Wie bewertet ihr "Der Hauch des Todes" ?

1/10 - Grottenschlecht (Keine Stimmen)
2/10 - Sehr schlecht
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
3/10 - Schwach
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (1%)
4/10 - Mässig
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (5%)
5/10 - Durchschnittlich
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (2%)
6/10 - Nicht übel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (7%)
7/10 - Recht Gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 15 (10%)
8/10 - Gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20 (14%)
9/10 - Sehr gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 57 (39%)
10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32 (22%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 148

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

121
simon hat geschrieben:The living daylights
Nachdem ich TLDL nun nach Jahren der Abstinenz erstmals wieder bewusst auf mich wirken ließ habe ich mir eine zu meiner Überraschung völlig neue Meinung zu dem Film gebildet.
Zunächst glaube ich klar und deutlich zu erkennen dass man sich in mehrerlei Hinsicht wohl an FRWL inspiriert hat. Obgleich ich das Fehlen einer vordergründigen Präsenz des sonst üblichen Bond – Schurken als einen der größten negativ Punkte von TLDL empfinde, konnte ich der Tatsache dass dies durch den Charakter des Necros ausgeglichen wird viel positives abgewinnen. Necros ist als Auftragskiller der Bond stets gefährlich im Nacken sitzt eindeutig an Grant aus FRWL inspiriert und trägt in TLDL die Rolle des Wiedersachers ebenso vordergründig wie Robert shaw,s Charakter in den 60ern. Ebenso wie whitaker eher den stillen Drahtzieher im Hintergrund verkörpert wie einst Blofeld. Necros wirkt wie eine aktualisierte, härtere und noch Furchteinflößendere Version des Grant. ( Auch die art wie er tötet erinnert an Grand – wo dieser doch auch stranguliert und ein bevorzugtest Werkzeug dafür benutzt ) Dieses Konzept geht meiner Meinung nach vollends auf und trägt zu andauernder Spannung bei, zumal Bond selten einen gefährlicheren Gegenspieler hatte. Die zielgerichtet, routinierte Kälte mit welcher der Auftragskiller durch den Film tötet lässt ihn immer einen Schritt voraus wirken und Bond beinahe als verzweifelt, hilflos, gejagten erscheinen… was ich für äußerst interessant halte weil sich genau darin der Unterschied zu vorhergegangenen Filmen erschließt. Auch die weniger exotisch anmaßende Kulisse des Films erinnert in ihrer realitätsnahen Schlichtheit an FRWL.
Sicher hat man bereits in den vorhergegangenen 80er Filmen versucht einen realitätsnäheren Stil zu verfolgen was meiner Ansicht nach bis zum Erscheinen von TLDL allerdings nie wirklich gelungen ist. Was größten Teils an der Darstellung von R.M lag welche durch aberwitzig zynische Bemerkungen aller Art jeden Bezug zu realer Gefahr im Keim erstickt hat. Kein Mann in tatsächlicher Gefahr lässt eine derartige Abfolge von Witzchen vom Stapel. Womit wir bei Dalton,s Darstellung wäre welche ich aus heutiger Sicht für äußerst bereichernd, wichtig und vor allem gelungen halte was diesen Punkt angeht. Seine Interpretation lässt die Gefahr spürbarer werden was zumindest bei mir dazu führt dass es mir leichter fällt tatsächlich in den Film einzutauchen. Sicher: mehr als 2 Filme hätte man mit Dalton auch gar nicht drehen sollen ( !!! ) weil das den Bogen etwas überspannt hätte. Doch gerade in Bezug auf diese 2 Filme war seine Präsenz eine Notwendigkeit!
Generell lobe ich mir sämtliche Charaktere des Films. Koskov in seiner schmierig, hinterhältigen Art die fast spitzbübisch ekelig wirkt, whitaker als größenwahnsinnig, gewaltverherrlichender waffennarr, nacros ( aus zuvor erwähnten Gründen ) und das Bondgirl erinnert alleine auf Grund des Umstandes dass sie Handlungstechnisch von beiden Seiten gegen die andere ausgespielt wird ebenso stark an die Romanova aus FRWL. Auch sie erscheint mir als eine Art aktualisierte Version dieses Charakters.
Die Handlung ist ebenso wie die on FRWL als realitätsnahe Spionage Thriller Story angelegt und überzeugt trotz diverser komplizierter Elemente alleine im Ablauf von sich. Sehr rasant inszeniert. Und im Gegensatz zu manch anderen Bond Filmen ist hier ein deutlicher spannungsbogen zu erkennen welcher gegen ende zwar alles an Schlacht und Explosion etc beinhaltet was man aus fast allen Filmen der reihe gewöhnt ist, doch wird es hier spannender umgesetzt. Gerade als man denkt der Film würde in einer baller Orgie im Stil von YOLT etc gipfeln kommt es zum finalen showdown zwischen Nacros und Bond. Da wird Bond in schonungsloser Brutalität völlig überrascht …als der Killer wie aus dem nichts hinter ihm hochgeschossen kommt um ihm gleich die Seile um den Hals zu wickeln. Eine Szene welche zum einen erst recht verdeutlicht dass sein Widersacher ihm in diesem Fall immer einen Schritt voraus ist und nebenbei zu den spannendsten und spektakulärsten Showdowns der gesamten reihe gehört! Da wird mir doch kaum jemand widersprechen können ?
Und als wäre das nicht schon längst genug darf Bond dann zur Draufgabe auch noch eine seiner interessantesten ( !!! )Konfrontationen der Reihe ausfechten als er gegen Whitaker antritt. Auch diese Szene zählt zu den unterhaltsamsten der reihe überhaubt wie ich finde.
Fazit: Gute Handlung, schöner Spannungsbogen, exzellente Charaktere, ein erfrischend andersartiger Bond Darsteller, tolle Musik ( !!! ). Meiner Meinung nach eine gelungene Re Definition der Reihe welche trotz der Andersartigkeit, Ernsthaftigkeit nicht mit Bond – typischen Elementen geizt. ( Autoverfolgungsjagt, Q kommt schön zur Geltung, Schlußaction…) Und alleine schon die Art wie Dalton als neuer Bond eingeführt wird ( die gesamte Pre titel sequenz ) gilt zumindest in meinen Augen als die glaubhafteste, intelligent arrangierteste überhaupt.
Mittlerweile einer meiner lieblingsfilme der bondreihe und ein absolutes Highlight.
:D
Wau,super bericht. Da tue ich voll zu stimmen!
Timothy Dalton ist der beste 007 !

