Re: Der Jason Statham Thread

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Agent 009 hat geschrieben:Gestern mal wieder Death Race gesehen. Immer noch 8,5/10

Satte Action, cooles Setting und eine tolle Inszenierung. Sowohl Darsteller waren top, als auch die Umsetzung der Story. Klar, sie war nicht mega originel aber hier ging es in erster Linie auch um die Unterhaltung und die ist meiner Meinung nach 1a. Schade das Death Race 2 und 3 (Prequels ohne Stath) nicht soo gut sind wie der Erstling. Unterhaltsam ist DR2 dennoch. :)
Ja, Death Race ist eine absolute Adrenalingranate mit stylishen Settings und tollen Actionsequenzen. Hart, männlich und kompromisslos. Das Prequel ist völlig trivial, billig abgekurbelt in Südafrika und hat mit Bean, Rhames und Trejo auch die passenden Darsteller, die Action finde ich aber überraschend solide gemacht und auch nahe beim Statham-Film. Teil 3 kenne ich noch nicht.
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Re: Der Jason Statham Thread

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Endlich habe ich Zeit, mir ein paar der richtig guten Filme wieder einmal anzuschauen.

Auf DVD - Killer Elite (2011)
Drehbuch: Matt Sherring
Regie: Gary McKendry
Darsteller: Jason Statham, Clive Owen, Aden Young, Dominic Purcell, Robert De Niro, Yvonne Strahovski, Rodney Afif, Firass Dirani, Adewale Akinnuoye-Agbaje


Das war meine vierte Sichtung des Films, und die erste seit über einem Jahr. Als ich Killer Elite damals zum ersten Mal gesehen habe konnte ich nicht umhin, vor lauter Begeisterung eine 10/10 zu geben. Man sollte oder könnte meinen, dass ich diese Bewertung mittlerweile revidiert habe. Quatsch mit Sauce! Der Film ist atemberaubend und wird mit jedem Mal besser!

Das fängt schon in der Anfangssequenz im sonnenverbrannten, gleissend hellen Mexiko an, wenn von einem Dialog über die Qualität des Essens von New York in eine grandiose Actionszene umgeschaltet wird. Kameraführung und Schnitt setzen die Bilder so mühelos zu einer spannenden Komposition zusammen, dass es eine wahre Freude ist. Ein Schauer auf dem Rücken, wenn der Filmtitel eingeblendet wird.

Dann erst fängt die Geschichte um den Sultan-Krieg im Oman, die Rache an drei Agenten des SAS, Erdölverträge, illegale Geheimdienste und die Machtspielchen der britischen Regierung richtig an. Zum ersten Mal ist mir dabei aufgefallen, dass KE seine Story eher knapp erzählt und manche überflüssige Szene ausspart - also eigentlich genau das, was ich an QoS kritisiert habe, mir hier aber kohärenter und verständlicher erscheint. Killer Elite verwebt alle seine Themen und Motive zu einem schlüssigen Ganzen, eigentlich jede Szene, sogar jede Einstellung hat erfüllt ihren Sinn und Zweck im Puzzle. Dabei ist mir vieles aufgefallen, was ich vorher nie bewusst wahrgenommen habe. Hier ein kleines Beispiel: Einer der Killer, Davies, besucht einen Maler, der auf britische Kriegsgeschichte spezialisiert ist, um den Namen eines Kommandanten in der Schlacht von Mirbat in Erfahrung zu bringen. Zuvor hat er über den Hass gesprochen, den er gegen den SAS hegt seit ihm als Soldat die Aufnahme in diese Einheit verweigert worden war. Als der Maler Davies nun warten lässt und im Hinterzimmer seines Ateliers einen SAS-Mann anruft, um vor dem verdächtige Fragen stellenden Mann zu warnen, betont er immer wieder dass dieser bestimmt keine SAS-Agent sei, wie er behaupte. Die Brutalität, mit welcher der lauschende Davies nun einen Pinsel zerbricht, ihn dem Maler ins Auge rammt und ihn in einem Plastikvorhang erwürgt ist ganz offensichtlich nicht professioneller Art, sondern die Folge seiner Ehrverletzung als er hört, wie ihn der Maler am Telefon wiederholt als Fake bezeichnet. Hochinteressant und spannend gespielt.

A propos: Jason Statham ist hier in absoluter Topform und mir gefällt, wie seine Figur hier durch Zweifel an seiner Arbeit und sein Exil in Australien einige zusätzliche Facetten bekommt. Um Längen interessanter als sein Killer im mittelmässigen The Mechanic, der quasi nur durch seinen Namen charakterisiert wird. Eine ebenso tolle Vorstellung liefert Clive Owen als einäugiger Spürhund. Wie Statham ist auch er nur ein Rädchen in einer Maschinerie aus Macht und Intrigen, wird jedoch bei seinem Handeln von anderen Motiven geleitet, welche er zum Schluss ebenfalls überdenken muss. Dieser Wandel ist fantastisch und es ist umso besser, dass Owen kein simpler Schurke ist, sondern sämtliche Figuren in nuancierten Grautönen dargestellt werden. Die unterschiedlichen Blickwinkel und Sympathien machen Killer Elite erst so spannend.

Was soll ich noch sagen, das Tempo des Films ist stets zügig und spannend, die Actioneinlagen exquisit und vor allem schlüssig integriert. Die Bildsprache fasziniert durch den Wechsel zwischen gleissend hellem Licht (Oman, Mexiko) und gedämpften, eiskalt blaugefärbten Bildern (Paris, London, Australien). Die hier vieldiskutierten Location-Doubles (z. T. Melbourne als Paris, Cardiff als London und Jordanien als Oman) funktionieren prächtig und vermitteln die Illusion bildgewaltig eingefangener Originalschauplätze.

Reden wir nicht lange um den Brei; als wahrscheinlich einziger Mensch der Welt halte ich Killer Elite für ein perfektes Meisterwerk. Der Film ist "mein ganz persönlicher Conan" (© AnatolGogol) und ein einziger 116-minütiger Genuss.

10 / 10

Nachtrag: Killer Elite gehört zu einer kleinen Handvoll Filme, bei denen ich ohne zu zögern die 10 zücke, die aber nicht in meiner Top 20 im Lieblinge-und-Hasslinge-Thread aufgetaucht sind (mit im Club sind auch Vertigo, The Living Daylights und Indy 3). Folglich ist das Top 30 Material. Als einziger dieser Filme muss ich bei KE aber überdenken, ob er nicht doch in der Liste auftauchen sollte. Und zwar weit, weit vorne. Nur: welchen dafür rausschmeissen? (© Maibaum) :wink:
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Re: Der Jason Statham Thread

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Im Kino: Homefront

Gestern gesichtet und sehr zufrieden das Kino verlassen. Stallone hat ein knackiges Script abgeliefert und Gary Fleder hat das Ganze mit ordentlich Atmosphäre angereichert. Statham ist genau der richtige Darsteller für diese Art von Film, wohltuend altmodisch, aber nicht altbacken. Schön fiese Vorstellungen von Kate Bosworth und James Franco. Für die nicht gerade verwöhnten "richtigen" Actionfans (ich meine nicht die, die zwei CGI-Hampelmännern bei Computer animierten Zerstörungsorgien zuschauen wollen wie unlängst in "Man of steel") endlich mal wieder ordentliches Futter:

http://www.ofdb.de/review/248833,586389,Homefront
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Der Jason Statham Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Im Kino: Homefront

Gestern gesichtet und sehr zufrieden das Kino verlassen. Stallone hat ein knackiges Script abgeliefert und Gary Fleder hat das Ganze mit ordentlich Atmosphäre angereichert. Statham ist genau der richtige Darsteller für diese Art von Film, wohltuend altmodisch, aber nicht altbacken. Schön fiese Vorstellungen von Kate Bosworth und James Franco. Für die nicht gerade verwöhnten "richtigen" Actionfans (ich meine nicht die, die zwei CGI-Hampelmännern bei Computer animierten Zerstörungsorgien zuschauen wollen wie unlängst in "Man of steel") endlich mal wieder ordentliches Futter:

http://www.ofdb.de/review/248833,586389,Homefront
Das unterschreibe ich genau so.
Ich war auch sehr positiv überrascht von meinem ersten Statham im Kino.
Hier kann er sich auch sehr viel von seiner menschlichen Seite zeigen.
Und dann sind da noch die (Nah-)Kampf Szenen, die für mich sowieso zu den Besten gehören, sofern Jason Staham mit von der Party ist.
Von James Franco war ich gegen Schluss ein bisschen enttäuscht, sein Charakter weiß irgendwie nicht genau wo er hingehört.

