Re: Daniel Craigs Nachfolger

1951
Casino Hille hat geschrieben:DAD war kein Desaster. Es war einfach kein sonderlich guter Film.

Und DAD lief finanziell sehr gut für EON. Und das die vier Brosnans durch die Bank erfolgreich waren, ist sehr wohl auch ihm und seiner Zugkraft zu verdanken.

Nichts gegen Craig-Verehrung, aber man muss die Vergangenheit nicht immer schlechter machen, als sie war.
Ich will dir da gar nicht widersprechen, gebe jedoch zu bedenken, dass DAD mit einem reinen Produktionsbudget von fast 150 Millionen Dollar (und einem zusätzlich dazu nicht gerade geringen Marketingbudget) bei 430 Millionen Einspiel wenn überhaupt gerade so in die schwarzen Zahlen kam. Die auf den ersten Blick beeindruckenden Einspielergebnisse der Brosnanfilme wurden schon recht teuer "eingekauft".
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1953
Samedi hat geschrieben:Schwer zu beurteilen, aber auf die Filme hatte er eben nicht so einen großen Einfluss wie ihn Craig hat.
Es ist also schwer zu beurteilen, du kannst es aber trotzdem beurteilen. Interessant... :lol:
AnatolGogol hat geschrieben:Die auf den ersten Blick beeindruckenden Einspielergebnisse der Brosnanfilme wurden schon recht teuer "eingekauft".
Das ist schon richtig, aber spricht ja wenn überhaupt dafür, dass man sich mit den Budgetausgaben überschätzt hat, schmälert aber kaum die eindeutlich erkennbare Zugkraft Brosnans sowie das Ergebnis DADs für sich genommen - jedenfalls sehe ich nichts an DADs finanziellem Verlauf oder gar an der Ausrichtung des Filmes, was einen Reboot à la CR in irgendeiner Form dringend erforderlich machte oder gar Brosnans "Einfluss" auf den Erfolg der Filme in Frage stellen würde: Auch wenn das natürlich nicht zur heroischen Messias-Stellung passt, die Craig bei einigen Fans heute fälschlicherweise innehat.

Aber trotzdem danke für deine Ergänzung Anatol, die genauen Zahlen hatte ich gar nicht so präsent und war auch gerade etwas faul, sie extra rauszukramen.

Weißt du zufällig, wie es mit dem Budget um GE, TND, TWINE und CR stand?
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Let the sheep out, kid.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1954
Casino Hille hat geschrieben: Nichts gegen Craig-Verehrung, aber man muss die Vergangenheit nicht immer schlechter machen, als sie war.
Es sei denn sie war wirklich schlecht. Da haben Samedi und Gogol schon ihre Punkte gemacht. Und wenn ich an meinen DAD Kinobend vor ca. 13,5 Jahren denke.... Wenn PB mein Gesicht gesehen hätte, hätte er freiwillg aufgehört. (Sorry, Nami das ist die Steilvorlage von der ich sprach).
TOFANA IOAM

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1955
Casino Hille hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:Schwer zu beurteilen, aber auf die Filme hatte er eben nicht so einen großen Einfluss wie ihn Craig hat.
Es ist also schwer zu beurteilen, du kannst es aber trotzdem beurteilen. Interessant... :lol:
Ich habe von seinem Einfluss auf den Film gesprochen, nicht von seinem Einfluss auf Einspielergebnisse. :wink:
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1956
Revoked hat geschrieben:Es sei denn sie war wirklich schlecht.
Deine Brosnan-Antipathie ist mir bekannt - noch mal, es geht nicht um die Qualität DADs per se, sondern um den finanziellen Erfolg des Films (unabhängig vom Budget betrachtet), der eben zeigt, dass die Situation 2003-2005 sehr wohl mit der jetzigen Situation vergleichbar ist. Man hatte einen aktuellen Bond, der erfolgreiche Filme gemacht hatte (und an deren Erfolg nicht gering beteiligt war) und dann im Falle Brosnan zu Gunsten einer Neuausrichtung letztlich verabschiedete.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1957
Samedi hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:Schwer zu beurteilen, aber auf die Filme hatte er eben nicht so einen großen Einfluss wie ihn Craig hat.
Es ist also schwer zu beurteilen, du kannst es aber trotzdem beurteilen. Interessant... :lol:
Ich habe von seinem Einfluss auf den Film gesprochen, nicht von seinem Einfluss auf Einspielergebnisse. :wink:
Waer ja noch schoener gewesen fuer DAD einen neuen Bond zu verheizen. Mit Vin Diesel als xxx umd nicht als Bond, das waer die einzig ertraegliche Kombination gewesen.
TOFANA IOAM

