Ist nur deswegen witzig, weil es im Englischen beide Adjektive/Nomen gibt.

The Expendables 3 (2014) - Patrick Hughes

Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, was ich von dem Film erwartet hatte, aber er hat mich irgendwie doch enttäuscht. Teil 3 macht die gleichen Fehler wie die ersten beiden Teile, leidet darüber hinaus aber am erschreckend hohen Wiederholungsanteil und Abnutzungserscheinungen wie generell an der viel zu langen Laufzeit. Stallone war mal ein talentierter Autor, aber das was er hier zusammengeschustert hat ist schon arg arm. Die Geschichte ist so extrem dünn und was noch viel schlimmer ist, es ist im Prinzip die gleiche wie in den ersten beiden Teilen. Die Idee mit dem "altes Team wird durch neues Team ausgetauscht, welches es auch versaut - weshalb altes Team sie rausholt" ist echt schwach. Die Action ist austauschbar und erschreckend gewöhnlich und wie bereits in den Vorgängern ohne Gespür für Dramaturgie oder gar Spannung in Szene gesetzt, gerade das Finale ein sich endlos hinziehendes Niedermetzeln von gesichtslosen Gegnern. Das Hin- und - Herspringen zwischen den einzelnen Expendables nach dem Motto "Jeder darf mal" macht es auch nicht besser, ganz im Gegenteil. Die Locations sind die aus zahllosen DTV-Produktionen bekannten typischen Ostblock-Ruinen und lassen den Film dadurch einfallslos und ziemlich billig wirken (ich glaube ich kenne mittlerweile jedes Lagerhaus und jede Fabrikruine in Bulgarien ). Der Soundtrack ist grottig, wirklich penetrant nervtötend diese schlechte Kopie eines schlechten Zimmersoundtracks. Das der Film nicht völlig untergeht ist eigentlich allein seinen diversen guten und charismatischen Akteuren geschuldet, die immer wieder diverse nette Szenen auf die Leinwand respektive den Schirm zaubern. Die Neuzugänge Snipes und vor allem Banderas wissen zu gefallen. Mel Gibson ist sensationell als Schurke, nur leider wurde hier der gleiche Fehler wie im Vorgänger mit JCVD begangen: man hat ihn viel zu wenig genutzt. Gerade weil ich gestern The Specialist gesehen habe kommt mir hier James Woods in den Sinn: so eine starke Rolle und entsprechend viel Screentime hätte man auch dem guten Mel gewünscht. Dennoch ist er mit Abstand das Beste am ganzen Film. Fords Auftritt ist nett, aber er sieht aus wie ein Grossvater - selbst gemessen an den anderen "Actionrentnern". Für mich wars das mit der Expendables-Reihe, für weitere Teile stehe ich nicht mehr zur Verfügung. Ich bin verwundert, das der Film so gut weggekommen ist, gerade zB im Vergleich zu einem Film wie Die Hard 5, denn qualitativ kann ich da keinen Unterschied erkennen und wenn, dann eher zugunsten des Willis-Films.
Wertung: 4,5 / 10

AnatolGogol hat geschrieben:The Expendables 3 (2014) - Patrick Hughes

Die Locations sind die aus zahllosen DTV-Produktionen bekannten typischen Ostblock-Ruinen und lassen den Film dadurch einfallslos und ziemlich billig wirken (ich glaube ich kenne mittlerweile jedes Lagerhaus und jede Fabrikruine in Bulgarien )

Das hatte ich total vergessen, sehe ich aber genau so.
Das Finale wirkt sowas von billig.
Dazu kommt dann noch die schlechte CGI der Helicopter.
Außerdem taucht Mel Gibson plötzlich aus dem nichts auf.

