David Fincher ist für mich einer der besten Regisseure aktuell. Sein Stil ist einprägsam ebenso wie seine Filme. Meisterwerke, starke und bisher keine schlechten Filme umfassen seine Filmografie. Hier ein Blick auf diese und meine Wertungen:
1992: Alien 3 (Alien³) - 7,5/10
1995: Sieben (Se7en) - 8,5/10
1997: The Game - 8,5/10
1999: Fight Club - 9,5/10
2002: Panic Room
2007: Zodiac – Die Spur des Killers (Zodiac) - 8,5/10
2008: Der seltsame Fall des Benjamin Button - 8/10
2010: The Social Network - 8,5/10
2011: Verblendung (The Girl With The Dragon Tattoo) - 9/10
2013: House of Cards (Webserie) 2 Episoden
2014: Gone Girl – Das perfekte Opfer (Gone Girl) - 9/10
Heute im Kino gesehen: Gone Girl
In David Fincher's Thriller geht es um einen Ehemann (gespielt von Ben Affleck), der mit dem Verschwinden seiner Frau (Ex-Bondgirl Rosamund Pike) konfrontiert wird.
Fincher spielt hier seine Stärken gekonnt aus und brilliert mit extremer Spannung und etliche Twists. Der Film fesselt 150 Minuten so sehr, das man gar nicht mehr wie die Zeit vergeht. Selten war ein Kinoerlebnis so spannend, so intensiv und großartig gespielt als auch inszeniert.
Fincher schafft es den Film ständig neue Richtungen vorzugeben und verliert sich dabei kein Stück. Er dreht immer mal wieder an der Spannungsschraube und hält den Fokus des Zuschauers so nonstop auf den Film gerichtet. Der Film ist intelligent und es steckt in so viel mehr drin, als man auf den ersten Blick sehen mag. Eine Zweitsichtung ist definitiv Pflicht.
Ob Fight Club, Verblendung oder The Game - alle waren extrem spannend und hatte eine gut umgesetzte Geschichte aber hier toppt Fincher das meiner Meinung nach sogar. Die Tendenz für diesen Film zeigt jedenfalls nach oben.
Ein Film der nur so voller guter Elemente strotzt. Ein spannender, intelligenter und Fincher-typischer Film der 150 Minuten lang fesselt und packt. Ein Film in dem die Hauptdarsteller brillieren und es etliche Twists, krasse Momente und großartige Dialoge gibt. Eine Empfehlung für jeden Freund von guten und anspruchsvollen Thrillern.
9/10
Re: Die Filme des David Fincher
2Durch die positive Resonanz welche er hier im Forum erfährt und meine generelle Vorliebe für Finchers Stil werde ich Gone Girl demnächst auch noch einen Besuch im Kino abstatten.
Finchers grösste Stärken liegen in der Umsetzung schwermütiger, düsterer und verstörender Stoffe, hauptsächlich im Thriller-Genre. Entsprechend hat er auch seine "Trademarks", wie zum Beispiel zerrissene Charaktere, radikale Mordszenarien und nihilistische Bildsprache. Das Schöne ist, dass seine Filme trotzdem alle sehr eigenständig geraten sind und er nicht immer nur dieselben Sachen wiederkäut. Schaut sich zum Beispiel Sieben und Fight Club an, so sind diese beiden zwar stark von Fincher geprägt, thematisch und stilistisch aber vollkommen einzigartig (deswegen liebe ich auch Scorsese so sehr, weil er immer wieder Neues ausprobiert hat, sich seine Handschrift und gewisse Themen und Motive aber trotzdem wie ein roter Faden durch sein Gesamtwerk ziehen). Sieben ist für mich sogar einer der zwanzig besten Filme aller Zeiten, besonders das letzte Drittel ist absolut meisterhaft, der pure Wahnsinn.
