Wie findet ihr OHMSS?

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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Synchronstimme: Das wurde hier schon 100 mal ziemlich korrekt beantwortet... wie jetzt auch von 00T
Wenn ein Synchronsprecher tot ist, dann ist es schwierig, dass er im Nachhinein vorher nicht enhaltene Szenen synchronisiert. (warum das an anderen Stellen dann sogar bei bereits synchronisierten Stellen auch gemacht wurde, das ist wohl nicht ganz klar)

OHMSS geniest ja heute unter Fans sogar einen außerordentlichen guten Ruf - dies kann ich wiederum nicht verstehen. Für mich zählt auch immer, was beim normalen Publikum funktioniert. Der Film spricht grade durch seine Andersartigkeit, seinen romantischen Touch und seine Ausnahmestellung was die Location angeht, gezielt Fans an. Das ist schon so ein bisserl richtung "Fan Fiction" weil der Film bewusst einen geliebten Charaker etwas anders dastellt, in Situationen bringt, in der ihn die Fans gerne sehen würden.

Aber rein "objektiv" betrachtet, sehe ich an OHMSS nichts herausragendes außer der Leistung der Stuntman. Das Drehbuch finde ich nicht gut, die Romanze ist mir zu unglaubwürdig, die Chemie der Hauptdarsteller ist nicht da, Blofelds Plan ist naja..., Lazenby ist hölzern. Was bleibt ist die tolle Atmosphäre der Location, der vermutlich von Hunt geprägte Schnitt der Actionszenen sowie die Leistung der Stuntmen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

587
00T hat geschrieben:Die Sache mit den Synchronstimmen ist die, dass im Jahr 2006 mehrere Szenen hinzugefügt worden sind, die neu synchronisiert werden mussten, da Gert Günther Hoffmann, die Synchronstimme von Connery, leider schon gestorben war. Deshalb wird Bond in einigen Szenen von Erich Räuker gesprochen, aber auch andere Schauspieler haben teilwiese andere Stimmen im Film, die zu ihnen aber besser passen als Räuker zu Lazenby. Allerdings finde ich, dass es besser gewesen wäre, wenn man den Film komplett neu synchronisiert hätte, anstatt nur die neuen Szenen zu synchronisieren. Entweder ganz oder gar nicht! Dann wäre Räuker als Bonds Stimme wohl auch kein so großes Problem gewesen.
Als Alternative hätte man bei Bond auch Andreas Neumann nehmen können, dessen Stimme mit GGH (Connerys Sprecher) beihnahe identisch ist.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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dernamenlose hat geschrieben:Ein sensationeller erster Teil (Die ersten 30 bis 45 Minuten), der zeigt, dass wir hier den besten Bondfilm überhaupt vor uns haben könnten wird später leider von einem höchstens durchschnittlichen Mittelteil abgelöst.
Wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Ich muss aber auch sagen, dass du mir in deiner Kritik viel zu sehr auf inhaltliche Kleinigkeiten, die ich als völlig nebensächlich erachte, schaust. Dass Blofeld Bond nicht erkennt, ist genauso unwichtig, wie die Tatsache, dass Blofeld sich hier anders verhält als in YOLT. (Sofern er das überhaupt tut, denn bis auf sein aktiveres Eingreifen, was natürlich durch seine deutlich geringere Zahl an Angestellten resultiert, sehe ich da nicht viel.)

Und das Gefängnis, in dem Bond sich aufhält, ist ja nur ein improvisiertes und eben auch eines, aus dem man eigentlich unmöglich rauskommt (man bedenke, dass Bond sich in eisiger Kälte über riesigem Abhang auf das Dach einer Seilbahn hangelt). Die größere Unlogik ist eigentlich sowieso, dass Blofeld den guten James nicht einfach tötet, was aber seltsamerweise weniger dein Problem zu sein scheint. Und das Bond sich auf Piz Gloria durch die halbe Klinik schläft, ist wohl kaum unverständlich, wenn man 007s Charakter verstanden hat ("Alles für England!"). In GF hat er ja praktisch schon einmal denselben Fehler gemacht und auch da hat er (aber besonders die arme Jill) die Konsequenzen hart zu spüren bekommen.

