Experten-Fragen

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Zwei Detailfragen an die „Experten“, die vermutlich etwas Recherche-Arbeit bedeuten:

1.
Mich würde mal interessieren. ob hinsichtlich der aufgehende Blende, die direkt nach dem verlaufenden Blut über das Gun-Logo folgt, in den unterschiedlichen Heimträgermedien bei Video und DVD bei den alten Bondfilmen auch unterschiedlichen Fassungen über die Zeitachse entstanden sind.
Mal gibt es Momente, da sieht der Zuschauer im direkten Anschluss einige, weiße schwebende Punkte, bevor die erste reale Drehortaufnahme folgte, mal öffnet eine kreisförmige sich vergrößernde Blende den bildlichen Vorhang zum Vorspann, aber es dürfte auch Filme geben, wo dies außen vorgelassen ist.

2.
Hat jemand eine logische Erklärung parat, warum mache Maurice Binder-Beiträge bei den James Bond-Breitwandwerken den 1:2,35-Bildstand in den Neuveröffentlichungen nicht beibehalten? Könnte es möglich sein Maurice Binder aufgrund zahlreich eingefügter Mehrfachbelichtungen mit höher wertigerem Bildmaterial hantiert wie Vista-Vision oder sogar 65 mm-Film?


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Re: Experten-Fragen

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photographer hat geschrieben:.

Zwei Detailfragen an die „Experten“, die vermutlich etwas Recherche-Arbeit bedeuten:

1.
Mich würde mal interessieren. ob hinsichtlich der aufgehende Blende, die direkt nach dem verlaufenden Blut über das Gun-Logo folgt, in den unterschiedlichen Heimträgermedien bei Video und DVD bei den alten Bondfilmen auch unterschiedlichen Fassungen über die Zeitachse entstanden sind.
Mal gibt es Momente, da sieht der Zuschauer im direkten Anschluss einige, weiße schwebende Punkte, bevor die erste reale Drehortaufnahme folgte, mal öffnet eine kreisförmige sich vergrößernde Blende den bildlichen Vorhang zum Vorspann, aber es dürfte auch Filme geben, wo dies außen vorgelassen ist.

2.
Hat jemand eine logische Erklärung parat, warum mache Maurice Binder-Beiträge bei den James Bond-Breitwandwerken den 1:2,35-Bildstand in den Neuveröffentlichungen nicht beibehalten? Könnte es möglich sein Maurice Binder aufgrund zahlreich eingefügter Mehrfachbelichtungen mit höher wertigerem Bildmaterial hantiert wie Vista-Vision oder sogar 65 mm-Film?


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Zu 1.): ist mir nie aufgefallen, dass die Auflösung der Gunbarrel sich auf den unterschiedlichen Medien verändert hätte, um es genau sagen zu können müsste ich aber mal einen direkten Vergleich machen - wobei ich leider nicht mehr alle Filme auf VHS vorliegen habe - aber doch noch eine ganze Reihe. Vielleicht kann ich am nächsten Wochenende mal ein bisschen Zeit dafür aufbringen.

Zu 2.): Unterschiedliches Filmmaterial wäre eine mögliche Erklärung, allerdings glaube ich auch hier eher an Pfusch - weil: hab gerade mal den Direktvergleich zwischen der MR SE und UE gemacht. Folgende Situation ergibt sich: die Titelsequenz (TS) in der SE liegt im gleichen Format (ca. 2.38:1) vor wie der restliche Film. Bei der UE liegt die TS im Format 2.15:1 vor, der Rest des Filmes im Format 2.38:1. Vergleicht man die beiden TS so fällt zunächst auf, dass die eigentlich "größere" aus der SE kaum mehr Bildinhalt zeigt, der linke Bildrand ist identisch, rechts zeigt die SE etwas mehr Bildinhalt. Die beiden TS liegen aber in einem unterschiedlichen Seitenverhältnis vor, eine davon definitiv im falschen -also entweder ist eine gestaucht oder die andere gestreckt. Beim Vergleich der Texteinblendungen hätte ich noch auf die SE getippt, bei der mir der etwas niedrigere Text zunächst ein bisschen gestaucht vorkam. Ein guter Anhaltspunkt sind aber in diesem Zusammenhang immer Kreisfiguren, und diese sind in der UE unverkennbar gestreckt - der typische "Eierkopfeffekt" wie auch beim bereits angesprochenen AVTAK (dort allerdings in weit geringerem Maße). Fazit des Vergleichs der beiden MR-TS ist also, dass die der SE im gleichen Format wie der Rest des Filmes vorliegt, sie etwas mehr Bildinhalt hat und auch offenbar im richtigen Seitenverhältnis vorliegt, während die TS der UE ein anderes Bildformat hat als der Rest des Filmes, weniger Bildinhalt ausweist und offenbar gestreckt wurde. Das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass die TS wie sie auf der SE vorliegt korrekt ist und die Version der UE - warum auch immer - nicht Binders ursprünglicher Version entspricht. VistaVision fällt aufgrund des zu breiten Formats von 2.15:1 eigentlich auch weg, 65mm würde schon eher vom Format her passen, da die FIlme idR ein Format von 2.2:1 haben. Aber ich glaube aufgrund der Streckung und des geringeren Bildinhaltes nicht wirklich daran.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Waren und sind die Ultimate Editions wirklich Ultimade??

