Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben: 18. August 2019 22:50 Wir dürfen nicht vergessen, dass viele echte Meisterwerke unter katastrophalen und chaotischen Bedingungen entstanden sind, etwa Apocalypse Now, Cleopatra, Vom Winde Verweht oder (ein paar Nummern kleiner) in der Bondreihe FRWL, der vielen als Klassiker und einer der besten gilt.
Wo waren denn bei FRWL die chaotischen Produktionsbedingungen? Kann mich grade nicht daran erinnern.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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War Vom Winde verweht chaotisch?
Ich denke, mal abgesehen von den üblichen Problemen, die bei solchen Mammutproduktionen fast schon automatisch entstehen, war das keine chaotische Produktion. Produzent David O. Selznick hatte das Projekt, und das war ja ganz und gar sein Film, ganz gut im Griff. Und für die Umsetzung hat er sich halt wenn nötig auch viel Zeit gelassen, so lange bis alles seinen Vorstellungen entsprach.

Und dann sollte man auch unterscheiden zwischen chaotischen und schwierigen Projekten. Apo Now war ebenfalls ein Film der mit vielen Problemen während der Dreharbeiten zu kämpfen hatte, aber als chaotisch würde ich den trotzdem nicht bezeichnen.

Und seit wann gilt Cleopatra als Meisterwerk? Letzterer hat immerhin so viel Geld verschluckt (und sehr viel davon schon bevor überhaupt ein Meter gedreht werden konnte), daß er, obwohl er dann doch noch ein großer Erfolg wurde, das Produktionsstudio fast ruiniert hätte.

Jedenfalls bei dem neuen Bond mag bislang nicht alles rund gelaufen sein in der Außenwahrnehmung, aber viel Chaos sehe ich hier nicht. Nichts was bei mir Erwartungen schürt oder dämpft.

Fukunaga klingt interessanter als Boyle, trotzdem wäre auch letzterer spannend gewesen, aber bevor der Film nicht startet, denke ich ohnehin nicht groß über den neuen Bond nach. Nur bei einem weiteren von Mendes hätte ich kaum mehr erwartet als bei den letzten 2, also nur ein weiteres stilistisches und inhaltliches Kuddelmuddel.
Zuletzt geändert von Maibaum am 19. August 2019 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Star Wars wurde 1977 unter mehr als chaotischen Produktionsbedingungen, komplett zerstörten Sets und Unkenrufen anderer Regisseure zum Hit, wie jeder weiß. Und das auch deshalb, weil George Lucas immer wieder die Zähne zusammenbiss und sich nicht unterkriegen ließ. Das muss nun nicht heißen, dass Bond25 zum Klassiker wird, aber ich weigere mich nach wie vor, aufgrund des bisher Gehörten irgendeine Prognose zu stellen, wie denn der Film werden wird. Das ist für mich Dorftratsch, nichts weiter. Ich bleibe dabei:
Weder können wir das trotz allem überhaupt wissen (Oder haben wir tagtäglich und rund um die Uhr Einblick in die Produktion, ist jemand vor Ort dabei und kann exklusiv von dort berichten? Nein, alles läuft hinter "verschlossenen Türen" ab), noch sagen die - vor allem hauptsächlich in der Presse (!) so dargestellen - teilweise negativen Berichte irgendetwas darüber aus. Ich distanziere mich von je her von der Sensations- und Meinungsmachermaschinerie. Fakt ist nach wie vor: Im Augenblicklich wissen wir so gut wie NICHTS!
Es gibt wie üblich irgendwelche Gerüchte, die aber nunmal lediglich GERÜCHTE sind und leider von der breiten Masse wie üblich schon wieder als Fakten angesehen werden (Man sehe sich nur mal die Vielzahl an Videos auf Youtube an, die das Thema "007 wird weiblich" zum Thema haben :? ).
Ich bin mir sicher, alle an der Produktion Beteiligten geben ihr Bestes und offensichtlich gibt es Menschen, die ihren Frust darüber, dass es mal eine zeitlang keine regelmäßigen News gibt, dadurch abbauen müssen, indem sie die Produktion schlecht reden (Bevor ich wieder missverstanden werde: Ich meine damit NICHT Leute aus diesem Forum!). Gerade bei den Hardcore-StarWars-Fanboys immer wieder zu sehen.
Wenn alle in die Produktion involvierten Leute derzeit zu 100% ausgelastet sind, hatte man wohl schlichtweg noch keine Zeit, sich um Teaser usw. zu kümmern. Das wird alles noch kommen.

Kein Mensch kann derzeit sagen, wie der Film wird. Ist so.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Und kurz offtopic: Ja, auch bei "Vom Winde verweht" waren die Produktionsbedingungen nicht immer ideal:

Auszug aus Wikipedia:

"Regisseur war zunächst George Cukor, doch nach einigen Drehtagen kam Selznick zu der Überzeugung, dass Cukor nicht der richtige für diesen Film sei, und engagierte Victor Fleming. Als dieser krank wurde, sprang auch der Regisseur Sam Wood für einige Drehtage ein. In den Vorspann wurden Cukors und Woods Namen allerdings nicht aufgenommen, obwohl auch deren Szenen im fertigen Film verwendet wurden. Vivien Leigh arbeitete 22 Wochen durchgehend am Set und hatte in dieser Zeit lediglich vier Tage Drehpause. Die letzte Filmaufnahme wurde am 11. November 1939 nur knapp einen Monat vor der Premiere aufgenommen.

