Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

64
Starlight hat geschrieben: 13. März 2019 22:58 https://youtu.be/aoWHqX7Zg5Y
Hab mir den Film bisher nicht angesehen und hab nach Sichtung des Linkes auch nicht mehr Euphorie dazu. Gibt es Argumente dafür, warum man diesen Film sehen sollte?
Wenn man Queen-Fan ist, sollte man den Film schon gesehen haben. Seine Meinung darüber kann man sich dann ja immer noch bilden. Egal ob positiv oder negativ.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

66
Samedi hat geschrieben: 14. März 2019 00:13
Starlight hat geschrieben: 13. März 2019 22:58 https://youtu.be/aoWHqX7Zg5Y
Hab mir den Film bisher nicht angesehen und hab nach Sichtung des Linkes auch nicht mehr Euphorie dazu. Gibt es Argumente dafür, warum man diesen Film sehen sollte?
Wenn man Queen-Fan ist, sollte man den Film schon gesehen haben. Seine Meinung darüber kann man sich dann ja immer noch bilden. Egal ob positiv oder negativ.
Wieso sollte man den dann gesehen haben?
Für mich ist Queen mit dem Tod von Mercury gestorben.
"Lasst mich mit Eurer Meinung in Ruhe. Ich diskutiere nur Fakten, die ich selber als solche definiere."

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

67
Künstlerische Freiheiten gibt es immer. Und einige Kritikpunkte finde ich total schwach und dämlich. Es ist ein Film und keine totale Biografie die bis ins kleinste Detail stimmt oder das gar will. Es geht um die Figur Mercury und die würde m.E nach klasse getroffen.

Die Offenbarung gegenüber der Band als Beispiel im Film anders anzugehen war für den Film selber nur richtig. So konnte man es für einbauen und den Film mit einem absoluten Highlight enden lassen. Live Aid.

Ich sehe das alles nicht so eng. Am wnde muss aber jeder selbst entscheiden wie er vorgeht, was er sich aus dringen nimmt usw. Ich habe mir den Film jedenfalls nicht versauen lassen und fand ihn großartig.

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

68
Künstlerische Freiheit ist ja aber auch kein Freifahrtschein für alles. Mir war z.B. gerade die dramaturgische Verdichtung im Finale rund um Live Aid einfach zu dick aufgetragen, als dass es noch wirklich glaubhaft gewesen wäre. Dass Freddie praktisch zeitgleich von seiner AIDS-Erkrankung erfährt, die Band sich wieder zusammenrauft, er der Band von seiner Krankheit erzählt, er die letzte große Liebe seines Lebens findet, er den Frieden mit seiner Familie findet - und das alles dramaturgisch passend zum kulminierenden Live Aid: das ist einfach in seiner Geballtheit nicht glaubwürdig und da geht es mir dann weniger darum, dass manche Situationen zeitlich nicht stimmen, sondern einfach dass man es sich hier inhaltlich so einfach macht und damit die Glaubwürdigkeit komplett durchs Dach geht. Deshalb hatte ich dann zwar trotzdem noch meinen Spass mit dem Film, aber gerade das Finale wurde zu einem nicht unbeträchtlichen Teil durch die prima inszenierte LiveAid-Sequenz "geretttet".
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

69
Sehe das wie Anatol, hatte nur insgesamt sehr wenig Spaß mit dem Film (imo ist besonders das Editing inszenatorisch grausam). Künstlerische Freiheit schön und gut, aber Bohemian Rhapsody ist so rappevoll mit blöden Klischees, argen Stereotypen und leider äußerst mittelprachtiger Dramaturgie (viel Buildup für wenig Payoff), da will bei mir kein Spaß aufkommen. Der echte Mercury ist da erstmal uninteressant für.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

70
Ich habe den Film verpasst, bin aber auch kein riesiger Queen-Fan, obwohl ich sie prinzipiell gerne mag ("die beste überschätzte Band aller Zeiten"). Merkt man dem Film denn seinen Regiewechsel von Singer zu Fletcher an? Vielleicht gerade von Seiten derer, die dem Film etwas kritischer gegenüberstehen.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der Queen/Freddy Mercury Thread

