Re: Warum Maibaums 10/10 System das einzig vernünftige ist

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Hier mal ein kurzer Überblick, wie ich auf meine Wertungen mittlerweile komme (auch wenn sie manchmal dem Empfinden nach sehr wohlwollend sein mögen)

Ich bewerte meine Filme oft sehr subjektiv nach eigenem Empfinden. Da kann es vorkommen, dass ich im Jahr auch mehrfach die Höchstwertung 10 vergebe. In diesem Jahr war es bei "Your Name." ; "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ; "A Quiet Place" ; "A Beautiful Day" und "Isle of Dogs" so.

2017 waren es 10 Stück. "La La Land" ; "Manchester By The Sea" ; "Moonlight" ; "Silence" ; "Wonder Woman" ; "Guardians of the Galaxy Vol. 2" ; "Dunkirk" ; "Blade Runner 2049" ; "Coco" ; "Star Wars Episode VIII"

Für mich geht es bei einem Film zum einen um den Respekt vor dem Medium Film, denn es gibt unzählige Leute, die am Film gearbeitet haben und deren Arbeit respektiere ich, selbst wenn man Mist produziert hat. Aber ich mache einen Bogen um Filme, die mich nicht interessieren und die ich nicht mit dem notwendigen Respekt behandeln kann.

Zum Anderen, und das ist für mich der wichtigere Punkt ist die Wirkung des Films auf mich. Der Kinosaal wird für mich zum Erlebnisort, in dem ich in unmittelbarer und intimer Atmosphäre die volle Wirkungskraft eines Films spüre (durch die Dunkelheit im Saal, den Sound, die Bildtechnik). Es gibt in diesem Moment nur den Film, die Leute im Saal und mich und nichts anderes, was mich ablenkt.

Und wie erzielt ein Film seine Wirkung bei mir ? Es kommt drauf an, was der Film vom Selbstverständnis her sein möchte. Ein Film wie "La La Land" ist eben ein komplett anderes Filmerlebnis als zum Beispiel ein "Dunkirk" oder auch ein "Arrival", dem ich 2016 die 10 gegeben habe. "La La Land" hat mir über seine komplette Laufzeit ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, das ich selbst lange Zeit nach dem Kinobesuch nicht mehr verloren habe. "Dunkirk" war in seiner Konzeption so ungemein spannend, dass es mich vollkommen in den Sitz gepresst hat.

Es kommt auf die Emotionen an, auf die Geschichte, die der Film erzählen möchte, den persönlichen Bezug (Bei "Coco" habe ich mich an meinen verstorbenen Opa zurückerinnert) und den Sog in den der Film mich zieht. Egal ob Action, Thriller, Drama, Science-Fiction, usw.

10 kann sowohl von mir Prädikat für Meisterwerk als auch für Lieblingsfilm sein, aber im Endeffekt ist es für mich ein Prädikat für ein unvergessliches Filmerlebnis.

Wenn ein allgemein anerkanntes Meisterwerk von mir "NUR" eine 9 bekommt, dann deswegen, dass ich den Film als Meisterwerk respektiere, der Film aber bei mir nicht vollumfänglich zünden wollte. Aktuellste Beispiele "The Shape of Water" und auch "The Green Mile".

Meine allgemeine Wertungsreichweite liegt aktuell zwischen 4/10 und 10/10 Punkten, wovon die 4er extrem selten und die 5er auch selten vergeben werden, weil ich auch bei meiner Filmauswahl Wert darauf lege, was mich interessiert und was ich respektieren kann.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "