Also.
Episode II fand ich einfach nur mies. Da verstehe ich auch nicht, dass du den noch als überdurchschnittlich gemessen an normalen Filmen bewertest. Im Gegenteil: Grad an normalen filmischen Maßstäben bewertet ist der Film eine totale Katastrophe. Ohne wirkliche Story zieht sich der Film über 2 stunden hin. Die Dialoge sind zum Teil zum Fremdschämen. Die Romanze zwischen Anakin und Padme ist so himmelschreiend schlecht geschrieben, dass man deutlich merkt, wie es selbst Portman schwer fällt so etwas zu spielen. Der Film leidet am meisten darunter, dass Anakin eigentlich der bad guy wird, aber es im Film noch nicht richtig zeigen kann, damit man am Ende noch mal sowas wie ein Happy End hat.

Hinzu kommen der merkwürdig unscharfe Look einiger Aufnahmen (aufgrund der Digitalkamera?) und die teils sehr fragwürdigen Effekte. Dabei ist mir aber im Kino das mit der Leinwand nicht aufgefallen, da die 3 Filme sowieso nahezu komplett in green-screen stdios entstanden sind. Aber es gibt einzelne Effekte die einfach unrealistisch aussehen. Ich erinnere mich da eine Szene in der Anakin auf irgendwas reitet...


Episode III
Für mich ein mehr als versöhnliches Ende der neuen Trilogie. Endlich ist Obi Wan der absolute Protagonist, Sympathieträger und Held, den die Trilogie braucht. Endlich wird eine richtig spannende Story erzählt, mit politischen Intrigen und Anleihen an die deutsche Geschichte um Machtergreifung... Endlich stimmt das Verhältnis aus Action und Story, endlich weiß man was mit den Bösewichten anzufangen, da sie nicht wie Grivious einfach auftauchen... Außerdem hat man in einigen Details den optischen Übergang zur alten Trilogie geschafft.
Klar, der finale Kampf ist übertrieben, aber dieser epische Kampf wird der bis dato aufgebauten Dramaturgie auch vollkommen Recht. Für mich war dieser Kampf der Höhepunkt der neuen Trilogie.

IMO mit Duel of the Fates der beste kampf.Sogar besser noch als dieser mit dem Mega Soundtrack

Die Romanze zwischen Anakin und Padme ist so himmelschreiend schlecht geschrieben, dass man deutlich merkt, wie es selbst Portman schwer fällt so etwas zu spielen.

Naja oscarverdächtig ist die Romanze wirklich nicht, aber so schlimm ist sie auch nicht, aber vielleicht liegt das auch daran dass ich schon einiges schlimmeres in der Hinsicht gesehen hab ^^

Dabei ist mir aber im Kino das mit der Leinwand nicht aufgefallen, da die 3 Filme sowieso nahezu komplett in green-screen stdios entstanden sind.

Nicht ganz. Bei Episode I hat man tatsächlich noch richtige Sets gebaut, einige davon sogar ziemlich aufwendig. So sei hier nun ein Bild des Hangar-Sets auf Naboo verlinkt, leider nur eine Detailaufnahme, aber zumindest eine Seite des Hangars wurde inklusive Raumjäger in echt gebaut:
http://www.erikstormtrooper.com/hangar.jpg

Weitere Bilder auf denen es man besser sieht habe ich im Buch "Das Kino des George Lucas", im Internet findet man ähnliche Bilder leider kaum.

Auf der offiziellen Seite gibt es einen Making-Of Bericht, bei dem es zumindest von anderen Sets Bilder gibt:
http://www.starwars.com/episode-i/bts/p ... tml?page=7

Bei Episode I wurde noch ziemlich viel auf echten Sets oder echten Drehorten (z.B. italienischer Königspalast) gedreht, das halte ich dem Film auch sehr zu gute. Erst die Nachfolger verzichteten nahezu vollständig auf Drehs in realer Umgebung. Bei Episode II drehte man zumindest die Szenen am See in realer Umgebung (Gardasee), an der gleichen Location an der später auch Casino Royale filmte (ich glaube die Klinik). Bei Episode III gab es m. W. keinen einzigen Dreh außerhalb des Studios, die Schlussszene auf Tatooine (Obi-Wan übergibt Luke) wurde bereits während Episode II gedreht.

Ich erinnere mich da eine Szene in der Anakin auf irgendwas reitet...

Padme? *duckundweg*

Mir ist gerade eingefallen, dass ich bisher kein Wort über den Soundtrack verlor. Also: Für alle Filme gilt, dass John Williams einen hervorragenden Soundtrack ablieferte. Bravo!


