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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

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AnatolGogol hat geschrieben: Es ist dein gutes recht das zu glauben, aber sei mal ehrlich: deine Einschätzung basiert doch in erster Linie darauf, dass dir das gebotene nicht gefällt bzw. die Stile für dich nicht zusammenpassen. Ich für meinen Teil habe damit keine Probleme und glaube Glen, Wilson, Cubby & Co. gerne ihre Aussagen. Ich kann nicht glauben, dass man vier mal etwas erfolglos versucht hat (und jedes mal die gleichen "Fehler" unabsichtig begangen hat), nur um dann beim 5. Film die Balance richtig zu machen
Eigentlich nicht.

Ich sehe da viel Inkonsequenz. Keine Linie, sieht alles so nach weiterwurschteln aus. LTK ist da keine wirkliche Ausnahme, und den sehe ich auch nicht als Ergebnis eines Lernprozesses, sondern als Einen bei dem es mal gepasst hat, eher wegen des Darstellerwechsels und der recht konstant sinkenden Gewinne in den 80ern, die dann irgendwann doch mal erfordern etwas zu korrigieren. Aber eigentlich ist nicht viel korrigiert worden.

Das eigentliche Problem sehe ich ohnehin eher in den fehlenden Ideen die sich nun deutlicher bemerkbar machten, da alles was die Bond Formel hergibt schon gemacht wurde, und TSWLM ein Film war der mit den damaligen Mitteln kaum zu toppen war was Spektakel und Ideen angeht.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

782
Maibaum hat geschrieben:Eigentlich nicht.

Ich sehe da viel Inkonsequenz. Keine Linie, sieht alles so nach weiterwurschteln aus.
Das ist wie gesagt dein gutes Recht das so zu sehen, aber das bedeutet ja nicht, dass das was du als Inkonsequenz empfindest nicht eine konsequente Marschroute von Seiten der Macher war - diese Einstufung steht und fällt mit der persönlichen Erwartungshaltung oder man könnte auch sagen mit dem, was man selbst als angemessen empfindet. Die Filme waren bei Erscheinen sehr populär und sind es auch heute noch, das zeigt ja, dass dieser von dir als "Inkonsequenz" empfundene Stilvariation durchaus ihre künstlerische und kommerzielle Berechtigung hat. Keine Frage, die FIlme sind ein Kompromiss (wie aber jeder Film der Reihe), da keiner der Entscheidungsriege (Cubby, Wilson, Maibaum, Glen) uneingeschränkt seine Ideen durchsetzen konnte. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass das fertige Produkt zwangsläufig eine nichtzusammenpassende Mixtur sein muss, sondern eher dass man ein sehr bewusst kalkuliertes Mischverhältnis produzieren wollte und auch getan hat. Aber wie gesagt unterscheiden sich die 80er-Jahre-Beiträge da in keiner Weise von anderen Filmen. Auch "dein" QOS ist sicher nicht die "reine" Vision von Herrn Forster, dafür sind die Vorstellungen der Produzenten zu gewichtig.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

784
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Eigentlich nicht.