Interessant finde ich auch, dass du die Liebesgeschichte bemängelst, obwohl du teilweise (in der PTS) zugibst, sie nicht komplett verstanden zu haben. Ich denke, es ist ganz essentiell von Bedeutung, was Draco zu Bond über seine Tochter sagt und dann macht das alles auch Sinn. In der PTS will sie sich umbringen, James rettet sie dann ja (sogar zweimal, nämlich auch im Casino) und sie glaubt, dies durch Sex bezahlen oder wett machen zu können. Als sie später bemerkt, dass da wirklich jemand ist, der sich vollkommen ernsthaft für sie interessiert und sie nicht nur als Objekt betrachtet, beginnt sie, sich auf ihn einzulassen und verliebt sich in ihn. Das verdient keinen Oscar, ist aber auch nicht völlig abwegig geschrieben.

Ansonsten überrascht mich, dass du ausgerechnet das Finale oder per se die Actionszenen am Ende nicht umwerfend findest, aber ausgerechnet die Szenen mit der Standard-Crew mochtest, die für mich zu den zwei großen Schwachstellen des Filmes gehören. Mal ehrlich, M und Qs kurzer Dialog in der PTS ist Blödsinn, Bonds ganze "Beinahe-Kündigung" irgendwie lächerlich und lässt den Protagonisten wie ein bockiges Kind erscheinen und der Einsatz der drei (Moneypenny, M und Q) auf seiner Hochzeit ist so einfallslos geschrieben, dass ich es für furchtbar verschenkt halte (Qs blöder Satz über den zerknickten Hut hätte man sich gänzlich schenken müssen). Im Gegensatz dazu ist die Action in OHMSS wie so vieles durchgehend hervorragend gelungen, der Showdown überzeugt vor allem durch ungewohnte dramaturgische Tiefe, welche wunderbar mit der Bond-Theme funktioniert.
dernamenlose hat geschrieben:George Lazenby ist meiner Meinung nach deutlich besser als sein Ruf. Er spielt nahezu durchweg authentisch, die Kämpfe sind seine große Stärke doch auch abseits davon kommt er überzeugend rüber.
Lazenbys Ruf ist sogar noch zu gut, für das bisschen Mimik, dass er da im Film leistet. Er war nun mal ein Nichtskönner vor OHMSS und zeigt in OHMSS auch durchgehend, dass dem so war. Einzig die letzte Szene spielt er überzeugend, was man aber eher Hunt anrechnen sollte, als ihm. In den Actionszenen ist er tatsächlich authentisch, dass war dann aber auch schon alles, was seinen Auftritt im Film auszeichnet.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

589
@Daniel: Kannst Du wirklich einen Film "objektiv" beurteilen? Ich kann das nicht. Entweder mich spricht ein Film an oder eben nicht. Ob ein Film beim "normalen" Publikum ankommt oder nicht, interessiert mich nicht. OHMSS spricht mich an (berührt meine Seele, um es mal sehr kitschig auszudrücken) und SF beispielsweise spricht mich überhaupt nicht an, trotz guter Regie und toller Kameraarbeit.
#Marburg2025

