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von HCN007
Agent
Kleiner Reisebericht von meinem Kurztrip nach Köln vom letzten Wochenende.
Warum eigentlich eine Reise nach Köln ?
Eine der Teilnehmerinnen der Sword Experience, Claudia, kommt aus Dellbrück und dort gibt es auch eine Kampfkunstschule, das Hara-Chi-Do. In dieser Kampfkunstschule unterrichtet unter anderem Olaf Küppers Schwertkampf und auch Lichtschwertkampf. Durch diesen Kontakt kam es zu einem Angebot eines „Modern Swordsmanship Seminars“ in diesem Dojo für das Wochenende 16.11. und 17.11. und da ich mich dafür interessiert habe, habe ich natürlich zugesagt und diese Reise bereits Monate vorher fest eingeplant für den Freitag, 15.11. bis zum 18.11.
Die Jugendherberge Pathpoint direkt in Bahnhofsnähe war meine Wahl für die Absteige. Und mit dem ICE sollte es von Frankfurt nach Köln und zurück gehen. Die Taschen waren gepackt und ich habe mich am Freitag dann auf den Weg gemacht.
Der erste große Schock, der mir das Blut in den Adern gefrieren und mich am ganzen Körper beben ließ war, dass der Halt um 13:28 des ICE in Frankfurt Hauptbahnhof entfällt und der ICE seine Fahrt am Frankfurter Flughafen Fernbahnhof beginnt. Es wurde auf der Anzeigetafel eine Ausweichlösung gezeigt, die ihre eigentliche Abfahrtszeit um 13:07 hatte. Es war 13:08 ! Mit zittrigen Händen auf der RMV App also auf die Suche gemacht, wie ich schnellstmöglich um 13:41 den Zug am Fernbahnhof erreichen kann. Dort wurde auch der Zug gelistet, der als Ausweichlösung genannt worden ist. Ich war am Gleis 20. Der Zug fährt auf Gleis 7 los. Um 13:13 mit einer leichten Verspätung. Ich vollgepackt nun die Beine und alles andere mögliche in die Hand genommen und noch in letzter Sekunde den Zug erreicht, ehe er abgefahren ist und dann die Weiterfahrt ganz entspannt um 13:41 am Frankfurter Flughafen Fernbahnhof beginnen konnte. Der Fensterplatz wurde dann kurzerhand durch die dicke Winterjacke dann doch zu „keinem“ Fensterplatz. Die Ankunft in Köln war dann wie geplant. Die Herberge war einfach zu finden, genau wie der Check-In auch sehr einfach ablief. In der Herberge, die zum Teil aus einer umgebauten, ehemaligen Kirche besteht gibt es eine Selbstversorger-Küche und eine Waschküche (die ich jedoch nicht gebraucht habe) und ganze 2 Gebäudeteile. Für mich sollte es in Gebäudeteil B gehen. In den ersten Stock – Zimmer B.1.1. Selbst das Bett wurde mir zugeteilt. Zum Glück war es unten. In einem 4 Personen-Zimmer waren dann auch die Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag voll belegt. Nur die Nacht von Sonntag auf Montag war ich alleine im Zimmer. Für eine 1-Euro-Münze konnte man seine Sachen im Spind verschließen. Zum Glück hatte ich mit mehreren Tüchern geplant, denen es gab keine Möglichkeiten zum Aufhängen und Trocknen der Tücher. Das Frühstück selbst war wie immer Herbergen-Niveau, auch wenn mir ehrlich gesagt die Organisation des Ganzen in Marburg eine Spur besser gefallen hat. Nach dem Beziehen des Zimmers und des Bettes ging es weiter.
Der nächste Punkt auf meiner Planung war der Besuch des Filmpalasts Köln mit einer Sichtung von „Booksmart“. Die Karte war bereits gekauft und so habe ich mich erstmal zur Orientierung auf den Weg gemacht. Da ich selbst noch nie wirklich direkt in Köln war, wollte ich es trotz geplantem Sightseeing nicht riskieren, zu spät am Kino zu sein und so bin ich von der Herberge direkt zum Kino gelaufen, auch wenn es vom Bahnhof aus mit einer U-Bahn in die Nähe des Kinos möglich gewesen wäre. Mein Magen hing mir etwas in den Kniekehlen, also in Ermangelung von Zeit und Alternativen noch kurz 2 kleine Burger beim großen M verzehrt und danach im Kino noch das Popcorn, was nur eine geringe Sättigung herbeigeführt hatte. Leider war für „Booksmart“ der Zulauf an Zuschauern an einem Freitag Nachmittag so gering, dass ich eine Privatvorstellung gehabt habe. Schade eigentlich für einen so tollen Film. Da ich danach jedoch unbedingt noch etwas Warmes essen wollte, schlenderte ich den Hohenzollernring wieder in Richtung dahin, wo ich hergekommen bin und nach kurzer Überlegung bin ich in das Restaurant „Coa“ an der Haltestelle „Friesenplatz“ gegangen.
Dort sind mir 3 Dinge im Gedächtnis geblieben.