Finchers grösste Stärken liegen in der Umsetzung schwermütiger, düsterer und verstörender Stoffe, hauptsächlich im Thriller-Genre. Entsprechend hat er auch seine "Trademarks", wie zum Beispiel zerrissene Charaktere, radikale Mordszenarien und nihilistische Bildsprache. Das Schöne ist, dass seine Filme trotzdem alle sehr eigenständig geraten sind und er nicht immer nur dieselben Sachen wiederkäut. Schaut sich zum Beispiel Sieben und Fight Club an, so sind diese beiden zwar stark von Fincher geprägt, thematisch und stilistisch aber vollkommen einzigartig (deswegen liebe ich auch Scorsese so sehr, weil er immer wieder Neues ausprobiert hat, sich seine Handschrift und gewisse Themen und Motive aber trotzdem wie ein roter Faden durch sein Gesamtwerk ziehen). Sieben ist für mich sogar einer der zwanzig besten Filme aller Zeiten, besonders das letzte Drittel ist absolut meisterhaft, der pure Wahnsinn.
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme des David Fincher
3Ich sehe Se7en eher etwas overrated. Ich lese ständig nur 10/10 hier, 10/10 da. Dabei ist Fight Club für mich der viel bessere Film. Also nicht falsch verstehen, die Qualität stimmt und er ist echt spannend und klasse gespielt aber der extreme Hype darum ist mir etwas schleierhaft. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Gut ist er dennoch. (Se7en) Fincher's Werke allgemein sind alle gut und Alien fällt nur ab, weil er dem Film nicht so richtig seinen Stempel aufdrücken konnte. Ich hoffe sehr drauf, dass er die Millenium Trilogie noch vervollständigen darf.
Re: Die Filme des David Fincher
4Zwei mal Widerspruch und einmal Zustimmung.
Ich habe eher das Gefühl, dass Fight Club einen enormen Hype erfährt. Generell scheint er auch der bekanntere Film zu sein als Se7en. Ich liebe beide, aber Se7en ist im Direktvergleich für mich dann doch der bessere Film.
Was die Alien-Filme angeht so war es doch eher JP Jeunet, der seinem Film keinen wirklichen Stempel aufdrücken konnte, während Fincher sich mit seiner rauen und dreckigen Optik gekonnt von den etwas "glanzvolleren" Scott- und Cameron-Filmen abgrenzen konnte.
Eine Weiterführung der Millennium-Trilogie würde ich ebenfalls sehr begrüssen, da mir der erste Teil viel Spass gemacht hat und die Geschichte genau Finchers Ding war. Ich sollte ausserdem wohl endlich mal die Romane lesen.
Ich habe eher das Gefühl, dass Fight Club einen enormen Hype erfährt. Generell scheint er auch der bekanntere Film zu sein als Se7en. Ich liebe beide, aber Se7en ist im Direktvergleich für mich dann doch der bessere Film.
Was die Alien-Filme angeht so war es doch eher JP Jeunet, der seinem Film keinen wirklichen Stempel aufdrücken konnte, während Fincher sich mit seiner rauen und dreckigen Optik gekonnt von den etwas "glanzvolleren" Scott- und Cameron-Filmen abgrenzen konnte.
Eine Weiterführung der Millennium-Trilogie würde ich ebenfalls sehr begrüssen, da mir der erste Teil viel Spass gemacht hat und die Geschichte genau Finchers Ding war. Ich sollte ausserdem wohl endlich mal die Romane lesen.
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Re: Die Filme des David Fincher
5Ok, da ist wohl auch was dran. Sind beides extrem gehypte Filme aber eben auch beides sehr, sehr spannende und gute Filme. Und ja, gefühlt würde ich zustimmen, was den Bekanntheitsgrad von Fight Club angeht.
Bei Alien³ fand ich aber das Fincher sich nicht so austoben konnte wie in seinen Werken danach. Klar merkt man hier und da das er der Regisseur war aber doch nicht so extrem. Da hätte ich mir noch mehr Fincher-Feeling erhofft um ehrlich zu sein. Der 4. ist auch kein schlechter Film aber von den 2 Jeunet Filmen die ich kenne doch deutlich der schwächere. (Der andere ist Amélie)
Und schön, dass wir bei Millenium einer Meinung sind. Er hatte ja zuletzt gesagt das er sicher sei, dass Sony das ganze weiter machen wird. Nur ist halt seine Teilnahme unsicher und mal ganz ehrlich, ohne Fincher geht dort doch was verloren. Er muss die Trilogie einfach weiter machen bzw. fertig.
