003 hat geschrieben: Ob Oberhauser/Blofeld aber im nächsten Film zurückgebracht wird halte ich zwar für möglich dennoch für etwas zu viel des Guten. Nochmal der selbe Bösewicht?
Vorweg: Ich habe das Drehbuch nicht gelesen, lese aber gerne Eure Beiträge, die die Vorfreude auf den Film noch mehr entfachen, als dies bei einem neuen Bondfilm ohnehin schon üblich ist.
Wenn Bond Blofeld am Ende nicht tötet, sondern vielmehr entstellt, dann würde es mich äußerst wundern, wenn Blofeld nicht in Bond25 mit von der Partie wäre. Nur eine Rückkehr Blofelds erscheint mir realistisch. Ansonsten würden doch am Ende der Craig-Ära nur Fragezeichen stehen. Die Gangart der Bondmacher ist aber eine andere. Sie haben Flemings Geschichte über die Persönlichkeit James Bond verfilmt. Fehlende Charaktäre haben sie auf die Leinwand gebracht (z.B. René Mathis) und sie haben Bond als eine innerlich zerrissene Persönlichkeit präsentiert - das entspricht haarscharf der Romanvorlage Ian Flemings. Moneypenny wurde als attraktive und starke Persönlichkeit eingeführt (Fleming hat sie nie als graue Büromaus - derart hatte Lois Maxwell die Rolle eher interpretiert, die dennoch immer die einzigartige Moneypenny bleiben wird - gesehen). Q hatte in den Romanen nicht die herausragende Bedeutung, wurde aber aufgrund der Filmhistorie neu definiert.
Ich sehe am Ende der Craig-Ära eine abgeschlossene Bond-Geschichte. Craig wird als der Bond in die Geschichte eingehen, der sich am ehesten an Flemings Vorgabe orientierte und James Bond eine tiefgründige Persönlichkeit verliehen hat. Ich persönlich vermute, dass der Craig-Bond am seiner Bond-Ära auch Blofeld erwürgen darf, so wie es im Roman YOLT geschieht. Möglicherweise könnte Bond25 sogar vermehrt auf den Roman YOLT zurückgreifen, da die verfilmte Version nur wenig mit der Romanvorlage zu tun hat. HIer könnte es einen Blofeld vor und nach seiner Entstellung geben. Blofeld könnte in Bond25 weitaus weniger seriös, sondern vielmehr durchgeknallt auftreten - diesen Wandel des herausragenden Ernst Stavro Blofeld hin zu einem durchgeknallten und größenwahnsinnigen Verbrecher hat Ian Fleming selbst beschrieben.
Vielleicht würde sogar ein Bond26 mit Daniel Craig gedreht - hier dürften die Pausen zwischen den Bond-Filmen aber nicht mehr so lang sein, wie das bei Daniel Craig häufig der Fall war, da das ja auch eine Altersfrage ist (einen 60jährigen Bond wird es wohl nicht mehr geben, das durfte nur Roger Moore
). Ich persönlich halte das nicht für wahrscheinlich, da ich in Bond25 das Ende einer Ära und das Ende von Blofeld sehe. Vielleicht aber könnten die Bondmacher sich hier an den Romanen orientieren und Blofeld in drei Filme verwickeln (so wie Blofeld in drei Romane, nämlich TB, OHMSS, YOLT, Bond Gegenspieler war). Was ich aber nicht glaube ist, dass man das Finale der Craig-Ära einem neuen Bond-Darsteller überlässt. Auch glaube ich nicht, dass der tiefsinnige und hintergründige "Fleming-Bond" nach Daniel Craig weiterverfolgt wird. Das war der Bond, den (nur) Daniel Craig spielen dürfte. So wie Brosnan der Action-Bond, Timothy Dalton der harte (und ein wenig humorlose) Bond und Roger Moore die "Labertasche" unter den James Bonds und der typischste Engländer war. Nach Daniel Craig werden sich die Bondmacher wieder neu orientieren und finden müssen. Auch sähe ich keinen Widerspruch, Blofeld am Ende sterben zu lassen und ihn unter einem neuen Bond-Darsteller wieder aufkommen zu lassen, da jeder Bond-Darsteller irgendwie für seine Reihe steht. Diese Logik fehlt bei Bond und das ist auch gut so ...