Star Trek II als Filmroman, wie geil... Von dem Streifen kann ich nie genug kriegen.

vodkamartini hat geschrieben:Das Buch ist schwere Kost und definitiv nicht jedermanns Sache. Das wurde seinerzeit vom Feuilleton und der Kritikerzunft gehypt und so zum Bestseller. Tatsächlich denke ich aber auch, dass es ein Gros der Käufer nicht gelesen hat, da definitiv kein Mainstream. Das ist ganz was anderes als z.B. "Die Säulen der Erde".

Der Film war seinerzeit übrigens ein Riesenhit (ein Flop in den USA aber weltweit 77 Mio $ bei einem Budget von 17 Mio), hier würde ich nicht den ohnehin völlig abstrusen Vergleich mit dem literarischen Erfolg wagen.

Ich wollte damit nur sagen daß die vermeintlich "schwere Kost" in seinem Bereich vergleichsweise wesentlich erfolgreicher war als der ebenfalls erfolgreiche Film.

Und nein, das ist gar keine schwere Kost. Der Ulysses (aka "der Jahrhundertroman"), das ist schwere Kost (wenn auch wunderschön geschrieben).
DNdR ist vielschichtig, und durchaus anspruchsvoll, aber sehr leicht lesbar. Schon weil da auch eine sehr starke Oberflächenspannnung aufgebaut wird. Ich fand den Roman jedenfalls weitaus spannender als den Film.
Und ich bin mir sicher das die meisten das auch gelesen haben, und ich kenne keinen der es gelesen hat und nicht davon beeindruckt war. So ein Buch wird nicht zum Bestseller weil ein paar Kritiker das loben, das ist absurd. Es wurde genau wie jeder andere Hit deswegen so erfolgreich, weil es den Großteil derer, die es gelesen haben, begeistert hat. Weil es eine starke Geschichte hat, weil da viele tolle Ideen sind (auf die der Film oft großzügig verzichtet), weil es die Fantasie anregt. Und das obwohl Eco nicht wirklich gut darin ist interessante Figuren lebendig werden zu lassen. Was bei allen späteren Werken von Eco dann auch zu einem Problem wird. Da haben dann bei neueren Werken glaube ich schon viele abgebrochen, aber nicht weil es schwere Kost ist, sondern weil es langweilt.

Casino Hille hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Ich versichere dir daß das Lesen des Buches ein Abenteuer sein kann.

Mehr will man ja auch gar nicht vorab versichert haben.
Danke, dann werde ich mich erstmal daran machen.

Und da du Sherlock Holmes magst kann das eigentlich kaum schief gehen. Eine Ebene des vielschichtigen Romans ist die von Conan Doyle beeinflusste Detektiv Geschichte, und der im Film von Connery perfekt verkörperte Protagonist ist eine Art Mittelalter-Holmes.

AnatolGogol hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:War das nicht auch eine Eichinger Produktion? Wenn ja dann war es die typische Eichinger Bestseller Verfilmung. Der Name der Rose beweist mir dagegen wie man sich sehr wohl in vielen wichtigen Dingen vom Roman entfernen kann mit dem belibten Hollywood Ziel Gold in Scheiße zu verwandeln.

Jap, war es. Bezüglich Name der Rose: findest du die Verfilmung tatsächlich so schlecht? Allein schon Connery ist doch absolut vorzüglich in seiner Rolle. Ich finde Annaud fängt zudem die mittelalterliche Atmosphäre sehr gut ein und inszeniert die Schnitzeljagd unterhaltsam. Dazu hat man eine sehr bunte Darstellerriege mit Charakterköpfen wie Qualtinger, Perlman, Hickey, Schaljapin, Lonsdale und dem wie immer famosen Abraham. Du siehst: auch beim Name der Rose schätze ich die gleichen Qualitäten wie bei der Smilla-Verfilmung und es erstaunt mich, dass du diese Qualitäten so gar nicht zu würdigen weisst.

Ja, Connery passt wie die Faust aufs Auge. Bei dem Rest bin ich mir nicht so sicher. Diese ganzen Mönche, das war mehr so eine Freak Show statt interessanter Figuren. Und ich meine atmosphärisch ließ das auch zu wünschen übrig. Der Film punktet allenfalls da wo man mit Geld sich kompetente Leute für Ausstattung, Kamera etc leisten kann ,aber damit kann man nicht die erzählerischen Defizite verschleiern.

Ich habe ihn immerhin wie auch Smilla zweimal gesehen, ohne das irgenwas besser geworden wäre. Während ich z.B. meine zunächst enttäuschte Einschätzung von das Parfüm dann doch kräftig nach oben korrigiert habe. Das war übrigens auch so ein intellektueller Bestseller der 80er, aber bei dem habe ich nicht verstanden warum er so so beliebt war (und ist). Das Parfüm war meist langweilig, da ist der Film die bessere Wahl.
Der 3. große intellektuelle Bestseller der 80er war Milan Kunderas Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, und das war auch toll. Auch ganz nett verfilmt

Was den Roman betrifft, sind wir absolut einer Meinung. Habe ich auch sehr gern und schnell gelesen. Ich mag aber auch den zugegebenermaßen erheblich weniger vielschichtigen Film.

Die unterträgliche ... ist in beiden Fällen (Buch und FIlm) gelungen, auch da bin ich deiner Meinung.

