danielcc hat geschrieben:Tarantino hätte dem Ganzen doch nichts weiter abgewinnen können, als eine Kopie und Sammlung aller Klichees die sich in der Geschichte des Franchises angesammelt haben. Eben so, wie er es immer macht. Nur hätte man das bei Bond durchschaut, da alle Leute die Bondfilme besser kennen als irgendwelche Schundromane, Blaxploitation oder sonstwas.

Tarantino macht viel, viel mehr als nur klauen, kopieren, sammeln. Tarantino verarbeitet seine Vorlagen/Inspirationen mit nicht endender Kreativität. Und er wird rein als Regisseur betrachtet (also nur vom hnadwerklichen her) immer besser. Da kommt (außer QoS) kein Bondfilm auch nur ansatzweise mit. Ganz zu schweigen von der ästhetischen Arbeit und Originalität der Gesamtkonzepte.

Seit dem Erfolg von Pulp Fiction ist Tarantino natürlich auch ein gerne geschmähter Regisseur geworden. In gewisser Hinsicht ist er auch ein gerne unterschätzter (will sagen für viele ein überschätzter) Regisseur.

Aber für Bond kann ich ihn mir nicht so gut vorstellen. Das gäbe vielleicht einen unglaublichen Film, aber einen der dann ähnlich wie CR 67 vollkommen aus der Reihe herausfallen würde.
Andererseits wäre QT auch durchaus in der Lage seine Vorlieben zurückzunehmen, und eine Auftragsarbeit abzuliefern in der der QT Touch vielleicht nur in den Details erkennbar ist.

danielcc hat geschrieben:Schneider von Panama kenne ich. Auch andere Filme mit ihm. Brosnan ist ein schauspielernder Handwerker, der stets bemüht ist, seine Rolle auszufüllen, den man aber immer als Schauspieler hinter der jeweiligen Rolle erkennt. Craig hingegen ist ein Darsteller, der zu seiner Rolle wird, der einen vergessen lässt, dass man einem Schauspieler zusieht. Sicher, hätte ich auch CR mit ihm gerne gesehen. Aber man hätte den Neuanfang nicht mit ihm machen können.

Schlimmer ist das aber bei Moore. Bei allem Respekt, aber er ist nicht mals ein Schauspieler Er spielt eigentlich immer sich selbst, was er aber auch selbst zugibt.

Connery profitierte - wie auch Brosnan - von seiner tollen Leinwandpräsenz, seinen Charisma. Später wurde er aber auch ein immer besserer Schauspieler, wie man in Der Name des Rose oder vor allem Indiana Jones 3 sieht. Dort erkennt man ihn nicht mals mehr als Connery, was ja nach so vielen Jahren in einer so prägnanten Rolle schwierig ist.

Nun, zu Dalton... er hat halt null Charisma, und warum alle nachplappern, dass er ein toller Schauspieler ist, bleibt mir ein Rätsel

Auch ohne nachplappern ist TD der schauspielrisch beste JB. Und RM (leider) auch eindeutig der unbegabteste.

SCs JB Darstellung wird dagegen gerne überschätzt, und PB von seienen schauspielerischen Qualitäten her allgemein unterschätzt. Gerade in den letzten Jahren hat PB sein Spektrum erweitert, und dabei auch Mut zum Risiko gezeigt.

Maibaum hat geschrieben: Auch ohne nachplappern ist TD der schauspielrisch beste JB. Und RM (leider) auch eindeutig der unbegabteste.

SCs JB Darstellung wird dagegen gerne überschätzt, und PB von seienen schauspielerischen Qualitäten her allgemein unterschätzt. Gerade in den letzten Jahren hat PB sein Spektrum erweitert, und dabei auch Mut zum Risiko gezeigt.

Dann habe ich Daltons begnadetes Talent einfach noch nicht erkannt oder die Bodnfilme haben ihm Null Chance geboten, es zu zeigen. Humor kann er nicht, Charme zeigt er wenig, außer ein paar verbissenen Gesichtsausdrücken beim Luftballon-Zerquetschen in TLD sehe ich da nix großes. Ganz im Gegensatz zu Craig, wie etwa in der Folter-Szene, unter der Dusche, bei der Vergiftung usw.. Craig zeigt m.M.n. jetzt schon deutlich mehr Spektrum und für mich auch glaubwürdiger.

Meine Meinung ist eh, dass Schauspieltalent auch ziemlich subjektiv sein kann. Dalton hat auf jeden Fall Momente, die mir unter die Haut gehen, wie man so sagt, und wo ich denke: Wow, toll gespielt. Würdest du da jetzt sagen, ich hab keine Ahnung von Schauspielerei? Natürlich hat er auch Defizite, z.B. nimmt man ihm den Womanizer nicht wirklich ab. Den hab ich aber Moore ab FYEO auch nicht mehr abgenommen. Und bei Craig sagen auch viele, dass sie seine Art, Humor rüber zu bringen nicht lustig finden.

Insgesamt würde ich schon sagen, dass Dalton ebenso wie Brosnan drehbuchtechnisch nur begrenzte Möglichkeiten hatten, ein breiteres Spektrum zu zeigen, weil sie immer einen Spagat zwischen dem gesetzten Alleskönner-Bond und ein paar halbherzigen Zugeständnissen an Verletztlichkeit hinkriegen mussten. Craig hat eine Bühne, die vor ihm in der Form kein Darsteller hatte, eben weil er einen werdenden Bond spielen kann. Wenn er in gewissen Momenten nicht bondig rüberkommt, dann heißt es eben, das ist so gewollt, weil es ja noch nicht der Bond ist. Brosnan fand ich schauspierlisch nie so schlecht. Seine beste Leistung war meines Erachtens bisher in Seraphim Falls. Er hatte nur irgendwie das Problem, dass er als Bond nie wirklich relaxt rüberkam, nie wirklich frei von den Erwartungshaltungen.

Ich fand Brosnan auch in allen Filmen sehr gut. Er hat halt genau das verkörpert, was zu der Zeit von einem Bond erwartet wurde. Aber erst bei Craig habe ich das Gefühl, dass hier wirklich ein Mensch auf der Leinwand ist. Bei ihm habe ich deutlich mehr Gänsehautmomente. und Brosnan ist eben in vielen Rollen (zumindest in der Bondzeit) immer vor allem Brosnan, und nicht die Rolle (Dante's Peak, Mars Attacks...). Brosnan wirkt auch immer ein stückweit künstlich vor allem wenn man ihn im Original hört.

Craig wirkt für mich in jeder Rolle wie ein anderer Charakter, sei es in Tomb Raider, sei es in Road to Perdition oder in Goldener Compass..

danielcc hat geschrieben:Ich fand Brosnan auch in allen Filmen sehr gut. Er hat halt genau das verkörpert, was zu der Zeit von einem Bond erwartet wurde. Aber erst bei Craig habe ich das Gefühl, dass hier wirklich ein Mensch auf der Leinwand ist. Bei ihm habe ich deutlich mehr Gänsehautmomente. und Brosnan ist eben in vielen Rollen (zumindest in der Bondzeit) immer vor allem Brosnan, und nicht die Rolle (Dante's Peak, Mars Attacks...). Brosnan wirkt auch immer ein stückweit künstlich vor allem wenn man ihn im Original hört.

Craig wirkt für mich in jeder Rolle wie ein anderer Charakter, sei es in Tomb Raider, sei es in Road to Perdition oder in Goldener Compass..

Gut, man merkt Dein Favorit steht fest. Aber erstens war jede Bond-Darstellung deutlich vom Charakter des Darstellers geprägt, sonst wären sie ja auch austauschbar. Und zweitens denke ich, dass jeder Bond seine Stärken und Schwächen hat und z.B. kommt der Humor und die Eleganz mir bei Craig tatsächlich deutlich zu kurz. Aber wie gesagt, vielleicht kanns der dritte Auftritt ja noch richten. Würd mich freuen!
Jedenfalls hab ich bei Daltons Darstellung deutlich mehr Gänsehautmonente. Ich kann mich daher auch nicht Deiner Einschätzung anschließen, er wäre kein guter Schauspieler.

p.s.: "Seraphim Falls" fand ich auch klasse.

So sehr ich DC als Bond mag, für einen großartigen Schauspieler halte ich ihn noch lange nicht. Er hat für mich nicht die Qualität eines Edward Norton oder wieder anders eines Gerorge Clooney.

Shatterhand hat geschrieben:Meine Meinung ist eh, dass Schauspieltalent auch ziemlich subjektiv sein kann.

Ich denke das ist genau wie alle anderen Bewertungen in der Kunst sogar sehr subjektiv.

Man muß ja nur mal sehen wie sich die Meinungen bei einigen Stars geändert haben im Lauf der Jahrzehnte. Z. B. Eastwood oder Monroe.