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

122
@ simon: Da kann ich mich Powers nur anschließen, echt klasse Dein Review !!! :respekt:

Ich habe TLD letzte Woche auch nochmal angeschaut und bin zum Schluß gekommen, dass es nun mein absoluter Lieblings 007-Streifen geworden ist ! Schauplätze, Story und auch die Gadgets sind top, auch Dalton als 007 möchte ich in diesem Film nicht mehr missen. Auch wenn einige User von einem farblosen Bond-Girl sprechen gefällt mir Maryam d'Abo ausgesprochen gut und passt einfach, wie auch der genial böse Necros, perfekt in die 80er-Szenerie !

Nur eins verstehe ich, wie bereits von mir hier schon einmal früher angesprochen, immer noch nicht: wieso nutzt 004 anfangs in Gibraltar den auf seinen Rücken befindlichen Fallschirm nicht als ihm von dem Killer das Seil durchgeschnitten wird, an dem er die Klippe erklimmen wollte - Bond tat dies wiederum als er sich aus dem abstürzenden Jeep sich damit herausbeförderte... :roll:

Dennoch absolutes :popcorn: - Kino !!!
Fertigmachen - tut das weh ?

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

125
Beisser666 hat geschrieben:


Nur eins verstehe ich, wie bereits von mir hier schon einmal früher angesprochen, immer noch nicht: wieso nutzt 004 anfangs in Gibraltar den auf seinen Rücken befindlichen Fallschirm nicht als ihm von dem Killer das Seil durchgeschnitten wird, an dem er die Klippe erklimmen wollte - Bond tat dies wiederum als er sich aus dem abstürzenden Jeep sich damit herausbeförderte... :roll:

Dennoch absolutes :popcorn: - Kino !!!
Seine Hände waren eingeklemmt und daher konnte er die Leine nicht ziehen :cry:
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

126
Eine Anekdote:

Bevor ich im Laufe kommender Nächte meine Kritiken zu AVTAK und TLD online stelle muss ich euch auch auf die Gefahr hin dass es nicht interessiert etwas erzählen:

Ich lebe seit meiner Geburt in Wien.

Die Szenen in TLD welche dem Film nach in Bratislava spielen sind ja bekanntlich ebenso in Wien gedreht worden. Alles um die Situation in der Bond Kara folgt wurde praktisch vor meiner Haustür gedreht. Heute lebe ich ganz genau in dem Haus welches gegenüber von der Telefonzelle im Film steht welche die beiden genutzt haben um ihre Verfolger hinters Licht zu führen . Immer wenn ich den Film sehe, sehe ich auch die Tür zu dem Haus in welchem sich meine Wohnung befindet. Auch die Szene in welcher Bond auf einer Toilette das Gewehr aus dem Chellokoffer nimmt sind bloß wenige Meter von meiner Wohnung entfernt in einer Straßenbahn Haltestelle gedreht. Die Straßenbahn in welcher Bond Kara beobachtet ist exakt die mit welcher ich Tag für Tag fahre. (bei uns, real – Linie 38). Könnt ihr euch vorstellen wie sonderbar mir das erscheint? Bond nicht an einem weit entfernten, exotischen Ort sondern direkt vor meiner Haustür zu sehen?!!!! Surreal!

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

127
oje, dann erwarte ich keine objektive Bewertung des Films :-)

Im Ernst, das ist sicherlich sehr merkwürdig, einen so "normalen" Ort im Film zu sehen.
und das ist für Bondfilme gar nicht mal so selbstverständlich, denn wenn man mal genau hinschaut, so eine "normale" Wohngegend mit Telefonzelle und Straßenbahn sieht man in Bondfilmen selten.