Ebenfalls zuletzt gesehen:

Oldboy

Grandioses Meisterwerk von Park-Chan wook. Nach 15 Jahren in denen Oh-Dae Su eingesperrt war wird er ohne das Wissen wer ihn eingesperrt hat und warum freigelassen. Rasend vor Wut weil sein Leben nur noch ein Trümmerhaufen ist und vor Neugier wer ihm das angetan hat, begiebt er sich auf einen Rachefeldzug.

Großartiges Kino aus Korea. Meisterhaft und spannend inszeniert und mit tollen Bildern und Aufnahmen ausgestattetes Meisterwerk. Zurecht einer der besten Filme die ich je gesehen habe. Definitiv teil meiner All-Time Favorites. Choi-Min Sik spielt den den gebrochenen Oh-Dae Su so großartig und mit solch einer Kraft, dass einem da wortwörtlich die Spucke weg bleibt. Der Film ist brutal, schonungslos und hat einige Twists die es wirklich in sich haben.

Ein beeindruckender, spannender, packender und mitreißender Film. Rache ist ein sehr interessantes Thema im Medium Film das leider nicht selten 0815 verpackt wird. Hier aber wird alles grandios aufgebaut und die Geschichte wird Stück für Stück erweitert während Wook die Spannungsschraube immer weiter andreht bis es zum knallenden Finale kommt. Der Soundtrack ist ebenfalls absolut klasse. Mido's Thema ist eines der besten und schönsten Musikstücke die ich je gehört habe.

Während Filme wie Kill Bill das Racheelement zur Unterhaltung nutzen, ebenso wie die Gewaltanwendung und die Brutalität wird es hier unangenehm. Wenn man in Filmen sieht wie Leute durch zig Kugeln erschossen werden, lässt es einen vergleichweise kalt. In diesem Film ist es Gewalt die keiner mag. Gewalt die einen wirklich packt und die einem ein unwohles Gefühl gibt. Oldboy ist definitiv kein "Fun"-Movie oder so. Es ist ein kalter, schonungsloser Film der zumindest mich teilweise echt ins Sofa gedrückt hat und mich schockierte, wo andere Filme eher unterhalten. Oldboy trifft den Nerv genau. Er tut weh, lässt einen mitleiden.

Ich kann jedem Fan von Revenge-Filmen Oldboy nur ans Herz legen. Auch Fans von düsteren Dramen und Thrillern werden hier begeistert werden. Absolut erstklassig und spitze.

"Lache und die Welt lacht mit dir. Weine und du weinst allein"

10/10

Ps. Wer diesen Film mag sollte sich ohne Vorkenntnisse die Uncut-Version von I saw the Devil angucken. Ebenfalls ein Meilenstein.

Ich kenne Oldboy leider noch nicht, aber was du schreibst klingt spannend. Ist er nicht Teil einer Trilogie? Falls ich mich da nicht irre, sind die beiden anderen Filme ähnlich stark?

Die Rache Trilogie bestehend aus Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy und Lady Vengeance. Habe die Box hier und kenne bisher nur Oldboy. (2 Sichtungen) Die anderen beiden Filme sollen aber auch sehr gut sein, habe ich bisher vernommen. Die Filme haben aber inhaltlich nichts miteinander zutun. Ich werde sie sicherlich bald schauen und dann berichten.

Und glaube mir, Oldboy ist absolut großartig. Ein sehr starker Film.

Ja, 3 großartige Filme zum Thema Rache, aber anderweitig nicht miteinander verbunden.

Oldboy ist ein absolut überragender Film. Vielleicht für mich einer der besten Filme aller Zeiten.

Ja, für mich definitiv. Wie gesagt > All-Time Favorite. Absolut großartig. Es ist kein einfacher Film sondern sehr rau und hart. Aber definitiv ein Meisterwerk. Ich werde vielleicht heute noch Sympathy for Mr. Vengeance schauen und nachher mal was dazu posten. Mal sehen was der kann.

Schön aber, dass noch jemand den Film kennt.

Maibaum hat geschrieben:Oldboy ist ein absolut überragender Film. Vielleicht für mich einer der besten Filme aller Zeiten.

Oldboy fand ich ich ganz ok, aber mit zunehmender Laufzeit immer schwächer und im Endeffekt nur so la la. Kein Vergleich zu Agenten sterben einsam.

Der Krieg hat begonnen!

Die Brücken am Fluss (1995, Clint Eastwood)

Eine der schönsten filmischen Erfahrungen meines Lebens. Dieser Film, von der plötzlichen Liebe zweier einander vorher fremder Menschen im Madison County, Iowa handelt, ist der Wahnsinn, so unglaublich ehrlich, atmosphärisch, intensiv und emotional fühl- und erfassbar. Bemerkenswert finde ich, dass Eastwood einen in den Brücken diese nostalgische Einzigartigkeit der vier Tage ganz direkt fühlen lässt. Kaum hat der Film angefangen war ich schon der festen Überzeugung, dass das Treffen dieser beiden das Schönste auf Erden ist. Eastwood bringt einen dazu, die (gespielten!) Gefühle und Stimmungen zweier fiktiver Menschen zu erleben, als wären es die eigenen! Dazu kommt eine sehr schöne Rahmenhandlung, in der die Kinder der von Meryl Streep gespielten Farmerin die gleiche emotionale Entwicklung durchlaufen wie der Zuschauer. Umwerfend schön ist eine der letzten Szenen des Films, im Regen an einer Strassenkreuzung...

10 / 10

Das macht mir den Film jetzt noch schmackhafter. Ich werde da mal reinschauen

Agent 009 hat geschrieben:Das macht mir den Film jetzt noch schmackhafter. Ich werde da mal reinschauen

Tu ihn doch mal auf deine Amazon Wunschliste...