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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Casino Hille hat geschrieben:Wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Ich muss aber auch sagen, dass du mir in deiner Kritik viel zu sehr auf inhaltliche Kleinigkeiten, die ich als völlig nebensächlich erachte, schaust. Dass Blofeld Bond nicht erkennt, ist genauso unwichtig, wie die Tatsache, dass Blofeld sich hier anders verhält als in YOLT. (Sofern er das überhaupt tut, denn bis auf sein aktiveres Eingreifen, was natürlich durch seine deutlich geringere Zahl an Angestellten resultiert, sehe ich da nicht viel.)
Für dich mögen das Kleinigkeiten sein, für mich sind es eklatante Logiklöcher. Ich weiß, dass du über so etwas hinwegsehen kannst, ich kann es nicht, mir springt sowas förmlich ins Gesicht. Der Blofeld aus OHMSS hat schlichtweg nicht die Ausstrahlung eines Blofeld. Diese Überlegenheit allem und jedem Gegenüber.
Und das Gefängnis, in dem Bond sich aufhält, ist ja nur ein improvisiertes und eben auch eines, aus dem man eigentlich unmöglich rauskommt (man bedenke, dass Bond sich in eisiger Kälte über riesigem Abhang auf das Dach einer Seilbahn hangelt). Die größere Unlogik ist eigentlich sowieso, dass Blofeld den guten James nicht einfach tötet, was aber seltsamerweise weniger dein Problem zu sein scheint. Und das Bond sich auf Piz Gloria durch die halbe Klinik schläft, ist wohl kaum unverständlich, wenn man 007s Charakter verstanden hat ("Alles für England!"). In GF hat er ja praktisch schon einmal denselben Fehler gemacht und auch da hat er (aber besonders die arme Jill) die Konsequenzen hart zu spüren bekommen.
Selbstverständlich ist es nicht mein Problem, dass Blofeld Bond nicht einfach tötet, denn wenn das mein Problem wäre dürfte ich keinen einzigen Bondfilm mögen. Das wiederum ist für mich einfach eine Kleinigkeit, die eigentlich Charakteristisch für Bond ist. Aber ein dümmeres Gefängnis habe ich wirklich noch nie gesehen. Ein Gefängnis mit einer Öffnung und einem Seil zum rausklettern. Das einzige wirkliche Problem sind die Seilbahnen, aber der Seilbahnbetrieb wird ja auch irgendwann eingestellt, und dann hätten es vermutlich auch die meisten von uns rausgeschafft.
Für mich ist es sehr wohl unverständlich, wie Bond sich, wie du es nennst, "durch die Klinik schläft". Eben weil er schon einmal erlebt hat, wie er damit eine Mission ruinieren kann. Und der Bond, den ich kenne und liebe lernt aus seinen Fehlern (siehe Casino Royale, Ein Quantum Trost...)
Interessant finde ich auch, dass du die Liebesgeschichte bemängelst, obwohl du teilweise (in der PTS) zugibst, sie nicht komplett verstanden zu haben. Ich denke, es ist ganz essentiell von Bedeutung, was Draco zu Bond über seine Tochter sagt und dann macht das alles auch Sinn. In der PTS will sie sich umbringen, James rettet sie dann ja (sogar zweimal, nämlich auch im Casino) und sie glaubt, dies durch Sex bezahlen oder wett machen zu können. Als sie später bemerkt, dass da wirklich jemand ist, der sich vollkommen ernsthaft für sie interessiert und sie nicht nur als Objekt betrachtet, beginnt sie, sich auf ihn einzulassen und verliebt sich in ihn. Das verdient keinen Oscar, ist aber auch nicht völlig abwegig geschrieben.
Ich bemängle nicht die Liebesgeschichte an sich, die mag ich sogar. Ich bemängle, dass sich Tracy innerhalb von vielleicht zwei Minuten komplett wandelt. Diesem Wandel hätte man etwas mehr Zeit geben müssen. Ich habe auch den Grund ihres Wandels durchaus verstanden und kann ihn nachvollziehen. Das das völlig abwegig geschrieben ist habe ich nie behauptet, lediglich, dass dieser aprupte Sinneswandel so ohne Erklärung in dieser kurzen Zeit nicht komplett überzeugt. Das ist fast schon das Gegenteil.
Ansonsten überrascht mich, dass du ausgerechnet das Finale oder per se die Actionszenen am Ende nicht umwerfend findest, aber ausgerechnet die Szenen mit der Standard-Crew mochtest, die für mich zu den zwei großen Schwachstellen des Filmes gehören. Mal ehrlich, M und Qs kurzer Dialog in der PTS ist Blödsinn, Bonds ganze "Beinahe-Kündigung" irgendwie lächerlich und lässt den Protagonisten wie ein bockiges Kind erscheinen und der Einsatz der drei (Moneypenny, M und Q) auf seiner Hochzeit ist so einfallslos geschrieben, dass ich es für furchtbar verschenkt halte (Qs blöder Satz über den zerknickten Hut hätte man sich gänzlich schenken müssen). Im Gegensatz dazu ist die Action in OHMSS wie so vieles durchgehend hervorragend gelungen, der Showdown überzeugt vor allem durch ungewohnte dramaturgische Tiefe, welche wunderbar mit der Bond-Theme funktioniert.
Da gehen unsere Meinungen halt auseinander. Natürlich ist der kurze Dialog zwischen M und Q nicht realitätsnah, aber er führt ins Geschehen ein, zeigt die beiden und ist für mich im Kontext sogar ganz lustig. Wie man den Auftritt der drei aus dem MI6 für verschenkt halten kann will mir nicht in den Kopf, aber gut. Wir müssen nicht die gleiche Meinung haben, wir haben häufig unterschiedliche, das ist nunmal so.
Für mich funktioniert das Bondtheme nach dem Showdown halt nicht, dafür ist das Stück viel zu fröhlich. Das Ende von OHMSS ist unkonventionell und dann passt dieses wunderbar konventionelle Stück da einfach nicht hin. Zumindest auf mich wirkte es total deplatziert, verfehlte seine sonstige Wirkung und zerstörte meine Stimmung. SOnst ist bei diesem Stück immer das krasse Gegenteil der Fall.
dernamenlose hat geschrieben:George Lazenby ist meiner Meinung nach deutlich besser als sein Ruf. Er spielt nahezu durchweg authentisch, die Kämpfe sind seine große Stärke doch auch abseits davon kommt er überzeugend rüber.
Lazenbys Ruf ist sogar noch zu gut, für das bisschen Mimik, dass er da im Film leistet. Er war nun mal ein Nichtskönner vor OHMSS und zeigt in OHMSS auch durchgehend, dass dem so war. Einzig die letzte Szene spielt er überzeugend, was man aber eher Hunt anrechnen sollte, als ihm. In den Actionszenen ist er tatsächlich authentisch, dass war dann aber auch schon alles, was seinen Auftritt im Film auszeichnet.[/quote]