Da ist TLD ja bewusst anders
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

128
was du da anführst ist eigendlich ein enorm interessanter Punkt!!!
hatte zugegeben noch nie zuvor darüber nachgedacht. doch jetzt wo du es sagst... überlege ich mir gerade ob mir abseits von TLD nur eine einzige Szene einfällt in der Bond in einer stinknormalen Wohnung zu sehen ist...hmm.. tatsächlich kam das niemals vor! Anhand dieser Üerlegung fällt mir auch auf wie surreal die Szenerie um Bond in Karas Wohnung wirkt und vor allem warum sie stets derart seltsame eindrücke beii mir hinterlies...weil man derartiges einfach nie in einem Bond so gezeigt hat. Interessant.

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

129
doch, es gibt ein zweites Beispiel und zwar noch prägnanter:
In QOS fährt Bond bei Regen in einem Volvo durch London und geht dann über einen hässlichen neon-beleuchteten Flur in Mitchells Normalo-Wohnung.

In QOS gibts noch weitere Szenen, in denen absichtlich "normale" Gegenden gezeigt werden
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Antonigasse

130
@Simon

Amüsant fand ich die Lösung wie die Produktion damals im Film den riesigen Telekomkasten in Deiner Strasse optisch gefälliger versucht hat zu machen. (siehe http://zeppernick.dyndns.org/bilder_gas ... nigasse_01). Die andersfarbige Rundumblende sorgte meines Erachtens für den Effekt eines über proportional großen Briefkastens im Bond-Film. :wink:




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Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

131
danielcc hat geschrieben:doch, es gibt ein zweites Beispiel und zwar noch prägnanter:
In QOS fährt Bond bei Regen in einem Volvo durch London und geht dann über einen hässlichen neon-beleuchteten Flur in Mitchells Normalo-Wohnung.

In QOS gibts noch weitere Szenen, in denen absichtlich "normale" Gegenden gezeigt werden
Solche Szenen gibt es lose verteilt eigentlich in der ganzen Serie. In DN betritt Bond eine ganz normale Wohnung: Seine Eigene!
Interessanterweise sah man in DN dass Bond auch ein TV-Gerät bei sich stehen hat, was anno 1962 angeblich noch gar nicht so etabliert war, zumindest in "gehobeneren Klassen", die TV eher als "Kino für Arme" ansahen. Interessante Anekdote doch Off-Topic, also wieder zu TLD:
danielcc hat geschrieben:Es wird das "Tod den Spionen" (smiert spionam) Thema angekündigt, da ja mehrere Agenten getötet werden und Bond dabei den Zettel mit "smiert spionam" findet.
Den Schachzug SMERSCH "schein-wiederzubeleben" (im Film stellt sich die Neugründung ja als Täuschung herraus) emfinde ich als einen genialen Schachzug. Die Organisation kam bis dato On-Screen nie vor (durch SPECTRE ersetzt) wurde aber in den Büchern und im FRWL-Roman stark behandelt.
Würde es cool finden wenn SMERSCH auch in den neuen Filmen vorkommen würde, allerdings modernisisert und evtl. als eine private Organisation, evtl. eine Abteilung von Quantum?

By The Way: SMERSCH gab es tatsächlich, doch als Fleming die Romane schrieb war die Abteilung bereits aufgelöst, was im Westen allerdings nicht bekannt war.
Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Smersch
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

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simon hat geschrieben:Eine Anekdote:

Bevor ich im Laufe kommender Nächte meine Kritiken zu AVTAK und TLD online stelle muss ich euch auch auf die Gefahr hin dass es nicht interessiert etwas erzählen:

Ich lebe seit meiner Geburt in Wien.

Die Szenen in TLD welche dem Film nach in Bratislava spielen sind ja bekanntlich ebenso in Wien gedreht worden. Alles um die Situation in der Bond Kara folgt wurde praktisch vor meiner Haustür gedreht. Heute lebe ich ganz genau in dem Haus welches gegenüber von der Telefonzelle im Film steht welche die beiden genutzt haben um ihre Verfolger hinters Licht zu führen . Immer wenn ich den Film sehe, sehe ich auch die Tür zu dem Haus in welchem sich meine Wohnung befindet. Auch die Szene in welcher Bond auf einer Toilette das Gewehr aus dem Chellokoffer nimmt sind bloß wenige Meter von meiner Wohnung entfernt in einer Straßenbahn Haltestelle gedreht. Die Straßenbahn in welcher Bond Kara beobachtet ist exakt die mit welcher ich Tag für Tag fahre. (bei uns, real – Linie 38). Könnt ihr euch vorstellen wie sonderbar mir das erscheint? Bond nicht an einem weit entfernten, exotischen Ort sondern direkt vor meiner Haustür zu sehen?!!!! Surreal!
Echt? Das ist ja interresant. Wenn du mir noch sagst in welchem Bezirk dieser Ort ist kann ich ja bei dem nächsten Besuch nach Wien vorbeischauen.