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1958
Casino Hille hat geschrieben:
Revoked hat geschrieben:Es sei denn sie war wirklich schlecht.
Deine Brosnan-Antipathie ist mir bekannt - noch mal, es geht nicht um die Qualität DADs per se, sondern um den finanziellen Erfolg des Films (unabhängig vom Budget betrachtet), der eben zeigt, dass die Situation 2003-2005 sehr wohl mit der jetzigen Situation vergleichbar ist. Man hatte einen aktuellen Bond, der erfolgreiche Filme gemacht hatte (und an deren Erfolg nicht gering beteiligt war) und dann im Falle Brosnan zu Gunsten einer Neuausrichtung letztlich verabschiedete.
Brosnan konnt den Film nicht schlechter machen. An dem Mist hat er keine Schuld.

Die Frage die Du stellst ist Qualitaet vs. Kommerzieller Erfolg.
TOFANA IOAM

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1959
Nein, die Frage stelle ich ganz sicher nicht. Ich gehe auf das ein, was Samedi auf der letzten Seite geschrieben hat und stelle fest, dass seine Behauptung, dies lasse sich in keinsterweise mit DAD und Brosnans Situation einst vergleichen, bei genauerer Betrachtung kaum nachvollziehbar ist.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1960
Casino Hille hat geschrieben:Weißt du zufällig, wie es mit dem Budget um GE, TND, TWINE und CR stand?
Die Budgets der Filme waren wie folgt (Quelle: Bond on Bond / Sir Roger Moore):

GE 60 Mio $
TND 110 Mio $
TWINE 135 Mio $
CR 102 Mio $

Die Einspielergebnisse waren:

GE 351 Mio $
TND 340 Mio $
TWINE 362 Mio $
CR 596 Mio $

Wir hatten hier im Forum vor einigen Jahren mal über sehr detaillierte Ergebniszahlen der einzelnen Filme diskutiert, die auf eine Homepage zusammengestellt worden waren. Leider ist diese Seite mittlerweile nicht mehr online, allerdings sind zumindest die jeweiligen Net Studio Incomes in einem Post vom Kollegen photographer einsehbar:

photographer hat geschrieben:.
Netto-Gewinne und Verluste für den Verleiher


Ich nehme jetzt mal bezug auf die von danielcc verlinkte Seite http://www.freewebs.com/sonybankablebonds/, welche aufzeigt, wieviel Nettogewinn oder auch Verlust die entsprechende Verleihfirma mit dem jeweiligen einzelnen Bond-Film in den ersten vierzig Jahren erzielt hat(te).

Während die Aufteilung der Gewinne während der gemeinsamen Partnerschaft von Harry Saltzman und Albert R. Broccoli für den Verleiher nur 40 Prozent ergaben und die Filmproduzenten jeder mit einem Anteil von 30 Prozent nach Hause gehen konnte, änderte sich das Verhältnis nach dem Ausstieg und dem Verkauf der Anteile Saltzmans auf Fiftyfifty zugunsten der neuen Partnerschaft zwischen Verleihfirma und Albert R. Broccoli, bzw. dessen Erben.


Laut dieser Liste ergeben sich folgende Angaben:

  • Dr. No 1962:
    Net Studio Income From Box Office:
    +$19,900,000
    From Russia With Love 1963:
    Net Studio Income From Box Office:
    +$24,900,000
    Goldfinger 1964
    Net Studio Income From Box Office:
    +$43,100,000
    Thunderball 1965
    Net Studio Income From Box Office:
    +$46,000,000

    Casino Royale 1967
    Net Studio Income From Box Office:
    +$1,300,000

    You Only Live Twice 1967
    Net Studio Income From Box Office:
    +$24,500,000


    On Her Majesty's Secret Service 1969
    Net Studio Income From Box Office:
    +$19,400,000

    Diamonds Are Forever 1971
    Net Studio Income From Box Office:
    +$25,450,000


