Re: Timothy Dalton

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Moore hat nicht nur Simon Templar gespielt sondern war auch einer von Die Zwei.

Moore war schon vor Bond ein Star, was damals wohl auch eine kleine Sensation war: Ein Star spielt einen Rollen-Star (Bond).
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Timothy Dalton

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@Tanaka

klar ist Craig hart aber unbedingt härter als Dalton würde ich nicht sagen, aber bei Dalton gewinnt die Gewalt etwas an überhand, was bei DC meiner Meinung nach nicht so stark ist, zudem kommt bei DC der Humor auch besser rüber als bei TD, finde ich.

Re: Timothy Dalton

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vielleicht sollten wir mal aufzählen, an welchen Stellen man dank Timothy Dalton in LTK oder TLD herzhaft lachen kann.

Ich stelle mir aber bei Bond immer eine ganz bestimmte Frage:
- Will ich so sein wie der da auf der Leinwand.

Da sage ich bei Craig hundert mal laut JA und bei Dalton BLOß NICHT! Aber das ist eben Geschmackssache, der eine wirkt unglaublich charismatisch auf mich, der andere total farblos und unsympatisch
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Timothy Dalton

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Also LTK als eine auf Kinoformat gezogene TV Vorabendserie zu bezeichnen ist nun wirklich übertrieben und geht entschieden etwas zu weit. Mag sein dass es sich bei LTK , sowohl das optische Gesamtbild als auch die Inszenierung der Action betreffend um eine weniger prunkvolle Umsetzung handelt als gewöhnlich, doch sprechen wir hier trotz allem über einen Bondfilm !!! Und auch im Falle von LTK bedeutet das - höchstes Niveau . TV – Vorabendserie ? Zunächst einmal sicherlich nicht im Jahre 1989 ! Anno 2010 sehen wir uns tatsächlich dem Umstand konfrontiert dass TV Serien generell beinahe den Status eines Kinofilms erreichen und auch größtenteils so gedreht werden. Auch steckt man heut zu tage um vieles mehr an Geld in die Produktion einer Tv Serie. Doch vergleicht man eine TV Serie aus den 80ern, bsp. Miami Vice, Magnum etc. ( um 2 jener Serien zu nennen welche auch schon den höchsten Grad an Aktion zu bieten hatten !!! ) mit einem James Bond Film ist das doch schon sehr weit hergeholt.
Außerdem: Waren die Sets auch nicht durchgehend die attraktivsten so verstehe ich dennoch nicht wie die Aufmachung des Films jemandem als billig oder TV Serien ähnlich erscheinen kann. Man hat doch so ziemlich alle Bondtypischen Elemente eingebracht und sie bloß als Teil einer realen welt dargestellt was ich nicht nur für gelungen sondern auch als willkommene und äußerst interessante Abwechslung betrachte. Die Villa von Sanchez – was ist daran nicht extrem prunkvoll? Besser gesagt worin besteht für den Zuseher in diesem Fall der Unterschied zu den Behausungen eines Dr. No, Blofeld, Scaramanga,s ??? Das Drogenlager gen Ende des Films ist in seiner sonderbaren Architektur doch beinahe so surreal anmutig wie ein altes Set von Ken Adam. Die Locations an sich bieten doch ebenfalls genug Atmosphäre ( Florida, Mexiko und auch Bond typischer Casinoflair fehlt nicht…)
Und dass der Film nicht auf spektakulären Action Szenarien und der gleichen aufbaut sondern mehr ( und das äußerst gelungen ) auf zwischenmenschlichen Konflikten macht ihn doch nicht gleich zu einer Krimiserie oder einer Seifenoper. Und vor allem nicht zu etwas anderem als einen Bond Film !!!
In kaum einem Bond zuvor war die Beziehung zwischen Bond und seinem Widersacher derart spannend, beunruhigend und niveauvoll inszeniert!!! Die Art der Umsetzung jener Szenen in welchen Bond sich Sanchez persönlich nährt lässt jedesmal meine Hände schwitzen. Man fühlt sich selbst in dieser Situation und kriegt beinahe Angst davor Bond könne jeden Augenblick von Sanchez entlarft werden. Interessanter wird alles noch dadurch dass das Sanchez Bond als seinen Retter ansieht und ihm Vertrauen schenkt… Ich will nicht abschweifen ( das sollte ich LTK betreffend vielleicht mal in einer aktualisierten Kritik tun ) . was ich damit abschließend zum Ausdruck bringen wollte ist dass niemand das hohe darstellerische Niveau aller beteiligten leugnen kann und schon gar nicht die Tatsache dass es sich um eines der besten Drehbücher der Reihe handelt. Ich persönlich bin immer wieder fasziniert davon wie spannend LTK auch nach mehrmaligem Ansehen noch ist. Das Niveau des Films hebt sich alleine auf Grund der Inszenierung weit von jenem einer TV Serie ab ( vor allem jenem einer 80er TV Serie ) und hat nebenbei dennoch um tausendmal mehr an Aktion zu bieten als man es sich fürs TV je leiten könnte. Und auch diese ist auf Bond – hohem Niveau , wenn auch weit nicht so interessant wie für gewöhnlich – das gebe ich ja zu( Bond hängt sich an das Wasserflugzeug, Kämpfe auf fahrenden Tankwagen, die PTS, )
Dem Film bloß auf Grund der Tatsache dass er nicht in erster Linie auf Surrealismus und Action im alt bekannten Sinne aufbaut ,TV Serien Charakter zu zuschreiben finde ich gerade wenn es von einem Kenner kommt ( lieber Danie ) mehr als naiv weil es einfach nicht der Realität entspricht.