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

133
BOND - MARATHON / DETAILLIERTE FILMANAYSE .15

THE LIVING DAYLIGHTS

Die Story:

TLD ist anders. Und das in mehrerlei Hinsicht. Timothy Dalton hatte wie auch die Produzenten zunächst selbst die Idee den Charakter James Bond völlig anders anzulegen. Zurück zu einem härteren Bond wollte man finden,
näher an der Roman Figur wollte man bleiben, ernsthafter wollte man wirken und vor allen Dingen realistischer, geerdeter sollte der Film sich generell präsentieren. Dass dieses Unterfangen nach mehr als einem Jahrzehnt im Zeichen eines Roger Moore in gewisser Weise einem Drahtseilakt gleich kam und dementsprechend auf geteilte Reaktionen der Zuseher stieß schien unvermeidbar. Doch sei gesagt: Endete jener Drahtseilakt in darauf folgendem Film auch mit einem kommerziellen Absturz hinsichtlich der Einspielergebnisse als Beweis für das weitgehende Desinteresse des Publikums, so hatte man im Falle von TLD eine mehr oder minder geglückte Re Definition der Reihe geschafft.
Über Timothy Dalton und dessen Darstellung lässt sich streiten, jedoch kann man kaum anzweifeln dass es sich bei dessen erstem Bond um einen außerordentlich ernst zu nehmenden und guten Film handelt.
TLD präsentiert sich als knallharter Agententhriller und schafft es durchaus einen überzeugenden Schritt zurück zu den ernsthafter angelegten Zügen der Serie zu vollziehen ohne dabei auf das für James Bond übliche Flair und die uns vertrauten Elemente zu verzichten. Diese werden lediglich realitätsbezogener eingearbeitet. In gewisser Weise gelingt dem Film was FYEO nicht gelang. Er wirkt in dessen Ernsthaftigkeit überzeugend und erfrischend in dessen Andersartigkeit.
TLD ist ein geglücktes und würdiges Gegenstück zu den Filmen der vorhergegangenen Moore Ära.

Die pre Titel Sequenz gibt sogleich den Ton an und führt uns großartig in Szene gesetzt, an den menschlicher angelegten James Bond heran. Dieser befindet sich nämlich gleich zu Beginn in einer Übung was uns zeigt dass er kein unnachvollziehbarer Comic – Actionheld, sondern ein Mensch mit einem äußerst harten und ernsthaften Job ist. Diese Übung in einen Anschlag auf das Leben der Mi 6 Agenten gipfeln zu lassen erzeugt immens an Spannung. Das Einfließen eines Flemming Elements wie dem Projekt „Smiert Spionom“ ( in den Romanen „ Smersch“ genannt ) sorgt für den bedrohlichen und äußerst Ernsthaften Unterton des Geschehens.
Sogleich wird Bond in die prekäre Lage mit einbezogen was Dalton die Möglichkeit zu einigen großartig ins Bild gerückten Action Szenen gibt die spanneder nicht hätten inszeniert werden können. So knallhart und bedrohlich wie dessen Kampf mit dem Killer im und auf dem Dach dessen Fluchtwagens ist, war Bond Action in deren Wirkung schon lange nicht mehr. Unterlegt mit entsprechend rasanter Gefahrenmusik wirkt die gesamte PTs wie ein Schlag ins Gesicht. Ist die unmittelbare Gefahr gebannt darf Dalton noch in Bond typischer Lässigkeit mit einer schönen Frau anbandeln und schon haben wir alle Elemente die TLD ausmachen im Schnelldurchlauf serviert bekommen.
Ich persönlich halte diese PTS für die beste der 80er Jahre Ära. Nach der mit großartigem Sondtrack versehenen Titelsequenz werden wir der bodenständigeren Atmosphäre dieses Abenteuers entgegen geführt.

Graue Farben und Realität, s bezogene Umgebung bestimmen die Optik des ersten Drittels. In Bratislava soll Bond dem übergelaufenen sowjetischen General Koskov zur Flucht in den Westen verhelfen auf diesen bereits ein Scharfschütze angesetzt ist, welcher sich später allerdings als dessen Freundin entpuppt was offen legt dass koskov den Mi 6 bloß hinters Licht führt um so einen Anschlag auf den Leiter der Spionageabteilung des KGB – General Pushkin zu provozieren. Damit will Koskov gewährleisten dass er mit veruntreuten Staatsgeldern davon kommt um mit diesen in großen Mengen Opium zu kaufen. Ein auf Agententhriller angelegter Plot wie dieser erfordert bodenständigere Ausrichtung und dies macht sich sowohl in den Dialogen als auch der Optik deutlich bemerkbar. Auch Bond ist hinsichtlich dessen eben um vieles menschlicher und zu weiten Teilen ernsthafter dargestellt. Als Bond Koskov schließlich erfolgreich zur Flucht verholfen hat und dieser dem Mi6 in dessen Versteck auf dem Land eine rein erdachte Bedrohung durch den KGB suggeriert kommt der Plot wie auch der Film selbst schließlich vollends in Fahrt. Pushkin habe das Projekt Smiert Spionom ins Leben gerufen um systematisch Agenten des Mi 6 zu liquidieren – darunter auch Bond, der sogleich den Auftrag erhält Pushkin zu beseitigen. Doch hat Bond eben seine Zweifel was diesen und dessen Plan angeht und zwar rein menschlicher Natur(!). Anhand dieses Verhaltensmusters kommt Dalton, s sensibler angelegte Ausrichtung der Figur schön zur Geltung was nicht bloß die Figur selbst dreidimensionaler erscheinen lässt sondern obendrein dem Plot ein äußerst interessantes Element hinzufügt.

Als schließlich ein Auftragskiller des KGB auftaucht um koskov wieder zurück zu holen ( was ebenso wie Koskov, s Irreführungen bloß inszeniert ist )wird dem Film das wohl bedrohlichste Element hinzugefügt – Necros. Nie zuvor gab es nach dem ähnlich angelegten Charakter des Auftragskillers „Grant“ aus „From Russia with Love“ einen derart bedrohlichen Gegenspieler in den Filmen zu sehen. Er ist Bond nicht bloß ebenbürtig sondern phasenweise sogar weit überlegen, ihm immer einen Schritt voraus und eben ständige Bedrohung. Der eigentliche Schurke des Films.
Die Szenen in welchen Necros in das Versteck des Mi 6 eindringt und dort mit
knallharter Professionalität und Konsequenz wütet gehören zu den Highlights von TLD.
Wie eine Dampfwalze bricht der Killer über die wehrlosen Agenten herein und über rollt jeden der sich ihm in den Weg stellt.
Der Kampf in der Küche unterstreicht in dessen brutaler Machart die Skrupellosigkeit dieser Figur noch deutlich. Schließlich heftet Bond sich an Koskov, s Freundinn Kara und beginnt so sich nach und nach der Wahrheit um diesen zu nähren. Maryam D´ Abo mag sicherlich nicht zu den glamourösesten der Bond Girls zählen
doch fügt sie sich schlüssig in jenes Gesamtbild ein dass der Film uns vermitteln möchte.
Der Charakter der Kara ist außerdem wichtiger Bestandteil der Handlung zumal sie Bond, s Ausschlag gebende Verbindung zu Koskov darstellt und auch umgekehrt diesen und Whitaker auf die Fährte Bond, s führt. Die Flucht der beiden nach Österreich geizt dann nicht mit Bond typischen Verfolgungsjagten und der obligatorischen Situationskomik. Besonders unterhaltsam sind die Szenen um das Bond Car in welchen er versucht die Gadgets mit welchen der Wagen selbstverständlich ausgestattet ist vor Kara zu verbergen.
Diese Szenen finde ich im Übrigen durchaus sehenswert ebenso wie den Aston Martin selbst. All das ist eben Bond und kommt in TLD erstmals nach der Connery Ära wieder deutlicher zur Geltung. (Tatsächlich war das einzige „Bond Car“ welches Roger Moore je fahren durfte der Lotus in TSWLM). Außerdem bringt man eben in diesem Film erstmals den berüchtigten Aston martin wieder zurück, wenn auch in einer anderen Ausführung.

Die darauf folgende Flucht durch den Schnee in jener der Cello Kasten als Schlitten her halten muss ist ebenso ideenreich und unterhaltsam. In Wien angekommen konzentriert sich die Handlung dann streckenweise sehr vordergründig auf die Beziehung zwischen Kara und Bond was dem Zuseher mitunter auf Grund schauspielerischer Höchstleistung beider, ein tiefes Eintauchen in die Situation der Charaktere ermöglicht.
Man fühlt sich Dalton generell immer sehr nahe und hat stets das Gefühl sich selbst in Mitten des Films zu befinden. Als die traute Zweisamkeit durch das erneute Auftauchen von Necros und dem Mord an Saunders ein jähes Ende findet werden wir schlagartig zum Ernst des Films zurück geführt und die Handlung verlagert sich abrupt nach Tanga, wo wir Zeugen des äußerst ergreifenden Zusammentreffens zwischen Bond und Pushkin werden. Hier handelt Bond trotz des eindeutigen Befehls diesen zu töten dann doch seinem Instinkt nach.
Interessant daran ist vor allem sein innerer Konflikt- zwischen Pflichtbewusstsein und persönlichem Empfinden. Einmal mehr wirkt Dalton überzeugend tiefgründig und sensibel. Nun kriegen wir auch einen Einblick in das Lager der Schurken und verfolgen die Handlung somit auch zu geringen Teilen aus deren Sichtweise. Auch der größenwahnsinnige Waffenschieber Brad Whitaker wird uns als Partner Koskov, s in unterhaltsam überzogener Manier näher gebracht. Als Kara die beiden letztendlich auf ihre und Bond, s Fährte führt gibt es einen erneuten Location Wechsel und TLD geht in dessen abenteuerlicheren Teil über. Das letzte in Afghanistan angesiedelte Drittel baut sowohl atmosphärisch wie auch den Fluss, den Verlauf der Handlung betreffend auf den Serien üblichen Showdown Prinzipien auf.
Die Wahl Afghanistans mag vielen zwar äußerst sonderbar erscheinen doch empfinde ich diese nicht als unpassend oder weniger exotisch als für einen Bond Film üblich. Die typische Schlacht gegen Ende ist solide in Szene gesetzt und wartet mit großartiger Modelarbeit und guten Stunts auf. Besonderer Showdown des Films ist dann natürlich der letztendliche Kampf zwischen Bond und Necros. Abermals ist der Schurke unserem Helden einen Schritt voraus. Als er urplötzlich hinter Bond hochgeschossen kommt, um diesem sogleich die Seile um den Hals zu wickeln wirkt er beinahe hilflos und vor allem überrascht. Eine unglaublich kaltblütige und immens spannende Szene.
Zwei ebenbürtige Kontrahenten kämpfen auf leben und tot. Auch diese Szene erinnert abseits des eben generell an „Grant“ inspirierten Charakters Necros, in ihrer rohen Machart und dem schlichten Mann gegen Mann Flair stark an das finale Aufeinandertreffen zwischen Grant und Bond in FRWL. Als sich dann auch noch die Ladeklappen des Flugzeugs öffnen und die beiden lose an dem sich auflösenden Träger Netz in der Luft hängen hat die Spannung seinen Höhepunkt erreicht. Großartig! Diese Szene gehört eindeutig zu den denkwürdigsten Showdown Kämpfen der gesamten Reihe. Und als wäre all das noch nicht genug legt der Film dann, mit der Szene in Whitaker, s Haus, anschließend noch ein kleines Gusto Stück nach. Der Kampf zwischen dem wahnsinnigen Waffennarr und Bond strotzt vor obskurem Unterhaltungswert, ist wie so vieles an TLD einfallsreich arrangiert und macht schlicht unglaublich Spaß.