Bei Alien³ fand ich aber das Fincher sich nicht so austoben konnte wie in seinen Werken danach. Klar merkt man hier und da das er der Regisseur war aber doch nicht so extrem. Da hätte ich mir noch mehr Fincher-Feeling erhofft um ehrlich zu sein. Der 4. ist auch kein schlechter Film aber von den 2 Jeunet Filmen die ich kenne doch deutlich der schwächere. (Der andere ist Amélie)
Und schön, dass wir bei Millenium einer Meinung sind. Er hatte ja zuletzt gesagt das er sicher sei, dass Sony das ganze weiter machen wird. Nur ist halt seine Teilnahme unsicher und mal ganz ehrlich, ohne Fincher geht dort doch was verloren. Er muss die Trilogie einfach weiter machen bzw. fertig.
Re: Die Filme des David Fincher
6Bei Alien ³ muß ich erst einmal die Langfassung sehen um zu sehen ob da doch mehr drinnen steckt als die zwar Gute, aber nicht wirklich überzeugende Kinofassung.
Seine Verfilmung des ersten Millennium Romans fand ich teilweise gelungen und teilweise gar nicht.
Seine Verfilmung des ersten Millennium Romans fand ich teilweise gelungen und teilweise gar nicht.
Re: Die Filme des David Fincher
7Und wie fandest du seine restlichen Filme so? (In Zahlen)
Ich glaube mittlerweile kenne ich nur die "Special Edition" von Alien³. Habe auch nie was anderes geguckt bzw. kann mich 0 dran erinnern.
Ich glaube mittlerweile kenne ich nur die "Special Edition" von Alien³. Habe auch nie was anderes geguckt bzw. kann mich 0 dran erinnern.
Re: Die Filme des David Fincher
8Auf die Meinungen von Agent 009 und GoldenProjectile kann ich mich ruhigen Gewissens verlassen und da mein Bruder mich auch schon gefragt hat, wird Gone Girl am WE angesehen! Ein Film, den ich eigentlich nicht so intensiv auf dem Radar hatte, aber der dank oben genannten Personen interessant geworden ist. Ich bin schon gespannt!
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Tomorrow never dies (1997)
Tomorrow never dies (1997)
Re: Die Filme des David Fincher
9Ui, ich bin gespannt drauf wie du ihn finden wirst. Ich freue mich darauf am We vielleicht ein Review von dir zu lesen. Kennst du denn auch die anderen Filme von Fincher oder ist das dein erstes mal?
Re: Die Filme des David Fincher
10Ich hab bisher nur Sieben und Verblendung gesehen. Aber natürlich sagen mir auch seine anderen Werke etwas. Fight Club ist zB ein Film, den ich auch irgendwann mal sehen möchte. Allein, die Zeit, die Zeit...
Sieben 10/10
Verblendung 8/10
Sieben 10/10
Verblendung 8/10
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Tomorrow never dies (1997)
Tomorrow never dies (1997)
Re: Die Filme des David Fincher
11Immer hin 2. Das ist ein Anfang. Gone Girl wird dir bestimmt auch gefallen. Bin sehr auf deine und Eric's Meinung gespannt. Freue mich drauf. Wünsche euch im Kino viel Spaß.
/e:
Es lohnt sich eigentlich jeden Fincher anzusehen.
/e:
Es lohnt sich eigentlich jeden Fincher anzusehen.
Re: Die Filme des David Fincher
12Zodiac habe ich erst einmal gesehen, und mochte ihn auch nicht so sehr. Aber ich habe seitdem eine Reihe interessanter Dinge drüber gelesen, da bin ich gespannt.