Ich sehe da viel Inkonsequenz. Keine Linie, sieht alles so nach weiterwurschteln aus.
Das ist wie gesagt dein gutes Recht das so zu sehen, aber das bedeutet ja nicht, dass das was du als Inkonsequenz empfindest nicht eine konsequente Marschroute von Seiten der Macher war - diese Einstufung steht und fällt mit der persönlichen Erwartungshaltung oder man könnte auch sagen mit dem, was man selbst als angemessen empfindet. Die Filme waren bei Erscheinen sehr populär und sind es auch heute noch, das zeigt ja, dass dieser von dir als "Inkonsequenz" empfundene Stilvariation durchaus ihre künstlerische und kommerzielle Berechtigung hat.
Waren aber weniger populär als die Gilbert Vorgänger ,und wurden immer unerfolgreicher von Film zu Film.
Keine Frage, die FIlme sind ein Kompromiss (wie aber jeder Film der Reihe), da keiner der Entscheidungsriege (Cubby, Wilson, Maibaum, Glen) uneingeschränkt seine Ideen durchsetzen konnte. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass das fertige Produkt zwangsläufig eine nichtzusammenpassende Mixtur sein muss, sondern eher dass man ein sehr bewusst kalkuliertes Mischverhältnis produzieren wollte und auch getan hat. Aber wie gesagt unterscheiden sich die 80er-Jahre-Beiträge da in keiner Weise von anderen Filmen. Auch "dein" QOS ist sicher nicht die "reine" Vision von Herrn Forster, dafür sind die Vorstellungen der Produzenten zu gewichtig.
Ich sehe da eine Reihe Bondfilme die unabhängig von ihrer Qualität doch weitgehend in sich geschlossen sind, und andere die eher so hingewurschtelt wirken, sich nicht entscheiden können oder wollen was sie sein wollen.


Gilberts Filme sind in sich konsequent, die von Glen oder Mendes überhaupt nicht. Hamilton scheint auch nie so richtig gewußt zu haben was er will, bei LALD passt fast alles, bei GF noch das Meiste, bei DAF und TMWTGG nur wenig zusammen.
Und das obwohl ich die alten Bonds eigentlich für Produzenten Filme halte.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

785
Um das noch mal etwas näher auszuführen.
Die 2. Hälfte von FYEO zeigt daß man auch mit Moore und auch nach MR etwas ernsthaftere Bond Filme drehen konnte, was aber nicht heißt zurück zu FRWL, sondern zurück zu LALD, in dem Moore ja auch noch längst nicht so vergagt daherkommt wie in MR, oder eben auch in der 1. Hälfte von FYEO. Und FYEO beweist für mich auch daß es für einen Over the Top Bond keine Laser aus dem All als Handlungsmotiv benötigt, sondern daß der beliebige Anlass auch ein relativ Kleiner und Normalerer sein kann, und man trotzdem problemlos das übliche Actionfeuerwerk abbrennen kann (also ebenfalls ähnlich wie bereits LALD).

Jedoch wenn das das bewußte Konzept von FYEO gewesen sein soll, dann bleibt halt die Frage warum die erste Hälfte so sehr anders ist, warum man da nicht auf den vergagten Käse verzichtet hat, was ja problemlos möglich gewesen wäre, auch ohne irgend etwas substantielles in der Handlung zu ändern. Und auch in OP fällt diese Zweiteilung wieder auf, in dem die kunterbunten Indien Szenen kaum mit den eher thrillerhaften graueren Europaszenen harmonieren. Der flache Humor ist in OP dann allerdings in beiden Hälften zu finden. Und in TLD wollte man ja auch erkennbar einen etwas geerdeteren Bond etablieren, hat sich anscheinend aber nicht getraut komplett auf das moorige Zeugs zu verzichten. Dann gibt es halt doch die klamaukig alberne Autoverfolgung, die der totale Fremd(schäm)körper in TLD ist, dabei hätte man auch hier genau so problemlos eine zu Dalton passendere Actionszene konzipieren können.
Wie z.B. der Schluß von LTK es dann tut. Wenn der nämlich genau so billig vergagt gewesen wäre wie in so manchem direkten Vorläufer, dann hätte das LTK locker das Genick gebrochen.

Am Ende bleiben dann doch vor allem LALD und TSWLM übrig, die beiden in denen Moore am Besten funktioniert.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

