Re: Bewertet: Der Hauch des Todes
181du meine güte...eiskalt erwischt. mir ist gar nicht aufgeallen dass glaurecht ja eigendlich brosnan spricht. peinlich peinlich. naja zumindest hatte ich jetzt echt was zu lachen.
Das mein ich ja mit entäuschend zudem fand ich Koskov nicht sehr gut in Szene gesetzt..Casino Hille hat geschrieben:[klugscheißer]Koskovs Tod wird nicht gezeigt. [/klugscheißer]JAMES BOND IS BACK hat geschrieben:Ich finde, dass TLD eher Durchschnitt ist. Ich mag den einfach nicht besonders. Die Anfagssequenz ist noch recht gut, aber dann läuft der Film immer tiefer. Angefangen beim schwachen Bondgirl bis zum entäuschenden Tod Koskovs. Gut finde ich die Verfolgungsjagd mit dem Cello, dann noch Necros und den Endkampf. Ich gebe dem Film 5/10 Punkten.
Kannst du das etwas genauer erläutern? Was fehlte dir denn am Chrakter Koskov bzw. seiner Inszenierung? Mir gefiel nämlich Krabbés Darstellung wie auch die Charakterzeichnung von Koskov sehr gut, gerade das Wechselspiel zwischen schleimerischen Anbiederung bei Bond/den Briten und im Gegensatz dazu sein eiskaltes, wirkliches Gesicht dass er in der zweiten Hälfte des Films dann mehr und mehr enthüllt (was ihn nicht davon abhält am Ende des Filmes wieder zu seiner anfänglichen jovialen Liebenswürdigkeit gegenüber Pushkin zurückzukehren. Dumm nur, dass der nicht drauf reinfällt...). Koskovs Ende finde ich absolut passend, da er ja den ganzen Film über nie wirklich "gehandelt" hat. Hätte er zB in den Endkampf zwischen Bond und Whitaker aktiv miteingegriffen, hätte dass komplett seiner Charakterzeichnung der vorangegangenen 2 Stunden widersprochen. Koskov manipuliert und intrigiert, er macht sich aber nicht selbst die Finger schmutzig. Von daher finde ich die Figur des Koskov absolut stimmig und überzeugend, die gewohnt erstklassige Darstellung durch den grossartigen Jeroen Krabbé tut ihr übriges dazu. Wenn ich bei TLD auf Seiten der Bösewichter was zu bemängeln habe, dann eher dass Whitaker als "Erzschurke" des Films etwas blass bleibt.JAMES BOND IS BACK hat geschrieben:Das mein ich ja mit entäuschend zudem fand ich Koskov nicht sehr gut in Szene gesetzt..
Diese Argumentation kann ich verstehen. Was mich interessieren würde: ich meine hier im Forum gelesen zu haben, dass du von CR recht beeindruckt bist. Stellt für dich das Fehlen eines echten Gegenspielers bzw einer wirklichen Bedrohung bei CR weniger ein Problem dar, weil hier das Augenmerk mehr auf Charkterzeichnung gelegt wird als bei TLD und die Gefahr für Bond mehr eine innere denn eine äußere ist?danielcc hat geschrieben:Aber wer ist Bonds Gegenspieler? Wer ist derjenige, der für eine wirkliche Bedrohung sorgt? Gibt es überhaupt eine im Film?
Nein! Deswegen ist TLD bei aller Klasse für mich kein absoluter Top-Bondfilm.
Exakt so ist es! Es gibt Bondfilme, die versuchen ein klassischer Bösewicht-Plot-Bondfilm zu sein (TLD, OP, FYEO) scheitern aber weil sie keinen klar erkennbaren Bösewicht haben und keine wirkliche Bedrohung.AnatolGogol hat geschrieben:Diese Argumentation kann ich verstehen. Was mich interessieren würde: ich meine hier im Forum gelesen zu haben, dass du von CR recht beeindruckt bist. Stellt für dich das Fehlen eines echten Gegenspielers bzw einer wirklichen Bedrohung bei CR weniger ein Problem dar, weil hier das Augenmerk mehr auf Charkterzeichnung gelegt wird als bei TLD und die Gefahr für Bond mehr eine innere denn eine äußere ist?
Diese Argumentation, so schlüssig sie auch ist, hängt aber immer davon ab, ob man einen Bondfilm nun als "klassischen Bösewicht-Plotfilm" klassifiziert. Für mich ist gerade TLD das nie gewesen. Die Idee zwei gleichberechtigte Schurkenfiguren einzuführen war ja bewusst gewählt, ansonsten wäre es ja ein leichtes gewesen die Figuren Koskov und Whitaker im Drehbuch zu einer verschmelzen zu lassen, um so den üblichen alleinigen Überschurken zu bekommen. Gerade das wollte man ja aber nicht, genauso wenig wie man wollte, dass die Figur des Koskov von Anfang an als Schurke zu erkennen sei (oder die des Pushkin als "good guy"). Dies kann man mögen oder nicht, aber man kann es dem Film schlecht vorwerfen, da es so beabsichtigt war (ich meine die Idee, nicht die Umsetzung). Ich kann mich nur wiederholen: die Figur des Koskov und seine Darstellung durch Jeroen Krabbe ist für mich, neben dem fabelhaften Tim Dalton, die große Stärke von TLD!danielcc hat geschrieben:Exakt so ist es! Es gibt Bondfilme, die versuchen ein klassischer Bösewicht-Plot-Bondfilm zu sein (TLD, OP, FYEO) scheitern aber weil sie keinen klar erkennbaren Bösewicht haben und keine wirkliche Bedrohung.