Social Network dagegen war sehr unterhaltsam, und hat mir auch viel Spaß gemacht, vor allem auch durch die irrealen an Screwball Comedies orientierten Dialogkaskaden. Die Hauptfigur ist sicher in seiner angepassten Nerdigkeit nicht sympathisch, aber das soll er ja auch nicht sein.
Benjamin Button ist dann sicher eher seltsam für einen Fincher Film, viel zu gediegen, aber trotzdem recht gelungen, wenn auch nicht wirklich die Sorte Film die mich interessiert.
Social Network dagegen war sehr unterhaltsam, und hat mir auch viel Spaß gemacht, vor allem auch durch die irrealen an Screwball Comedies orientierten Dialogkaskaden. Die Hauptfigur ist sicher in seiner angepassten Nerdigkeit nicht sympathisch, aber das soll er ja auch nicht sein.
Benjamin Button ist dann sicher eher seltsam für einen Fincher Film, viel zu gediegen, aber trotzdem recht gelungen, wenn auch nicht wirklich die Sorte Film die mich interessiert.
Re: Die Filme des David Fincher
13ok, auf besonderen Wunsch hier mal meine Kurzeinschätzung zum Schaffen des Herrn Fincher:
Alien 3 Kinofassung 6,5 / 10
Alien 3 DC 6 / 10
Ich habe bei Alien 3 immer den Eindruck, dass Fincher den Stoff nicht in den Griff bekommen hat. Ok, der Kinocut leidet sicher darunter, dass hier das Studio drastische Schnitte vorgenommen hat und man merkt dem Film dann eben auch an, dass er ziemlich vor sich hin holpert. Andererseits: so tolle Szenen der DC alternativ im Angebot hat und so erkennbar besser der Handlungsverlauf auch ist, so ein großes Problem mit dem Tempo und Timing hat der Film durch den schier endlosen Mittelteil. Von daher kann ich die Entscheidung des Studios das Ding selbst in die Hand zu nehmen schon verstehen, denn letztlich ist Holper-Kinofassung für mich im Vergleich mit der lahmenden DC-Fassung dann doch das kleinere Übel.
Sieben 6,5 / 10
Tolle Atmo und ein toller Freeman, aber irgendwie fand ich die Inszenierung immer lahm und wenig packend (ich weiss, bin da wohl eine Ausnahme). Ganz nett, aber kann das Bohai um den Film nicht wirklich nachvollziehen.
The Game 7,5 / 10
Vermutlich mein Lieblings-Fincher, gefiel mir im Kino sehr gut. Douglas war damals eh so ziemlich mein Lieblingsdarsteller, recht spannend und verwirrend (im positiven Sinn) inszeniert. Im Laufe der Jahre hat sich meine Begeisterung für den Film aber etwas gelegt, wär aber mal wieder ne Sichtung fällig.
Fight Club 7 / 10
Panic Room 6,5 / 10
Zodiac 6,5 / 10
Für alle diese Filme gilt: für meinen Geschmack zu distanziert, kühl und nicht packend genug inszeniert. Alles nett anzusehen, Fight Club mit tollen Ideen und unerwarteten Wendungen, aber nix, was mich richtig fasziniert hätte. Vielleicht auch ein generelles Problem meinerseits mit dem Stil von Fincher.
Der seltsame Fall des Benjamin Button 7,5 / 10
The Social Network 7,5 / 10
Die beiden fand ich wiederum recht gelungen, da nicht so typisch Fincher. Hier gefiel mir vor allem, dass die Inszenierung überhaupt nicht sperrig, sondern recht konventionell ablief. Button hatte schon fast was von nem Melo-Epos der 50er a la Land des Regenbaums. Nette Unterhaltung beides, Social Network fand ich sogar recht spannend.
Verblendung 6,5 / 10
Je länger der Film lief, desto weniger konnte er mich überzeugen. Die Entscheidung nach dem Höhepunkt noch ne halbe Stunde an Handlung dranzupacken fand ich fatal, dadurch zog sich der Film unnötig. Konventionelle Serienmöderhatz unterm Strich, die die faszinierende Geschichte viel schwächer umsetzt als das klasse schwedische Pendant. Die Hauptrollen fand ich nicht gut besetzt, die "Lovestory" völlig daneben und unpassend hinsichtlich der Figuren. Auch hier gefiel mir der Schwedische Film um ein vielfaches besser.