Re: Timothy Dalton

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- LTK hat vor allem mit Davi viele schon damals vor allem aus US Serien bekannte Darsteller.
- Die Drehorte waren alle "kostengüstig" im Umkreis der mexikanischen Studios, was zumindest bei mir immer ein gewisses "aha, wir sparen" Gefühl auslöst. Selbst wenn Florida natürlich nicht Mexiko ist, so wirkt das im FIlm doch irgendwie alles ähnlich
- Spektakuläre, gebaute Kulissen gibt es kaum, man hat das genutzt was da war (Villa Sanchez)
- Der Story fehlt weitestgehend das "Weltbedrohende", und dem Bösewicht das Größenwahnsinnige. Stattdessen geht es in allerbester Miami Vice Tradition um Drogenhandel und diesbezügliche Ermittlungen im Milieu
- Das Actionagebot enthält u.a. einem Kneipenschlägerei und einn x-beliebigen Karate-Angriff

Das zusammen mit einem Dalton, der der Rolle weitestgehend den Glamour und das "Besondere" genommen hat, machen es für mich eher schwierig, den Film auf einer Stufe mit den anderen Bondfilmen zu sehen. Was ja nicht per se schlecht sein muss (siehe OHMSS; LALD, CR) aber sogesehen kam der Film wohl wirklich zur falschen Zeit, andere zogen in wichtigen Disziplinen an Bond vorbei.
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Re: Timothy Dalton

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Bond Fan Nr. 1 hat geschrieben:Unsympatisch wirkt Timothy auf keinen Fall für mich, blos passte er nicht 100%tig in die Rolle des James Bond. Schon allein wenn er lacht oder grinst wirkt das nicht sonderlich cool, doch dafür kann er ja nichts.

genau das meinte ich. Unsympatisch ist wohl unpassend gewesen
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Re: Timothy Dalton

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danielcc hat geschrieben: - Die Drehorte waren alle "kostengüstig" im Umkreis der mexikanischen Studios, was zumindest bei mir immer ein gewisses "aha, wir sparen" Gefühl auslöst. Selbst wenn Florida natürlich nicht Mexiko ist, so wirkt das im FIlm doch irgendwie alles ähnlich
[...]
- Der Story fehlt weitestgehend das "Weltbedrohende", und dem Bösewicht das Größenwahnsinnige. Stattdessen geht es in allerbester Miami Vice Tradition um Drogenhandel und diesbezügliche Ermittlungen im Milieu
- Das Actionagebot enthält u.a. einem Kneipenschlägerei und einn x-beliebigen Karate-Angriff
In einer früheren Fassung wäre die Story von LTK in Asien angesiedelt gewesen, genauer unter anderem in China. Auch hier wäre es um den Drogenhandel gegangen.
Mit Dalton und seinen Filmen wollten die Produzenten zurück zu den Wurzeln Bonds und den Filmagenten mehr Ian Flemings Romanen annähern. Damit einhergehend wurde auch die opulente Ausschmückung zurückgefahren. Man versuchte tatsächlich Kosten zu sparen, allerdings nur in der Hinsicht, dass die Studioaufnahmen in Mexiko statt in Pinewood gedreht wurden. LTK war dennoch eine A-Budget-Produktion. Dass man real existierende Locations nutzte sollte man auch nicht übel nehmen, selbst TB nutzte viele vorhandene Kulissen. Largos Villa z.b. ist heute zwar vernachlässigt aber noch vor Ort vorhanden.
Dass Bond keinen Superschurken sondern "nur" einen besonders fiesen Drogenbaron jagt ist der Erdung des Charakters geschuldet. Mir persönlich gefällt das sehr gut. Sanchez gilt für mich als einer der besten Bondschurken, wenige waren brutaler und fieser. Davis Performance find ich einfach Spitze...
Beim der "Äktschn" hast du noch diverse Szenen vergessen:
- Die PTS mit dem ziemlich aufwendigen Flugstunts.
- Die Zerstörung der Drogenfabrik
- Der Showdown zwischen den Tanklastern gegen Ende.
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Terence Young

