Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 20. Oktober 2021 14:05 Ja, man muss aber auch sagen mit dem Siegeszug des Pauschal- und Massentourismus, wo jeder schon überall mal war und wenn nicht für 3 Euro Fünfzig hinkommt, ist es irgendwie mit der Exotik nicht mehr so weit her. Die alten Bondfilme sind da auf ein ganz anderes Klima getroffen, das kann man mit heute nicht mehr vergleichen.
Naja gut ich bin 94er Jahrgang und empfinde DN oder TB trotzdem als extrem exotisch :D
Auch nach dem 20. Mal.

Aber ich weiss was du (wahrscheinlich) meinst.
Früher lag ein viel genaueres Augenmerk darauf, diese exotischen Drehorte einzufangen und dem Zuschauer in ihrer vollen pracht zu präsentieren.
Ich finds schade, dass sich das geändert hat.

Wobei Matera auch durchaus exotisch, bzw. besonders wirkt und in NTTD perfekt eingefangen wird.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich weiß nicht, man legt nicht so sehr das Augenmerk darauf, eher auf den Wechsel. Dr No spielt praktisch komplett auf Jamaica und TB fast komplett auf den Bahamas. Dass man da ein anderes Flair erzeugen kann, liegt auf der Hand.
Hätte man NTTD praktisch an nur einem exotischen Ort gedreht, dann wäre das Geschrei erst so richtig groß gewesen.

Im heutigen Blockbusterkino geht es Schauplatzwechsel (Bei Bond übrigens schon sehr viel länger). Auch Hunt, Bourne und Dom reisen kräftig durch die Gegend. Klar die Farbfilter sind eine schon lange andauernde Spielerei, bin ich auch kein Freund davon.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

784
Sehe das wie Vodka. In Dr. No bekommt der Zuschauer ja auch quasi durchgehend Jamaika auf die Ohren (Mangotree) und ist viel Klischeehafter (so wie „man“ sich Jamaika vorstellt) eingefangen.

NTTD empfinde ich da als authentischer. Die paar Minuten Tageslicht, die Jamaika dort bekommt sind einigermaßen gut genutzt (mit einem sehr kurzen dezenten Ragga-Einspieler).
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

785
Schönes Thema!
Ist euch aufgefallen, dass der Film gar nicht sagt, wo Bond da lebt?

Sicher will der Film keinen Jamaica-Tourismus Look erzeugen. Das finde ich auch OK. Ich mag es sogar, dass man diesen Club zeigt, mit der Musik... das hat Flair ohne nach Postkarte auszusehen.


Also, ich finde generell, dass der Film den handlungsort Jamaica viel zu schnell abhandelt und verlässt. Ich habe wirklich fest damit gerechnet, dass man Bonds Leben dort erstmal 10min zeigt. Warum ihn nicht mal beim Tauchtraining zeigen? Mehr Interaktionen mit Locals? vielleicht einen weiteren Flirt mit Nomi?
Stattdessen sehen wir ihn auf einem Segelboot was aber ein wenig aussieht als sei er auf einer Talsperre im Sauerland und dann schaut er nur kurz aufs Meer raus was aber auch so gefilmt ist, dass man das Meer gar nicht sieht. Waurm um alles in der Welt hat man dieses mega tolle Haus gebaut, wenn man es nur für eine Szene nutzt?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Schön finde ich dagegen, wie Kuba gezeigt wird - schäbig und mit morbidem Charme. Ganz anders als die unrealistische, klischeehafte Inszenierung in DAD, mit hochglanzpolierten Oldtimern, adretten Schulkindern, Körben mit frischem Obst, fröhlich auf der Straße tanzenden jungen Frauen und Zigarre paffenden Opas.

Das sind eben die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen der Brosnan- und der Craig-Ära.
Zuletzt geändert von ollistone am 20. Oktober 2021 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 20. Oktober 2021 14:16 Ich weiß nicht, man legt nicht so sehr das Augenmerk darauf, eher auf den Wechsel. Dr No spielt praktisch komplett auf Jamaica und TB fast komplett auf den Bahamas. Dass man da ein anderes Flair erzeugen kann, liegt auf der Hand.
Hätte man NTTD praktisch an nur einem exotischen Ort gedreht, dann wäre das Geschrei erst so richtig groß gewesen.