CR ist in gewisserweise eine ganz andere Kategorie, da er wirklich charaktergetrieben ist. Die Bedrohung spielt gar keine Rolle, dafür ist man sich als Zuschauer absolut darüber im klaren, dass Bond das Duell mit LeChiffre gewinnen muss. Einen klaren "Bösewicht" gibt es also sehr wohl, nur keine große, akute Bedrohung. Kleinere akute BEdrohungen werden aber in CR sehr wohl gut eingesetzt zur Spannungserzeugung in Actionszenen (Flughafenszene).
TWINE und OHMSS versuchen in gewissem Maße beides zu sein: "Bösewicht bedroht die Welt" und "charaktergetrieben", sind damit aber zu überladen (wie bei TWINE) oder zu konfus (wie bei OHMSS)
Da sehe ich teilweise anders. Meiner Meinung nach sind es geniale Ansätze, das klassische Schema eben zu variieren und in den von dir genannten Filmen gelingt dies am Charakter Koskov in TLD am besten. Allerdings leidet der Film, und somit sowohl James Bond als auch Georgi Koskov am in meinen Augen nicht zu Ende entwickelten Waffenhändler Brad Whitakker, dessen Motivation, Hintergründe etc einfach unausgereift wirken, und auch der Schlusskampf zwischen Bond und Whitakker verhältnissmässig schwach bleibt...danielcc hat geschrieben:Ich mag Jereon Krabbe auch aber ich bin der Meinung, dass die Größe Bond sich auch in der Größe seines Widersachers misst. und da hat eben TLD wenig zu bieten - zumindest nichts eindeutiges.
Im übrigen sind doppelte Handlungsstränge, aufgeteilte Bösewichte oder eben ein Ratespiel à la "Freund oder Feind" typisch für die 80er Jahre Bonds und die Stories von Wilson! War in OP so, war in FYEO so und eben in TLD. Für mich ist das eher ein Zeichen von Schwäche als Ergebnis der fehlenden Fleming Vorlagen. Man wollte Stories komplexer machen, weil man nicht mehr die EINE gute Idee hatte.
Den zweiten Punkt haben sie dann in LTK ja weitestgehend behoben, bis auf die Kneipenschlägerei (der Schwertfisch!) hat man dort dann ja auf Albernheiten verzichtet. Ich finde bei TLD halten sich die lustigen Element auch noch im Rahmen. Wie ich schon schrieb gefällt mir gerade das am Film, dass durch diese Elemente der Film die direkte Verbindung zu den Vorgängern hat.danielcc hat geschrieben:Sehr schöne und gut beobachtete Kritik!
Die an sich spannende und etwas vielschichtigere Story gefällt mir auch. Der Film hätte mich sich damals im Kino begeistert.
Ich finde es aber schade, dass der Film an manchen Stellen Albernheiten aufweist, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man Ernst und Komödie nicht miteinader verknüpfen sollte. Mir misfallen zwei Sachen:
1. Dalton bringt die wenigsten Gags gut rüber, manchmal wirkt er gar, als seien ihm Sprüche peinlich. Ich halte ihn schlicht für ungeeignet eine charismatischen Frauenheld zu spielen. Oder hat irgendwer in seiner Jugend gewollt, so zu sein wie Dalton???
2. Einzelne Elemente wie die vollbusige Fluchthelferin, der Laser am Aston, die total peinliche Moneypenny oder der arg zu populistische Q-Auftritt inkl. Ghettoblaster wollen mir nicht so recht ins Gefüge passen.
Während ersteres für mich ein grundsätzliches Problem darstellt, ist letzteres sicher nur marginal in Anbetracht eines ansonsten rasanten und vor allem spannenden Abenteuers
Ich finde zumindest das die PTS aus MR der Höhepunkt der gesamten Serie ist.Der Geg der Produzenten ist mir noch nie aufgefallen,aber bist du dir sicher.Wo wird das erwähnt?AnatolGogol hat geschrieben:TLD beginnt mit einer klug inszenierten Vorstellung des neuen Agenten: der Zuschauer sieht zunächst drei gesichtslose Doppelnullagenten, von denen jeder der neue Bond sein könnte. Der Gag der Produzenten, die „falschen“ Bonds optisch den früheren Bonds Moore und Connery nachzuempfinden ist gelungen (wenn auch nicht gleich offensichtlich), die Einführung Daltons „auf Raten“ als drittem und echtem 007 ebenso. Die PTS selber hat mit der Felsenlandschaft Gibraltars einen spektakulären Hintergrund, die von Dalton weitestgehend selbst gedrehten Jeep-Szenen sind flott inszeniert und wirken um einiges tougher und „schmerzhafter“ als die PTS aus Moores letzten fünf Abenteuer zusammen.
Ja, ich bin mir sicher. Ich hab das irgendwo mal in der Bondliteratur gelesen und es macht auch Sinn wenn man sich den fast Blonden ersten Agenten und den dunkelhaarigen, kernigen zweiten Agenten anschaut. Ich kann dir die Quelle aber aus dem Stehgreif nicht nennen, das ist der Fluch wenn man soviel über Bond gelesen hatCasino Hille hat geschrieben:Ich finde zumindest das die PTS aus MR der Höhepunkt der gesamten Serie ist.Der Geg der Produzenten ist mir noch nie aufgefallen,aber bist du dir sicher.Wo wird das erwähnt?
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