Die Figuren, Darsteller:

Eine weitere offensichtliche Stärke des Films sind dessen Charaktere. TLD wartet nämlich mit einer Vielzahl an interessanten Persönlichkeiten auf. Timothy Dalton mag in dessen Rolle als James Bond bekanntlich Geschmackssache sein. Seit jeher scheiden sich an ihm die Geister und seit jeher wird dies bezüglich gestritten. Ich persönlich bin mittlerweile die obligatorische Diskussion darum offen gestanden Leid. Es wird stets jene geben die sich aus mehrerlei Gründen nicht mit Dalton, s Bond identifizieren können, ihm nachsagen er wäre ein wenig glaubhafter Bond, zu uncool, zu sensibel, zu wenig der Frauenheld, zu un-charismatisch etc. Ebenso wie es stets jene etwas in der Minderheit angesiedelte Partei geben wird welche Dalton weiterhin als bahnbrechend und „pure Bond“ erachten wird. Darüber zu diskutieren wird zweifellos nie zu einer Übereinstimmung führen und ergibt auch kaum Sinn. Jedem das seine. Dalton ist eben einfach Geschmackssache. Ich selbst zähle mich zu jenen die ihn trotz seiner diversen Makel für einen großartigen James Bond hielten und auch zukünftig halten werden. Doch verstehe ich mitunter jeden der gegenteiliger Ansicht ist ebenso. Und dabei wären wir erneut beim Kern dieses leidigen Themas: Reine Ansichtssache.

Tragender Kern des Films ist neben Dalton natürlich der Charakter des Necros. Wie bereits erwähnt erinnert er stark an Robert Shaw, s Rolle als Grant zumal auch dieser Auftragskiller auf die gleiche Art tötet – er stranguliert, dafür ebenso ein bevorzugtes Utensil einsetzt (Grant – die in der Uhr verborgene Schnur, Necros – die Walkman Kopfhörer). Außerdem hat Necros Bond zum Showdown auf fast die gleiche Art im Würgegriff. Dieser Charakter gleicht den Umstand dass es keinen Vordergründigen Schurken aller Zorin und Co. Gibt durch dessen bedrohliche Präsenz würdig aus und wirkt dabei nicht bloß an Grant inspiriert sondern wie eine aktualisierte, gefährlichere, kaltblütigere Version dessen. Die zielgerichtet, routinierte Kälte mit welcher der Auftragskiller durch den Film tötet lässt Bond beinahe als verzweifelt, hilflos, gejagten erscheinen… was ich für äußerst interessant halte weil sich mitunter auch darin der Unterschied zu vorhergegangenen Filmen erschließt. Und mit dem zugleich gefährlich als auch irgendwo cool anmutenden Song „ Where has everybody gone“ der stets mit dem Erscheinen von Necros einhergeht hat man diesem wie auch den meisten anderen Henchman der Serie ein unverkennbares Markenzeichen verpasst… bloß auf eine nicht ganz so fantastische Art ,doch deshalb nicht minder wirksam was den Widererkennungswert betrifft.