AnatolGogol hat geschrieben:The Specialist (1994) - Luis Llosa

heute mal wieder gesehen, wie immer ein großer Spass. Entgegen anderweitiger Verlautbarungen handelt es sich bei Llosas Explosivkrawall um keinen Stallone- oder Stone-Film, sondern um einen Woods-Film. James Woods gibt - mal wieder - eine umwerfende Performance als Schurke und degradiert den Rest der Besetzung zu Statisten, er ist Herz und Seele des Films und jede seiner Szenen ist durch seine Darstellung mindestens so explosiv wie der Feuerzauber der Pyrotechniker. Stallone gibt seine aus zahlreichen 80er und 90er Jahre Actionern gewohnte Routinevorstellung, die Stone spielt wie auf Valium. Die ehemalige große Schauspielhoffnung Eric Roberts gibt seinen Kotzbrocken mit Gusto, beschränkt sich dabei aber auf zwei Ausdrucksformen: Haar vorgekämmt und Haare zurückgekämmt. Klasse und darstellerisch neben Woods das zweite Highlight des Films ist Rod Steiger als Latino-Pate. Ein großer Hit war The Specialist seinerzeit nicht, die Kritik nahm ihn auch eher verhalten zur Kenntnis, aber den Ruf des Rohrkrepierers hat er eigentlich erst im Laufe der Zeit bekommen, zu Unrecht wie ich finde. Denn der Film war schon im Kino sehr unterhaltsam und hat genügend Stärken an Bord, die seine Schwächen zu kaschieren wissen. Klar die Figuren sind Klischees pur, die Geschichte strotzt nur so vor Logiklöchern und die Dialoge sind teilweise zum Fremdschämen schlecht. Aber dafür bekommt man eine umwerfend aussehende Sharon Stone, einen fantastischen Soundtrack von John Barry, den bereits erwähnten Galaauftritt von James Woods und jede Menge Explosionen. Zu Lachen gibt es auch genug, mal beabsichtigt, mal unbeabsichtigt. Kurzweilige, zielgruppenorientierte Unterhaltung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wertung: 7,5 / 10

Witzig, habe den vor kurzem auch gesichtet! Kann mich im großen und ganzen der Kritik anschließen, würde aber weniger Punkte geben > 7 von 10

Die ersten Set-Bilder von Michael B. Jordan und Stallone zu 'Creed' zeigen eine bekannte Location:

http://www.comingsoon.net/movies/news/4 ... t#/slide/1

Sieht schon gut aus. Auch das 'Adrian's' wieder zu sehen ist, nett. Dennoch wäre es irgendwie schöner gewesen, Rocky im Ruhestand zu lassen. Mal sehen, vielleicht kann der Film ja doch unterhalten.

Inhaltsangabe zu 'Creed':

Adonis Johnson (Jordan) never knew his famous father, world heavyweight champion Apollo Creed, who died before he was born. Still, there’s no denying that boxing is in his blood, so Adonis heads to Philadelphia, the site of Apollo Creed’s legendary match with a tough upstart named Rocky Balboa.

Once in the City of Brotherly Love, Adonis tracks Rocky (Stallone) down and asks him to be his trainer. Despite his insistence that he is out of the fight game for good, Rocky sees in Adonis the strength and determination he had known in Apollo—the fierce rival who became his closest friend. Agreeing to take him on, Rocky trains the young fighter, even as the former champ is battling an opponent more deadly than any he faced in the ring.

With Rocky in his corner, it isn’t long before Adonis gets his own shot at the title…but can he develop not only the drive but also the heart of a true fighter, in time to get into the ring?

Klingt soweit ok. Nur das mit der Krankheit (vermutlich Krebs...?) ist irgendwie doof/bitter.

klingt ziemlich gruselig. Und ich komm einfach nicht über "Adonis Creed" hinweg.

@Agent 009: hast du mittlerweile Vorhof zum Paradies gesehen?

Leider noch nicht. Bei meiner Woche 'Urlaub' in Ulm hätte der jetzt gut gepasst. Habe die Box zuhause vergessen.

Und Adonis passt doch irgendwie super zu Apollo, oder nicht?

AnatolGogol hat geschrieben:klingt ziemlich gruselig. Und ich komm einfach nicht über "Adonis Creed" hinweg.

Schlimmer als Apollo Creed?

Auch mich liest sich das irgendwie, als mache Stallone wieder exakt den gleichen Fehler wie mit Rocky 5 - den er ja heute gerne ignoriert oder vergessen machen würde.
Hatte Rocky nicht da schon eine schlimme Krankheit?
Ging es da nicht schon darum einen Nachwuchsboxer zu trainieren?

Naja, er führt keine Regie oder hat sonstige Funktionien. Er ist lediglich Schauspieler und Nebenfigur. Die wollen mit Creed wohl ein komplett neues Franchise aufbauen. Ist alles nicht seine Geschichte, nicht seine Figuren bis auf er selbst halt.

Klar, und er wird sich auch bestimmt vollkommen raushalten, wenn dieses " neue Franchise" einzig und allein auf seinen Ruf aufbaut
Ich weiß auch nicht, was man mit einer neuen Boxer-Sage anderes erzählen will, als man schon mit 6 Rockys erzählt hat...

