Es ist halt schon etwas so, dass man nur wenig Kapital aus Hardy zieht. Er steht (zumindest nach der ersten großen Actionszene, bei der er nur passiv beteiligt ist) zwar schon weitgehend im Fokus, aber wie ich schon schrieb ist er eher ausführendes Organ der Actioninszenierung. Die Figur des Max kommt weit weniger zur Geltung bzw. steht weniger im Zentrum als in Teil 1 und 2. Das hängt auch damit zusammen, dass Therons Figur gleichberechtigt ist, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass man Hardy einen Blockbuster im Alleingang zu tragen nicht zugetraut hat. Therons Figur bekommt dann auch mehr charakterisierende Momente zugestanden als Hardys Max. Der Film funktioniert wie er ist tadellos, aber gerade wenn man mit Sequels liebäugelt und einen neuen Max aufbauen möchte hätte man ihn meiner Meinung nach mehr ins Zentrum rücken sollen ohne die Konzession durch Therons Figur.

Agent 009 hat geschrieben:Schaust du die ersten 3 vorher oder einfach alles wann es passt? Bin gespannt auf deine Meinung.

Werde morgen den neuen sichten, also vorher keinen der alten mehr schaffen.

AnatolGogol hat geschrieben: Der Film funktioniert wie er ist tadellos, aber gerade wenn man mit Sequels liebäugelt und einen neuen Max aufbauen möchte hätte man ihn meiner Meinung nach mehr ins Zentrum rücken sollen ohne die Konzession durch Therons Figur.

Kann man ja in Teil 2 noch richten. Sehe da kein Problem.

vodkamartini hat geschrieben:

AnatolGogol hat geschrieben: Der Film funktioniert wie er ist tadellos, aber gerade wenn man mit Sequels liebäugelt und einen neuen Max aufbauen möchte hätte man ihn meiner Meinung nach mehr ins Zentrum rücken sollen ohne die Konzession durch Therons Figur.

Kann man ja in Teil 2 noch richten. Sehe da kein Problem.

Von Problem war ja auch nicht die Rede, sondern davon dass ich bedaure, dass die Figur des Max aus Konzessionsgründen den Film nicht alleine tragen darf und Hardy daher weniger zur Geltung kommt, als er es könnte. So toll ist die Furiosa-Figur jetzt auch net, als dass man dafür den Max zurücknehmen muss. Man stelle sich vor, Bruce Spence oder das Kiddie hätten in Teil 2 eine gleichberechtigte Hauptrolle mit Uns Mel gehabt.

Kann noch nicht mitreden, verstehe aber den Einwand. Aber bei dem Budget wollte man offenbar auf Nummer sicherer gehen.

Es gibt auch Leute, die sagen, dass Charlize Therons Furiosa schon gleichzusetzen wäre mit Sigourney Weavers Ellen Ripley aus "Alien". Oder es sei zumindest der stärkste Frauen-Charakter, was weibliche Actionhelden angeht seit "Alien".

Ich fand sie und ihre Rolle großartig.
Daher stört es mich nicht wirklich, dass Max keine "eigene" Geschichte bekommt in diesem Film.

Im Kino: Mad Max: Fury Road

Kann die einhellige Begeisterung nicht so ganz teilen. Ein Action-Brett allererster Güte, keine Frage. Ansonsten herrscht allerdings sehr viel Ödnis.

http://www.ofdb.de/review/275874,649894 ... -Fury-Road

Klingt für mich teilweise nicht so ganz nachvollziehbar. Werde das aber erst genau wissen, wenn ich ihn gesehen habe.

Bin hin- und hergerissen zwischen der Freude über eine spektakuläre Stuntshow und die Enttäuschung über ein narratives schwarzes Loch. Beides habe ich so extrem nicht erwartet. Vielleicht liegt´s daran.

Trotz "fehlender Handlung" hat er mich emotional gepackt.
Das Visuelle ist einfach so stark, und das gepaart mit dem Überlebenskampf der Charaktere, eingepackt in Themen wie "Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um?" hebt den Film für mich auf eine Ebene, auf die viele andere Filme, die "inhaltlich" mehr reinpacken, nicht erreichen.

"Mad Max" ist halt visuelles Kino, und kein "Erzählkino".
Muss man mögen, das ist klar.

Trotzdem wird mit den Bildern für mich in diesem Film mehr gesagt als in manch einem Film, in dem ein Dutzend weltbewegende Themen in Dialogen verarbeitet werden.
Das braucht dieser Film für mich nicht, um großartig zu sein.

Aber ich kann es nachvollziehen, wenn es einigen fehlt.

George Miller hat erzählt, dass es für den Film zuerst ein Storyboard gab, und danach erst ein Drehbuch. Er wurde also komplett visuell konzipiert, ohne das geschriebene Wort. Und diese Herangehensweise mag für einige Zuschauer wohl fremd sein.

Naja, im Endeffekt geht es nur darum: packt einen der Film oder nicht.
Wer darauf mit ja antwortet, der hat in diesem Fall Glück gehabt.
Wer darauf mit nein antwortet, für den gibt es auch noch andere Filme.

Für mich persönlich hat z.B. "Furious 7" keine bessere Story als "Mad Max". In "Furious" wird geredet und geredet, es gibt das übliche 08/15 Hin- und her, was man aus solchen Filmen kennt. "Mad Max" hat eine kurze, gradlinige Handlung, die mir aber irgendwie viel mehr gibt, als alles, was in den letzten Monaten im Kino zu sehen war. Und mir geht es ja immer um das "WIE" und nicht um das "WAS".
Das "WAS" ist auf dem Papier todlangweilig.

Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel (Beyond Thunderdome)

Wo die ersten beiden Mad Max-Streifen eher brutale, düstere und eindeutig für ein erwachsenes Publik gemachte Filme waren, ist der dritte Film doch etwas anders. Man nimmt die Härte und die düstere Geschichte raus, lässt aber die Endzeit drin und verpasst dem Film etwas Weichspülerei. Dazu gibt es einen 80er Jahre Soundtrack, neue skurrile Figuren und was kommt dabei raus? Mad Max - Jenseits der Donnerkupel.

Nachdem Max bestohlen wird, verfolgt er den Dieb bis nach Bartertown, einer Stadt in der es richtiges Leben und beinahe etwas wie eine Zivilisation gibt. Es gibt Essen und Trinken, sowie eine funktionierende Tausch-/Handelsbörse. Um seine Sachen zurück zu bekommen, wird er zu Aunty Entity (gespielt von Tina Turner) gebracht, die ihm einen Handel vorschlägt. Max ahnt noch nicht, das die ganze Sache einen Haken hat.

Im Verlaufe des Films wird einem immer wieder vor Augen geführt, wie großartig doch die Sets sind, wie toll die Locations in Szene gesetzt wurden. Die Kameraarbeit ist hier großartig und fängt alles perfekt ein. Optisch ist der Film ein wahrer Genuss und auch die Inszenierung kann sich sehen lassen. Die Einführung von Bartertown ist stark. Die Donnerkuppel und die Wüstenlocations sind klasse in Szene gesetzt. Die Action ist super und der Humoranteil gefühlt etwas größer als in den beiden Vorgängern. Man hat viele verrückte Figuren und Outfits, wie auch schon zuvor.

Doch trotz all der guten Dinge, will der Film doch in eine andere Richtung. So gibt es zwar Action, aber keine richtige Brutalität im Film, die in den beiden Vorgängern noch sehr präsent war. Hier überleben die 'Bösen' beinahe alles, ohne großen Schaden zu nehmen. Die Geschichte um die Gruppe von Kindern, die in der Wüste überlebt und eine Art Stamm hat, Max als ihren strahlenden Helden sieht ist sehr Familientauglich, wie der ganze Film an sich. Das ganze wirkt weichgespült um ein breites Publikum zu erreichen, was dem Film stellenweise nicht wirklich gut tut. Mehr Konsequenz in einigen Handlungen wäre sicherlich gut gewesen, aber das wäre nicht möglich gewesen, ohne den Film gleich 'härter' zu machen.

Der Soundtrack lässt direkt 80er Jahre Feeling aufkommen und hat sicherlich seine tollen Momente, vor allem die Turner Songs sind klasse, passt aber vom Gefühl her nicht ganz in die Welt von Max. Einige Momente wirkten da einfach nicht passend. Das ganze Szenario ist wirklich klasse, nur wirkt der Soundtrack nicht, als würde er zur Endzeit passen. Der Film hat zudem einige Logiklöcher, was dem Handlungsverauf nicht sonderlich gut tut. Auch das kopierte Finale aus Mad Max 2 nur in weichgespült ist zwar unterhaltsam aber meilenweit von der Klasse des 2. Films entfernt.

'Thunderdome' wirkt einfach wie Mad Max light. Mel Gibson macht seine Sache wieder großartig und auch der Rest vom Cast braucht sich nicht zu verstecken. Die Familientaugliche Handlung und Erzählweise stört teilweise sehr und durch die fehlende Härte und Konsequenz in einigen Actionsequenzen, bleibt der Film etwas auf der Strecke. Klar ist der Handlungsstrang mit den Kindern ein interessanter Wink in Richtung Hoffnung und Neuanfang, nimmt aber für die Haupthandlung einen zu großen Teil des Films in Anspruch. Das hat der 2. Film zu seiner Zeit deutlich besser gelöst. Ungeachtet der Tatsache das der Film vieles richtig aber auch sehr vieles, schwerwiegendes falsch macht, bleibt er unterhaltsam. Man merkt dem Film übrigens an, das man mehr Budget zur Verfügung hatte als noch bei Teil 2.

Miller's Actionszenen sind wieder einmal tadellos in Szene gesetzt und verdammt unterhaltsam, während George Ogilvie's Rest vom Film schwankt. Genauso wie die Handlung. In der 2. Hälfte driftet der Film wie bereits erwähnt zunehmend in familientaugliche Gefilde ab, was den Film ausbremst und etwas runterzieht. Nichtsdestotrotz ist 'Thunderdome' ein unterhaltsamer Film, der wenn er auch nicht die Klasse der Vorgänger erreicht, gute Action, netten Humor und einen coolen Mel Gibson bietet. Der Film wird ja oft viel schlechter gemacht als er am Ende ist. So bleibt immer noch ein solider und überdurchschnittlicher Film.

6,5/10

Jemand hat den Titelsong von Teil 3 genommen und ein Musikvideo für Teil 4 daraus gebastelt.
Gute Arbeit:

Heute im Kino gesehen. Visuell eine Wucht. Die Action absolut grandios. Meilenstein des Actiongenres? Definitiv einer der besten Beiträge zum Genre seit sehr vielen Jahren.

'What a Day
What a lovely Day'

Mad Max - Fury Road 3D

Nach vielen Problemen in der Vorproduktion, dem Ausstieg des Hauptdarsteller Mel Gibson, der Max schon viele Jahre zuvor in 3 Filmen spielte und Problemen während des Drehs (Nachdrehs, Verzögerungen, Ärger am Set), kam Mad Max - Fury Road doch noch ins Kino. Mit Tom Hardy als Max Rockatansky und Charlize Theron als Furiousa (einer neuen starken Figur in der Filmgeschichte die es locker mit Ripley oder Sarah Connor aufnehmen kann) hat man 2 starke Schauspieler für die Hauptrollen verpflichtet. Die Vorzeichen waren nie die besten aber das Endresultat ist ein Meilenstein des Actiongenres und einer der besten Genre-Beiträge der letzten 20-30 Jahre.

Wie die 2 Vorgänger spielt auch 'Fury Road' in einer postapokalyptischen Welt wo der Kampf um Wasser, Benzin und das Leben selbst sehr hart sind. Der Einzelgänger Max wirkt von der Gruppe 'War Boys' gefangen genommen, um für einen von ihnen als 'Blutspender' zu dienen. Als 'Imperator Furiosa' mit mehreren jungen Frauen flieht, die der Warboys-Anführer Immortan Joe missbraucht um seine Kinder zu zeugen, wird alles daran gesetzt sie aufzuhalten und die Frauen unversehrt zurück zu bringen. Max, der sich irgendwann befreien kann, beschließt Furiosa zu helfen und es beginnt ein höllischer Ritt durch Wüste und Ödland.

Der Film hat nicht wirklich viel Story und auch der Inhalt davon ist im Film nicht wirklich präsent. Es dient als Aufhänger für eine zwei-stündige Verfolgungsjagd die es in sich hat. Rostige, laute Fahrzeuge, Blut, Schweiß und viel laute Musik, machen Mad Max zu dem perfekten Actionkracher der nicht nur den Geist der alten Filme atmet, sondern auch in Hinsicht der Action genauso großartig ist, wie es die ersten 3 Filme zu ihrer Zeit waren. Die echten Stunts, Explosionen und Rennszenen tragen zu der perfekten Unterhaltung bei, da es mal sehr angenehm ist zu sehen das nicht alles nur aus dem Computer stammt.

Die Charaktere Max & Furiosa sind interessant, aber nicht der Hauptgrund für die perfekte Unterhaltung. Hardy & Theron sowie Nicholas Hoult als Warboy-Mitglied haben sicherlich ihre Momente im Film und wissen in ihren Rollen absolut zu überzeugen, sind aber gefühlt nur 'Beiwerk' bei dieser zweistündigen Verfolgungsjagd durch die unterschiedlichen, trostlosen Wüsten-Szenarien. Das mag fies klingen, ist aber so gar nicht gemeint. Die Action ist so imens gut inszeniert und mit der Kamere extrem stark eingefangen, das der Rest von Film beinahe belanglos sein könnte, so gut wie das Ganze ist.

Wie gesagt mag der Film inhaltlich nicht sonderlich viel bieten, aber eben genau das was für den Film notwendig ist. Der Bruchteil an Handlung rechtfertig das Actionfeuerwerk das zwei Stunden lang anhält und den Zuschauer in die Sitze drückt. Hardy als neuer Max macht eine gute Figur, ebenso wie Charlize Theron und Nicholas Hoult in ihren Rollen. Cooler Cast für Fans des Originals: Hugh Keays-Byrne, der im ersten Film den Fießling Toe-Cutter spielte, ist auch hier der Hauptbösewicht des Films. (Immortan Joe) Zudem ist der Film voll mit Anspielungen und Easter Eggs zu der Ursprungstrilogie von Miller.

'What a Day. What a lovely Day'

Mad Max - Fury Road ist ein Actionkracher der definitiv sein Geld wert ist und perfekte Unterhaltung für Genrefans bieten dürfte. Auch Fans der Mad Max Filme dürften nicht enttäuscht sein, denn der Film vergisst seinen Ursprung zu keiner Zeit, bringt die Härte die im 3. Film fehlte zurück und verlängert die verdammt gute Verfolgungsjagd des 2. Films auf 120 Minuten und macht dies perfekt. Miller hat einen neuen Klassiker geschaffen der ein Wegweiser für die Zukunft sein sollte. Echte Stunts und Effekte sehen immer noch am besten aus. Danke für diesen abgefahrenen Ritt.

10/10

Also ich habe da jede Menge künstlich aussehendes CGI gesehen. Im Gegensatz zu dem rauen Look von MM2 sieht Fury Road doch meist sehr sauber geleckt aus. Der Film ist nicht schlecht, aber um zum Meilenstein zu werden ist er zu rückwärtsgewandt. Und das Daueractionfeuerwerk führt zu den üblichen Abstumpfungserscheinungen, eine Steigerung zum Ende hin kann da schon gar nicht mehr statt finden. Die Action am Ende von MM2 hat mehr Spaß gemacht, war intensiver.

Fury Road war nette Unterhaltung mit ein paar guten Szenen, ein paar guten Ideen, aber faszinierend war das kaum. Mein Freund, ein alter MM Verehrer, war dagegen nicht so angetan.