Warum erst jetzt? Weil ich gerade als Statist bei "QOS" dabei war und erst jetzt dieses Forum entdeckt habe.
Diesen Artikel habe ich den Vorarlberger Nachrichten im Jahr 2006 exklusiv zur Veröffentlichung angeboten - leider ohne Erfolg. Von jener Redakteurin, die heute völlig unbedarfte und ahnungslose Kommentare zu "QOS" schreibt, bekam ich nicht einmal eine Antwort auf meine Anfrage. Diesen Artikel habe ich nirgends abgeschrieben, sondern er entstammt meinen eigenen Gedanken und Überlegungen. In diesem Forum wird diese Story somit erstmals veröffentlicht. So, nun viel Spaß beim Lesen.
Für die einen ist es gar kein richtiger Bondfilm mehr, für die anderen der beste Bondfilm aller Zeiten – Casino Royale spaltet die Fans in zwei Lager. Aufgrund des Rekordkinostarts kann angenommen werden, daß die Befürworter des neuen Bonds in der Mehrheit sind. Was unterscheidet Casino Royale von den bisherigen Bondfilmen eigentlich? Hier sind zehn Unterschiede.
1. Endlich wieder eine Verfilmung eines echten Flemingromans, noch dazu des ersten James Bond Romans überhaupt. Schluß mit den schlecht erfundenen Fictionstories der Neunzigerjahre, wie jene von „Der Morgen stirbt nie“ – schon der Titel sagt hier wohl alles. Casino Royale ist bereits zweimal verfilmt worden, allerdings bisher nicht in der „Original James Bond Reihe“. In dieser fehlen nur noch ein paar Kurzgeschichten wie zum Beispiel: „007 in New York“.
2. Daniel Craig ist James Bond und ...blond!
Laut Flemings Roman „Liebesgrüße aus Moskau“ ist Bond 1,83m groß, wiegt 76 kg, hat blaue Augen und schwarze Haare. Aber was soll’s – Daniel Craig ist naturblond und würde mit schwarzen Haaren wohl eher albern aussehen. Nicht einmal in Spielbergs München hat er sich die Haare gefärbt, obwohl er dort einen Israeli spielt.
3. Keine technischen Hilfsmittel wie Laseruhren oder Kugelschreiberpistolen
An Special Effects mangelt es dem neuen 007 Abenteuer sicher nicht. Bond lässt diesmal aber vor allem die Fäuste sprechen und beeindruckt durch martialische Kampfkünste. Das höchste der Gefühle sind ein ultramodernes Handschuhfach im Auto, welches neben einem Pistolenfach auch einen „Selbstverwendbaren Defibrilator“ enthält. Ob das Fehlen besonderer Gimmicks gut oder schlecht ist, ist wohl Geschmackssache.
4. Q, das Technikgenie für die Spezialtricks, kommt nicht mehr vor
Nicht nur eine Folge von Punkt 3. Seit dem Tod von Q-Darsteller Desmond Llewelyn im Dezember 1999 (tragisch – er starb bei einem Autounfall) hat diese Figur, die eine Filmerfindung war, irgendwie nicht mehr in die Filme gepasst. Ian Fleming hätte dies sicher ebenfalls befürwortet.
5. Auch Miss Moneypenny, die Geheimdienstsekretärin, fehlt
Mal ehrlich: Welcher Geheimagent hat ein Verhältnis mit der Sekretärin seines Chefs? Außerdem residieren Geheimdienste heutzutage wohl eher nicht mehr in Vorstadtbüros mit angestellten Sekretärinnen. Fazit: Dem modernen Arbeitsmarkt angepasst ist auch diese Eigenheit durchaus zeitgemäß.
6. Musik dezent im Hintergrund
Keine Popsuperstars wie Madonna, Tina Turner oder A-ha singen diesmal den Titelsong. Der wohl eher unbekannte Chris Cornell bleibt mit „You Know My Name“ eher zweitrangig. Aber ein wirklich guter Film hat einen herausragenden Titelsong wohl auch nicht nötig. Im Gegensatz dazu war beim Bondabenteuer „The Living Daylights“ außer dem Titelsong rein gar nichts wirklich gut.
7. Eine Reminiszenz an einen Bondfilm in einem Bondfilm
Eine Szene des ersten Bondfilms („James Bond jagt Dr. No“) erfährt in Casino Royale gleich zu Beginn ein Revival, in einer besonderen Variante. Mehr sollte man nicht verraten. Jedenfalls ein gelungener Beginn.
8. Ein Bösewicht ohne Privatarmee
Le Chiffre weint zwar Blutstränen, ist aber ansonsten nicht gerade furchterregend. Wo in früheren Bondfilmen ganze Privatarmeen zur Verfügung standen (man erinnere sich nur an „Du lebst nur zweimal“), passt in der heutigen Zeit die gesamte „Mannschaft“ rund um Le Chiffre in zwei normale PKW’s. Dafür hat er aber weltweit gute Kontakte (die im allerdings im Kampf gegen Bond überhaupt nichts nützen).
9. Poker statt Bakkarat
Im Roman spielt Bond im Casino Royale gegen Le Chiffre sein Lieblingsspiel: Bakkarat chemin de fer. Dieses Kartenspiel ist allerdings seit den Fünfzigerjahren etwas aus der Mode gekommen, ja sogar den meisten Kinogängern völlig unbekannt. Deshalb ist es durchaus verständlich, dass Bond in diesem Film pokert. Hätte man früher noch eine Drawpokerpartie gezeigt, wird in der heutigen Zeit die nicht zuletzt durch die TV Übertragungen von Turnieren beliebte Poker Variante „Texas Hold’em“ gespielt. Notiz am Rande: Croupier durfte im Film ein Wiener-Original-Croupier Namens Andreas Daniel spielen.
10. James Bond macht Urlaub
Daniel Craig badet in einer Szene im Meer. Er genießt „Freizeit“. Das sah man bisher selten bis gar nicht. Seine Freizeit verbrachte Bond in den bisherigen Filmen hauptsächlich mit seinen Gespielinnen im Bett. Auch die traditionelle Schlussszene (James und seine Geliebte beim Liebesspiel), bleibt dem Zuschauer bei diesem Film erspart.
Warum ist Casino Royale anders als die bisherigen Bondfilme?
1D.C.
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Die Welt ist nicht genug!
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