Re: Zuletzt gesehener Film

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The Town - Stadt ohne Gnade (2010)
von Ben Affleck

Bisher "Ben Affleck's" bester Film, sowohl als Schauspieler als auch al Regisseur.
Bei diesem Film stimmt einfach alles...fast alles!
Hervorragende Schauspielerauswahl (Jeremy Renner, Rebecca Hall, Jon Hamm).
Gerade der Charakter von Jeremy Renner hat ein par echt coole Szenen.
Die Geschichte ist spannend und dynamisch erzählt.
Ordentliche Action, aber dennoch nie zu viel. In der Mitte des Films könnte man sogar meinen es sei ein Drama.
Dazu kommen noch eine übersichtliche Kameraarbeit und ein toller Score.
Für mich einer der besten Actionfilme!

(9/10)


hier noch eine meiner Lieblingsszenen (Spoilergefahr)
Zuletzt geändert von MrWhiTe am 4. Februar 2014 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Zuletzt gesehener Film

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vodkamartini hat geschrieben:Für mich ist die Vito-Geschichte - v.a. in der vorliegenden Epik - die uninteressantere Erzählung. Auch den bewusst gewählten italienisch/sizilianischen Ton finde ich für Nicht-Muttersprachler reichlich gestelzt und überflüssig. Kann man toll finden, ich tue es nicht.
Besser als wenn die Italiener Englisch reden, wie meist in der deutschen Fassung, oder noch schlimmer so ein gebrochenes Gemisch aus Akzent-Englisch mit ein paar eingestreuten Italienisch Brocken. Außerdem verdeutlicht das auch wie sehr die Italiener auch in New York noch unter sich bleiben.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Ja, das sind keine Rückblenden, das ist eine eigene Erzählebene. Beide Ebenen ergänzen sich und kommentieren sich. Deswegen mag ich auch die chronologisch erzählte TV Fassung nicht. Da geht die besondere Wirkung von Der Pate 2 verloren .Na ja, teils halt ...
Ich würde die TV Fassung aufgrund der zusätzlichen Szenen trotzdem gerne mal sehen.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

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12 Years a Slave - 9/10

Kurzfassung: GROSSARTIGE Leistung vom Hauptdarsteller. Absolut brilliant wie er den Film beinahe alleine trägt. Eine "leider" wahre Begebenheit verfilmt vom aufsteigenden Regisseur Steve McQueen der schon mit Shame begeisterte. Packend erzählt, dramatisch und einfach nur bitterböse wenn Fassbender auf die Bildfläche tritt. Neben ihm brillieren hier aber auch noch Brad Pitt, Benedict Cumberbatch und u.a noch Paul Giamatti. Ganz groß. Der Oscar für den besten Hauptdarsteller muss stand jetzt aber definitiv zu Chiwetel Ejiofor. Sorry Leo.

Dann noch 47 Ronin gesehen:

Optisch extrem gut, Actionreich und vorallem mit einer heißen, fiesen Hexe. Mir hat das ganze gut gefallen. Wenn man erwartet das es eine wahre Japanische Geschichte gepaart mit CGI ist, kann man eigentlich kaum enttäuscht werden. Klar, die Geschichte musste für den Westen gekürzt und vollgempumpt werden (Action & CGI) aber das ist ok für mich. Die Fantasyelemente fand ich cool. Definitiv ein kurzweiliger, actionreicher Fantasyfilm. Anfangs leichte Längen, gegen Ende kommt aber nochmal richtig Fahrt auf. Reeves bleibt etwas blass finde ich, dafür ist Hiroyuki Sanada (Wolverine) aber umso besser. :)

Re: Zuletzt gesehener Film

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Pacific Rim (2013) – Guillermo Del Toro

Pacific Rim bietet sehr gut getricksten Actionbombast mit wie bei Del Toro üblich gut und amüsant erzählten Charakter-Sideplots. Ähnlich wie in seinen beiden Hellboy-Abenteuer sind die diversen überzeichneten Figuren eigentlich viel interessanter und gelungener in Szene gesetzt als die Hauptstory und vor allem die Actionszenen. Letztere sind leider das übliche Nonstop-Schauwerte-Aneinanderreihen, das man aus den zahllosen Comicverfilmungen der jüngeren Zeit kennt. Genau hier sackt für mich die Qualität des Films dann auch merklich ein, nachdem Plot und Charaktere zuvor durchaus zu unterhalten wussten. In Summe ganz nette Einweg-Unterhaltung mit deutlichen Längen in der eigentlichen Genrekernkompetenz.
Wertung: gutmütige 6,5 / 10




World War Z (2013) – Marc Forster

Da war ich dann doch skeptisch: ein Zombiefilm mit familiengerechter FSK12-Freigabe, das konnte ja eigentlich nix sein. Da lag ich dann aber doch weit daneben mit meiner Befürchtung, denn Forsters Film jongliert zwar geschickt mit der Genre-DNA, ohne jedoch jemals wirklich ein typischer Zombie-Streifen zu sein. Stattdessen ist der Film viel eher eine sehr spannende Schnitzeljagd im Stile von Petersens Viren-Thriller Outbreak. Atemberaubend ist, mit welchem Tempo Forster seine Pandemie-Geschichte vorantreibt, die ersten 2/3 des Films lassen dem Zuschauer kaum Zeit zum Atemholen. Zudem gelingt es ihm hier sehr gut die scheinbar ausweglose und panische Stimmung bildlich festzuhalten, vor allem die Szenen in Jerusalem bleiben hier denkwürdig in Erinnerung. Die Action ist prall und zügig, wirkt aber nie überladen oder erschlagend auf Handlung und Figuren. Pitt spielt seinen Forschungsreisenden auf der Suche nach dem Zombie-Ursprung souverän und macht als Helden-Identifikationsfigur wie so oft eine gute Figur. Im letzten Drittel wechselt der Film dann etwas die Genre-Identität weg vom Actionfilm hin zum Hochspannungsthriller und es ist wirklich bemerkenswert, wie gleichermaßen übergangslos und geschmeidig dies gelungen ist. Die Szenen im Labortrakt sind dann Spannungskino auf sehr hohem Niveau. Erstaunlich, dass Forster auch dieses mal wieder einen ganz anderen Film abgeliefert hat als seine Vorwerke, nicht nur in Bezug auf Thematik sondern vor allem auch stilistisch. Hut ab, das war für mich einer der besten Actionfilme der letzten Jahre.
Wertung: sehr starke 8,5 / 10




Elysium (2013) – Neill Blomkamp

Es ist schon erstaunlich, wie perfekt die moderne CGI-Technik mittlerweile die Illusion von fremden Welten erzeugen kann. Elysium ist hier ein sehr gutes Beispiel, das außerirdische Habitat wie auch die verrottende Erde sind ausgezeichnet realisiert worden und fügen sich wirklich nahtlos in Handlung und Figuren ein (bzw. umgekehrt). Die Story um eine strikte gesellschaftliche Zweiteilung zwischen wohlhabenden Aussiedlern, die die vergiftete Erde zu Gunsten eines im Erd-Orbit schwebenden riesigen Luxus-Habitats aufgegeben haben und dem großen Rest der Weltbevölkerung, der elend im Dreck der alten Erde leben muss und im Idealfall weiterhin als Arbeitssklaven ausgepresst wird ist eine nette zugespitzte Übertragung der aktuellen Verhältnisse, leidet aber zuweilen auch etwas unter ihrem überdeutlich propagierten und romantisierten Sozialismus-Gedankengut. Gerade das Ende ist in dieser Beziehung schon fast dumm-naiv mit seinem Pseudo-Happy End und der vorgegaukelten Rettung/Erlösung für die gesamte Menschheit. Denkt man die Ereignisse mal weiter, dann wird eigentlich schnell klar wie unsinnig dieses Ende ist. Davon mal abgesehen ist Elysium aber eine gut aufgebaute und erzählt Sci-Fi-Parabel mit sehenswerten Actionszenen und durchaus auch so etwas wie Charakterentwicklung. Die Gewichtung des Film geht im letzten Drittel für meinen Geschmack etwas zu stark in Richtung Action, aber in Summe stimmt der Mix durchaus und weiss über die gesamte Laufzeit zu unterhalten.
Wertung: 7,5 / 10




After Earth (2013) – M. Night Shyamalan

Und noch eine Zukunftsvision, in der die Entwicklung der Erde nicht wirklich optimistisch gezeigt wird. Genau wie Elysium ist auch After Earth tricktechnisch erstklassig in Szene gesetzt. Am ehesten merkt man die Restriktionen moderner CGIs noch an den Bewegungen der Aliens, aber die Szenerien sind zumeist einfach nur atemberaubend realisiert. Auch hier war ich zuvor mehr als skeptisch, von Shyamalan erwartete ich nach den vielen mittelschweren bis großen Enttäuschungen der letzten Jahre eigentlich nix mehr und Jaden Smith war für mich bislang sowas wie der Justin Bieber des Kinos. Aber auch hier lies ich mich gerne eines besseren belehren: mit After Earth gelang Shyamalan sein bester Film seit Sixth Sense, das ist gut erzähltes Abenteuerkino mit einem Schuss Charakterdrama und gut inszenierten Actioneinlagen. Der Film hatte für mich zudem eigentlich keinen wahrnehmbaren Einbruch, Tempo und Erzählfluss knickten zu keinem Zeitpunkt nicht mal ein bisschen ein und hielten bis zum Schluss ihr recht hohes Niveau. Auch der Smith-Junior agierte durchaus überzeugend, vor allem meisterte er die Darstellung seiner erfreulicherweise oft zaghaften und ängstlichen Figur recht gekonnt. In Summe ein richtig guter und stimmiger Film.
Wertung: 8 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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47 Ronin (2013) – Carl Rinsch

Erstaunlich, dass man für solch einen Film die stattliche Summe von 175 Millionen als Budget freigegeben hat. Denn 47 Ronin ist eigentlich ein Film, der beim Massenpublikum nicht funktionieren dürfte – und wie die Einspielergebnisse aus Übersee belegen tut er das wohl auch nicht. Der Film ist ein sehr altmodisch angehauchtes Abenteuerepos mit bis auf den obligatorischen US-Star ausschliesslich japanischer Besetzung und erstaunlich schwermütiger Stimmung. Mir gefiel besonders wie sorgfältig sich die Geschichte entwickelt, die Vorgeschichte um die Entehrung der Samurai entnimmt entsprechend auch fast die Hälfte des Filmes ein – was gut ist, da so auch die Figuren Zeit zugestanden bekommen sich zu charakterisieren. Keanu Reeves liefert eine tolle Vorstellung als in sich ruhender Zen-Krieger und spielt seine Rolle sehr beherrscht und kontrolliert. Es tut gut ihn nach einigen Jahren Leinwand-Abstinenz wieder erleben zu dürfen, die zusätzlichen Jahre und dadurch auch etwas raueren Züge passen hervorragend zur Rolle – ein tolles Comeback. Ein bisschen besorgt war ich im Vorfeld ob der sehr nach Fluch der Karibik aussehenden Fantasy-Elemente, aber das war zum Glück unbegründet da diese ernsthaft und sehr gut in die historische Geschichte um die entehrten Ronin eingebunden wurde. Auch in den zwei, drei größeren CGI-Szenen nimmt das Effektgewitter nie Überhand, sondern fügt sich weitgehend stimmig in die düstere Geschichte um die Wiedergewinnung der Ehre ein. Dass sich der Film zudem dem üblichen Happy End verweigert rundet den sehr gelungenen Erstling von Ridley Scott-Protege Carl Rinsch ab. Ich bin wirklich sprachlos und begeistert, so ein starkes Stück Abenteuerkino war 47 Ronin unterm Strich. Bildgewaltig, bedächtig erzählt, gute Charaktere und Besetzung, oft geradezu schwermütige Stimmung, tolle Musik, für mich ist der Film der beste Vertreter im Genre Fantasy-Abenteuer seit Highlander und zeigt allzu deutlich wie schwach und anbiedernd Jacksons Versuche in diesem Genre sind.
Wertung: 9 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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Killing Them Softly (2012)
von Andrew Dominik