Alien 3 Kinofassung 6,5 / 10
Alien 3 DC 6 / 10
Ich habe bei Alien 3 immer den Eindruck, dass Fincher den Stoff nicht in den Griff bekommen hat. Ok, der Kinocut leidet sicher darunter, dass hier das Studio drastische Schnitte vorgenommen hat und man merkt dem Film dann eben auch an, dass er ziemlich vor sich hin holpert. Andererseits: so tolle Szenen der DC alternativ im Angebot hat und so erkennbar besser der Handlungsverlauf auch ist, so ein großes Problem mit dem Tempo und Timing hat der Film durch den schier endlosen Mittelteil. Von daher kann ich die Entscheidung des Studios das Ding selbst in die Hand zu nehmen schon verstehen, denn letztlich ist Holper-Kinofassung für mich im Vergleich mit der lahmenden DC-Fassung dann doch das kleinere Übel.
Sieben 6,5 / 10
Tolle Atmo und ein toller Freeman, aber irgendwie fand ich die Inszenierung immer lahm und wenig packend (ich weiss, bin da wohl eine Ausnahme). Ganz nett, aber kann das Bohai um den Film nicht wirklich nachvollziehen.
The Game 7,5 / 10
Vermutlich mein Lieblings-Fincher, gefiel mir im Kino sehr gut. Douglas war damals eh so ziemlich mein Lieblingsdarsteller, recht spannend und verwirrend (im positiven Sinn) inszeniert. Im Laufe der Jahre hat sich meine Begeisterung für den Film aber etwas gelegt, wär aber mal wieder ne Sichtung fällig.
Fight Club 7 / 10
Panic Room 6,5 / 10
Zodiac 6,5 / 10
Für alle diese Filme gilt: für meinen Geschmack zu distanziert, kühl und nicht packend genug inszeniert. Alles nett anzusehen, Fight Club mit tollen Ideen und unerwarteten Wendungen, aber nix, was mich richtig fasziniert hätte. Vielleicht auch ein generelles Problem meinerseits mit dem Stil von Fincher.
Der seltsame Fall des Benjamin Button 7,5 / 10
The Social Network 7,5 / 10
Die beiden fand ich wiederum recht gelungen, da nicht so typisch Fincher. Hier gefiel mir vor allem, dass die Inszenierung überhaupt nicht sperrig, sondern recht konventionell ablief. Button hatte schon fast was von nem Melo-Epos der 50er a la Land des Regenbaums. Nette Unterhaltung beides, Social Network fand ich sogar recht spannend.
Verblendung 6,5 / 10
Je länger der Film lief, desto weniger konnte er mich überzeugen. Die Entscheidung nach dem Höhepunkt noch ne halbe Stunde an Handlung dranzupacken fand ich fatal, dadurch zog sich der Film unnötig. Konventionelle Serienmöderhatz unterm Strich, die die faszinierende Geschichte viel schwächer umsetzt als das klasse schwedische Pendant. Die Hauptrollen fand ich nicht gut besetzt, die "Lovestory" völlig daneben und unpassend hinsichtlich der Figuren. Auch hier gefiel mir der Schwedische Film um ein vielfaches besser.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Die Filme des David Fincher
14Alien 3 (1992)
Nach den beiden grandiosen Vorgängern war die Erwartungshaltung exorbitant. Aber Fincher ist nicht nur daran recht deutlich gescheitert. Er konnte als Neuling auch seine eigene Vision nicht gegen Studiointeressen durchsetzen, entsprechend unausgegoren wirkt der Film. Kaum Action, kaum Aliens und klaustrophobisch war Scotts Original ohnehin nicht mehr zu toppen. Die Gefängnisplanet-Idee ist eigentlich toll, aber Fincher macht zu wenig daraus. Es passiert lange Zeit fast nichts bzw. wenig Aufregendes. Look und Atmosphäre sind zwar sehr gelungen, an Spannung und Dramatik hapert es aber ordentlich. Dass es allerdings durchaus noch schlechter geht, bewies Jeunets 4. Aufguss. Fincher ist bis heute nicht so recht zufrieden mit dem Film. Da würde ich ihm zustimmen. (6/10)
Sieben (1995)