786
Maibaum hat geschrieben: Waren aber weniger populär als die Gilbert Vorgänger
Die beiden letzten Gilbert-Filme waren aber auch ausgesprochen erfolgreich und zumindest die beiden ersten Glen-Filme, also just jene, die die "neue" Ausrichtung etablierten, konnten immer noch sehr hohe Umsätze erzielen wie auch gerade bei FYEO das Echo von Kritik und Publikum positiv ausfiel, zumeist mit dem Veweis auf die Neuerungen.
Maibaum hat geschrieben:Um das noch mal etwas näher auszuführen.
Die 2. Hälfte von FYEO zeigt daß man auch mit Moore und auch nach MR etwas ernsthaftere Bond Filme drehen konnte, was aber nicht heißt zurück zu FRWL, sondern zurück zu LALD,
Ein Stückweit ja, aber LALD ist in meinen Augen der deutlich fantastischere Filme gegenüber FYEO. Das fängt an mit dem fiktiven Inselstaat, dann hat man die Element des Vodoo und der Hellseherei, womit man den Film sehr deutlich von der real greifbaren Welt abgrenzt. Hinzu kommen noch sehr übertriebene Dinge wie einen Henchman mit Stahlpranke. Wie gesagt, ich sage nicht dass dein Einwand von wegen Rückkehr zu LALD falsch ist, allerdings sehe ich schon einen deutlich erkennbaren Unterschied zwischen den Filmen.


Maibaum hat geschrieben:Jedoch wenn das das bewußte Konzept von FYEO gewesen sein soll, dann bleibt halt die Frage warum die erste Hälfte so sehr anders ist, warum man da nicht auf den vergagten Käse verzichtet hat, was ja problemlos möglich gewesen wäre, auch ohne irgend etwas substantielles in der Handlung zu ändern.
Das sehe ich aber überhaupt nicht. Die erste Hälfte ist für mich nicht substantiell anders als die zweite, ich denke da gerade an den deutlich härter und realer inszenierten Untergang der St. Georges, das Attentat auf Melinas Eltern oder den Tod von Ferrara. Es gibt darüber hinaus noch diverse weitere Elemente, die den "bodenständigeren" Ansatz stützen, aber das würde jetzt zu weit führen.
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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

787
AnatolGogol hat geschrieben:ich denke da gerade an den deutlich härter und realer inszenierten Untergang der St. Georges, das Attentat auf Melinas Eltern oder den Tod von Ferrara
Nun ja, alles nicht vergleichbar mit der Ermordung von Corinne in MR, die wohl die härteste Szene der Moore-Bonds ist.

Ich denke, wenn man sich dem annähern will, was wirklich durch Glen und Wilson in die Reihe gekommen ist, muss man sich von Begriffen wie "ernsthafter", "bodenständiger", "realistischer" etc. ohnehin komplett lösen. Es sind sicherlich größtenteils Detailänderungen, aber es gibt Entwicklungen und die sind ab FYEO beginnend klar erkennbar. Die deutlich weniger architektonisch ausgefallenen Sets, Bond in alltäglicheren Umgebungen (Wohnung in TLD, beim Backen in AVTAK), die menschlicheren Beziehungen von Bond und jeweiliger Bondine. Das man natürlich in FYEO noch sehr an der Gilbert Zeit hängt (Motorradwerferei, viel Klamauk, Postkartenmotiverei bei der Locationwahl) ist klar, aber es ist über die 5 Filme erkennbar, dass hier eine Entwicklung im kleinen stattfand, die dann in der Brosnan Zeit fortgesetzt und in der Craig Zeit nun auf einem Höhepunkt angelangt ist (bzw. in SP schon beinahe eine Umkehrung und leise Rückbesinnung auf die alten Werte erkennbar wird).
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

788
Hille, ich sehe dennoch deutlich weniger fantastische Ansätzen in den Filmen ab FYEO (nicht nur im direkten Kontrast zum "Sci-Fi-Bond" MR) und das ist für mich dann schon bodenständiger und wenn man so will realistischer. Kein realistischer Agententhriller natürlich, aber eben realistischer im relativen Sinn des Wortes. Ebenso finde ich den relativen Gebrauch des Wortes "ernsthaft" durchaus zutreffend, da die Plots einfach mehr im damaligen Hier und Jetzt verankert waren und ebenfalls weitgehend auf over-the-top-plots a la "wir zerstören die Welt und wohnen dafür jetzt alle unter dem Meer"-Elemente verzichtet. Wie gesagt ist die Relation hier der entscheidende Aspekt.
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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

790
Es ist schon putzig. Es war erklärte Absicht, jeder spürt es (selbst Maibaum in Teilen) aber wir streiten über die richtigen Worte für das Phänomen.