1. Der leckere „Mr. Teryiaki“. Ein Gericht mit Ente, Teryiaki, Reis, Röstzwiebeln und Gemüse
2. Von meinem Platz aus hatte ich einen Blick auf den Gang zur Toilette, der mit gefühlt tausenden, güldenen, nicht synchron winkenden Winkekatzen gepflastert war.
3. Die süße Kellnerin mit ihrem netten Lächeln und der unglaublich guten Passform ihrer Jeans, der ihren süßen Hintern noch durch die Wahl der Hosenträger verstärkt zur Geltung gebracht hat.
Danach ging es dann auch wieder in die Herberge, denn es sollte am nächsten Tag direkt nach dem Frühstück nach Dellbrück gehen für das Schwertkampfseminar. Zum Glück gibt es auch von der KVB eine App – so habe ich mir vorher schon genau die Verbindung ausgesucht, die mich zur Haltestelle „Am Mauspfad“ bringt, von der es nur wenige Fußminuten zum Dojo sind. Das Dojo selbst ist relativ cool gewesen. Die einzige Möglichkeit sich hier im Winter zu wärmen ist ein Kamin, dessen BBQ-Aroma die Luft erfüllt hat und natürlich auch die körpereigene Wärme beim Sport. Von Techniken sowohl mit dem einhändigen Schwert als auch mit dem zweihändigen Schwert gab es in 6 Stunden genug zu lernen. Nach dem Training habe ich mich kurz fertig gemacht und es sollte um 18:00 in ein Dellbrücker Sushi-Restaurant gehen. Ganze 2 Stunden Puffer ! Diese 2 Stunden haben natürlich die weiblichen Teilnehmer damit verbracht sich noch frisch zu machen in ihren Hotels. Ich hatte meine Sporttasche noch bei mir und für die Zwischenzeit habe ich es nicht wirklich für notwendig und sinnvoll gesehen, kurz in die Herberge zu fahren und dann wieder nach Dellbrück zurück. Also bin ich in gewisser Art und Weise entschleunigt durch Dellbrück geirrt um Zeit zu vertreiben. Auch mal ganz angenehm, wenn die letzten Wochen eher stressig als angenehm waren. Im Sushi-Restaurant dann ganz abgespaced beim All-You-Can-Eat. Die Bestellung ging über ein Tablet der Firma Samsung. Offenbar wurde bei unserem Tablet etwas falsch codiert, so dass laufend Dinge an unseren Tisch kamen, die wir nicht bestellt hatten. Nach einigem Hin und Her haben wir die Situation dann doch auflösen können. Wer sich das dort ausgedacht hat, dass ein normaler Mensch ganze 10 Runden in 2,5 Stunden mit jeweils 5 Komponenten bestellt und diese auch verzehren kann ist etwas fragwürdig. Ich war bereits nach Runde 2 komplett satt. Danach ging es wieder in die Herberge, wo ich mich noch kurz entspannt für die Kurzreview von „Booksmart“ hingesetzt habe, bevor es ins Bett ging.
Der nächste Tag sollte dann etwas früher beginnen. Statt 10 Uhr hat das Training um 9 Uhr begonnen. Da die Herberge jedoch erst ab 8:00 Frühstück anbietet und ich vor dem Training noch ordentlich frühstücken wollte, konnte ich mit der Verbindung erst 20 Minuten später erscheinen. Aber das war kein Problem. An diesem Tag habe wir das vom Vortag gelernte vertieft und ein wenig auch den „dreckigen Straßenkampf“ mit dem Schwert erlernt. Das Training war um 15 Uhr vorbei und um 15:15 war auch der Tisch beim Italiener um die Ecke bestellt. Nach vielen tollen Gesprächen und einer leckeren Lasagne ging es dann irgendwann um 18:00 wieder nach Köln. Da es leider etwas regnerisch gewesen ist habe ich meine Planung mit einer abschließenden Sightseeing-Tour bei Nacht über den Haufen geschmissen und mit ein paar Kölsch und Müsliriegel in der Herberge auf Netflix das vor der Reise noch kurz für den Spaß zwischendurch runter geladene Comedy-Programm von Markus Krebs gesehen. Irgendwie haben meine Münzen dann noch für einen weiteren Müsliriegel gereicht, so dass ich noch einmal Lust auf einen hatte, das Problem bei den Snack-Automaten – da bleibt auch mal etwas hängen ! Selbst nach einem leichten Bodycheck, der den Automaten weiter in seine Nische gebracht hat konnte der Müsliriegel nicht raus. Also bin ich danach dann auf mein Zimmer gegangen und habe die morgige Abreise vorbereitet. Und die morgige Abreise ging dann als extrem langweilig und Überraschungsarm in die Geschichte ein. Ohne irgendwelche böse Überraschungen war ich dann wieder gegen 13:00 in Frankfurt in meiner kleinen Wohnung und eine Sache ist klar – Das was ich dieses Mal in Köln nicht machen konnte, hole ich auf jeden Fall nach !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "