Ich sehe das wie du, 2001 und Gravity sind sich in der Hinsicht in der Tat ähnlich, nur dass sich für mich diese Faszinierung bei 2001 eben einstellt, während Gravity hingegen höhepunktlos vor sich her geschieht. Ich finde da vieles dramaturgisch zu unausgegoren und zu kurz gedacht, mir hätte da eben wirklich eine ganz andere Herangehensweise noch viel besser gefallen, so ist es nur ein unterhaltsamer Actionausflug mit Bullock durch den Orbit geworden. 2001 bot mir da mehr, hat mich dazu eingeladen, mich näher mit der Visualisierung, der Geschichte und der Thematik auseinanderzusetzen und mir meine eigenen Gedanken zu machen, ohne auch nur in einer Sekunde langweilig zu wirken. Dies alles gelingt Gravity (bei all seiner unumstrittenen technischen Perfektion) leider nur in den ersten starken 15 Minuten.AnatolGogol hat geschrieben:Übrigens trifft dein erster Satz genau meine Empfindungen gegenüber dem von dir wenn ich mich richtig erinnere hochgeschätzten 2001, denn eben jener wird für mich immer eine langweilige, uninteressante Hülle bleiben. Womit wir wohl letztlich wieder beim eigentlichen Punkt wären: wenn es einem Film nicht gelingt einen zu berühren oder zu faszinieren, wenn er einem eben par tout nicht gefällt, dann kann er stilistisch, technisch, künstlerisch noch so ambitioniert und handwerklich betrachtet noch so überragend sein. In der Beziehung ähnelt Gravity wohl wirklich 2001. Für mich nutzte sich das Erleben des Weltalls beispielsweise zu keinem Zeitpunkt ab und der Film war in der Beziehung sogar viel zu kurz.Casino Hille hat geschrieben:Aber was bringt mir eine tolle Kameraarbeit und eine revoulionäre Schnittästhetik, wenn es den Film ja letzten Endes weder spannender noch inhaltsreicher macht? Natürlich kann so etwas faszinierend und dynamisch sein, bei Gravity empfand ich es aber teilweise sogar als Nachteil, wenn die ersten 15 Minuten praktisch komplett mit einer Kamerafahrt gefilmt wirken, nur um danach dann immer wieder von Szenen abgelöst zu werden, die sehr konventionell geschnitten sind, weil es mich dann immer völlig aus dem Geschehen rausgerissen hat. Abgesehen davon hat man es für meinen Geschmack auch übertrieben, was die Effekte und die Tonverhältnisse angeht, mal wird es steigend unfassbar laut, nur um dann sofort zur Totenstille zu werden und andauernd fliegen kleine Objekte vor der Kameralinse herum, dass macht beim fünften Mal dann auch keinen Spaß mehr und nutzt sich recht schnell ab. Gravity ist tatsächlich das Ergebnis des aktuellen 3D-Hypes und erinnert prinzipiell in solchen Momenten ein wenig an diese 10-minütigen Jahrmarkt-Filme, die es noch vor ein paar Jahren als Attraktionen gegeben hat.
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Let the sheep out, kid.
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