Agent 1770 hat geschrieben: 9. Juli 2020 00:12
Brosnan hätte eigentlich statt Dalton in TLD spielen sollen, es gibt sogar PR-Fotos mit ihm und der TLD-Filmklappe. Brosnan war ständig auch nach der Verpflichtung Daltons im Gespräch und in den Köpfen vieler.
Als er
als Nachfolger Daltons präsentiert wurde, war niemand wirklich überrascht.
Umgekehrt wird aber leider Dalton immer
als notwendiges Übel hingestellt, weil Brosnan kurzfristig dann doch nicht zur Verfügung stand, dabei, wie Invincible richtig bemerkt,
Das
ist aber nur die halbe Geschichte: noch bevor Brosnan in die Wahl genommen wurde gab es 1986 bereits einen Austausch zwischen EON und Dalton bezüglich der Nachfolge Moores, welche aber zu keinen weiteren Aktionen führte, da Dalton für den vorgesehenen Drehtermin bereits andersweitig verpflichtet war. Erst im Anschluss wurden weitere Kandidaten gesichtet (u.a. Sam Neill und eben Brosnan), woraufhin Brosnan ein Vertragsangebot gemacht wurde, welches dieser auch nur allzugerne annahm. Was folgte war die unerwartete Verlängerung von Remington Steele, da NBC den Wert der Serie durch Brosnans Bondrolle deutlich höher einstufte. Das schmeckte wiederum EON/Cubby Broccoli nicht, da er seinen Hauptdarsteller nicht mit einer Fernsehserie teilen wollte, woraufhin Brosnan den Doppelnull-Status wieder los war. Durch das Hin- und Her um Brosnans (Beinahe-)Verpflichtung und die damit einhergehende zeitliche Verzögerung kam Dalton wieder ins Spiel, welcher nun terminlich verfügbar war, getestet und unter Vertrag genommen wurde. Von daher kann man Dalton also durchaus
als Wunschkandidat für Moores Nachfolge ansehen, auch wenn das erste Vertragsangebot an Brosnan ging.
Agent 1770 hat geschrieben: 9. Juli 2020 00:12
Es geht ja nicht darum, ob und wie lange sie schon auf der Liste möglicher Kandidaten standen oder wie lange im Schauspielgeschäft, sondern ob sie bekannte Mimen waren und ihr Name dem breiten Publikum bereits vorher ein Begriff.
Wie bereits gesagt wurde war v.a. Moore aber schon ein echter (TV-)Star. Durch The Saint und The Persuaders kannte ihn praktisch jeder in Europa und auch sein Bekanntheitsgrad in den Staaten war enorm hoch (trotz der Tatsache, dass The Persuaders dort nicht besonders gut lief).
Henrik hat geschrieben: 9. Juli 2020 06:23
War Brosnan nicht sogar schon für OP im Gespräch, nachdem man ich am FYEO-Set kennengelernt hatte? Aber da hat sich James Brolin durchgesetzt.
Edit: Ich dachte eigentlich, bei Browlin hatte man schon einen Vertrag geschlossen, finde dafür aber gerade keinen Beleg. Vielleicht verwechsel ich das aber auch mit John Gavin/DAF.
Tatsächlich in Betracht wurde Brosnan erst 1986 gezogen, auch weil 1982 (also im Vorfeld von OP) Remington Steele noch nichtangelaufen war und daher Brosanan noch praktisch unbekannt und darstellerisch auch weitegehend unbeleckt war. Erst durch Remington Steele konnte er sich den Status
als Leading Man und eine enorme Popularität (vor allem in den USA) erarbeiten, was EON/Cubby dann vermutlich endgültig von seiner Rollenbefähigung überzeugte.
Während die Sachlage bei Gavin klar
ist (er hatte einen unterschriebenen Vertrag und wurde nach der Verpflichtung Connerys ausbezahlt) gibt es meines Wissens im Falle von James Brolin keine eindeutigen Quellen. Fakt
ist, dass er einen Screentest absolviert hat. Man kann wohl auch davon ausgehen, dass man ihm in Aussischt gestellt hat, die Rolle in OP zu spielen. Ob es auch zur Vertagsunterschrift kam wird wenn ich mich nicht täusche in den einschlägigen Quellen aber nie erwähnt (im Gegensatz zu Gavin). Man kann auch durchaus spekulieren, ob das Brolin-Casting tatsächlich ernstgemeint war oder nur ein taktisches Manöver, um Moore bei den Verhandlungen etwas unter Druck zu setzen. Bei Gavin hingegen
ist auch hier der Fall eindeutig, Broccoli und Saltzman wollten ihn
als Bond in DAF und bekamen Connery mehr oder weniger gegen ihren Willen von United Artists aufgedrängt.