Hille und Anatol haben gute Beispiele der neuen Ausprägung genannt. Ich hatte das früher auch schon getan. Es sind wirklich hunderte von Details, aber eben auch 2-3 große Leitlinien die sich nach MR geändert haben.

Die Brosnan Ära sehe ich dann übrigens anders. Da bin ich dann ziemlich bei Maibaum. Zwar hat man wohl immer irgendwiee versucht es allen Recht zu machen und alles unterzubringen was vermeintlich von Bond erwartet wird. Aber die Brosnan Ära - als Reaktion auf die etwas fade Glen Ära aber insbesondere die nicht populäre Andersartigkeit von Dalton im Allgemeinen und LTK im Speziellen - scheint sich der eigenen Vergangenheit jederzeit bewusst zu sein, würfelt alle Erwartungen in einen Mixer und presst das Ganze dann 4 mal in die gleichen Schablonen.
Gleichzeitig wagt man aber auch mit der Brosnn Ära wieder mehr. Mehr Phantasie, mehr Gigantomie, mehr Sets, mehr Größenwahn (Alex, Carver!, Graves!!)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

791
danielcc hat geschrieben:Es ist schon putzig. Es war erklärte Absicht, jeder spürt es (selbst Maibaum in Teilen) aber wir streiten über die richtigen Worte für das Phänomen.
Das Phänomen ist für mich eher wie weit erklärte Absicht und Ergebnis auseinanderliegen.
Klar sehe ich da so einiges was du meinst, nur was ich noch viel mehr sehe ist das was gleich geblieben ist, weil das nämlich den weitaus größeren Teil der Laufzeit ausmacht, und auch viel stärker den Film prägt als ein paar Details, die sich in irgendeiner Form in den Vorgängern auch nachweisen lassen.

Ich sehe schon die Details, aber du ignorierst nach wie vor ganz tapfer alles was den business-as-usual Teil der Filme ausmacht, und das sind keine Details sondern elend dicke Brocken.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

792
AnatolGogol hat geschrieben:
Die beiden letzten Gilbert-Filme waren aber auch ausgesprochen erfolgreich und zumindest die beiden ersten Glen-Filme, also just jene, die die "neue" Ausrichtung etablierten, konnten immer noch sehr hohe Umsätze erzielen
Nicht sehr hoch, gemessen an den Roger Vorgängern + DAF. Nur der erstaunlich unspektakuläreTMWTGG lag aus für mich klar nachvollziehbaren Gründen niedriger als FYEO, und immer noch besser als alles was danach kam.

