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10/10
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 5

Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

17
Während ich so gerade im für mich "Schneckentempo" Trigger Mortis lese, kamen mir ein paar Castingvorschläge für einen Film über den Roman in den Kopf:

James Bond : Tom Hardy, oder auch Michael Fassbender
Jeopardy Lane: Carey Mulligan, Rachel McAdams
Sin-Jai Seong „Jason Sin“: Brian Tee, Ken Watanabe, Will Yun Lee
Pussy Galore: Charlize Theron, Emily Blunt
Logan Fairfax: Emilia Clarke, Jennifer Carpenter, Felicity Jones, Alicia Vikander
Lancy Smith: Dan Stevens, Chris Hemsworth
Iwan Demitrow: Joel Kinnaman, Matthias Schoenarts
Thomas Keller: Sebastian Koch
Gloria Keller: Judy Greer, Melissa George
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

21
Definitiv der beste Bond-Roman, der nicht aus der Feder Flemings stammte. Lediglich Colonel Sun kann da nach in die Nähe kommen. Zumindest empfinde ich das so.
Selten haben es die Nachfolgerautoren geschafft, derart präzise den Stil Flemings fortzusetzen und zugleich eine gute Story zu entwickeln.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

22
Buchreview zu „James Bond: Trigger Mortis - Der Finger Gottes“

Im Original „Trigger Mortis“ von Anthony Horowitz in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Jahr 2015 nach der Erstveröffentlichung im Jahre 2015

„James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes“ ist das 39. Bondbuch und der einzige Roman von Anthony Horowitz.

Ich habe in meiner Nachbetrachtung und Bewertung der Bondromane der Autoren mit bisher einem Beitrag bis jetzt nur „Carte Blanche“ bewertet. Mein Ranking der Autoren mit bisher einem Beitrag sieht wie folgt aus:

1. Trigger Mortis – Der Finger Gottes
2. Carte Blanche

Worum geht es in „Trigger Mortis – Der Finger Gottes“ ?:

Kurz nach der Goldfingeraffäre wird Bond gebeten, als Rennfahrer auf dem Nürburgring teilzunehmen und eine Sabotageaktion der Russen an einem britischen Rennfahrer zu verhindern. Dabei wird er Zeuge, wie die Russen sich mit einem Koreaner treffen. Bond geht der Sache noch stärker auf den Grund und findet sich in einem großen Rache- und Sabotageakt wieder, der die Amerikaner in Sachen Raumfahrt und Raketenwissenschaft um Jahrzehnte zurückwerfen kann.

Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2015:

Prolog
Teil 1: Was hochfliegt ...
1. An die Arbeit
2. Rasende Ungewissenheit
3. Zurück zur Schule
4. Der Teufelskreis
5. Keine Reue
6. Der Nürburgring
7. Mord auf Rädern
8. Das Schloss
9. Ein Sprung ins Dunkle
10. „Wählen Sie eine Karte ...“
11. Jeopardy
12. Raketenwissenschaft

Teil 2: … muss auch wieder runterkommen
13. Der Chef
14. Die toten Stunden der Nacht
15. Die Spur des Geldes
16. Die Höhle des Löwen
17. Nogeun-Ri
18. „... irgendeine Karte“
19. Die Radieschen von unten
20. Nackte Wut
21. Der Eine-Million-Dollar-Zug
22. Tunnelblick
23. Der letzte Countdown
24. Reisezeit

Seitenanzahl: 367 / Kapitelanzahl: 25 = Kapitelfrequenz von ca. 14-15 Seiten.

Hauptschauplätze: London, der Nürburgring und die Eiffelregion, New York

Wichtige Charaktere (neben Bond):

Sin-Jai Seong „Jason Sin“
Jeopardy Lane
Pussy Galore
Logan Fairfax
Ivan Demitrov
Lancy Smith
Thomas Keller

Was halte ich davon ?

Mit „Trigger Mortis“ ist Anthony Horowitz ein wahrhaft meisterlicher Bondroman gelungen. Wirklich toll ist es auch, dass er Zugang zu Flemings Originalmaterial bekommen hat und sich „Mord auf Rädern“ als Ausgangspunkt ausgesucht hat. „Fan-Service“ ist der erste große Pluspunkt des Romans. Horowitz adaptiert Flemings Stil wie kein Zweiter vor ihm. Dass die Handlung des Romans nach „Goldfinger“ ansetzt und auch ein Charakter aus Goldfinger wiederverwendet wird, ist wirklich klasse. Die ganzen Referenzen an vorige Fleming-Romane sind absolut passend und das Buch entfaltet seine Wirkung noch stärker, wenn man die vorigen Fleming-Romane vorher gelesen hat. Trotz des ganzen „Fan-Service“ fügt sich Trigger Mortis super in die bestehende Fleming-Zeitlinie ein und präsentiert uns eine spannende, eigenständige und eine für das Jahr 1957 extrem moderne Story.

Hatte z.B. John Gardner das Problem, seinen Bondgegnern zu komplexe und unerinnerungswürdige Namen gegeben hat, ist der Koreaner „Jason Sin“ bzw. Sin-Jai Seong eine erfrischende Ausnahme und sein Name kann sich in einer Reihe mit „Le Chiffre“ , „Mr. Big“ , „Drax“ , „Red Grant“ , „Dr. No“ , „Goldfinger“, „Largo“ , „Blofeld“ und „Scaramanga“ nennen lassen. Sin braucht auch keine Henchmen – seine Backstory und seine Motivation mit dem perfiden Plan und seiner Tötungsspezialität funktioniert als alleiniger Gegner wirklich perfekt. „Jason Sin“ ist einer der stärksten Bondgegner überhaupt (auch Filme eingerechnet) und ein wirklich faszinierender Charakter.

Das Buch ist voller großartiger Momente – Das Rennen auf dem Nürburgring, die Aktionen am Schloss, die Zeichnung des Plans und des Charakters von Sin, seine Tötungsspezialität, die Aktionen am Motel und das Finale mit dem Zug im Untergrund-Bahnnetz New Yorks.

Auch dass der Fokus auf partiell wenigen Charakteren liegt, sorgt für den notwendigen Raum zur Entfaltung der Charaktere. Ein roter Faden existiert auch – Das Finale wird mit der notwendigen Ruhe ohne Hektik und zu vielen Richtungen erzählt. Auch finde ich es sehr gut, dass quasi jeder Bogen der geschlagen wird, auch geschlossen wird. Auch die Einbindung des kalten Krieges mit dem Kampf zwischen amerikanischer und russischer Überlegenheit passt perfekt in das Bond-Universum.

Ich habe immer wieder Spaß, wenn ich diesen Roman lese – Er ist schon jetzt ein Lieblingsbuch von mir. Ich würde mich freuen, wenn Horowitz noch einen weiteren Roman schreiben darf.

„Trigger Mortis“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 007/007 Punkte

Im 10er-System würde ich das ganze auf 10/10 bewerten.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

26
Da ich nur ein buch im Urlaub dabei habe muss ich es mir gut einteilen.

Die ersten drei Kapitel lesen sich gut. Das liest sich wirklich 1 zu 1 wie Fleming.

Bin aber gespannt wie sich die Story entwickelt. Hoffe sehr dass die Nürburgring Sache nicht bloßer fanservice ist der dem Fleming Material geschuldet ist
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

27
So ich habe jetzt mehr als die Hälfte durch.
Finde es schon erstaunlich man mit simpelsten Mitteln einen Fleming-Roman kopieren kann. Die Story ist so dermaßen linear und Überraschungs-arm... wie bei Fleming üblich ist Bond eine Art Detektiv der ermittelt. Es geht von Location A nach B und von dort nach C ohne das irgendetwas überrascht. Da ist nichts überraschend, da ist nichts nicht-linear, da ist - bis jetzt keinerlei Twist. Es gibt auch keine Situation die irgendwie besonders kreativ aufgelöst wird. Ich habe immer großen Respekt vor Autoren gehabt, aber wenn ich sowas lese, denke ich doch: Joah, das hättest du auch in ein paar Tagen schreiben können.

und dennoch:
Der Fleming-Stil ist excellent getroffen. Es macht Spaß das zu lesen und man fragt sich dann doch, ob es noch Überraschungen geben wird.
Interessant ist, dass man kaum weiß worum es geht. Aktuell befürchte ich aber, dass es ein kompletter Nepp der Dr. No Geschichte ist. Schon irgendwie dreist...

und wie befürchtet:
Der Fan Service ist dann doch übertrieben: Pussy Galore ist vollkommen umsonst in der Handlung, ihr "Beinahe-Ende" dann schon eine freche Kopie, die Integration des Fleming Original-Material ist HÖCHST oberflächlich. So geht die Story erst nach 100 Seiten los - klar, dass man das als Autor merkt, so schiebt man eben ein Intro-Kapitel ein, welches ein wenig der echten Handlung vorwegnimmt. Krimi-Autor 1 mal 1. Mehr nicht
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Re: Romanbesprechung: Trigger Mortis (Horrowitz)

30
Ich halte Fleming für einen eher unterdurchschnittlichen Humor, dessen Romane eher kulturelle Ernährungstipps und Reiseführer darstellen als ernst zu nehmende Spionageliteratur. Leicht konsumierbare Urlaubslektüre. In dieser Hinsicht funktioniert Trigger Mortis als stilistische Weiterdenkung dieses Konzepts problemlos.
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Let the sheep out, kid.