Homefront (2014)

(8/10)
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Der Jason Statham Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Im Kino: Homefront

Gestern gesichtet und sehr zufrieden das Kino verlassen. Stallone hat ein knackiges Script abgeliefert und Gary Fleder hat das Ganze mit ordentlich Atmosphäre angereichert. Statham ist genau der richtige Darsteller für diese Art von Film, wohltuend altmodisch, aber nicht altbacken. Schön fiese Vorstellungen von Kate Bosworth und James Franco. Für die nicht gerade verwöhnten "richtigen" Actionfans (ich meine nicht die, die zwei CGI-Hampelmännern bei Computer animierten Zerstörungsorgien zuschauen wollen wie unlängst in "Man of steel") endlich mal wieder ordentliches Futter:

http://www.ofdb.de/review/248833,586389,Homefront
Deine Beurteilung eines Films ist für mich häufig eine gute Vororientierung, entsprechend freue ich mich also umso mehr auf den neuen Statham. Der gute Jason ist bei mir sowieso absolute Kinopflicht und Homefront werde ich am Donnerstag sichten.
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Re: Der Jason Statham Thread

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Ich poste dann auch mal meine Meinung nachdem ich ihn Samstag gesehen habe. Stimme den Vorrednern schonmal zu. Der Film ist knackig, hat ein gutes Tempo und schön dosierte Actioneinlagen. Angenehmer Film mit schöner, ruhiger Erzählweise. Der Cast ist klasse und macht nen guten Job. Definitiv einer der "besseren" Stathams wobei ich ja fast alle mag. Jason ist ein cooler Typ und ich freue mich imens auf Expendables 3 und Heat. :)
8/10 wäre auch meine Wertung.

Re: Der Jason Statham Thread

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Invincible1958 hat geschrieben:
MrWhiTe hat geschrieben:Von James Franco war ich gegen Schluss ein bisschen enttäuscht, sein Charakter weiß irgendwie nicht genau wo er hingehört.
Enttäuscht von Franco oder von Stallone?
Ich weiß nicht genau. Von beiden irgendwie. Immerhin hat Stallone ja Franco's Charkter geschrieben.
Hier die Begründung, leider geht's nicht ohne Spoiler

Achtung Spoiler:
Spoiler
Gegen Ende tauchen die Bösewichte vom Anfang des Films (Biker) wieder auf, die Biker Gang übernimmt dann irgendwie die Rolle des "Bösen" und macht den Charakter von Franco, Gator Bodin, irgendwie nur noch zu einem verwirrten, eingeschüchterten Nebencharakter.
Ich hätte dass anders gemacht
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- Quantum of Solace (2008)

Re: Der Jason Statham Thread

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Im Kino - Homefront (2014)
Drehbuch: Sylvester Stallone
Regie: Gary Fleder
Darsteller: Jason Statham, James Franco, Winona Ryder, Izabela Vidovic, Kate Bosworth, Frank Grillo, Marcus Hester, Clancy Brown, Jon Bernthal


Mann muss den Jason einfach gern haben. Seit fast 15 Jahren verprügelt der kantige Brite auf der Leinwand die bösen Buben, gerne auch mal unter Benutzung diverser Hilfsmittel und Gegenstände. Und wenn er nicht gerade für Recht und Ordnung sorgt spielt er hin und wieder sogar differenzierte Rollen, zum Beispiel einen zynischen Boxmanager in der schrillen Gangsterkomödie Snatch oder einen seelisch gespaltenen Trickbetrüger im komplexen Psychothriller Revolver (beide Guy Ritchie). Bei mir wird der Charisma-Bolzen auf Immer und Ewig einen Stein im Brett und einen gehörigen Sympathiebonus haben, ist er doch mit Abstand der coolste Prügelknabe seit Schwarzenegger.