Meine Box Office Theorie für diese Jahre ist, daß die nun etablierten Bond Filme bei aber zunehmend nachlassender Begeisterung in den 80ern, nach TSWLM alle ungefähr den gleichen Erfolg gehabt hätten, egal in welcher Reihenfolge sie gelaufen wären (incl. NSNA). Soll heißen die Einnahmen von FYEO hätte jeder dieser Filme in 1981 auch gehabt, wenn er in der vorhandenen Form in1981 gelaufen wäre. Außer vielleicht AVTAK, der hätte wahrscheinlich doch weniger gebracht.
Ein Stückweit ja, aber LALD ist in meinen Augen der deutlich fantastischere Filme gegenüber FYEO. Das fängt an mit dem fiktiven Inselstaat, dann hat man die Element des Vodoo und der Hellseherei, womit man den Film sehr deutlich von der real greifbaren Welt abgrenzt. Hinzu kommen noch sehr übertriebene Dinge wie einen Henchman mit Stahlpranke. Wie gesagt, ich sage nicht dass dein Einwand von wegen Rückkehr zu LALD falsch ist, allerdings sehe ich schon einen deutlich erkennbaren Unterschied zwischen den Filmen.
Sicher, aber dafür hat er auch nicht so haufenweise absurd hirnrissige Mordanschläge die zu einem realistischeren Film so gar nicht passen. In der Summe gleicht sich das aus für mich, zumal LALD im Vergleich stilistisch nüchterner wirkt.
Das sehe ich aber überhaupt nicht. Die erste Hälfte ist für mich nicht substantiell anders als die zweite, ich denke da gerade an den deutlich härter und realer inszenierten Untergang der St. Georges, das Attentat auf Melinas Eltern oder den Tod von Ferrara. Es gibt darüber hinaus noch diverse weitere Elemente, die den "bodenständigeren" Ansatz stützen, aber das würde jetzt zu weit führen.
Nee, das sehe ich ganz anders, da ist die 1. Hälfte beginnend mit der PTS (die wollen wir da mal nicht vergessen) nicht so wirklich anders als die vorherigen Bonds. Härter ist da im Übrigen schon gar nichts. Gerade auch der Mordanschlag auf die Havelocks ist das Gegenteil von bodenständig (file also under hirnrissig), auch wenn späteres da noch viel idiotischer ist. Da ist FYEO lange voll auf MR Kurs. Der zufällige Untergang des Spionageschiffs ist ja nur ein notwendiger Handlungsauslöser, den hätte man in einem Gilbert Bond nicht anders gebracht.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

793
Maibaum hat geschrieben: Nicht sehr hoch, gemessen an den Roger Vorgängern + DAF. Nur der erstaunlich unspektakuläreTMWTGG lag aus für mich klar nachvollziehbaren Gründen niedriger als FYEO, und immer noch besser als alles was danach kam.
Mit 195 Millionen war FYEO einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1981. Das ist ein sehr hohes Einspiel und ein großer wirtschaftlicher Erfolg, auch wenn der Megarenner MR noch erfolgreicher war.
Maibaum hat geschrieben:Meine Box Office Theorie für diese Jahre ist, daß die nun etablierten Bond Filme bei aber zunehmend nachlassender Begeisterung in den 80ern, nach TSWLM alle ungefähr den gleichen Erfolg gehabt hätten, egal in welcher Reihenfolge sie gelaufen wären (incl. NSNA). Soll heißen die Einnahmen von FYEO hätte jeder dieser Filme in 1981 auch gehabt, wenn er in der vorhandenen Form in1981 gelaufen wäre. Außer vielleicht AVTAK, der hätte wahrscheinlich doch weniger gebracht.
Nein, das glaube ich nicht. Die positive Resonanz auf den Film hat mit Sicherheit ihren Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden an der Kinokasse gehabt. Es ist müssig darüber zu sinnieren, wie hoch dieser Anteil war, aber wie man an AVTAK und der eher verhaltenen Resonanz sieht hat es offenbar ja durchaus einen Einfluss gehabt.
Maibaum hat geschrieben: Sicher, aber dafür hat er auch nicht so haufenweise absurd hirnrissige Mordanschläge die zu einem realistischeren Film so gar nicht passen. In der Summe gleicht sich das aus für mich, zumal LALD im Vergleich stilistisch nüchterner wirkt.
Und in LALD sind die nicht vorhanden? Stichwort Krokofarm und Beerdingungs-Attentate. Ich sehe auch nicht, wo so etwas in einem realistischeren Film nicht passen würde, in einem realistischen vielleicht nicht, aber in einem realistischeren geht das völlig in Ordnung.