Maryam d Abo bleibt zwar für ein Bond Girl etwas zu grau doch fügt sie sich passend in die Richtung in welche der Film geht. Sie passt einfach dazu und macht ihre Sache gut. Sie überzeugt in ihrer Rolle als naives, verlorenes Mädchen welches letztendlich über ihre Enttäuschung zur Kämpferin wird um ihre Träume selbst und ohne die Abhängigkeit von Koskov zu verwirklichen. Und da wären wir auch gleich bei Jeroen Krabbe der in seiner Rolle als schleimig-verlogener General ein Ekel sonder gleichen abgibt. Das krabbe sichtlich großen Spaß daran hatte den Schurken in einem Bond Film zu spielen ist nicht zu übersehen. Auch er drückt dem Film über dessen Darstellung einen unverkennbaren Stempel auf. Joe Don Baker macht in seiner Rolle als Whitaker eben eine Menge Spaß. Er wirkt wie ein irre gewordenes kleines Kind im Körper eines Erwachsenen. Schon die Szene in welcher er erstmals zu sehen ist regt eindeutig zum Lachen an. Da posiert er stolz neben lebensgroßen Nachbildungen der größten und grausamsten Diktatoren welche obendrein alle samt sein Gesicht tragen. Ebenso köstlich unterhalten hat mich der Kampf zwischen ihm und Bond. Besonders der Umstand dass er diese Situation für ebenso ein Kriegsspiel hält wie jenes dem er sich zuvor auf seinem Modelnachbau der historischen Schlachten widmete. Viele halten all das für lächerlich. Ich erachte die Szenen um Whitaker als angemessenen Ausgleich zum restlichen Ernst des Films der eben diesen allerdings auch nicht unschlüssig wirken lässt.

Auch die weiteren Nebenrollen sind fantastisch angelegt. John Rhys Davis gibt mit dem warmherzig angehauchten General Pushkin eine überzeugende Schlüsselfigur des Plots ab und wächst einem irgendwie schnell ans Herz, und auch Art Malik ist als Kamran Shah keine gänzlich unwichtige Figur. Ebenso wie Sounders, der sich vom praktischen und kalten Kotzbrocken zu einem letztendlichen Symphatieträger entwickelt um dann auf grausame Art sein Ende zu finden, was eine Schlüsselszene bezüglich Dalton, s Darstellung zur Folge hat. Auch Q kommt nebenbei schön zur Geltung, was allerdings nicht für Ms. Moneypenny gilt. Ich fand Caroline Bliss ebenso lächerlich und un-charismatisch wie auch deren Nachfolgerin in den Brosnan Filmen. (wobei jene allerdings in Sachen Geschmacklosigkeit, bezüglich der widerlichen Dialoge, den endgültigen Tiefpunkt eines einst charmanten Charakters repräsentierte… doch das ist Thema der folgenden Kritiken)

Die Produktionswerte:

Die Action ist geerdet, realistisch und vor allem härter als in vorhergegangenen Filmen. Die Nahkampfszenen (Küche, Bond-Necros, PTS, Bond im afghanischen Gefängnis etc.) sind unglaublich mitreißend und spannend in Szene gesetzt und obendrein recht brutal. Man ist praktisch stets mittendrinn. Alle samt sind sie ein unbestrittener Höhepunkt der Bond Action welche in derart fesselnd, skrupellos, gewalttätiger Form erst wieder mit CR Einzug in die Serie fand. Und gerade auf Grund der rauen Machart suggerieren diese Szenen laufend nachvollziehbare Gefahr. Ausgeglichen wird diese Härte dann mit den unterhaltsameren und überaus einfallsreichen Actionszenen wie dem bereits erwähnten Kampf mit Whitaker, der Cello Kasten Verfolgungsjagt im Schnee und der überaus bondigen Autoverfolgungsjagt. Gegen die Action generell ist somit vor allem in Sachen Einfallsreichtum und einem, der Richtung des Films angeglichenen Realismus nichts einzuwenden.

Der Soundtrack ist ebenso wie der Score des Films an sich ein weiterer Höhepunkt der 80er Jahre Ära. Und was die Auswahl der Drehorte betrifft so führt uns TLD auf beeindruckende Weise vor Augen wie man auch einen realistischer, bodenständiger orientierten Bond Film abwechslungsreich und spektakulär genug ins Bild rücken kann ohne dabei fantastisch zu wirken. Von der exotisch angesiedelten PTS zum grauen Bratislava, den verschneiten Straßen über die edlen Bilder Wiens zu den Dächern von Tanga bis hin ins weit entfernte Afghanistan. Da ist Abwechslung an Atmosphäre wie sich das für einen Bond eben gehört angesagt. Nie wird einem langweilig und das auch ohne fantastische Sets.

Die Rolle welche THE LIVING DAYLIGHTS im Kontext der Reihe spielt:

TLD schafft entgegen dessen Vorgängern erstmals tatsächlich den angestrebten Sprung zu einer bodenständigeren und härteren Gangart, was zu weiten Teilen mitunter sicherlich Dalton zu verdanken ist. Doch eben nicht ausschließlich. Denn der Film lockt mit einem verschachtelten und überaus gut durchdachten Plot, einer für jene Ära ungewöhnlichen Vielzahl an staken Charakteren, bodenständigeren doch immens abwechslungsreichen Locations, knallharter Action vom feinsten, fesselnder Musik und stellt einen angemessenen und erfrischenden Gegenpol zu den Moore Filmen dar. Mit diesem Film hat man meiner Ansicht nach letztendlich den Brückenschlag zwischen Realismus und Bond Flair geschafft und zwar so dass dies auch in sich schlüssig wirkt. Natürlich hatte man mit dessen Nachfolger schließlich etwas übertrieben und hätte aus rein marketingtechnischer(!) Sicht gut daran getan gleich Goldeneye mit Brosnan zu drehen. Dann wäre das Gesamtbild der Reihe durchaus schlüssig und ohne weitgehende Schönheitsfehler geblieben.