Star Wars - Episode IV - Eine neue Hoffnung
Nun komme ich also zum allerersten gedrehten Star Wars Film. Im Grunde fällt mir auch nichts negatives dazu ein. Der Film grenzt im Grunde an Perfektion. Details die dem alter des Films zuzuordnen sind lasse ich hier bewusst außen vor, immerhin stammt der Film aus dem Jahr 1976/1977. Die Story ist relativ simpel und klassisch und erinnert gewollt an so manches altes Märchen. Im Grunde ist es auch eine Story über das Erwachsen werden und über den Kampf einer kleinen Gruppe (Rebellen) gegen eine viel größere böse Macht (Imperium). Die Darsteller sind de facto perfekt gecastet. Mit dem Trio Fisher, Ford und Hamil kommt eine Ensemblestimmung auf, die auch die nächsten Filme trägt und diese sogar noch ausbaut. Gleichzeitig fällt hier etwas auf, das den Prequels (evtl. mit Ausnahme von Ep III) öfters fehlt: Eine Story die durch ihre Charaktere angetrieben wird. Angesichts des Effektespektakels das einem dazu noch geboten wird, liegt der Charakterfokus dabei erstaunlicherweise sogar im Vordergrund. Dies schaffen nur wenige Filme. "Avatar" beispielsweise zerdrückt seine Story oftmals unter den Effekten, am ehesten kommt in Sachen "Substance over Style" wohl am ehesten Nolan's "The Dark Knight".
Der Schnitt sollte hier auch erwähnt werden. Er ist einfach grandios. Vor allem die Raumkämpfe sind so packend geschnitten, dass man sie als Beispiel in jeder Filmschule zeigen sollte. George Lucas hat sich zwar an alten Fliegerfilmen über den 2. Weltkrieg inspirieren lassen, doch die Choreografie ist hier noch packender ausgefallen. Die perfekte Symbiose aus Bild, Schnitt und Musik.
Die Effekte waren damals bahnbrechend und sind noch heute deutlich besser als das was selbst Jahre danach ins Kino kam (Mit Ausnahme der SW-Fortsetzungen). Hier muss ich auch eine Lanze für die, später von George Lucas "verbesserte", Special Edition der alten Filme brechen. Dabei erweiterte er verschiedene Szenen mit Hilfe der Computertechnik. Dabei muss ich zugeben, dass die Ankunft am Raumflughafen Mos Eisley durch die neuen Szenen mitunter künstlich wirkt, aber in der Originalversion merkt man dem Film wiederum das schmale Budget (wenig los im Raumhafen) an. Der CGI-Jabba in der zusätzlichen Szene wirkt auch in kaum einem Moment echt, doch insgesamt ist die Szene ein positiver Gewinn der Reihe, gewinnt sie doch so an Vollständigkeit. Zur Erinnerung: In der alten Trilogie wurde Jabba öfters erwähnt, aber erst in Episode VI (Die Rückkehr der Jedi-Ritter) gezeigt und bleib daher lange ein Phantom. Ich muss auch zugeben, dass der Angriff auf den Todesstern in der neuen Version (Mix aus alten Modell- und neuen CGI-Flieger vor Originalhintergrund) besser gefällt. Die CGI-Jäger wirken hier immerhin realistisch, anders als in den Prequels. Für das bereits erwähnte Schärfe-Problem von CGI-Raumkämpfen haben wir hier das perfekte Gegenbeispiel: Der Flug durch den Graben des Todessterns. Durch das Filmen mittels echter Kamera mit einem Model des Grabens entsteht der Unschärfe-Effekt, den auch das menschliche Auge bei einem solchen Flug empfinden würde.

So nun kommen wir zu Bewertung.

Als normaler Film: 10 von 10 Punkten.

Innerhalb der Reihe: 10 von 10 Punkten.

wer wirklich mal viel Zeit hat - und auch als Star Wars Fan bereit ist, die Schwächen der neuen Trilogie anzuerkennen - der sollte sich mal diese bei Reviews zu Gemüte führen:
Episode 1: 70min!
Episode 2: 90min!!

Der Typ der das gemacht hat, muss ein Freak sein, aber wenn man sich drauf einlässt, ist es unheimlich witzig aber vor allem brillant beobachtet. Denn er hat Recht: NICHTS in den neuen Filmen macht Sinn, de Charaktere sind total blass. Aber schaut es euch selbst an...

http://www.youtube.com/watch?v=FxKtZmQgxrI
http://www.youtube.com/watch?v=s35Ouo39zxQ

jeweils nur der erste von vielen Teilen auf youtube...