Das man auch Mimik unterschiedlich erkennen und bewerten kann sollte ja bekannt sein. MIr hat seine Mimik ausgereicht und ich empfnad sie in der Regel als richtig gut. Es gibt auch Leute, die behaupten, das Craig keine Mimik hätte und in seinen drei Filmen immer den geleichen Gesichtsausdruck haben würde. Dem dürfte hier kaum einer zustimmen und doch gibt es einige, die genau das sagen. Ich weiß nicht in was für Filmen er noch mitgespielt hat, aber das hat mit "Nichtskönner" nichts zu tun. Man hätte auch einen nehmen können, der noch nie auch nur annähernd etwas mit Film oder Theater zu tun gehabt hätte, dann heißt das noch lange nicht, dass diese Person ein Nichtskönner ist. Dann ist das ein Noname, ein unbekannter, aber noch lange kein Nichtskönner.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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dernamenlose hat geschrieben:Aber ein dümmeres Gefängnis habe ich wirklich noch nie gesehen. Ein Gefängnis mit einer Öffnung und einem Seil zum rausklettern. Das einzige wirkliche Problem sind die Seilbahnen, aber der Seilbahnbetrieb wird ja auch irgendwann eingestellt, und dann hätten es vermutlich auch die meisten von uns rausgeschafft.
Ich möchte das doch stark bezweifeln. Da stellst du dir das Klettern an diesem Seil bei eisiger Kälte (die sich auch auf das Seil auswirken) und den Aspekt der Höhe aber als zu einfach/gering vor. Das ist schon eine kleine Herkulesaufgabe und meines Wissens nach hat auch der Stuntman so seine Probleme damit gehabt, es war am Ende glaube ich nur durch kleine Harken möglich, die er in seinem Handschuh trug.
dernamenlose hat geschrieben:Für mich ist es sehr wohl unverständlich, wie Bond sich, wie du es nennst, "durch die Klinik schläft". Eben weil er schon einmal erlebt hat, wie er damit eine Mission ruinieren kann.
Na ja. Bonds Charakter ist nun mal von seinem starken Ego geprägt. Sich selbst kritisch zu hinterfragen und aus Fehlern zu lernen, ist da eigentlich eher weniger sein Stil. Zumal er ja auch in GF sich später weniger Jill wegen ärgert, sondern eher sich in seinem Ego verletzt sieht. Und in TB wiederholt er doch genau denselben Fehler noch mal und auch da nimmt er es mit einem zerknirschten "Berufsrisiko". Nein, sein ganzes Verhalten passt perfekt zum Film-007. Hätte er dort oben auf dem Berg keine einzige Dame angerührt, ich könnte die Handlung wohl nicht ernstnehmen.
dernamenlose hat geschrieben:Ich bemängle nicht die Liebesgeschichte an sich, die mag ich sogar. Ich bemängle, dass sich Tracy innerhalb von vielleicht zwei Minuten komplett wandelt.
Tut sie das? Sie öffnet sich Bond doch seiner Reaktion beim Stierkampf wegen nur ein Stückweit, weil sie überwältigt von ihren Emotionen ist, das Verliebtsein kommt doch erst in der Armstrong-unterlegten Montage danach zu stande und dort werden doch eindeutig mehrere Monate suggeriert, sodass ihr Wandel eben nicht aus dem Nichts kommt.
dernamenlose hat geschrieben:Natürlich ist der kurze Dialog zwischen M und Q nicht realitätsnah, aber er führt ins Geschehen ein, zeigt die beiden und ist für mich im Kontext sogar ganz lustig. Wie man den Auftritt der drei aus dem MI6 für verschenkt halten kann will mir nicht in den Kopf, aber gut.
Ganz einfach eigentlich: es ist furchtbar einfallslos und hat nichts mit dem zu tun, was wir von den Charakteren gewohnt sind. Q präsentiert sich auf der Hochzeit als Witzfigur und zieht sich selbst durch den Kakao, Moneypenny würde sich meiner Ansicht nach nie so verhalten, wie sie es auf der Hochzeit tut (zugegeben, der Hut-Wurf in ihre Richtung ist nett) und "M", von dem ich hier eigentlich einen Dialog mit Bond erwartet hätte, hält lieber ein Pläuschen mit dem ollen Draco. Die restlichen Szenen mit der Standardcrew sind mir ansonsten zu unkreativ geschrieben, ansonsten freue ich mich auf diese Szenen ja, aber hier fehlt einfach die Raffinesse, aber ein wenig ist es auch Lazenbys Spiel, dass mir sauer aufstößt. Besonders mit Maxwell hat er überhaupt keine Chemie.
dernamenlose hat geschrieben:Ich weiß nicht in was für Filmen er noch mitgespielt hat, aber das hat mit "Nichtskönner" nichts zu tun. Man hätte auch einen nehmen können, der noch nie auch nur annähernd etwas mit Film oder Theater zu tun gehabt hätte, dann heißt das noch lange nicht, dass diese Person ein Nichtskönner ist.
Richtig, aber alles was ich in OHMSS von Lazenby sehe, lässt mir nur den Schluss, ihn als "Nichtskönner" zu bezeichnen, da er sich als eben solcher durchgehend präsentiert. Ansonsten: OHMSS unbedingt mal auf englisch gucken, dann kann man Lazenbys blasse Vorstellung nicht nur sehen, sondern auch hören.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Nun, ich denke, sie wandelt sich tatsächlich innerhalb weniger Minuten. Denn als sie da weinend an ihrem Auto steht, legt sie am Ende ihren Kopf an Bond, und das tut man nicht bei einem fremden Mann, auch wenn man von seinen Gefühlen übermannt ist. Und die Zeit danach stellt für mich nicht mehrere Monate dar, sondern höchstens die zwei Wochen, in denen Bond Urlaub hat. Aber dann ist das ganze kein Problem mehr, zwei Wochen reichen mir ja völlig, aber für mich geht das beim Stierkampf zu schnell.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