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Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass bei manchen Filmen (meine es war bei Moore) in verschiedenen (DVD) Versionen auch die Auflösung der Gunbarrel unterschiedlich ist. Kann den Beitrag aber nicht mehr finden. Ich meine mich zu erinnern, dass man das sogar wieder rückgängig gemacht hat, es also verschiedene Versionen gibt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Experten-Fragen

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photographer hat geschrieben:.

Zwei Detailfragen an die „Experten“, die vermutlich etwas Recherche-Arbeit bedeuten:

1.
Mich würde mal interessieren. ob hinsichtlich der aufgehende Blende, die direkt nach dem verlaufenden Blut über das Gun-Logo folgt, in den unterschiedlichen Heimträgermedien bei Video und DVD bei den alten Bondfilmen auch unterschiedlichen Fassungen über die Zeitachse entstanden sind.
Mal gibt es Momente, da sieht der Zuschauer im direkten Anschluss einige, weiße schwebende Punkte, bevor die erste reale Drehortaufnahme folgte, mal öffnet eine kreisförmige sich vergrößernde Blende den bildlichen Vorhang zum Vorspann, aber es dürfte auch Filme geben, wo dies außen vorgelassen ist.

So, hier nun die noch ausstehende Antwort auf photographers erste Frage oder sagen wir besser: der Versuch einer Antwort. Ein Blick in meine verbliebene VHS-Sammlung offenbarte, dass da doch weit weniger Bondfilme verblieben sind als gedacht. Aber immerhin konnte ich als Untersuchungsobjekt auf alle sechs Moore-Bondfilme beginnend mit TMWTGG zurückgreifen. TMWTGG, TSWLM und MR lagen dabei als TV-Aufzeichnung von 1990 (ARD bzw. im Falle des ersteren SWR3) vor, FYEO, OP und AVTAK als Kauf-VHS aus der Classic Bond Collection (Mitte 90er). Diese wurden verglichen mit den DVD-Versionen der Special Edition und der Ultimate Edition.

Alle Gun-Barrels dieser Filme haben dabei den gleichen Aufbau (mit einer gleich noch näher zu erläuternden Ausnahme), in allen untersuchten Medien war pro Film die Auflösung der Gun-Barrel identisch und zwar wie folgt:Gunbarrel-Inhalt wird weiss und wandert ans halbrechte untere Eck, Gunbarrel-Inhalt wechselt dann auf erste Filmszene, wandert in die Mitte des Bildes und öffnet sich vollständig zur ersten Filmsszene. Die einzige Ausnahme diesbezüglich bei den sechs untersuchten Filmen ist FYEO, hier verhält sich die Auflösung genauso mit dem einzigen Unterschied, dass die dann sich im Zentrum des Bildes befindliche Gunbarrel sich nicht weiter öffnet sondern im Zentrum verbleibt und die Überleitung von Gun-Barrel zur ersten Filmszene durch einen harten Schnitt erfolgt. So verhält es sich aber auf allen untersuchten Medien. Es wurden also zumindest bei diesen Filmen hier keine Änderungen vorgenommen.

Aufgefallen sind mir bei dieser Untersuchung darüberhinaus zwei Dinge: das bereits erwähnte aufgezoomte Bild der AVTAK-UE ist beim Gunbarrel-Vergleich extrem auffällig: der Gunbarrel-Kreis nimmt bei der UE fast das ganze Bild ein, und verschwindet am halbrechten unteren Rand zu ca. 2/3. Bei den Fassungen im korrekten Bildformat ist der Gunbarrel-Kreis jedoch viel kleiner und am unteren Rand verschwindet der Kreis auch nur zu ca. 1/3. Außerdem empfand ich es schon immer als krassen Stilbruch, dass das United Artists-Logo bei den jeweiligen Veröffentlichungen immer das gerade aktuelle war/ist und nicht das jeweilige zur Erstveröffentlichung. Gerade diese unterkühlt-stilisierte 90er/00er Optik der Logos passt überhaupt nicht zum Rest der klassischen Filme. Zwar auch wieder nur eine Kleinigkeit, aber wie man in diesem Thread ja gut verfolgen kann summieren sich die zu einer recht beachtlichen Anzahl.
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