Mal ne Frage.
Ich kenne die Star Wars-Filme nicht und wollte fragen ob Teil 1-3 wichtig sind oder reicht es 4-6 zu sehen?Also:Kann man Teil 4-6 sehen oder braucht man 1-3 um die Handlung zu verstehen?

Casino Hille hat geschrieben:Mal ne Frage.
Ich kenne die Star Wars-Filme nicht und wollte fragen ob Teil 1-3 wichtig sind oder reicht es 4-6 zu sehen?Also:Kann man Teil 4-6 sehen oder braucht man 1-3 um die Handlung zu verstehen?

Spannende Frage: Da Teil 4-6 natürlich viele viele Jahre VOR Teil 1-3 erschienen sind, erübrigt sich die Frage eigentlich, oder?

ABER: Du hast die einmalige Chance, die Filme in der richtigen Reihenfolge zu sehen und dir dann ein Urteil über die Filme im direkten Vergleich zu erlauben. Das wäre mal spannend! Aber ich vermute du hast Teil 1-3 auf Pro7 verpasst oder?

danielcc hat geschrieben:Spannende Frage: Da Teil 4-6 natürlich viele viele Jahre VOR Teil 1-3 erschienen sind, erübrigt sich die Frage eigentlich, oder?

Im Prinzip ja,aber meine Freunde sagen oft das es schön ist jetzt ALLES zu wissen also muss ich dem entnehmen das es vorher noch offene fragen gab oder?

danielcc hat geschrieben:ABER: Du hast die einmalige Chance, die Filme in der richtigen Reihenfolge zu sehen und dir dann ein Urteil über die Filme im direkten Vergleich zu erlauben. Das wäre mal spannend! Aber ich vermute du hast Teil 1-3 auf Pro7 verpasst oder?

Leider ja.Ich habe zu hause keine Fernsehzeitung und pro7 guck ich nunmal nie weswegen ich es nicht mit bekommen habe das sie liefen.

andersrum ist es natürlich schön, erst die alten Filme Teil 4-6 zu sehen, um dann anschließend die Vorgeschichte zu erfahren aus Teil 1-3

danielcc hat geschrieben:andersrum ist es natürlich schön, erst die alten Filme Teil 4-6 zu sehen, um dann anschließend die Vorgeschichte zu erfahren aus Teil 1-3

Ich glaube trotzdem das ich mir erst die Vorgeschichte anschaffe und dann Teil 4-6.Oder nimmt das einen die Spannung

Casino Hille hat geschrieben:

danielcc hat geschrieben:andersrum ist es natürlich schön, erst die alten Filme Teil 4-6 zu sehen, um dann anschließend die Vorgeschichte zu erfahren aus Teil 1-3

Ich glaube trotzdem das ich mir erst die Vorgeschichte anschaffe und dann Teil 4-6.Oder nimmt das einen die Spannung

so würde ich es auch machen. du hast die einmalige chance anschließend zu sagen, welcher Film dir wirklich wie gut gefallen hat, ohne dass du voreingenommen bist, wie all die, die die alten Filme in ihrer Kindheit gesehen haben.

Hab grade voll entsetzen gelesen das da jamand seine Hand verliert.Ich hasse Horror Filme und hoffe das Star-Wars nicht zu diesem genre gehört.

Casino Hille hat geschrieben:Hab grade voll entsetzen gelesen das da jamand seine Hand verliert.Ich hasse Horror Filme und hoffe das Star-Wars nicht zu diesem genre gehört.

Nein sicherlich nicht. Der Film in dem das passiert ist aber auch wahrscheinlich der düsterste der Reihe, gleichzeitig aber auch der absolut beste. Zu diesem muss ich auch noch die Kritik schreiben, meine Kritiken-Serie hier im Thread hab ich ganz vergessen

Mal schauen evtl. sogar noch im Laufe des Tages...

Kurzentschlossen hier doch schon die Kritik. Spoiler sind drinnen aber ich versuche wie immer diese in Grenzen zu halten. Wer komplett Spoilerfrei sein möchte, der sollte eher später lesen...