Düsterer Gangsterfilm für zwischendurch, hatte ich schon länger auf der Liste.
An einigen Stellen richtig spannend, aber leider ohne wirklichen Höhepunkt.
Brad Pitt ist in seiner Rolle sehr gut. So was passt einfach am besten zu ihm.

(6/10)
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben:Und warum nicht 48?
Noch einer mehr hätte wohl endgültig das Budget gesprengt. :lol:

Der Film löst das Problem, dass ein nicht-reinrassiger Japaner eigentlich kein Samurai und folglich auch kein Ronin sein kann dadurch, dass die Reeves-Figur sich im Laufe des Filmes Respekt und Wertschätzung der Ronin erarbeitet und sie ihn deshalb und aufgrund ihres gemeinsamen Schicksals in ihre Runde als Samurai/Ronin aufnehmen. Daher dann 47 und nicht 47+1. Der Film bringt die Aussenseitersituation und gesellschaftliche Ächtung von Mischlingen übrigens sehr gut rüber und eine der großen Fantasy-Szenen im „Meer der Bäume“ thematisiert dies sehr geschickt.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

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Was mich hier sehr skeptisch macht ist weniger das Ergebnis in den USA als vielmehr das totale Abschmieren des Film im Mutterland der Samurei.

Der Trailer lud auch eher zum Fernbleiben ein. An sich ist die Geschichteder 47 Ronin sehr interessant, aber hier wieder eine ödes Fantasyspektakel und ein CGi-Festival draus zu machen ist dann zum Abgewöhnen.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

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Hier nochmal etwas umfassendere Review von mir:

Ich habe den Film ja mittlerweile im Kino gesehen und muss sagen, dass ich den extrem unterhaltsam fand. Großartige Bilder und Landschaftsaufnahmen, dennoch alles düsterer gehalten. Der Soundtrack war ziemlich gut wie ich finde und auch die Action war klasse. Leider bekommen nur 3-4 der 47 Ronin wirklich etwas Screentime in Form von mehr im Vordergrund, aber das stört mich jetzt nicht sooo sehr. Ich wusste das es hier um einen Film geht, der auf Tatsachen beruht, aber mit Fantasy-Elementen ausgeschmückt wurde.

Das alles war kein Problem für mich. Hier gibt es einen riesigen (vernünftigen xD) Silver Samurai zu sehen, eine Hexe, einen Drachen, Zauberei und Flüche. Einfach extrem cool. Und man, die Hexe im Film war heiß. Also die Schauspielerin allgemein aber im Film kam das echt verführerisch rüber. Aber ok, wir driften ab. Die Action war ziemlich gut und es passierte auch oft was. Der Humor kam nicht zu kurz. Bei der Action hätte man hier und da lediglich auf etwas längere Sequenzen bauen können und diese vielleicht nicht ganz so schnell schneiden. ;) Dennoch war das ganze echt unterhaltsam und ich war überrascht wie gut er mir gefiel. Die erste Hälfte hatte vielleicht kleine Längen aber in der 2. Hälfte ging es dann sehr flott, beinahe zu flott. großes Grinsen

Reeves blieb leider etwas Blaß in seiner Rolle, was mich aber kaum stört. Umso mehr konnte dafür Hiroyuki Sanada, schon bekannt aus Wolverine - Weg des Kriegers oder Last Samurai, glänzen. Ganz klasse der Mann. Sympathisch, cool und einfach der heimliche Star des Films. (Neben der heißen Hexe)

Ich würde dem Film nach allem was ich so gesagt und gesehen habe eine 8/10 geben und freue mich sehr auf die Bluray. :)

Bleibe bei 8/10