Weiß ich jetzt schon: Wird ein mittlerer Flop...

Denke auch das der nicht groß Erfolg haben wird. Zumal Rocky das perfekte Ende hat. Schade irgendwie. Auch das er sich nochmal dafür hergibt.

Ganz schlimm. Da hat er bei Rambo und Rocky den perfekten Ausstieg gefunden, und er erkennt es nicht und macht wieder weiter.

Soll er doch sein Nischen-Nostalgie-Fans weiter mit mittelmäßigen Expendables Teilen befriedigen aber sein "Vermächtnis" endlich in Frieden lassen

Naja, bei Rocky finde ich schon. Rambo eher nicht. Rocky hat Charakterentwicklung, wiederkehrende Figuren usw. Wobei der Fokus bei 3 und 4 ja eher auf 'Action' und so war, statt auf Story wie bei 1,2 und 6. Mich störte dies aber nicht. Ich finde alle Filme irgendwie klasse. Vor allem die Soundtracks von 3 und 4 sind richtig, richtig stark.

Agent 009 hat geschrieben:Naja, bei Rocky finde ich schon. Rambo eher nicht. Rocky hat Charakterentwicklung, wiederkehrende Figuren usw. Wobei der Fokus bei 3 und 4 ja eher auf 'Action' und so war, statt auf Story wie bei 1,2 und 6. Mich störte dies aber nicht. Ich finde alle Filme irgendwie klasse. Vor allem die Soundtracks von 3 und 4 sind richtig, richtig stark.

Bei 6 ist der Fokus im Kinocut aber auch actionlastiger als in 1 und 2. Nicht so extrem wie in 3 und 4, aber eben merklich mehr als in den beiden Originalen. Es gibt ja Fancuts, die die Kinofassung um die deleted Scenes der BD erweitern, der Film funktioniert so (noch) besser, da die Gewichtung Handlung-Action hier nahezu identisch wie in den Originalen ist. Schade, dass man Stallones originalen Cut von 140 Minuten nie zu sehen bekommen hat.

Das mit der Charakterentwicklung ist auch so eine Sache. Rocky verändert sich, aber irgendwie auch nicht immer linear oder will mal sagen glaubhaft aufeinander aufbauend. Nachdem er uns in Teil 1 und 2 als liebenswürdiger Dummkopf mit Herz nahegebracht wurde soll er in Teil 3 dann plötzlich als kultiviert und durchaus auch halbwegs intellektuell durchgehen - das habe ich nie so richtig geschluckt. Glaubhafter ist da Teil 4, da sieht es eher nach Neureichen-Chic aus. In Teil 5 ist er dann plötzlich wieder der Taps aus den ersten beiden Teilen, Kultiviertheit und Intellekt sind vermutlich mit der Konkursmasse verramscht worden oder Drago hat es ihm aus dem Leib geprügelt. In Teil 6 ist er dann der große Alterweise, ok, das kauf ich dann wieder gerne ab. Aber vor allem die Entwicklung in 3 und 4 und wieder zurück zu 5 schluck ich nicht so recht. Paulie ist auch so ein Fall, erst jähzornig und egozentrisch, dann als Witzfigur die Clownereien in 3 und 4 und dann wieder gebrochenes Charakterschwergewicht (vor allem in 6) - auch hier ist die Entwicklung in den mittleren Teilen nicht sonderlich stimmig.

Und ja, Apollo Creed klingt saucool und ist eine perfekte Adaption des real life-Vorbildes Muhammad Ali auch ohne den religiösen Hintergrund bemühen zu müssen, während Adonis Creed einfach nur lachhaft scheisse und abgekupfert klingt. Warum net gleich Hercules Creed? Oder Zeus Creed? Die spinnen echt! Aber was soll man erwarten von Leuten, die meinen man könnte ernsthaft ein Franchise aus so einer lachhaften Idee bauen? Warum war den Rocky ein Riesenhit? Wegen Stallones Charisma. Deswegen brauchen sie ihn ja auch als Zugpferd, aber ich finde es traurig, dass er sich vor so einen Karren spannen lässt. Fand es schon befremdlich, als er für das unsägliche Rocky-Musical die Werbetrommel rührte.

Mensch Sly, du bist einer der Größten, die Rocky-Filme sind legendär, warum machst du sowas?