Star Wars - Episode V - Das Imperium schlägt zurück
Der Film wird von Fans als der beste der Reihe angesehen, zu Recht. Es ist der düsterste der Reihe und auch der Film der einen am meisten mit einem quälenden Cliffhanger zurücklässt. Wie muss das nur Anno 1980 im Kino gewirkt haben? Auf die Auflösung 3 Jahre zu warten....
In den zeitgenössischen Filmplakaten nahm der Film ästhetische Anleihen an große tragische Filmklassiker, am offensichtlichsten bei "Vom Winde verweht". Das darf der Film und es passt auch. Schon allein bei Drehbuch und Story dürfte dies der wohl beste und reifste der Star Wars-Filme sein. Jeder der uns schon in Ep IV an Herz gewachsenen Charaktere steht während des Films an seinem persönlichen Scheideweg: Luke muss weiter erwachsen werden und muss sich zwischen seiner Berufung und seinen Freunden wählen, Leia ist Anführerin einer schwer zugesetzten Allianz der Rebellen und ringt mit ihren persönlichen Emotionen, Han Solo ist mit seinen Schulden längst überfällig, bleibt aber dennoch bei seinen Freunden (schon fast selbstmörderisch)... die Liste könnte endlos weitergehen. Am Ende des Filmes ist nichts mehr so wie zu Beginn: Schreckliche Enthüllungen, Aufopferung und ein Fetzen Hoffnung.
Schon allein in dieser Hinsicht ist der Film ein gigantisches ergreifendes Epos. Dass es im Weltraum spielt ist nur für den Schauplatz und den Rahmen der Story relevant. Story und Charaktere könnten genauso gut in ein antikes Epos wie auch in ein Drama zur Zeit des 2. Weltkriegs passen. Die Zeitlosigkeit der Geschichte ist schlichtweg Wahnsinn.
Obwohl der Film storytechnisch mitunter dem Publikum starken Tobak vorsetzt, ist der Film zu keinen Zeitpunkt lächerlich, sondern geschliffen, makellos und absolut passend. In anderen Filmen wäre die Dialogzeile "Ich liebe dich" sehr schnulzig beantwortet worden, hier allerdings wunderbar perfekt und passend.
Und selbst der Rahmen ist dabei Makellos: Die Effekte von ILM haben im hier im Vergleich zum Erstling nochmal ganze Dimensionen zugelegt. Selbst heutige Effekte aus dem Computer sind diesen nicht überlegen. Traditionelle Tricktechnik gehört (wenn entsprechend gut gemacht) nach wie vor nicht zum alten Eisen. Vor allem bei Yoda haben die Macher einen schmalen Grat betreten: Klappt es mit der Puppe nicht und die Illusion eines lebenden Wesen funktioniert nicht, so ist der ganze Film der Lächerlichkeit preisgegeben und niemand nimmt ihn ernst. Das Wagnis hat sich gelohnt. Trickveteran Franz Oz erweckt Yoda zu einem der prägnantesten Charaktere des Kinos überhaupt. Wie ein alter Shaolin-Meister ist er das Intellektuelle Zentrum des Films und wirkt hier um ein vielfaches lebendiger als sein späteres Computer-Pendant.
George Lucas befasste sich bei diesem Film nicht als Regisseur sondern als Produzent und Autor. Ob es nun an Regisseur Irvin Kershner liegt, dass EpV ein solches Epos geworden ist? Kershner gilt allgemein hin als guter Regisseur und inszenierte ein paar Jahre später den inoffiziellen Bondfilm "Sag niemals nie". Wahrscheinlich war es die Verbindung Lucas/Kershner die EpV zu einem Meisterwerk machte.

Jetzt komme ich zu Bewertung und stehe vor dem Dilemma, dass schon EpIV die volle Punktzahl bekam, natürlich zu Recht, war der Film schon alles was man von Star Wars erwarten darf. EpV sprengt aber alle Skalen, neben einem Weltraumabenteuer ist der Film noch etwas viel größeres: Eines der ganz großen Hollywood-Epen.

Als normaler Film: 10 von 10 Punkten.

Innerhalb der Reihe: 10 von 10 Punkten.

MX87 hat geschrieben:

Casino Hille hat geschrieben:Hab grade voll entsetzen gelesen das da jamand seine Hand verliert.Ich hasse Horror Filme und hoffe das Star-Wars nicht zu diesem genre gehört.

Nein sicherlich nicht. Der Film in dem das passiert ist aber auch wahrscheinlich der düsterste der Reihe, gleichzeitig aber auch der absolut beste. Zu diesem muss ich auch noch die Kritik schreiben, meine Kritiken-Serie hier im Thread hab ich ganz vergessen

Mal schauen evtl. sogar noch im Laufe des Tages...

äh,moment mal: das abschlagen von händen ist sozusagen standard bei star wars. vor allem in der neuen trilogie ist das ja sozusagen ein merkmal der großen lichtschwerterkämpfe