Im heutigen Blockbusterkino geht es Schauplatzwechsel (Bei Bond übrigens schon sehr viel länger). Auch Hunt, Bourne und Dom reisen kräftig durch die Gegend. Klar die Farbfilter sind eine schon lange andauernde Spielerei, bin ich auch kein Freund davon.
Ja du hast schon recht, DN bietet bezüglich des "Einfangens eines einzelnen Schauplatzes" natürlich noch ganz andere Optionen.
TB genauso. Richtig, es waren die Bahamas, hatte ich vergessen zu erwähnen.

Ich finde aber grundsätzlich nicht, dass sich das mit vielen Schauplatzwechseln unbedingt ausschließen muss.

Nehmen wir zB. MR. Was Schauplatzwechsel angeht ist der ja durchaus ein Paradebeispiel. Oder auch FYEO (fast noch besser).
Da wirken die einzelnen Schauplätze/Drehorte alle auf ihre Art und Weise exotisch.

Man hätte auf Jamaika einfach mehr von der Landschaft einfangen müssen. Die Szene in der Bond mit dem Segelschiff anlegt ist da auch ganz klar mein Favorit in NTTD.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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ollistone hat geschrieben: 20. Oktober 2021 15:03 Schön finde ich dagegen, wie Kuba gezeigt wird - schäbig und mit morbidem Charme. Ganz anders als die unrealistische, klischeehafte Inszenierung in DAD, mit hochglanzpolierten Oldtimern, adretten Schulkindern, Körben mit frischem Obst, fröhlich auf der Straße tanzenden jungen Frauen und Zigarre paffenden Opas.

Das sind eben die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen der Brosnan- und der Craig-Ära.
Volle Zustimmung an dieser Stelle!

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Fukunaga hat laut eigenen Angaben den Film um ca. 20 Min Laufzeit „getrimmt“. Das meiste davon sollen Establishing und Location Shots gewesen sein. Ich finde es etwas schade, da mir der Film Jamaika und Kuba etwas zu schnell abhandelt. Das, was gezeigt wird, gehört meines Erachtens mit zu dem besten, was wir in der Craig-Ära an Location-Hopping sehen durften. Als etwas eigenartig empfand ich das Ausbleiben von Location-Angaben in Form von Schriftzügen. Weshalb das so intendiert war, ist mir nicht ganz klar, da für nicht-Eingeweihte z.B. nicht ersichtlich ist, dass Bond auf Jamaika lebt oder nach Norwegen fährt. Nicht, dass das wichtig wäre, trotzdem wirkte es auf mich etwas befremdlich.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Nun ja, als jemand der Cuba und Havanna kennt, war ich in DAD erstaunt, wie ähnlich das aussieht (wurde ja in Spanien gedreht). Also zumindest die Meer-Front in havanna sieht sehr ähnlich aus.
in NTTD merkt man leider all zu arg, dass es Studiogelände ist, obwohl die Bauten natürlich sehr realistisch aussehen.

Havanna bei Nacht ist wirklich ein Horror. Kleine Gassen mit schumrigen Licht (wenn überhaupt), völlig veralteter Straßenbelag (wenn überhaupt), Fassaden aller Häuser zerfallen...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 20. Oktober 2021 14:16 Ich weiß nicht, man legt nicht so sehr das Augenmerk darauf, eher auf den Wechsel. Dr No spielt praktisch komplett auf Jamaica und TB fast komplett auf den Bahamas. Dass man da ein anderes Flair erzeugen kann, liegt auf der Hand.
Hätte man NTTD praktisch an nur einem exotischen Ort gedreht, dann wäre das Geschrei erst so richtig groß gewesen.
Das ist auch das zentrale Problem. Insbesondere DN hat nur wenige Locations und schafft es dadurch, ein ganz besonderes Flair zu erzeugen. Vergleiche ich das z.B. mit SF, der klappert alle möglichen Locations ab, ohne wirklich viel davon zu zeigen. Das Problem beschränkt sich aber nicht auf SF.

Ach ja, SF zeigt viele Establishing Shot von Shanghai, aber auch das empfinde ich als sehr steril, um nicht zu sagen langweilig.

