Reingeschossen, rausgschossen

Finde den Zwischenstand witzig: Filme bei denen immerhin knapp die Hälfte gut passt (DAD) oder zumindestens Teile (DAF) funktionieren haben deutlich mehr Stimmen als der Film, bei dem fast gar nichts funktioniert (TMWTGG).

Und 10 Stimmen für QOS? Schnelle Schnitte, Ablehnung von Craig etc hin oder her aber alleine handwerklich ist der Film locker im oberen Drittel anzusiedeln.

Naja, ob man QoS jetzt unbedingt im oberen Drittel ansiedeln muss, egal aus welchen Gesichtspunkten, sei dahingestellt.
Aber wie man ihn als schlechtesten Bondfilm überhaupt sehen kann will mir einfach nicht in den Kopf. Da gibt es nun wirklich genug was auch rein objektiv betrachtet schlechter ist. Der von der erwähnte TMWTGG zum Beispiel.

Rein objektiv betrachten kann man sowas nicht. Funktioniert einfach nicht. Vor allem dann nicht, wenn man selber so tief in der Materie steckt. Unterbewusst ist man immer beeinflusst.

S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:Finde den Zwischenstand witzig: Filme bei denen immerhin knapp die Hälfte gut passt (DAD) oder zumindestens Teile (DAF) funktionieren haben deutlich mehr Stimmen als der Film, bei dem fast gar nichts funktioniert (TMWTGG).

Also im Gegensatz zu DAD passt bei TMWTGG zumindest der Bösewicht.

Für mich passt da höchstens Christopher Lee als Besetzung. Die Rolle Scaramanga mit all ihren Facetten dagegen ist - für mich jedenfalls - nicht ausgegoren.

Was ich nicht verstehe, wie man zwischen einem tollen LALD und einem sensationellen TSWLM so einen schwachen Film abliefern konnte. Waren es Zeitgründe, ein mieses Drehbuch oder wie ist das zu erklären?

DonRedhorse hat geschrieben:Was ich nicht verstehe, wie man zwischen einem tollen LALD und einem sensationellen TSWLM so einen schwachen Film abliefern konnte. Waren es Zeitgründe, ein mieses Drehbuch oder wie ist das zu erklären?

Finde ich auch seltsam. Zumal die Crew ja auch die normale Bond-Crew war...

Agent 009 hat geschrieben:Rein objektiv betrachten kann man sowas nicht. Funktioniert einfach nicht. Vor allem dann nicht, wenn man selber so tief in der Materie steckt. Unterbewusst ist man immer beeinflusst.

Rein objektiv, kann man das natürlich nicht. Aber ich denke man kann einen objektiven Rahmen angeben.
So würde ich diesen Rahmen bei Skyfall zum Beispiel bei 5-10 von 10 Punkten setzen.
Bei Casino Royale von 6-10 von 10 Punkten.
Ich bewerte Skyfall aber besser als CR. Aber es gibt einfach Gesichtspunkte, die man objektiv beurteilen kann. Vieles nicht. Und vor allem die Gewichtung nicht. Deshalb lässt sich höchstens ein Rahmen feststellen.

Was kann man denn objektiv bewerten? Nehmen wir als Beispiel mal Casino Royale.

Da brauchst du kein Beispiel. Ich meine solche Dinge, wie Schauplätze, Kameraarbeit, Bildkomposition, Dramaturigie (bis zu einem gewissen Grad), etc.
Solche Dinge kann man recht objektiv als gut oder schlecht bewerten. Subjektiv stört mich aber die nicht optimale Dramaturgie in Skyfall weniger als andere. Dafür ist bei mir die überragende Kameraarbeit und Bildkomposition deutlich wichtiger als bei anderen. Das man so etwas aber nicht komplett unter den Tisch fallen lassen kann, ist schlicht durch die Tatsache, dass es ein visuelles Medium, das auf die Kraft der Bilder aufbaut, ist. So etwas kann man nicht unter den Tisch fallen lassen.
Was mich dazu bewogen hat CR erst bei 6 von 10 Sternen "starten" zu lassen und nicht wie SF bei fünf hat verschiedene Gründe. Einer ist sicherlich, dass der Film konsequenter ist als Skyfall (Von der Story) her.

Das kann man vielleicht, es ist aber kein bisschen sinnvoll. Schauplätze, Kameraarbeit, das kann alles noch so doll sein, wenn es die gewünschte Wirkung nicht erzielt, kann und muss ich das persönlich auch abstrafen. Ich könnte SF genauso eine 3/10 geben, wie ich TMWTGG oder AVTAK eine 10 geben könnte. Einfach, weil selbst die beste handwerkliche Umsetzung (die natürlich auch wieder nur subjektiv wirklich "die beste" sein kann) am Ende jämmerlich wirken kann und umgekehrt.

dernamenlose hat geschrieben:Da brauchst du kein Beispiel. Ich meine solche Dinge, wie Schauplätze, Kameraarbeit, Bildkomposition, Dramaturigie (bis zu einem gewissen Grad), etc.
Solche Dinge kann man recht objektiv als gut oder schlecht bewerten.

Nach meiner Meinung kann das niemand. Auch das sind letztendlich subjektive Einschätzungen.

Dann sind wir da halt anderer Meinung. Ich denke, dass es bei allen Medien Dinge gibt, die man objektiv beurteilen kann. Und für eine Bewertung, die ich wirklich ernst nehmen kann, gehören für mich auch objektive Elemente dazu. Genauso wie ich mit einer rein subjektiven Bewertung nichts anfangen kann, kann ich mit einer nichts anfangen, die versucht den Anschein zu erwecken rein objektiv zu sein.

Wenn jemand den Anspruch erhebt, irgendetwas objektiv bewerten zu können, hat er meiner Ansicht nach den Begriff Kunst gar nicht verstanden.