Maibaum hat geschrieben: Nee, das sehe ich ganz anders, da ist die 1. Hälfte beginnend mit der PTS (die wollen wir da mal nicht vergessen) nicht so wirklich anders als die vorherigen Bonds. Härter ist da im Übrigen schon gar nichts. Gerade auch der Mordanschlag auf die Havelocks ist das Gegenteil von bodenständig (file also under hirnrissig), auch wenn späteres da noch viel idiotischer ist. Da ist FYEO lange voll auf MR Kurs. Der zufällige Untergang des Spionageschiffs ist ja nur ein notwendiger Handlungsauslöser, den hätte man in einem Gilbert Bond nicht anders gebracht.
Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen dem Untergang des Spionagesschiffes und den vergleichbaren Szenen in TSWLM (U-Boot-Angriff in PTS) bzw. MR (Spaceshuttler-Entführung). So etwas wie der verzweifelte Versuch des sterbenden Seemanns die Selbstzerstörung des ATAC noch zu erreichen findet man in diesen Szenen nicht, die Zerstörung des Flugezeuges geht in MR dagegen kurz und schmerzlos von Statten. Im übrigen sage ich ja auch nicht, dass die erste Hälfte von FYEO nicht auch durchzogen ist von leichten, humorvollen Szenen. Ich sage nur, dass ich nicht wie du eine klare Zweiteilung des Films erkennen kann, die Mischung ist für mich in beiden Teilen recht ähnlich. Dass die Seriösität in der zweiten Hälfte etwas anzieht ist auch der sich kulminierenden Handlung geschuldet. Aber dennoch kann ich keinen gravierenden Unterschied in den beiden Hälften erkennen.
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Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

794
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Nicht sehr hoch, gemessen an den Roger Vorgängern + DAF. Nur der erstaunlich unspektakuläreTMWTGG lag aus für mich klar nachvollziehbaren Gründen niedriger als FYEO, und immer noch besser als alles was danach kam.
Mit 195 Millionen war FYEO einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1981. Das ist ein sehr hohes Einspiel und ein großer wirtschaftlicher Erfolg, auch wenn der Megarenner MR noch erfolgreicher war.

Nein, das glaube ich nicht. Die positive Resonanz auf den Film hat mit Sicherheit ihren Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden an der Kinokasse gehabt. Es ist müssig darüber zu sinnieren, wie hoch dieser Anteil war, aber wie man an AVTAK und der eher verhaltenen Resonanz sieht hat es offenbar ja durchaus einen Einfluss gehabt.
Aber bondmäßig war es trotzdem ein ordentlicher Absturz, umso mehr wenn der Film tatsächlich generell positiver angekommen wäre als der Vorgänger.
Maibaum hat geschrieben: Sicher, aber dafür hat er auch nicht so haufenweise absurd hirnrissige Mordanschläge die zu einem realistischeren Film so gar nicht passen. In der Summe gleicht sich das aus für mich, zumal LALD im Vergleich stilistisch nüchterner wirkt.
Und in LALD sind die nicht vorhanden? Stichwort Krokofarm und Beerdingungs-Attentate. Ich sehe auch nicht, wo so etwas in einem realistischeren Film nicht passen würde, in einem realistischen vielleicht nicht, aber in einem realistischeren geht das völlig in Ordnung.
Die in LALD sind aber originell, während die in FYEO moonrakermäßig hirnrissig sind. Auf der Krokofarm das macht doch absolut Sinn für Leute die Spaß haben wollen, Unsinn ist nur daß die nicht alle bleiben um zuzusehen. außerdem sehe ich ja LALD auch weitgehend als das übliche Bond Spektakel, der Punkt ist aber daß FYEO da mindestens genau so absurd ist, wenn nicht überzogener.
Und der Hauptpunkt ist wenn man wirklich an einem geerdeten Bond interessiert war, warum dann ohne große Not so viel ungeerdetes Zeugs einbauen? Wozu die Motorradweitwurfszene? Wozu Autos die in Baumkronen landen und auf dem Dach liegend Karussell fahren? Wozu eine alberne Figur wie Bibi? Wozu die megaüberflüssige und megadoofe Eishockeyszene? Wozu Motorräder mit eingebauten Lenkrad MGs (die nicht einmal im geringsten nach solchen aussehen), wenn mit Pistolen bewaffnete Fahrer es auch getan hätten? Wozu die Lotosselbstsprengszene? Warum keine vernünftigere PTS (die im Übrigen absurder ist als die in den beiden Vorgängern)? usw usw.
Und warum erst in der 2. Hälfte einen erstaunlich ernsten Moore, während er in der 1. Hälfte einen Spruch nach dem anderen raushaut?