Die Mutter aller (neueren) Serienkiller-Filme. Düster, brutal, schockierend mit einer Reihe regelrecht an die Nieren gehender Szenen. Eine durchweg extrem bedrückende Atmosphäre und fast haptisch greifbare Spannung. Die hier noch unbekannte Paltrow spielt sehr gut, was ihr danach kaum mehr gelang. Pitt und Freeman ergänzen sich in ihrer Gegensätzlichkeit hervorragend. Und Spacey ... Dazu muss man eigentlich nichts mehr sagen. Ein meisterlicher Thriller, der bei mir nur ganz knapp an der Höchstnote vorbeischrammt. (9,5/10)
The Game (1997)
Fand ich bei der Erstsichtung im Kino fantastisch. Man wird zusammen mit dem groß aufspielenden Douglas in ein sehr clever arrangiertes Verwirrspiel geworfen, das immer undurchsichtiger und bedrohlicher wird. Bis zum - sicher etwas konstruierten Schlusstwist - hat man nicht die geringste Ahnung, wohin der Horrortrip führen soll. So muss Spannungskino sein. Perfekte Thrillerunterhaltung mit der gewohnt stylischen Finster-Düster-Atmosphäre. Lange nicht mehr gesehen, also bleibe ich bis heute bei meinem ersten Eindruck: (10/10)
Fight Club (1999)
War nie so ganz mein Film, trotzdem definitiv überdurchschnittlich. Auch hier gibt es den fast schon typischen Hammer-Twist und eine sehr beklemmende Atmosphäre. Norton war hier in Höchstform, leider hat er in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen. Und Pitt spielt genüßlich gegen sein vermeintliches Image an. Vielschichtig, verstörend und mehr interessant als unterhaltsam. (8/10)
Panic Room (2002)
Für viele Finchers schwächster Film, wofür sich leicht Argumente finden lassen. Sicherlich sein bis heute konventionellster und geradlinigster Film ohen die erwarteten Ecken und Kanten, oder gar Abgründe. Foster überzeugt voll in der Rolle als wehrhafte Mutter, die Idee mit dem Panic-Room funktioniert erstaunlich gut. Gemütlicher Thriller, der imo zu Unrecht belächelt wird. (7,5/10)
Zodiac (2007)
Ein ganz anderer Fincher, der unter der (falschen) Erwartungshaltung litt, der vermeintliche "Sieben- Part II" zu sein. Fincher interessiert hier nicht so sehr der Fall mitsamt dem Killer, sondern die Auswirkungen, die eine solch jahrelange Hatz auf die beiden Ermittler hat. Mehr Psychogramm als Thriller. Vielleicht seiner Zeit voraus, die aktuellen (absolut berechtigten) Lobeshymnen auf den ähnlich getakteten TV-Hit "True Detective" sprechen in dieser Hinsicht Bände. Ein ruhiger, nichts deto trotz aber sehr fesselnder Film, der Zeitgeist und Feeling der 70er Jahre perfekt einfängt. (8/10)
Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008)
Der einzige Fincher den ich nicht kenne und auf den ich bis heute keine Lust habe. Die Grundstory interessiert mich überhaupt nicht und was ich von Freunden - deren Meinung ich einordnen kann - über den Film gehört habe, macht ihn für mich keine Spur interessanter. (ohne Wertung)
The Social Network (2010)
In aller Ausführlichkeit: http://www.ofdb.de/review/198935,429665 ... al-Network
Verblendung (2011)
Ausführlich: http://www.ofdb.de/review/219375,482660,Verblendung
Gone Girl (2014)
Ausführlich: http://www.ofdb.de/review/265292,619370 ... ekte-Opfer
Fazit: Fincher ist zumindest für mich einer der interessantesten Regisseure der Gegenwart, der zudem ein fast makelloses Oeuvre aufweist. Dass der Thriller mein Lieblingsgenre ist, mag bei dieser Einschätzung eine Rolle spielen. Fincher versteht es perfekt spannend und intelligent zu unterhalten und hat dabei immer wieder auch ordentliche inhaltliche Magenschwinger parat. Der Look ist stets edel wie düster und harmoniert ausgezeichnet mit den meist finsteren Geschichten. Es wäre allerdings unfair, Fincher als bloßen Spannungs-Meister abzutun, denn er hat v.a. auch auf charakterlicher Ebene mindestens dieselben Stärken. Beides übrigens auch aktuell in der von ihm mitgestalteten TV-Serie "House of Cards" zu bewundern.