Re: Timothy Dalton

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Du erstaunst mich danny. Man könnte ja glatt meinen, du wärst einer von diesen Weltbedrohungspuristen mit Stromberg-Charakter Abpausungs-Formel.
Dabei müsstest du doch am besten wissen, dass diese Weltbedrohung nur selten vorhanden und nicht jeder Bösewicht der Reihe Größenwahnsinnig ist. Ein Drogenplot ist auch nichts Neues gewesen.
Ich weiß gar nicht was so viele gegen die Story von LTK haben. Vor allem warum Bonds Rachefeldzug aus Prinzip kritisiert wird. An sich eine großartige Idee, da hier auch persönliche Konflikte geboten werden - was Besseres kann einem Film nicht passieren... nein, moment... doch CR mit Inneren, persönlichen und die üblichen außerpersönlichen Konflikte. :wink:

Re: Timothy Dalton

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danielcc hat geschrieben:- LTK hat vor allem mit Davi viele schon damals vor allem aus US Serien bekannte Darsteller.
- Die Drehorte waren alle "kostengüstig" im Umkreis der mexikanischen Studios, was zumindest bei mir immer ein gewisses "aha, wir sparen" Gefühl auslöst. Selbst wenn Florida natürlich nicht Mexiko ist, so wirkt das im FIlm doch irgendwie alles ähnlich
- Spektakuläre, gebaute Kulissen gibt es kaum, man hat das genutzt was da war (Villa Sanchez)
- Der Story fehlt weitestgehend das "Weltbedrohende", und dem Bösewicht das Größenwahnsinnige. Stattdessen geht es in allerbester Miami Vice Tradition um Drogenhandel und diesbezügliche Ermittlungen im Milieu
- Das Actionagebot enthält u.a. einem Kneipenschlägerei und einn x-beliebigen Karate-Angriff

Das zusammen mit einem Dalton, der der Rolle weitestgehend den Glamour und das "Besondere" genommen hat, machen es für mich eher schwierig, den Film auf einer Stufe mit den anderen Bondfilmen zu sehen. Was ja nicht per se schlecht sein muss (siehe OHMSS; LALD, CR) aber sogesehen kam der Film wohl wirklich zur falschen Zeit, andere zogen in wichtigen Disziplinen an Bond vorbei.
Nun was kritikpunkte wie etwa die Kneipenschlägerei angeht so muss ich dir uneingeschränkt recht geben. Das ist einem Bond Film selbst wenn es ironisch gemeint sein sollte einfach nicht würdig bzw würde ich es sogar als völlig unangebracht bezeichnen. Auch teile ich diverse Aspekte deiner Meinung bezüglich Dalton generell.
Bezüglich der von dir angesprochenen Spar maßnahmen kann ich nur entgegnen dass ich diesen Punkt im Making of der special edition anders verstanden habe als du es hier darstellst. Ich habe nicht heraus gehört dass es darum ging Geld zu sparen sondern dass bloß die Bedingungen der mexikanischen Studios einer derartigen Produktion nicht würdig waren, und man auf Grund diverser unglücklicher Pannen, welche zwar mitunter auch ins Geld gingen doch in erster Linie zu massiven Verzögerungen der Dreharbeiten und damit zu einer Gefährdung des geplanten Termins einer Kinopremiere geführt hätten, allerdings darauf angewiesen war. Doch das nur nebenbei. Zumindest habe ich das so aufgefasst.
Der Umstand dass du das Mitwirken einiger Darsteller wie Davi in diversen Vorabend Serien als Teil deiner Begründung dafür anführst dass LTK in deinen Augen TV Serien Charakter besitzt kann ich wieder weniger nachvollziehen. Das wäre ja so als würde ich bzw. TMWTGG einen B Movie, Horror Touch zuschreiben bloß weil Chistopher Lee zig tausendmale den Dracula gespielt hat. Natürlich deckt sich die Tatsache dass man Davi aus Serien im typischen Stil der 80er kennt mit dem Thema des Films weshalb ich deinen Gesamteindruck auch nachvollziehen kann. Doch wundert mich dieser Standpunkt deinerseits etwas weil du doch sonst meist sehr sachlich bleibst und weniger nach einem Gefühl schreibst welches diverse Bilder in dir erzeugen? Würdest du moonraker etwa nicht als Bond Film in diesem Sinne sondern als science Fiction Film ansehen so wie du LTK mit Miami Vice vergleichst?

