Schämen solltest du dich dafür, das du den Film 2 Jahre lang verstauben liest, chief.
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Last Samurai ist einer der Filme, die sich bei mir mit 9 Punkten sehr glücklich schätzen können.
chief hat geschrieben:Der Film erzählt eine einfache und schlüssige, wenn auch historisch gesehen ziemlich hanebüchende, Story.
So ganz hanebüchen ist die Story eigentlich gar nicht. Als Vorlage für Cruise's Rolle diente
ein französischer Hauptmann, der 10 Jahre vor Cruise's Charakter zur Modernisierung der widerständigen Samurai-Armee, die gegen den Kaiser kämpfte, nach Japan kam und mit ihnen am Ende auch noch in den Krieg zog. Der Unterschied zum Film ist also, dass die Rebellen auch mit modernen Waffen ausgerüstet waren und es nicht um Traditionen ging, sondern einfach nur darüber, was die Japaner am liebsten taten: Bürgerkriege.
Nun zu einem anderen Cruise Film
Operation Walküre
Scientologe kämpft gegen ein Regime, von dem seine Organisation gar nicht mal so weit entfernt ist. Das ist doch der einzige Punkt, warum der Film aus vielen Ecken so runter gemacht wird. Im Gegensatz zum Durchgeknallten Darsteller hat der Film so was nicht verdient.
Die Geschichte um Stauffenbergs Widerstandspläne ist wunderbar aufgefangen worden. Nur sehr wenige Historische Unkorrektheiten sind zu finden, wobei ich bei einer nicht verstehe, warum sie im Film platziert wurde. Mehr dazu in der Spoiler Funktion:
Der erste Attentatsversuch in der Wolfsschanze ist erfunden. Zwischen dem ersten „Wein-Attentat“ und dem fast gelungenen in der Wolfsschanze, gibt es noch einen weiteren. Ein Offizier war bereit sich mit Hitler in einer Flugzeugausstellung in die Luft zu sprengen. Dieser verließ sie aber Urplötzlich.
Die Darsteller haben mir ganz gut gefallen. Cruise bringt diese kühle Art vom echten Stauffenberg gut rüber, jedoch finde ich, dass er sich selbst irgendwie in die Darstellung intrigiert. Immer wieder scheint etwas durch, was jeder Filmcharakter von Cruise irgendwo hat, finde ich. Das aber nur am Rande.
Vielmehr kann man zu dem Film nicht sagen, da er auf Fakten basiert. Aber das wichtigste ist ihm gelungen: Aufzuklären. Es wird gezeigt, dass es welche in höchsten Positionen gab, die gegen Hitler waren; das eine nicht zu unterschätzende Menge in einem vom 1. Krieg gezeichnetem, Durchgeknalltem Volk existierte, die die ganze Parade nur aus Angst mitmachte. Das finde ich extrem wichtig. Das beide Seiten gezeigt werden und nicht versucht wird, eine hervorzuheben.
Von der Inszenierung her auch sehr passend. Vor allem die Konstellation am Schluss, wo „zeitgleich“ hingerichtet wird (was nicht wurde), hat mir gefallen.
Fazit: Operation gelungen!
7,5 von 10 Punkten bekommt der Film von mir vorerst.
Und der nächste Nazi-Film ist schon im zensiert. Mal sehen ob Edward "Last Samurai" Zwicks "Hollywood meets Geschichte-Cocktail" - mit Craig in der Hauptrolle - gelingt.
Edit:
"Und der nächste Nazi-Film ist schon im
zensiert"
Na so schlimm ist das Wort nun auch wieder nicht......böser Filter, versteht keine Ironie.
Das Wort ist: Anm*a*r*s*c*h