Seine neueste Mission hat ihm Genre-Fachmann Sylvester Stallone auf den Leib geschrieben. Jason agiert wie gewohnt als saucooler und sympathischer Held, der mit sämtlichen Bösewichtern, die mutig oder dumm genug sind, abrechnet. Dabei beweisen Stallone und Regisseur Gary Fleder durchaus ein Händchen für gutes filmisches Erzählen, man sieht in jeder Sekunde das Bestreben der Beteiligten, einen guten Actionfilm auf die Beine zu stellen statt einer belanglosen 0815-Nummer. In ruhigen Passagen entwickelt sich die Story, während die actionreichen Sequenzen ganz klar als Höhepunkte gesetzt sind. Für vielschichtige Charaktere bleibt wenig Platz, aber Handlung und Inszenierung machen aus Jasons Gegenspielern derart verabscheuenswerte Kreaturen dass die (Re)Aktionen des Helden für schadenfreudige Begeisterungsstürme sorgen. Leute wie Frank Grillo (Warrior), James Franco (Spider-Man) und Winona Ryder (Alien 4) sind mit die besten Schurken in Stathams Filmografie. Fleders raue, exzessive Gewalt- und Actionszenen sowie seine Inszenierung der Story im sumpfigen Louisiana werten Homefront technisch und fotografisch weiter auf.

Mit dem tollsten Helden den das moderne, westliche Kino zu bieten hat und arbeitsfreudigen Leuten vor und hinter der Kamera ist Homefront zum erwarteten Genre-Schmuckstück geworden und dürfte ein Leckerbissen für alle Fans des gut erzählten Oldschool-Actionkinos sein.

Note: 8,5 / 10
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Re: Der Jason Statham Thread

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danielcc hat geschrieben:Dass Statham überhaupt so bekannt ist und als aktuell vielleicht sogar einer der größten Actionstars gilt, ist schon erstaunlich, sieht man sich den Erfolg seiner Filme an. Kein Film mit ihm in der Hauptrolle hat einen nennenswerten Box Office Erfolg gehabt. Arnie hat in den 80ern schon 100 Mio in den US alleine eingespielt. Statham hat heute keinen Film der weltweit 100 Mio eingespielt hat.
Den hast du einfach so rausgehauen, ohne sich um die Fakten zu bemühen bzw. diese zu kennen. :wink:

1. Arnold hatte in den 80ern nur einen 100 Millionen Erfolg in den USA und zwar die Komödie "Twins".

2. Rechnet man diesen heraus, so ergibt sich ein durchschnittliches Box Office (seiner Action-orientierten Filme von 33,3 Millionen US-Dollar) (41,1 mit "Twins").

3. Arnolds größer Actionhit der 80er ist "Predator" mit 59 Millionen.

4. Nimmt man nun Stathams Actionfilme der 00er Jahre und bezieht sogar den Uwe-Boll-Fantay-Trash "Die Schwerter des Königs" mit ein, so kommt man auf ein durchschnittliches Box Office von 33,6 Millionen US-Dollar, also sogar leicht höher als das von Arnold.

5. Schwarzenegger hatte seine mit Abstand beste/erfolgreichste Zeit in der ersten Hälfte der 90er Jahre mit 4 Filmen über der magischen 100er-Marke.

6. Natürlich ist Arnold deshalb der bis dato (und filmhistorisch) größere Actionstar, das gilt aber nicht mehr für den Moment. Staham ist aktuell der einzige relevante Actionstar und fährt vergleichbare Erfolge ein wie Arnold in den 80ern. Ich bezweifle zwar, dass er wie Arnold in den 90ern durchstarten wird, aber der hatte auch das glücklliche Händchen mit den Regie-Titanen James Cameron (T2, True Lies) und Paul Verhoeven (Total Recall).
Zuletzt geändert von vodkamartini am 2. Februar 2014 14:33, insgesamt 4-mal geändert.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/