    Live And Let Die 1973
    Net Studio Income From Box Office:
    +$19,400,000
    The Man With The Golden Gun 1974
    Net Studio Income From Box Office:
    +$14,000,000
    The Spy Who Loved Me 1977
    Net Studio Income From Box Office:
    +$29,800,000
    Moonraker 1979
    Net Studio Income From Box Office:
    +$16,900,000
    For Your Eyes Only 1981
    Net Studio Income From Box Office:
    +$16,400,000
    Octopussy 1983
    Net Studio Income From Box Office:
    +$6,800,000

    Never Say Never Again 1983
    Net Studio Income From Box Office:
    -$16,400,000

    A View to a Kill 1985
    Net Studio Income From Box Office:
    -$6,800,000


    The Living Daylights 1987
    Net Studio Income From Box Office:
    -$19,800,000
    Licence To Kill 1989
    Net Studio Income From Box Office:
    -$32,000,000


    GoldenEye 1995
    Net Studio Income From Box Office:
    +$35,600,000
    Tomorrow Never Dies 1997
    Net Studio Income From Box Office:
    -$62,600,000
    The World Is Not Enough 1999
    Net Studio Income From Box Office:
    -$60,000,000
    Die Another Day 2002
    Net Studio Income From Box Office:
    -$35,500,000

Ruft man sich hierzu Albert R. Broccolis mehrfach getätigte Aussage aus seiner Autobiographie in Erinnerung, dass jeder (Bond)-Film mindestens das Dreifache seiner Produktionskosten einspielen muss, bevor er Gewinn erwirtschaftet, wäre laut dieser Liste die Erkenntnis doch sehr erschreckend, dass der Verleih schon ab Mitte der Achtziger häufiger auf den Erlös von Videoverkäufen und TV-Einnahmen bei einzelnen Filmen angewiesen war um ins Plus zu kommen.
Desweiteren macht dann aber auch Broccolis damalige Reaktion Sinn die Dreharbeiten zu Timothy Daltons dritten Bondfilm 1991 sofort zu stoppen als herauskam, dass der neue Investor Paretti die Bondfilme weit unter Wert an internationale TV-Stationen ohne Rücksprache verkauft hatte und Broccoli dagegen dann mit einer Klage vorging, wodurch die sechsjährige Pause zwischen "Licence to kill" und "GoldenEye" entstand.


_______________________________________________________________________________
Wenn diese Zahlen tatsächlich stimmen (angesichts der 3:1-Faustregel, wonach das Budget eines Kinofilms mindestens 3x an der Kinokasse übertroffen werden muss, um den Film in die schwarzen Zahlen zu befördern erscheinen die Zahlen durchaus im Bereich des Möglichen), dann ist die Kurskorrektur nach DAD wirtschaftlich durchaus nachvollziehbar, da die Filme trotz guter Einspiele unterm Strich für das Geldgebende Studio keinen Gewinn mehr abwarfen - zumindest in der Erstverwertung.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1961
Casino Hille hat geschrieben:Ich gehe auf das ein, was Samedi auf der letzten Seite geschrieben hat und stelle fest, dass seine Behauptung, dies lasse sich in keinsterweise mit DAD und Brosnans Situation einst vergleichen, bei genauerer Betrachtung kaum nachvollziehbar ist.
Und ich kann deine Betrachtung nicht nachvollziehen. Du schilderst zwar, wie "erfolgreich" deiner Meinung nach DAD war (was Anatol bereits widerlegt hat), gehst aber nicht auf SP ein.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1962
Wie hätte es anders sein können, als das photographer die Antwort auf all unsere Fragen hat? :D

Danke dir Anatol. Das ist angesichts der 3:1 Regel tatsächlich interessant, aber bestärkt mich eigentlich nur in meiner Meinung, dass es dann in erster Linie an zu hohen Budgetausgaben lag, als an etwaigen anderen Faktoren und dementsprechend es eben doch dabei bleibt, dass Brosnan aufgrund einer gewollten Neuausrichtung in Folge der schlechten Kritiken zu DAD gegangen wurde. Und wie sieht es heute aus, lieber Samedi? Da haben wir doch nicht etwa einen SP, der viele Kritiker eher verhalten tangierte und die Möglichkeit, dass ohne einen Sam Mendes und mit einen immer einflussreicheren Gregg Wilson zukünftig eine etwaige Neuausrichtung auf uns zukommen könnte - freilich ohne Sankt Daniel, den Heiligen? :mrgreen:
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