Casino Hille hat geschrieben: 12. September 2020 14:41
"Horizon Zero Dawn" habe ich geliebt.
Dazu hab ich auch eine ganz besondere Verbindung. Es dürfte das erste Spiel gewesen sein, dass mir die Möglichkeiten eine Open World Story Games gezeigt hat und mich erst zu diesem Genre gebracht hat. Inzwischen hab ich es zwei mal durchgespielt und mir Gronkhs Lets Play dazu zwei mal komplett angeschaut. Und irgendwann wird es nochmal in der PS4 landen.
Auch in der Spielebranche wird das Fehlen weiblicher Hauptfiguren ja immer wieder kritisiert. In "Assassins Creed" kann man deshalb inzwischen ja zwischen männlichem und weiblichen Hauptcharakter wählen. Da sich dabei aber an der Story nix ändert halte ich das ehrlich gesagt für Unsinn. "Horizon Zero Dawn" funktioniert dagegen nur mit einer Frau, die ganze Story erfordert einen weiblichen Hauptcharakter. Und auch wenn Aloy jetzt nicht unbedingt eine komplexe Figur ist, sondern eher eine reine Projektionsfläche für unsere Identifikation finde ich Horizon Zero Dawn auch in diesem Aspekt äußerst gelungen.
Casino Hille hat geschrieben: 12. September 2020 14:41
Oh, "Red Dead Redemption" spiele ich seit 10 Jahren immer wieder und versinke gerne in dieser tollen Western-Welt. Mit dem zweiten Teil konnte ich nicht so viel anfangen, die Charaktere gingen mir nicht so nahe und leider ist mir die Open World zu groß, da geht für mich Atmosphäre verloren. Trotzdem technisch ein erstaunliches Spiel.
Hast du es denn durchgespielt? Mir ging es bei meinem ersten Durchlauf in manchen Punkten nämlich ähnlich. Zwischenzeitlich war ich kurz davor das Spiel zu beenden, weil mir Arthur durch und durch unsympathisch war und ich frustriert war, dass das Spiel mich zu Dingen gezwungen hat, die ich nicht tun wollte (Stichtwort Schulden eintreiben). Erst das Lesen von Arthurs Tagebuch hat mich wieder mit ihm versöhnt. Als ich das Spiel dann ein zweites Mal gespielt habe ist es mir dann auch gelungen Arthur nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern auch ganz praktisch emotional. Dann konnte ich eine Bindung zu ihm aufbauen wir noch zu keiner anderen fiktiven Figur. "Red Dead Redemption 2" ist bislang auch das einzige Medium, dass mich wirklich zum Weinen gebracht hat. Beim Filmeschauen habe ich zwar auch mal eine Träne im Auge, aber wirklcih weinen muss ich nie. "Red Dead Redemption 2" hat das sogar doppelt geschafft. Allerdings eben erst beim zweiten Durchgang, den ich auch extrem langsam gespielt habe, weil ich wirklich jede Nebenmission, jede Gefährtenaktivität, jedes Zufallsereignis und möglichst viele Dialoge und Ereignisse im Camp miterleben wollte. Wenn man sich dem Tagesrhythum im Spiel anpasst und jeden Abend zum Schlafen ins Camp zurück kommt, sich ans Lagerfeuer setzt und den Geschichten der anderen lauscht, morgens gemeinsam mit anderen einen Kaffe trinkt, im Camp mithilft und die Morgenroutine der anderen beobachtet, dann erfährt man so viel mehr über die einzelnen Charaktere, als wenn man einfach nur der Hauptstory folgt und hier und da ein paar der wcihtigeren Nebenquests macht. Kann ich nur empfehlen. Die Figuren sind teilweise extrem komplex und äußert gut geschrieben. Arthur ist eine der vielschichtigesten Videospielfiguren überhaupt (zumindest im AAA-Sektor), Dutch van der Linde ebenso. Sadie adler macht eine der beeindruckendsten Charakterentwicklungen durch, wie ich sie je miterlebt habe, die Beschreibung " Von traumatisiert zu tougher Frau" die man oft hört passt nicht mal ansatzweise. Und auch in den Nebenfiguren steckt so viel Liebe und Tiefe, doch vieles davon bekommt man in der Hauptstory gar nicht mit.
Den Kritikpunkt zur Größe der Map habe ich schon öfter gehört, aber so wirklich verstehen will ich ihn nicht. Mal abgesehen davon, dass die Map im Vergleich zu anderen Spielen (wie Assassins Creed Odyssey) gar nicht so groß ist und man mit einem Pferd äußerst schnell von A nach B kommt (Valentine - Rhodes dauert 3 Minuten) braucht ein Western Spiel das doch. Wie sollte denn Western-Atmosphäre aufkommen, wenn man nicht immer wieder durch offene weite Landschaften reiten könnte (Heartlands)? Wie sollte man ein stickiges, feuchtwarmes Gefühl Sumpfgefühl aufkommen lassen, wenn man von einem Punkt aus jedes Ende des Gebietes sehen könnte (Bayou Nwa)? Und wie sollte man sich in einer kalten Gebirgslandschaft verlieren können, wenn ein oder zwei Berge alles wären (Grizzlies)? Mal ganz abgesehen davon, dass sich das Camp ja im Laufe der Story bewegt und die Umgebung dann ja auch wirklcih anders sein muss, dass ist ja der Sinn der Ortswechsels. Einfach nur 200 Meter weiter zu ziehen wäre ja irgendwie witzlos. Ich finde ehrlich gesagt, dass das Spiel diese Mapgröße unbedingt braucht. Sonst wäre alles zu dicht beieinander. Das würde dann die Immersion zerstören.
Zu Avengers: Was du schreibst denkt sich recht gut mit der Gamestar Kritik, die ich gesehen habe. Da wurden ähnliche Dinge gelobt und kritisiert. Hast du das Spiel in Deutsch oder in Englisch gespielt? Dort wurde nämlcih die englische Synchro gelobt, die deutsche dagegen kritisiert.