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von HCN007
Agent
Buchreview zu „James Bond 04: Diamantenfieber“
Im Original „Diamonds are Forever“ von Ian Fleming in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Jahr 2012 nach der Erstveröffentlichung im Jahre 1956
„James Bond 04: Diamantenfieber“ ist das 4. Bondbuch und der 4. Roman von Ian Fleming
Ich werde im Jahr 2016 in chronologischer Reihenfolge die Fleming-Romane neu lesen und für mich vollständig reviewen. Dabei werde ich dann ein Ranking festlegen. Die genaue Einordnung von Diamantenfieber folgt dann.
Worum geht es in „Diamantenfieber“ ?:
Aus dem britischen Diamantenmarkt wurden bereits Diamanten im Wert von 2 Millionen Pfund herausgeschmuggelt. Bond erhält den Auftrag, sich in die Pipeline einzuschleusen um so den kompletten Ablauf des Schmuggels zu durchleuchten und die Hintermänner ausfindig zu machen. Dabei steht im nicht nur sein amerikanischer Freund Felix Leiter, sondern auch die toughe, geheimnisvolle Tiffany Case zur Seite.
Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2012:
1. Die Pipeline öffnet sich
2. Edelsteinqualität
3. Heißes Eis
4. „Was geht hier vor?“
5. „Feuilles Mortes“
6. Im Transit
7. „Shady“ Tree
8. Das Auge, das niemals schläft
9. Bitterer Champagner
10. Mit dem Studillac nach Saratoga
11. Shy Smile
12. Das Rennen
13. Acme Schlamm und Schwefel
14. „Wir mögen keine Fehler“
15. Rue de la Pay
16. Das Tiara
17. Danke für den Trip
18. Dämmerung im Knutschkino
19. Spectreville
20. Und aus der Spitze schießen Flammen
21. „Nichts bringt näher als Nähe“
22. Liebe und Sauce béarnaise
23. Der Job kommt an zweiter Stelle
24. Der Tod ist so dauerhaft
25. Die Pipeline wird geschlossen
Seitenanzahl: 326 / Kapitelanzahl: 25 = Kapitelfrequenz von 13-14 Seiten.
Hauptschauplätze: London, Saratoga, Las Vegas, „Spectreville“, die „Queen Elizabeth“
Wichtige Charaktere (neben Bond):
Tiffany Case
Jack Spang
Rufus B. Saye
„ABC“
Seraffimo Spang
Wint
Kidd
„Shady Tree“
Felix Leiter
Was halte ich davon ?
Eines vorweg: Das Buch gefällt mir weitaus mehr als der Film ! Aber es ist nicht perfekt und im Vergleich zu anderen Werken von Fleming etwas harmloser, aber nicht weniger spannend.
Die Thematik des Diamantenschmuggels scheint Fleming ja so interessiert zu haben, so dass er hierzu ein dokumentarisches Sachbuch „The Diamond Smugglers“ geschrieben hat, welches ich nur zu gerne mal lesen würde. Mir gefällt im Buch die komplette Beschreibung der Pipeline, wo sie anfängt, wie sie verläuft und nach welchen Spielregeln und wo sie aufhört. In Verbindung mit dem Tagesgeschäft einer großen amerikanischen Verbrecherbande und ihres Netzwerks hat man hiermit mal weniger einen größenwahnsinnigen Gegner, sondern ein Geflecht aus vielen Personen, bei denen man sich nie sicher sein kann, wer auf welcher Stufe steht und welche Verbindungen von diesen Leuten bestehen. Dabei bleibt jedoch eine genaue Charakterisierung mit entsprechender Backstory und Motivation der Spangs auf der Strecke. Wint und Kidd werden ähnlich wie ihre späteren Filmversionen beschrieben, jedoch mit weitaus weniger homophober Holzhammertaktik in den Vordergrund gedrängt, die Gerissenheit und Brutalität der beiden Mobster lassen beide zu würdigen Henchmen im Buch werden. Wie gerne hätte ich ein Kapitel gehabt, indem ihre Folter mit den Fußballschuhen bei Bond bis ins kleinste Detail beschrieben worden wäre.
Die größte Mühe aber hat sich Fleming mit Tiffany gegeben. Ihre Charakterisierung ist in diesem Fall nicht Gold wert, sondern mehrere Karat. Ihre Backstory bishin zur wechselseitigen Beziehung zu Bond sind unglaublich gut beschrieben.
Die Schauplätze kommen hin und wieder nicht wirklich gut zur Geltung, eine Ausnahme machen hier jedoch Saratoga, das Tiara in Las Vegas sowie die fiktive Westernstadt Spectreville und auch der Abschnitt auf der „Queen Elizabeth“.
Der antiklimatische Verlauf der Story mit seinem roten Faden durch die Pipeline, der auch einem Road Trip (egal ob Luft, Land, oder Wasserstraße) gleicht, ist auch für jeden Ansichtssache. Mir hats gefallen, dass sich das Buch auf den Diamantenschmuggel und das Netzwerk des Spangled Mob fokussiert hat und ganz ohne Blofeld und eine orbitale Diamantenlaserkanone auskommt.
„Diamantenfieber“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 006/007 Punkte
Im 10er-System würde ich das ganze auf 8/10 bewerten.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "