Re: Sherlock

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00T hat geschrieben:Nachdem ich die Serie lange nur im Fernsehen gesehen habe, habe ich mir nun endlich alle Staffeln gekauft und werde sie mir bald hintereinander ansehen. Ich freue mich darauf :) .
Mach ich auch von Zeit zu Zeit. :-)

Und in 10 Monaten kommt ja schon das Weihnachts-Special, welches sie grad drehen.
Und danach die vierte Staffel ...

Re: Sherlock

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So, ich habe jetzt eine ausführliche Kritik zur ersten Folge geschrieben, wer will, kann sie durchlesen :wink: . Viel Spaß.

Ein Fall von Pink(UK 2010)

1887 schrieb Arthur Conan Doyle seinen ersten Sherlock Holmes-Roman „Eine Studie in Scharlachrot“ und ihm folgten drei weitere plus eine ganze Reihe an kleineren Geschichten. Viele weitere Autoren haben die Geschichten aufgegriffen, sie weitergeführt oder neue Geschichten geschrieben. Auch Filmstoff wurden sie und zwar gehörig. Es gibt kaum eine literarische Figur, deren Abenteuer so oft verfilmt wurden wie die von Sherlock Holmes. Hunderte Umsetzungen gab es, eine verschiedener als die andere, mit hunderten Holmes-Darstellern. Nun hatten Mark Gatiss und Steven Moffat die Idee, Holmes in die moderne Zeit zu übertragen. Ob das funktioniert hat?
Nun, anfangs wirkt wohl alles etwas befremdlich und die Atmosphäre des alten Londons aus anderen Holmes-Verfilmungen ist nicht da, aber das stört im Endeffekt nicht am Gelingen des Films. Da haben wir zum Beispiel die großartige Besetzung: Bendedict Cumberbatch spielt Sherlock Holmes einfach grandios und so energiegeladen, dass es eine Lust ist, ihm zuzusehen. Dabei steht ihm aber Martin Freeman als Dr. John Watson in nichts nach, sein Siel weiß ebenfalls sehr zu gefallen und die Chemie zwischen beiden ist einfach perfekt. Das merkt man richtig, wenn sie sich klasse Dialoge liefern, in denen sie sich gegenseitig anstacheln, es macht einfach nur Spaß, ihnen zuzusehen. Auch sonst spielt Rupert Graves einen tollen Lestrade und Mark Gatiss überzeugt als Mycroft, den auch ich beim ersten Mal für Moriarty gehalten habe, das gelingt hier gut. Auch der Mörder wird schön gespielt.
Die Story ist ebenfalls große Klasse, wie sich Holmes und Watson kennenlernen, wie sie in die Todesfälle verwickelt werden und ermitteln, es immer wieder Wendungen kommen, die selbst Sherlock Holmes nicht voraussehen kann und die dann in einem schön gelösten Finale enden.
Auch Anspielungen auf die Bücher von Arthur Conan Doyle gibt es zur Genüge, zum einen auf „Eine Studie in Scharlachrot“ selber, wie die schöne Szene mit der Leichenpeitscherei oder dem Wortwitz Rache oder Rachel, das Auf-die-SChippe-nehmen von Watsons Kriegsverletzung aus besagtem Roman und „Das Zeichen der Vier“ bis hin zum „Drei-Pfeifen-Problem“, das sich ins „Drei-Pflaster-Problem“ ändert aus „Der Bund der Rothaarigen“. Aber auch Original-unkenntliches Publikum kann diese geniale Neuauflage natürlich ohne Weiteres ansehen.
Der Film ist eine fantastische Neuauflage der Geschichten von Arthur Conan Doyle, die man so noch nicht gesehen hat und die nach so einem Spektakel auch Lust auf mehr macht. Nach so einem fantastischen Start konnte der Serie ein solcher Erfolg vergönnt werden. Und eine offene Frage gibt es ja nun auch wohl: Was ist nun mit Moriarty?

Punkte: (10/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Sherlock

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Casino Hille hat geschrieben:http://www.serienjunkies.de/news/doctor ... 67059.html

Gott sei Dank wird es dazu nicht kommen. Der arme Arthur Conan Doyle könnte wohl gar nicht mehr damit aufhören, wild in seinem Grab zu rotieren.
Zum Glück.

Und zum Glück haben sich ja Broccoli und Wilson neulich in Mexiko auch eindeutig dafür ausgesprochen, dass es NIE zu einem Crossover-Film mit Bond und einem anderen Franchise (z.B. Mission Impossible) kommen wird.

Re: Sherlock

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Die Vorstellung allein (in beiden Fällen, bei Bond aber besonders) würde mir auch Kopfschmerzen machen. Crossover sind ohnehin eine furchtbar billige Methode, aber darüber will ich mich hier nicht auslassen.
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Re: Sherlock

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Habe mir neulich noch mal die Reichebachfälle und den leeren Sarg hintereinander angeschaut und ich bin noch einmal eine Spur begeisterter als beim letzten Mal. Ich muss zugeben, dass ich die Handlung des Reichenbachfalls nicht auf anhieb verstanden habe, da die Folge sehr komplex angelegt ist und nicht unbedingt für einen netten Abend mit nebenbei Smaltalk geeignet ist, aber jetzt, wow.

Was die beiden Folgen zusammen so genial macht, ist der Widerspruch. Während der Reichenbachfall ein komplett durchgeplantes und geniales Psychodrama mit einem der besten Drehbücher überhaupt ist, haben wir im leeren Sarg eine "heiter" inzinierte Fortsetzung, die für mich besonders durch dieses anders sein funktioniert. Das absolute Highlight ist m.E. hier die Veränderung des Charakters Anderson, bei dem Man die Wende vom Gegner zum (nervigen) Fan beobachten kann. Ein kaum auffallender innerlicher Konflikt über die Schuld an Sherlocks "Tod", die man besondes in "Many Happy Returns" (kurzfolge als Einführung zur dritten Staffel) geschildert bekommt. Wer diese beiden Folgen kennt, aber noch nicht unmittelbar hintereinander gesehen hat, sollte dies DRINGEND tun!

Re: Sherlock

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Ne, Der leere Sarg funktioniert nach mehrmaligem Ansehen leider überhaupt nicht. Das ist alles viel zu halbgar, zu gewollt komisch und einfach nur sehr unbefriedigend inkonsequent. Teilweise auch etwas zu selbstverliebt, wie hier der eigene "geniale" Cliffhanger "gewürdigt" wird.
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Re: Sherlock

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Ich fand "Der leere Sarg" war die schwächste Folge der dritten Staffel. Auf persönlicher Ebene fand ich es nicht schlecht, aber der Fall war irgendwie seltsam und die Regie hats meiner Meinung nach bei dieser Folge mit allerlei optischen Spielereien etwas übertrieben.

Ich hoffe ja, dass Paul McGuigan bei der vierten Staffel bei wenigstens einer Folge Regie führt.

Re: Sherlock

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Die zweite Folge der dritten Staffel war klasse. Das war Sherlock at its best, vielleicht mit der Adler-Folge das Highlight der Serie. Das Staffelfinale war dann wieder enttäuschend, böser Fall von Style over substance, der sich 0 für seine Figuren interessiert. Die vierte Staffel sollte da wieder deutlich besser werden, sonst verliert sich die Serie so langsam in Selbstverliebtheit und Eigenlob.
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Re: Sherlock

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Martin007 hat geschrieben:Ich bin natürlich auch gespannt, was sie nun aus dem letzten Cliffhanger machen werden.
Spoiler
Wobei es sehr langweilig wäre, Moriarty zurückzuholen. Da sollen sie sich lieber was gescheites einfallen lassen (meinetwegen ein Täuschungsmanöver eines anderen Schurken), als den Charakter äußerst plump für "noch lebend" zu erklären, nur um durch ihn wieder punkten zu wollen. Darauf hätte ich ehrlich gesagt trotz Scotts tollem Schauspiel keine große Lust.
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