Maibaum hat geschrieben:
Aber bondmäßig war es trotzdem ein ordentlicher Absturz, umso mehr wenn der Film tatsächlich generell positiver angekommen wäre als der Vorgänger.
Vermutlich war er sogar erfolgreicher als MR, da deutlich niedriger in der Herstellung (und ich beziehe mich hier nicht auf die vermutlich geschönte offizielle Budget, sondern auf UA-Aussagen und das, was man auf der Leinwand zu sehen bekommt). Du kannst relativieren wie du willst, der Film war ein großer Erfolg und wurde auch als solcher gewertet (gerade auch angesichts der Tatsache, wie viele hochbudgetierte Projekte damals fürchterliche Bauchlandungen hinlegten).
Maibaum hat geschrieben:
Die in LALD sind aber originell, während die in FYEO moonrakermäßig hirnrissig sind. Auf der Krokofarm das macht doch absolut Sinn für Leute die Spaß haben wollen, Unsinn ist nur daß die nicht alle bleiben um zuzusehen. außerdem sehe ich ja LALD auch weitgehend als das übliche Bond Spektakel, der Punkt ist aber daß FYEO da mindestens genau so absurd ist, wenn nicht überzogener.
Ja, ich sehe es halt anders. Die Action in FYEO macht mir mindestens genau so viel Spass und ist nicht hirnrissiger als die in LALD, auch nicht überzogener.
Maibaum hat geschrieben:Und der Hauptpunkt ist wenn man wirklich an einem geerdeten Bond interessiert war, warum dann ohne große Not so viel ungeerdetes Zeugs einbauen?
Weil man eben nicht an einem geerdeten Bond interessiert war, sondern an einem geerdeteren. Relation - das ist der springende Punkt.
Maibaum hat geschrieben:Wozu die Motorradweitwurfszene? Wozu Autos die in Baumkronen landen und auf dem Dach liegend Karussell fahren? Wozu eine alberne Figur wie Bibi? Wozu die megaüberflüssige und megadoofe Eishockeyszene? Wozu Motorräder mit eingebauten Lenkrad MGs (die nicht einmal im geringsten nach solchen aussehen), wenn mit Pistolen bewaffnete Fahrer es auch getan hätten? Wozu die Lotosselbstsprengszene? Warum keine vernünftigere PTS (die im Übrigen absurder ist als die in den beiden Vorgängern)? usw usw.
Weil es Spass macht und typisch Bond ist. Ich frage mich, was du in FYEO statdessen erwartest, Der Spion der aus der Kälte kam Teil 2? FYEO ist Bond mit ein bisschen mehr Gravitas, aber der Film will nie das sein was du hier einforderst. Du forderst eine Art von Konsequenz, die nie beabsichtigt war.
Maibaum hat geschrieben:Und warum erst in der 2. Hälfte einen erstaunlich ernsten Moore, während er in der 1. Hälfte einen Spruch nach dem anderen raushaut?
Der war auch schon in der ersten Hälfte ernst und ist es auch in der zweiten nicht durchgängig. Du konstruierst hier ein Extrem, das es im Film so nicht gibt.
Maibaum hat geschrieben:Der Punkt ist doch daß man mit FYEO problemlos den deutlich ernsthafteren Bond hätte machen können, ohne das da weniger tolles Spektakel gewesen wäre, es aber offensichtlich nicht so richtig wollte.
Genau, das ist der Punkt. Man wollte es nicht und es ist auch nicht notwendig dafür, dass der Film funktioniert. Ich kann verstehen, dass dir das gebotene zu wenig ist oder nicht deinen Erwartungen entspricht, der Film ist aber in sich konsequent und funktioniert bestens - für die jenigen, die an dieser Mischung ihren Spass haben (was nicht so wenige waren und sind).
Maibaum hat geschrieben:Kein gutes Argument, der gescheiterte Versuch das Attac zu zerstören war ja für die spätere Handlung wichtig, war also eine benötigte Szene.
Dein Argument ist auch nicht der Knaller, die Tatsache, dass die Szene dramaturgisch benötigt wird entbindet sie ja nicht von ihrer Wirkung. Einem Seemann beim Sterben und seinen verzweifelten Bemühungen zusehen ist schon etwas anderes, als gesichtslose Henchmen im Dutzend mal schnell im Stile eines Computerspiels niedergemäht zu sehen.
Maibaum hat geschrieben:
Na, den sehe ich ziemlich deutlich (siehe oben), denn in der 2. Hälfte hat man auffallend darauf verzichtet die Action mit albernen Gags aufzupeppen, und Roger macht plötzlich keine flapsigen Sprüche mehr, und auch insgesamt wird die Handlung nicht mehr von auffallend hirnrissigen Ideen bestimmt, Selbst Bibi kommt plötzlich viel ernsthafter daher.
Auf mich wirkt das als hätte Gilbert noch die 1. Hälfte gedreht (wenn auch ohne SF Elemente) und Glen dann nur die Zweite.
Es gibt auch in Hälfte zwei noch diverse klamaukige Dinge, etwa Q als orthodoxen Beichtvater oder Max Geturtel mit Maggie wie es auch in Hälfte eins genügend ernsthafte Momente und Elemente gibt. Ich will nicht abstreiten, dass Hälfte eins etwas heiterer ist als Hälfte zwei, aber es ist nicht deas Extrem das du hier aufstellst - und schon gar kein qualitatives.