71
GoldenProjectile hat geschrieben: 26. April 2019 23:45 Merkt man dem Film denn seinen Regiewechsel von Singer zu Fletcher an? Vielleicht gerade von Seiten derer, die dem Film etwas kritischer gegenüberstehen.
Schwer zu sagen, wenn man nicht weiss was konkret von wem zu verantworten ist. Aber ich will es mal so sagen: die diversen Schwächen von BR unterscheiden sich in meinen Augen nicht gravierend von denen eines typischen Singer-Films. :wink: Aber wie gesagt: unterhaltsam war die fiktive Zeitreise ins Queen-Universum trotzdem durchgängig, ich hatte aber vor allem vom Drehbuch angesichts Peter Morgans Beteiligung viel mehr erwartet gehabt. Diverse der einzelnen Szenen waren schon toll, aber gerade der dramaturgische Zusammenhang und eine echte oder sagen wir besser glaubhafte charakterliche Entwicklung fehlte mir. Vielleicht liegt es am Ende dann doch daran, dass Morgan eben gerade nicht für das endgültige Drehbuch verantwortlich war, sondern nur für die Grundidee.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Queen / Freddie Mercury Thread

73
Samedi hat geschrieben: 29. April 2019 14:03
Casino Hille hat geschrieben: 26. April 2019 23:38Der echte Mercury ist da erstmal uninteressant für.
Was genau meinst du damit?
Dass ich eine derart von der Historie abweichende biographische Verfilmung zwar generell als fragwürdig betrachte, die filmisch imo sehr niedrige Qualität von Bohemian Rhapsody für mich aber äußerst wenig mit diesem Umstand zu tun hat. Meinetwegen hätte man auch noch weiter vom Ursprung wegkönnen (obwohl kaum noch möglich), sofern ein guter, spannender Film dabei herausspringt. Aber leider ist Singers oder doch Fletchers Film eine Ansammlung sämtlicher Musik-Film-Klischees auf eine kolossale Überlänge gespreizt, und dramaturgisch wie handwerklich ständig schwankend zwischen überambitioniertem Drama und anspruchslosem Queen-Best-of. Highlights sind das extrem zuckrig zugespitzte Finale vor dem Live-Aid-Konzert, welches ich wie Anatol nicht nur unglaubwürdig, sondern kitschig-peinlich empfand und die wohl dämlichste dramaturgische Zuspitzung aller Zeiten: Gemeint ist der Moment, als ein Executive Bedenken bezüglich der Veröffentlichung des titelgebenden Queen-Songs äußert (weil er 6 Minuten lang ist? Häää?), und nur eine Szene später der Song ein weltweiter Hit wird und von jedem Radio-Sender gespielt wird... Na, gut das das Drehbuch uns diese fiktive Szene eingebaut hat, das hat die Spannung ja mal ganz gewaltig erhöht, für etwa 32 Sekunden. :mrgreen: Eine Aneinanderreihung von Queen-Songs mit Biopic-Checkliste reicht mir nicht für 150 Minuten Entertainment und ehrlich gesagt hätte das Ding so kein Scriptpitch Meeting mit mir überlebt.
GoldenProjectile hat geschrieben: 26. April 2019 23:45 Merkt man dem Film denn seinen Regiewechsel von Singer zu Fletcher an?
Es stellt sich zumindest die Frage, ob einige inszenatorische oder handwerkliche Schwächen sich nicht direkt auf das Regie-Kuddelmuddel zurückführen lassen. Gerade die oft auch in der Fachpresse belächelte Arbeit des Cutters John Ottman, die dann vollkommen unverständlicherweise und begleitet von einer Menge Kopfschütteln mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, könnte in vielen Stellen, in denen sie offensichtlich ohne jedes Konzept wirkt, ein Versuch sein, Kontinuitätsfehler durch etwaige Nachdrehs zu kompensieren. Aber überzeuge dich selbst:



Furchtbar geschnittene Szene, aber bei mehrfachem Anschauen dann schon wieder unfreiwillig komisch und irgendwie witzig. :D
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Queen / Freddie Mercury Thread

74
Casino Hille hat geschrieben: 29. April 2019 18:18 Furchtbar geschnittene Szene, aber bei mehrfachem Anschauen dann schon wieder unfreiwillig komisch und irgendwie witzig. :D
Vor allem: schnell. Nun verteufle ich schnelle und häufige Schnitte ja nicht (mehr) aus Prinzip, aber das wirkt hier in der Tat etwas merkwürdig und unpassend, ist aber offenbar auch generell eine seltsam bis schwach inszenierte Szene, was das ständige hin- und herspringen der Perspektive noch bizarrer macht. Ich habe aber natürlich nicht den ganzen Film gesehen.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.