Der Punkt ist doch daß man mit FYEO problemlos den deutlich ernsthafteren Bond hätte machen können, ohne das da weniger tolles Spektakel gewesen wäre, es aber offensichtlich nicht so richtig wollte.

Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen dem Untergang des Spionagesschiffes und den vergleichbaren Szenen in TSWLM (U-Boot-Angriff in PTS) bzw. MR (Spaceshuttler-Entführung). So etwas wie der verzweifelte Versuch des sterbenden Seemanns die Selbstzerstörung des ATAC noch zu erreichen findet man in diesen Szenen nicht, die Zerstörung des Flugezeuges geht in MR dagegen kurz und schmerzlos von Statten.
Kein gutes Argument, der gescheiterte Versuch das Attac zu zerstören war ja für die spätere Handlung wichtig, war also eine benötigte Szene.
Daß der Untergang des Spionageschiffes nüchterner ist als die Gilbert Auftaktszenen das ist klar, ist aber jetzt auch nichts Neues gewesen im Bond Universum.
Im übrigen sage ich ja auch nicht, dass die erste Hälfte von FYEO nicht auch durchzogen ist von leichten, humorvollen Szenen. Ich sage nur, dass ich nicht wie du eine klare Zweiteilung des Films erkennen kann, die Mischung ist für mich in beiden Teilen recht ähnlich. Dass die Seriösität in der zweiten Hälfte etwas anzieht ist auch der sich kulminierenden Handlung geschuldet. Aber dennoch kann ich keinen gravierenden Unterschied in den beiden Hälften erkennen.
Na, den sehe ich ziemlich deutlich (siehe oben), denn in der 2. Hälfte hat man auffallend darauf verzichtet die Action mit albernen Gags aufzupeppen, und Roger macht plötzlich keine flapsigen Sprüche mehr, und auch insgesamt wird die Handlung nicht mehr von auffallend hirnrissigen Ideen bestimmt, Selbst Bibi kommt plötzlich viel ernsthafter daher.
Auf mich wirkt das als hätte Gilbert noch die 1. Hälfte gedreht (wenn auch ohne SF Elemente) und Glen dann nur die Zweite.

Re: Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"

795
Maibaum hat geschrieben: Aber bondmäßig war es trotzdem ein ordentlicher Absturz, umso mehr wenn der Film tatsächlich generell positiver angekommen wäre als der Vorgänger.
Vermutlich war er sogar erfolgreicher als MR, da deutlich niedriger in der Herstellung (und ich beziehe mich hier nicht auf die vermutlich geschönte offizielle Budget, sondern auf UA-Aussagen und das, was man auf der Leinwand zu sehen bekommt). Du kannst relativieren wie du willst, der Film war ein großer Erfolg und wurde auch als solcher gewertet (gerade auch angesichts der Tatsache, wie viele hochbudgetierte Projekte damals fürchterliche Bauchlandungen hinlegten).
Maibaum hat geschrieben: Die in LALD sind aber originell, während die in FYEO moonrakermäßig hirnrissig sind. Auf der Krokofarm das macht doch absolut Sinn für Leute die Spaß haben wollen, Unsinn ist nur daß die nicht alle bleiben um zuzusehen. außerdem sehe ich ja LALD auch weitgehend als das übliche Bond Spektakel, der Punkt ist aber daß FYEO da mindestens genau so absurd ist, wenn nicht überzogener.
Ja, ich sehe es halt anders. Die Action in FYEO macht mir mindestens genau so viel Spass und ist nicht hirnrissiger als die in LALD, auch nicht überzogener.