Fun Fact: Da gebe ich "Establishing Shot" bei google ein, um zu verhindern, dass ich hier Nonsens verbreite und da werden mir doch tatsächlich sofort ein Dutzend Bilder aus Skyfall angezeigt. Verrückt :)

Wobei ich allerdings finde, dass frühere Filme es auch besser hinbekommen haben, auch viele Locations gut einzufangen. Ich denke da etwa an FYEO. Spanien, Italien, Griechenland, das sind schon drei Orte (wurde eigentlich an all den Orten gefilmt?). Und alle drei wirken deutlich aufregender als etwa die Locations in SF. Aber in der Londoner U-Bahn, einer verlassenen Insel im Südchinesischen Meer oder Schottland im Herbst kann natürlich auch kein Feeling aufkommen wie etwa In den Jamaika/Karibik-Locations aus DN etc.

Einen Film wie DN mit nur wenigen Locations würde ich tatsächlich mal wieder zu sehen bekommen. Aber heute, wo jeder jederzeit überall hinreisen kann, wirkt das vermutlich nicht mehr aufregend genug.
Zuletzt geändert von Henrik am 20. Oktober 2021 15:22, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Henrik hat geschrieben: 20. Oktober 2021 15:15
vodkamartini hat geschrieben: 20. Oktober 2021 14:16 Ich weiß nicht, man legt nicht so sehr das Augenmerk darauf, eher auf den Wechsel. Dr No spielt praktisch komplett auf Jamaica und TB fast komplett auf den Bahamas. Dass man da ein anderes Flair erzeugen kann, liegt auf der Hand.
Hätte man NTTD praktisch an nur einem exotischen Ort gedreht, dann wäre das Geschrei erst so richtig groß gewesen.
Das ist auch das zentrale Problem. Insbesondere DN hat nur wenige Locations und schafft es dadurch, ein ganz besonderes Flair zu erzeugen. Vergleiche ich das z.B. mit SF, der klappert alle möglichen Locations ab, ohne wirklich viel davon zu zeigen.

Wobei ich allerdings finde, dass frühere Filme es auch besser hinbekommen haben, auch viele Locations gut einzufangen. Ich denke da etwa an FYEO. Spanien, Italien, Griechenland, das sind schon drei Orte (wurde eigentlich an all den Orten gefilmt?). Und alle drei wirken deutlich aufregender als etwa die Locations in SF. Aber in der Londoner U-Bahn, einer verlassenen Insel im Südchinesischen Meer oder Schottland im Herbst kann natürlich auch kein Feeling aufkommen wie etwa In den Jamaika/Karibik-Locations aus DN etc.

Einen Film wie DN mit nur wenigen Locations würde ich tatsächlich mal wieder zu sehen bekommen. Aber heute, wo jeder jederzeit überall hinreisen kann, wirkt das vermutlich nicht mehr aufregend genug.
Danke, das ist ca. das was ich auch sagen wollte :D

Edit:

Ich finde auch, dass TMWTGG (den ich gestern Abend bewertet habe ;) ) das ziemlich gut hinbekommt.
Zwar spielt alles irgendwie nicht weit voneinander entfernt, aber der Film kann trotzdem durch eine VIelzahl exotischer Sets und Drehorte überzeugen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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FYEO hat meines Wissens nach nicht in Spanien gedreht. also zumindest alles was Sommer ist im FIlm dürfte Korfu, Griechenland sein (Cortina ist natürlich was anderes)

Ich bin übrigens gegen das Location Hopping und finde nicht, dass heutige Bond das brauchen. Ich fänd max London plus 2 wäre ideal. Von mir aus PTS irgendwo, dann briefing in London, dann auf ins Exotische für den Rest des Films. Es kann ja auch etwas sein, was in sich wieder Abwechslungsreich ist zB Hawai. Vulkane, Strände, Berge, eine Metropole,...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Henrik hat geschrieben: 20. Oktober 2021 15:15 Spanien, Italien, Griechenland, das sind schon drei Orte (wurde eigentlich an all den Orten gefilmt?).
In Spanien nicht, die Szenen wurden ebenfalls auf Korfu gedreht.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."