594
Die beiden sind sich ja im Hotel schon etwas näher gekommen, er ist also immerhin kein völlig Fremder mehr. Und damit geht ihre Aktion dann auch in Ordnung. Auch, weil es schwierig wäre, dass anders zu inszenieren. Man könnte natürlich, aber so, wie man es hier offensichtlich machen wollte (erste Annäherung (eben körperlich in dem Fall) und dann weiche Überblende zur Montage) ist das schon der beste Weg.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

595
Casino Hille hat geschrieben:Richtig, aber alles was ich in OHMSS von Lazenby sehe, lässt mir nur den Schluss, ihn als "Nichtskönner" zu bezeichnen, da er sich als eben solcher durchgehend präsentiert.
Dann hast du zum Glück noch keine richtigen schlechten Schauspieler gesehen.
Lazenby zeigt in OHMSS schon ein großes Talent, was zwar noch nicht ausgereift ist, aber er hat es.
Und na klar: in Deutschland kam er gar nicht so schlecht an, weil GGH die halbe Miete ist. OHMSS war der ersten Bondfilm, den meine Mutter im Kino gesehen hat, und sie war dann sogar in Lazenby verknallt. Mit der Originalstimme wirkt er blasser, keine Frage.

Ich persönlich hatte allerdings noch nie ein Problem mit seinem Spiel. Er trägt zwar nicht extrem viel dazu bei, dass dieser Film so großartig ist. Aber er mindert auch nicht dessen Qualität.

Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Invincible1958 hat geschrieben:Dann hast du zum Glück noch keine richtigen schlechten Schauspieler gesehen.
Ich weiß was du meinst. Aber Lazenby spielt für mich doch sehr schlecht. Vielleicht nicht ganz auf Schultheater-Niveau, so weit würde ich nicht gehen wollen, aber deutlich unter den Standards, die für einen solchen Film gelten sollten. Und das schlägt sich für mich auch im Resultat nieder, aber tatsächlich insgesamt nur sehr gering, da OHMSS ganz andere Qualitäten hat und den schlechten Hauptdarsteller immer gut aufzufangen weiß, man kann ohnehin davon ausgehen, dass Hunt schon sehr genau wusste, sie er Lazenby in Szene setzen musste, um das beste aus seiner Performance zu machen. Ändert für mich nichts daran, dass Lazenby unterirdisch spielt. Vermutlich die größte Fehlbesetzung der Filmreihe. Oder zumindest ganz weit oben mit dabei.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Was mich mehr gestört hat (was ich durch das Bonusmaterial auf den DVD's von "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" mitbekommen habe) ist, das Peter Hunt der Regisseur des Films, irgendwie Versucht hat aus George Lazenby eine Sean Connery Kopie zu machen, in dem er ihn möglichst so spielen lies wie Connery nach seiner Ansicht nach gespielt hätte. Und das konnte ja nur in die Hose gehen. Und durch die Deutsche Synchronisation wurde dieser Eindruck nur noch mehr verstärkt. Peter Hunt war auch der arroganten Meinung er könne aus absolut jedem einen James Bond machen. Auch wenn er noch so unerfahren wäre. George Lazenby hatte dadurch auch kaum die Chance so wie die anderen Darsteller etwas persönliches von sich in die Rolle mit einzubringen.
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Franky007 hat geschrieben:Was mich mehr gestört hat (was ich durch das Bonusmaterial auf den DVD's von "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" mitbekommen habe) ist, das Peter Hunt der Regisseur des Films, irgendwie Versucht hat aus George Lazenby eine Sean Connery Kopie zu machen, in dem er ihn möglichst so spielen lies wie Connery nach seiner Ansicht nach gespielt hätte. Und das konnte ja nur in die Hose gehen.
Also, keine der Aussagen von Hunt, die auf der Blu-ray drauf sind (Bonusmaterial dürfte mit der Ulitmate Edition DVD übereinstimmen) lässt diesen Schluss zu. Man wollte nach Sean Connery sicher einen zweiten Sean Connery, deswegen wählte man ja Lazenby. Und sicher spielte George dann ja einen Bond, der exakt auf Connery zugeschnitten war. Aber das heißt nicht automatisch, dass Lazenby Connery zu 100 Prozent immitieren musste. Hätte der Arme doch auch gar nicht gekonnt. Zumal ich mich frage, was Lazenby in die Rolle hätte einbringen sollen als Nicht-Schauspieler? Und die Tatsache, dass er mehr Gefühle zeigen durfte als Connerys Bond, entfernt ihn doch schon von dessen Rollenauslegung. Verstehe da die Kritik nicht wirklich.
Franky007 hat geschrieben:Peter Hunt war auch der arroganten Meinung er könne aus absolut jedem einen James Bond machen.
Das sagt er meines Wissens nach auch nirgends. Er sagte damals wohl nur zu Lazenby, dass er, wenn er die Rolle übernehmen würde, aus ihm den nächsten James Bond machen könnte. Und zumindest das ist ihm doch auch geglückt. Oder ist Lazenby etwa nicht James Bond geworden?
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Re: Filmbesprechung On her Majesty´s Secret Service

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Also für mich ist das ganze Thema Tracy total halbherzig - aber das ist auch nicht verwunderlich nach Filmen wie DN-YOLT.
Wie man es richtig macht, zeigt CR. Da hatte man aber auch viel mehr Mut.

Das Problem ergibt sich erst dadurch, dass die beiden heiraten, und man unheimlich mit Bond mitfühlen soll, wenn sie dann getötet wird. Sorry, ich tue das aber kein bischen.
Ansonsten spielt Tracy ja kaum eine andere Rolle als jedes andere Bondgirl. Also entweder, eine wirklich ernste Beziehung mit mehr Zeit im Film aufbauen, oder Hochzeit weglassen. Da man dann die Gefühle Bonds vom Ende des Films sowieso in DAF hat fallen gelassen, wäre Letzteres besser gewesen.

So ist OHMSS für mich immer der Film, der uns weiß machen will, dass da etwas besonders in Bonds Leben passiert aber das total halbherzig in einen Film - wie ein Fremdkörper - einbaut
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