Re: Timothy Dalton

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simon hat geschrieben:Doch wundert mich dieser Standpunkt deinerseits etwas weil du doch sonst meist sehr sachlich bleibst und weniger nach einem Gefühl schreibst welches diverse Bilder in dir erzeugen? Würdest du moonraker etwa nicht als Bond Film in diesem Sinne sondern als science Fiction Film ansehen so wie du LTK mit Miami Vice vergleichst?
Die Bondfilme haben sich häufig an dem orientiert was grad in war. Seien es reale Vorkommnisse wie die Weltraum-Begeisterung zu Zeiten von YOLT oder die Energiekrise bei TMWTGG. Seien es Film-Phänomene wie Blaxploitation bei LALD, oder Kung Fu Filme bei TMWTGG, Science Fiction bei MR oder heute der Bourne-Stil bei QOS. Insofern ist natürlich MR ein Bondfilm mit Sci-Fi Elementen, und wird dafür ja nun auch mehr als genug kritisiert.

Ich finde es aber mindestens so bedenklich, wenn sich die Bondreihe an TV Material wie Miami Vice orientiert und auch noch Schauspieler und Drehorte aus dieser Kategorie involviert. Es kam aber noch viel hinzu: Eine Story ohne Glanz, ein Darsteller ohne Charme (meine Meinung), ein Script mit wenig Humor, Action teils unnötig brutal, teils einfallslos usw. All das in Summe war wohl etwas zu viel oder wenig fürs Publikum. Als FIlm an sich, finde ich LTK übrigens recht spannend und schlüssig. Aber als Bondfilm habe ich meine Probleme damit. Alles im Detail in meiner Kritim im LTK Thread zu lesen
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Timothy Dalton

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Also ich finde die Story von LTK überhaupftnicht einfallslos. Im Gegenteil mal etwas anderes. Doch das steht natürlich auch wieder zur kritik, aber einfallslos ist der Film nicht. ICh finde es auch lächerlich wie man Moonraker so kritisieren kann.Immerhin dauert der Film 2h und lenthält noch mehr als die Szenen im Weltraum, obwohl die damals wirklich beeindruckend waren. Ich find die szenne gar nicht mal so schlecht und der erste 3/4 des Filmes ist für mich absolut sehenswert. Schon allein wegen den Orten.
Ob der Film LTK den Zuschauern nun tatsächlich nicht gefiel kannst du nicht wissen. Dass der Film nicht so oft im Kino gesehen wurde ist eine andere Geschichte Man bedenke auch dass der Film ab 16 ist also Kinder von 12bis 15 ihn schonmal nicht sehen konnten.

Re: Timothy Dalton

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Bond Fan Nr. 1 hat geschrieben:Dass der Film nicht so oft im Kino gesehen wurde ist eine andere Geschichte Man bedenke auch dass der Film ab 16 ist also Kinder von 12bis 15 ihn schonmal nicht sehen konnten.
Das ist ein gerne wiederholtes Schein-Argument, bei dem man gerne vergisst, dass es neben Deutschland noch eine kleine Handvoll andere Länder mit anderen Freigaben gibt ;-)

Soweit ich weiß war LTK in USA PG-13, genau so wie GoldenEye bspw.
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Re: Timothy Dalton

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Das ist nicht nur ein Argument aber könnte teilweise was mit den Verkaufszahlen zu tun haben. Vielleicht haben sie nicht genug dafür geworben. Vielleicht waren die Zuschauer enttäuscht vom Vorgänger. Da könnte vieles ein Argument sein aber wenn man den Film damals noch nicht im Kino sah ,kann das Argument ja wohl schlecht sein dass der Film schlecht ist.