Dalton war sicherlich kein Schauspieler der Bond in Sachen kommerziellen Erfolgs dauerhaft hätte verkörpern können, doch passt er in diesen Film und hat wie auch Lazenby zumindest diesen Auftritt durchaus verdient und auch mit Bravour gemeistert. Ich finde durchaus dass man selbst als „Nicht Dalton Fan“ zumindest diesen Film in dessen Eigenständigkeit so stehen lassen könnte „sollte“ wie er ist.
Denn schlecht ist der Film in der Tat nicht!
TLD präsentiert sich als knallharter Agententhriller mit viel Anspruch.
Ich persönlich halte TLD für einen ausgezeichneten Film und neben Casino Royal
für den besten der sogenannten
„DOWN TO EARTH“ Bond Filme.
Somit finde ich so sehr ich mich auch dagegen sträube keinen Grund dafür nicht die Höchstnote zu vergeben. Mitunter habe ich den Film immer geliebt und von aller ersten Sichtung an reine Begeisterung empfunden… und daran hat sich auch nach millionster Sichtung nichts verändert. Somit:

6 VON 6 PUNKTEN

Mein Wertesystem für folgende Kritiken bezüglich meines Marathons:

1 PUNKT – SCHLECHT
2 PUNKTE - unter dem durchschnitt
3 PUNKTE – Mittelmaß, Durchschnitt
4 PUNKTE – überdurchschnittlich
5 PUNKTE – SEHR GUT
6 PUNKTE - Perfektion

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

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Hmm, nun ja, ich bin ja durch wiederholtes Sehen auch auf den Geschmack von TLD gekommen, eben weil der Film als FIlm an sich funktioniert. Spannend, eine der komplexesten Stories, politisch aber nicht zu politisch, realistisch aber nicht langweilig.

Dennoch hat er für mich auch Schwächen, die mich von einer Höchstbewertung abhalten würden:
- Dalton (OK, er wirkt gut im Film, aber er versagt bei allem was für mich Bond ausmacht)
- D'Abo (total blass, uninteressant, fast wie ein Hausfrauen-Mütterchen)
- einzelne Ausrutscher, wie der alberne Laser im Aston Martin und die sonstige Winterausrüstung
- Die schwache Bösewicht-Konstellation, gepaart mit einem Henchman Charakter, der eben bei weitem nicht an Grant aus FRWL heranreicht, auch wenn er eben das sein soll (aber ihm fehlt ein starker Dialog mit Bond)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bewertet: Der Hauch des Todes

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Realistisch aber nicht langweilig spricht mir aus der Seele. Nun – ich verstehe ebenso deine kritikpunkte bezüglich der von dir erwähnten Schwächen. Doch selbst wenn der Charakter des Necros an Grant erinnert finde ich kaum dass es Sinn macht die beiden in kritischen Vergleich zu stellen. Zu Necros hätte ein Dialog mit Bond doch wohl kaum gepasst. Dessen Bedrohlichkeit erschließt sich meiner Ansicht nach gerade aus der unnahbaren, stillen und kaltblütigen Art. Finde ein Dialog hätte dem Charakter an Bedrohlichkeit und Faszination genommen. Im Grunde finde ich dass der Film in sich geschlossen einfach funktioniert was gerade angesichts der Tatsache dass er mit der ein oder anderen gewohnten Formel bricht erstaunlich ist. Ja es gibt keinen deutlich erkennbaren Gegenspieler im klassischen Sinne. Doch eben gerade die Andersartigkeit von TLD funktioniert einfach. Necros, Whitaker und Koskov sind jeder für sich genommen einfach starke Charaktere und schaffen meiner Meinung nach genügend Substanz um den Fakt dass es keinen einheitlichen Erzfeind gibt würdig so auszugleichen dass es nicht weiter stört. Deshalb würde ich die „Bösewicht - Konstellation“ keines Falls als Schwach bezeichnen. M.D. Abo ist im direkt Vergleich zu anderen Girls der Serie sicherlich etwas ungewöhnlich blass. Doch auch in diesem Fall gilt zumindest für mich: rein auf diesen Film bezogen funktioniert sie. wirkt sie in sich geschlossen und dazu passend. Was von dir kritisierten Gadgets betrifft so empfinde ich diese keinesfalls als unpassend. Ich finde nicht dass diese Szenen den ernsthaften, realistischeren Ton des Fims generell in irgendeiner Weise beeinträchtigen. Nette Auflockerung zwischen durch die darüber hinaus auch sehr bondig ist und endlich mal wieder ein wenig an Connery Tage erinnert. Wie dem auch sein: Ist eben Geschmacksache.
Immer wieder ein Vergnügen deine Ansichten zu überdenken.