P.Brosnan hat geschrieben:
Gut, man merkt Dein Favorit steht fest. Aber erstens war jede Bond-Darstellung deutlich vom Charakter des Darstellers geprägt, sonst wären sie ja auch austauschbar. Und zweitens denke ich, dass jeder Bond seine Stärken und Schwächen hat und z.B. kommt der Humor und die Eleganz mir bei Craig tatsächlich deutlich zu kurz. Aber wie gesagt, vielleicht kanns der dritte Auftritt ja noch richten. Würd mich freuen!

Naja, wer von beiden mein Favorit ist, wird sich erst langfristig zeigen. WIe gesagt, ich mag Brosnan sehr in der Rolle und auch seine drei ersten Filme. Aber momentan finde ich Craig faszinierender, weil ich weiß, dass er die guten Drehbücher nutzt, um wirklich neue Facetten glaubhaft zu verkörpern. Zum ersten Mal werde ich von Bondfilmen überrascht, das finde ich spannend.

Maibaum hat geschrieben:
So sehr ich DC als Bond mag, für einen großartigen Schauspieler halte ich ihn noch lange nicht. Er hat für mich nicht die Qualität eines Edward Norton oder wieder anders eines Gerorge Clooney.

Clooney halte ich nun auch wieder für weitestgehend Talentfrei. Aber er hat wiederum das Charme-Potenzial eines Connerys, nur hab ich ihn außer in Ocean noch in keiner Rolle gesehen, die davon profitiert...

Clooney kann absolut alles spielen. Der wäre sogar als Telefonbuch überzeugend. Oder ähnliches.

Maibaum hat geschrieben:Clooney kann absolut alles spielen. Der wäre sogar als Telefonbuch überzeugend. Oder ähnliches.

Ich habe Clooney noch NIE spielen sehen. Für mich ist er immer George Clooney der charmant verschmitzt seine Dialogzeilen spricht

P.Brosnan hat geschrieben:z.B. kommt der Humor und die Eleganz mir bei Craig tatsächlich deutlich zu kurz.

der humor kommt bei craig definitiv nicht zu kurz, er kommt nur weniger mit der dampfhammermethode und mehr durch die hintertür.

ich für meinen teil kann über cr mehr lachen als über jeden brosnan bond. natürlich sind die craig auftritte klar weniger witzig als die moore filme.

jahblessya
djoumon

Tolles Thema!
CR mit Brosnan? Das hätte funktioniert, aber es wäre ein anderer Film geworden. Angefangen bei der Tatsache, dass der Re-Start natürlich nicht hätte stattfinden können. Die Casinoszenen und auch den Vesperplot (vergleichbar mit seiner Darstellung mit Natalya in GE) hätte er sicher gut gemeistert. Auch die Folterszene hätte ich ihm durchaus zugetraut, aber eben auch anders als mit Craig.
Was seine schauspielerischen Fähigkeiten angeht, gebe ich aber doch zu, dass er wohl einem DC hinterherhinkt. Hier wurde Mord und Margaritas als Beispiel angeführt. Ich denke, dass genau dieser Film die Grenze seiner darstellerischen Fähigkeiten aufzeigt.
Ich denke, ein CR mit Brosnan hätte mir besser gefallen, als es der CR mit Craig tut.

danielcc hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Clooney kann absolut alles spielen. Der wäre sogar als Telefonbuch überzeugend. Oder ähnliches.

Ich habe Clooney noch NIE spielen sehen.

Mit solchen Vorwürfen wurden Schauspieler (vor allem populäre) schon immer gerne gequält deren Kunst an der Oberfläche ganz leicht aussieht.

Maibaum hat geschrieben:

danielcc hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Clooney kann absolut alles spielen. Der wäre sogar als Telefonbuch überzeugend. Oder ähnliches.

Ich habe Clooney noch NIE spielen sehen.

Mit solchen Vorwürfen wurden Schauspieler (vor allem populäre) schon immer gerne gequält deren Kunst an der Oberfläche ganz leicht aussieht.

und mit diesem Argument wurden andere Meinungen schon immer für irrelevant erklärt
Nichts gegen Herrn Clooney, finde dass ist ein toller Typ und eine coole Socke mit unheimlich viel Charme und Charisma. War aber grad daher total enttäuscht, dass er nie so richtig in seinen Rollen gezündet hat. Liegt aber ein stückweit an der heutigen Zeit. Im Grunde ist Clooney ein Typ wie Carey Grant, nur fehlen für solche Typen heut die Rollen.