Nach den beiden grandiosen Vorgängern war die Erwartungshaltung exorbitant. Aber Fincher ist nicht nur daran recht deutlich gescheitert. Er konnte als Neuling auch seine eigene Vision nicht gegen Studiointeressen durchsetzen, entsprechend unausgegoren wirkt der Film. Kaum Action, kaum Aliens und klaustrophobisch war Scotts Original ohnehin nicht mehr zu toppen. Die Gefängnisplanet-Idee ist eigentlich toll, aber Fincher macht zu wenig daraus. Es passiert lange Zeit fast nichts bzw. wenig Aufregendes. Look und Atmosphäre sind zwar sehr gelungen, an Spannung und Dramatik hapert es aber ordentlich. Dass es allerdings durchaus noch schlechter geht, bewies Jeunets 4. Aufguss. Fincher ist bis heute nicht so recht zufrieden mit dem Film. Da würde ich ihm zustimmen. (6/10)
Sieben (1995)
Die Mutter aller (neueren) Serienkiller-Filme. Düster, brutal, schockierend mit einer Reihe regelrecht an die Nieren gehender Szenen. Eine durchweg extrem bedrückende Atmosphäre und fast haptisch greifbare Spannung. Die hier noch unbekannte Paltrow spielt sehr gut, was ihr danach kaum mehr gelang. Pitt und Freeman ergänzen sich in ihrer Gegensätzlichkeit hervorragend. Und Spacey ... Dazu muss man eigentlich nichts mehr sagen. Ein meisterlicher Thriller, der bei mir nur ganz knapp an der Höchstnote vorbeischrammt. (9,5/10)
The Game (1997)
Fand ich bei der Erstsichtung im Kino fantastisch. Man wird zusammen mit dem groß aufspielenden Douglas in ein sehr clever arrangiertes Verwirrspiel geworfen, das immer undurchsichtiger und bedrohlicher wird. Bis zum - sicher etwas konstruierten Schlusstwist - hat man nicht die geringste Ahnung, wohin der Horrortrip führen soll. So muss Spannungskino sein. Perfekte Thrillerunterhaltung mit der gewohnt stylischen Finster-Düster-Atmosphäre. Lange nicht mehr gesehen, also bleibe ich bis heute bei meinem ersten Eindruck: (10/10)
Fight Club (1999)
War nie so ganz mein Film, trotzdem definitiv überdurchschnittlich. Auch hier gibt es den fast schon typischen Hammer-Twist und eine sehr beklemmende Atmosphäre. Norton war hier in Höchstform, leider hat er in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen. Und Pitt spielt genüßlich gegen sein vermeintliches Image an. Vielschichtig, verstörend und mehr interessant als unterhaltsam. (8/10)
Panic Room (2002)
Für viele Finchers schwächster Film, wofür sich leicht Argumente finden lassen. Sicherlich sein bis heute konventionellster und geradlinigster Film ohen die erwarteten Ecken und Kanten, oder gar Abgründe. Foster überzeugt voll in der Rolle als wehrhafte Mutter, die Idee mit dem Panic-Room funktioniert erstaunlich gut. Gemütlicher Thriller, der imo zu Unrecht belächelt wird. (7,5/10)
Zodiac (2007)
Ein ganz anderer Fincher, der unter der (falschen) Erwartungshaltung litt, der vermeintliche "Sieben- Part II" zu sein. Fincher interessiert hier nicht so sehr der Fall mitsamt dem Killer, sondern die Auswirkungen, die eine solch jahrelange Hatz auf die beiden Ermittler hat. Mehr Psychogramm als Thriller. Vielleicht seiner Zeit voraus, die aktuellen (absolut berechtigten) Lobeshymnen auf den ähnlich getakteten TV-Hit "True Detective" sprechen in dieser Hinsicht Bände. Ein ruhiger, nichts deto trotz aber sehr fesselnder Film, der Zeitgeist und Feeling der 70er Jahre perfekt einfängt. (8/10)
Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008)
Der einzige Fincher den ich nicht kenne und auf den ich bis heute keine Lust habe. Die Grundstory interessiert mich überhaupt nicht und was ich von Freunden - deren Meinung ich einordnen kann - über den Film gehört habe, macht ihn für mich keine Spur interessanter. (ohne Wertung)
The Social Network (2010)
In aller Ausführlichkeit: http://www.ofdb.de/review/198935,429665 ... al-Network
Verblendung (2011)
Ausführlich: http://www.ofdb.de/review/219375,482660,Verblendung
Gone Girl (2014)
Ausführlich: http://www.ofdb.de/review/265292,619370 ... ekte-Opfer
Fazit: Fincher ist zumindest für mich einer der interessantesten Regisseure der Gegenwart, der zudem ein fast makelloses Oeuvre aufweist. Dass der Thriller mein Lieblingsgenre ist, mag bei dieser Einschätzung eine Rolle spielen. Fincher versteht es perfekt spannend und intelligent zu unterhalten und hat dabei immer wieder auch ordentliche inhaltliche Magenschwinger parat. Der Look ist stets edel wie düster und harmoniert ausgezeichnet mit den meist finsteren Geschichten. Es wäre allerdings unfair, Fincher als bloßen Spannungs-Meister abzutun, denn er hat v.a. auch auf charakterlicher Ebene mindestens dieselben Stärken. Beides übrigens auch aktuell in der von ihm mitgestalteten TV-Serie "House of Cards" zu bewundern.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Die Filme des David Fincher
15Gestern abend im Kino:
Gone Girl (2014)
Was soll ich sagen, ich bin einfach überwältigt! Im Prinzip sehe ich alles genauso wie Agent 009 es geschrieben hat. Sensationell, was Fincher mit diesem Film abliefert. Kein Leerlauf, keine Langeweile - jeder Charakter, jede Szene - klasse! Der Film fesselt einen von Anfang bis zum Ende. Das geht bei mir soweit, dass ich mir selbst über kleinste Nebencharaktere beim Sehen meine Gedanken gemacht habe. Selten hat es ein Film wie Gone Girl geschafft, mich so in den Bann zu ziehen. Es geht einfach nicht anders, David Fincher - und auch Ben Affleck, Rosamund Pike und Carrie Coon - haben sich die Höchstnote von mir mehr als verdient.
10/10
Gone Girl (2014)
Was soll ich sagen, ich bin einfach überwältigt! Im Prinzip sehe ich alles genauso wie Agent 009 es geschrieben hat. Sensationell, was Fincher mit diesem Film abliefert. Kein Leerlauf, keine Langeweile - jeder Charakter, jede Szene - klasse! Der Film fesselt einen von Anfang bis zum Ende. Das geht bei mir soweit, dass ich mir selbst über kleinste Nebencharaktere beim Sehen meine Gedanken gemacht habe. Selten hat es ein Film wie Gone Girl geschafft, mich so in den Bann zu ziehen. Es geht einfach nicht anders, David Fincher - und auch Ben Affleck, Rosamund Pike und Carrie Coon - haben sich die Höchstnote von mir mehr als verdient.
10/10
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Tomorrow never dies (1997)
Tomorrow never dies (1997)