine Crew um 'Stiefelriemen-Bill' Stellan Skarsgard passt perfekt und die Aufnahmen ihrer Körper, die langsam aber sicher mit der Flying Dutchman verschmelzen, gefallen und sind gut gemacht. Orlando Bloom bekommt (gefühlt) mehr Screentime und Will Turner darf genauso überzeugen wie in Teil 1 - was auch auf Keira Knightley als Elisabeth Swann zutrifft. Tom Hollander als weiterer Neuzugang kann als Lord Beckett überzeugen. Governour Swann und Ex-Commodore Norrington haben wie schon in Teil 1 wenige Szenen; in denen gefallen beide.

Johnny Depp spielt diesmal fast etwas zu gut, wenn man das so bezeichnen kann. Viele Gags und seine Mimik zünden bei mir nicht. Einzig sein 'versteckt den Rum' als er wieder auf Elisabeth trifft hat mir ein Schmunzeln entlocken können.

Die Locations sind dagegen wie schon in Teil 1 top. Das blaue Meer, Sandstrände, tropische Wälder; all das hat richtig Flair und versprüht Stimmung in Verbindung mit dem auch hier exzellenten Soundtrack. Die Kostüme, die Degenkämpfe (besonders der Dreikampf Norrington-Turner-Sparrow) und natürlich die Black Pearl und die Flying Dutchman gefallen mir auch sehr.

Der für mich grosse Minuspunkt bei dieser Sichtung war, das ich mich in der geschätzten ersten Stunde stellenweise gelangweilt habe und der Film nur irgendwie dahinplätscherte. Das änderte sich erst durch den ersten Auftritt von Davy Jones. Ab da gings dann wieder. Besonders unnötig fand ich die sich ewig ziehende Szenerie auf der Insel mit Jack als Häuptling.


Fazit:
Für mich weiss der Film besonders zu Beginn nicht so recht, wo er hin will und was er grundsätzlich will. Auch ich bin der Meinung dass es die drei Fortsetzungen nicht unbedingt gebraucht hätte; da Teil 1 eigentlich keinen unbedingten Hinweis auf Offenes gibt. Locations, Bilder, Grafik und Cast (Plus: Nighy, Bloom, Hollander - Minus: Depp) sind top. Dennoch reicht er für mich bei weitem nicht an den Erstling heran.Somit gibts

7/10 Punkte.

@Agent 009 und Nico:

tolle Reviews!!

@Hannes:

Ich finde gerade im 2. Film hat Norrington deutlich mehr Screentime und auch mehr 'Gewicht' im Film selbst, als noch im Original. Ich mag seine Rolle hier sehr gern. Der gebrochene Mann, der seine Ehre, sein Selbst verloren hat und sich dies zurück erkaufen will. Gefiel mir irgendwie. Zudem mag ich die Figur an sich auch sehr gern.

Und auf das 'fast zu gut' und Minus für Depp musst du näher eingehen. Er ist so gut, das er schon langweilig oder schlecht ist?

Und ja, die Kannibalen-Insel hätte nicht sein müssen aber Spaß gemacht hat es mir dann doch. Zudem erfährt man was mit der Crew passiert ist, was mit dem Hund passiert usw. Witzig und Unterhaltsam war es schon. Der Film wäre ohne dieses Szenario aber mindestens genauso gut.

Hollander spielt seine wenigen Szenen wirklich großartig. Ein richtiger widerling der im 3. Teil erst richtig aufblüht. Aber dazu kommen wir, wenn es soweit ist.

Agent 009 hat geschrieben:

Nico hat geschrieben:Auch wirkt die Handlung an einigen Stellen sehr in die Länge gezogen. Das Tempo der Story, das noch den ersten Film bestimmt hatte, verliert etwas an Fahrt, wird allerdings durch viel Action wieder ausgeglichen.

Ich finde das hier gerade das hohe Tempo doch sehr über die dünne Handlung hinweg täuscht. Man bekommt praktisch gar nicht so viel mit, so schnell geht alles. Es geht von einer Action-Sequenz zur nächsten über, was für den Film selbst sehr, sehr gut ist. Ich finde also nicht das er an Fahrt verliert.

Das war vielleicht etwas schlecht ausgedrückt. Ich meine nicht, dass der Film langatmig ist; das Tempo ist nach wie vor sehr hoch, es hat nur im Gesamten im Vergleich zu Teil1 etwas eingebüßt. An manchen Stellen wirkt die Handlung etwas in die Länge gezogen, wie auf der Kannibaleninsel, auf der Isla Cruz und noch leicht beim Angriff des Kraken.

Agent 009 hat geschrieben:

Nico hat geschrieben:Die Handlung bietet viel Tempo, bleibt teilweise dennoch ein wenig auf der Strecke, um den Charakteren Zeit zur Entwiclung zu geben. Diese Charakterentwicklung wirkt teilweise allerdings ein wenig gezwungen.

Du hast dir widersprochen, was das Tempo angeht siehe Quote über mir. Aber darum geht es hier nicht. Ich finde viel Entwicklung gibt es bei den Charakteren nicht wirklich. Will & Lizy sind weiterhin verliebt, wollen einander weiterhin und Jack ist weiterhin der nicht vertrauenswürdigste Pirat der Karibik. Ich finde WAS passiert, ist nachvollziehbar aber es passiert halt wenig. (Auf die Entwicklung der Figuren bezogen)

Wie oben schon gesagt: Etwas missverständlich ausgedrückt. Das Tempo ist da. Nur etwas zurückgefahrener. Die Charakterentwicklung... Eigentlich hast du Recht, am Ende ist alles wie am Anfang. Der Film macht nur teilweise den Eindruck, als würden die Charaktere sich entwickeln. Diese angesprochene "Lizzy liebt Jack"-Geschichte z.B. Und Norrington entwickelt sich ja auch ein Stück weit, ebenso wie Will, nachdem er seinen Vater kennengelernt hat.

Agent 009 hat geschrieben:Zu deiner Crew-Kritik: Viel mehr nennenswerte Charaktere als die von dir aufgezählten gab es auch im ersten Film nicht. Schön, das man aber dafür alle die Eindruck machten zurück geholt hat.

Nein, natürlich gab es nicht mehr nennenswertere Charaktere. Ich meinte nur, dass die Pearl durchgehend von massenhaft Menschen bevölkert ist, die in der nächsten Szene sterben oder einfach nicht mehr da sind. Wozu dann erst diese Besatzung zeigen?

Naja, irgendwen brauch man ja als 'Kanonenfutter'

Und die Kraken-Sache fand ich immer richtig gut inszeniert und kein Stück langweilig und auf der Isla Cruz waren zumindest die Kämpfe mit dem Schwert ziemlich spektakulär. Gerade das Trio Depp, Bloom & Davenport machte da großartige Arbeit. Ich denke das es einfach Geschmackssache ist. Ich verstehe schon wenn einigen Leuten das ganze zu anstrengend ist, weil der Film ja praktisch von Höhepunkt zu Höhepunkt springt.

Und ja, 1-2 Figuren entwickeln sich etwas aber ich finde das nicht wirklich erwähnenswert, weil es das für mich nicht ist. So große Sprünge gibt es dann am Ende doch nicht.

Jungs, was habt ihr mir mit diesem Marathon angetan? Mir fällt es gerade unfassbar schwer, Teil 2 zu bewerten. Da war viel gutes Material drinne, aber eigentlich ist der Film für sich genommen nicht zu bewerten, weil er so stark wie der erste Teil eines Zweiteilers wirkt, dass man ihn eigentlich nur gemeinsam mit seinem Nachfolger bewerten kann. Bin mal gespannt, ob ich es überhaupt hinkriege, da was vernünftiges zu Papier (bzw. Datenmüll) zu bringen.