Maibaum hat geschrieben:Und der Hauptpunkt ist wenn man wirklich an einem geerdeten Bond interessiert war, warum dann ohne große Not so viel ungeerdetes Zeugs einbauen?
Weil man eben nicht an einem geerdeten Bond interessiert war, sondern an einem geerdeteren. Relation - das ist der springende Punkt.
Maibaum hat geschrieben:Wozu die Motorradweitwurfszene? Wozu Autos die in Baumkronen landen und auf dem Dach liegend Karussell fahren? Wozu eine alberne Figur wie Bibi? Wozu die megaüberflüssige und megadoofe Eishockeyszene? Wozu Motorräder mit eingebauten Lenkrad MGs (die nicht einmal im geringsten nach solchen aussehen), wenn mit Pistolen bewaffnete Fahrer es auch getan hätten? Wozu die Lotosselbstsprengszene? Warum keine vernünftigere PTS (die im Übrigen absurder ist als die in den beiden Vorgängern)? usw usw.
Weil es Spass macht und typisch Bond ist. Ich frage mich, was du in FYEO statdessen erwartest, Der Spion der aus der Kälte kam Teil 2? FYEO ist Bond mit ein bisschen mehr Gravitas, aber der Film will nie das sein was du hier einforderst. Du forderst eine Art von Konsequenz, die nie beabsichtigt war.

Maibaum hat geschrieben:Und warum erst in der 2. Hälfte einen erstaunlich ernsten Moore, während er in der 1. Hälfte einen Spruch nach dem anderen raushaut?
Der war auch schon in der ersten Hälfte ernst und ist es auch in der zweiten nicht durchgängig. Du konstruierst hier ein Extrem, das es im Film so nicht gibt.
Maibaum hat geschrieben:Der Punkt ist doch daß man mit FYEO problemlos den deutlich ernsthafteren Bond hätte machen können, ohne das da weniger tolles Spektakel gewesen wäre, es aber offensichtlich nicht so richtig wollte.
Genau, das ist der Punkt. Man wollte es nicht und es ist auch nicht notwendig dafür, dass der Film funktioniert. Ich kann verstehen, dass dir das gebotene zu wenig ist oder nicht deinen Erwartungen entspricht, der Film ist aber in sich konsequent und funktioniert bestens - für die jenigen, die an dieser Mischung ihren Spass haben (was nicht so wenige waren und sind).


Maibaum hat geschrieben:Kein gutes Argument, der gescheiterte Versuch das Attac zu zerstören war ja für die spätere Handlung wichtig, war also eine benötigte Szene.
Dein Argument ist auch nicht der Knaller, die Tatsache, dass die Szene dramaturgisch benötigt wird entbindet sie ja nicht von ihrer Wirkung. Einem Seemann beim Sterben und seinen verzweifelten Bemühungen zusehen ist schon etwas anderes, als gesichtslose Henchmen im Dutzend mal schnell im Stile eines Computerspiels niedergemäht zu sehen.


Maibaum hat geschrieben: Na, den sehe ich ziemlich deutlich (siehe oben), denn in der 2. Hälfte hat man auffallend darauf verzichtet die Action mit albernen Gags aufzupeppen, und Roger macht plötzlich keine flapsigen Sprüche mehr, und auch insgesamt wird die Handlung nicht mehr von auffallend hirnrissigen Ideen bestimmt, Selbst Bibi kommt plötzlich viel ernsthafter daher.
Auf mich wirkt das als hätte Gilbert noch die 1. Hälfte gedreht (wenn auch ohne SF Elemente) und Glen dann nur die Zweite.
Es gibt auch in Hälfte zwei noch diverse klamaukige Dinge, etwa Q als orthodoxen Beichtvater oder Max Geturtel mit Maggie wie es auch in Hälfte eins genügend ernsthafte Momente und Elemente gibt. Ich will nicht abstreiten, dass Hälfte eins etwas heiterer ist als Hälfte zwei, aber es ist nicht deas Extrem das du hier aufstellst - und schon gar kein qualitatives.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 7. Januar 2017 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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