Auch das Drehbuch erfuhr diverse Änderungen. Sidney Howard hatte zunächst ein Drehbuch vorgelegt, das mit fünfeinhalb Stunden Länge viel zu lang war. Ben Hecht und John Van Druten wurden engagiert, um mit Selznick ein neues Drehbuch zu verfassen. Als Fleming allerdings die Regie übernahm, wechselte er wieder zu Howards alter Fassung, die nach Kürzungen durch Selznick schon während der Dreharbeiten die endgültige Fassung ergab. Auch der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald versuchte sich an dem Drehbuch, wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder entlassen."

Also: Was sagen die Produktionsbedingungen letzten Endes aus: Nichts.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Agent 1770 hat geschrieben: 19. August 2019 10:49 Wenn alle in die Produktion involvierten Leute derzeit zu 100% ausgelastet sind, hatte man wohl schlichtweg noch keine Zeit, sich um Teaser usw. zu kümmern.
Glaube nicht, dass das der Grund dafür ist. Schließlich wird die Produktion der Trailer sowieso immer ausgelagert.

Es ist aber immer besser, erst das ganze Drehmaterial zu haben und sich dann das beste für den Teaser herauszusuchen. Ich denke, dass da z. B. aus Italien auch noch was gutes dazukommt, das man mitnehmen möchte.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Casino Hille hat geschrieben: 19. August 2019 11:32 Ich liebe es, dass ein Thread, in dem man spekulieren soll wie der Film werden könnte, größtenteils aus Beiträgen besteht, in denen jemand sagt, dass er nicht spekulieren will und man das gar nicht wissen kann. :mrgreen:
Liegt vielleicht auch daran, dass es speziell bei Bond25 eigentlich immer sinngemäß heißt: Was kann man aufgrund der chaotischen Bedingungen in Bezug auf den fertigen Film erwarten :wink: und da bleibe ich dabei, dass sich aus diesen überhaupt nichts in Bezug auf Qualität des fertigen Films oder sonstwas ableiten lässt.

Spekulieren selbst ist durchaus eine schöne Sache und schürt die Vorfreude. Nur, weshalb die - angeblich - so chaotischen Produktionsbedingungen immer wieder als Aufhänger herangenommen werden, irgendwelche Rückschlüsse auf das Endprodukt zu ziehen, erschließt sich mir nicht so ganz.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Agent 1770 hat geschrieben: 19. August 2019 11:10 Und kurz offtopic: Ja, auch bei "Vom Winde verweht" waren die Produktionsbedingungen nicht immer ideal:

Ja, die waren auf jeden Fall auch mal schwierig, aber deswegen nicht gleich chaotisch.

Da das ein Produzentenfilm war ist der jeweilige Regisseur nicht so wirklich wichtig, und bei Hollywood Filmen ist es nicht unüblich, daß sehr viel mehr Leute am Drehbuch mitgearbeitet haben als offiziell angegeben.

Zur Beruhigung sei gesagt daß schwierige, nicht ideale oder auch chaotische Produktionen auch gerne Mal in schlechten Filmen resultieren ...

Und egal wie Bond 25 wird, am Ende werden die Meinungen hier ohnehin wieder sehr, sehr weit auseinandergehen.

Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Maibaum hat geschrieben: 19. August 2019 13:40
Agent 1770 hat geschrieben: 19. August 2019 11:10 Und kurz offtopic: Ja, auch bei "Vom Winde verweht" waren die Produktionsbedingungen nicht immer ideal:

Ja, die waren auf jeden Fall auch mal schwierig, aber deswegen nicht gleich chaotisch.
Zumindest chaotischer als bei B25 und das ist es doch, worauf es hier ankommt. :wink:
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Maibaum hat geschrieben: 19. August 2019 13:58 Das wissen wir doch gar nicht.
Das sag ich doch auch die ganze Zeit, dass wir nicht alles wissen. Das trifft übrigens genauso auf GWTW zu.

Aber dieses "Chaos", das manche bei B25 hineinorakeln, ist eben nicht so groß wie das, was über das "Chaos" bei GWTW bekannt ist.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben: 18. August 2019 22:50 Wir dürfen nicht vergessen, dass viele echte Meisterwerke unter katastrophalen und chaotischen Bedingungen entstanden sind, etwa Apocalypse Now, Cleopatra, Vom Winde Verweht oder (ein paar Nummern kleiner) in der Bondreihe FRWL, der vielen als Klassiker und einer der besten gilt. Daher sage ich: Alles ist möglich
Ja, aber die allermeisten Filme, die unter chaotischen oder katastrophalen Bedingungen entstehen, sind dann eben auch schlecht. Womit ich jetzt gar nichts über Bond 25 sagen will, wo bislang nichts wirklich verheerendes passiert ist. Aber auch wenn es in einigen Fällen trotz schwieriger Produktionsphasen geklappt hat, sind sie eher ein Grund zur Besorgnis als das Gegenteil. Selbst wenn man 3, 5 oder 10 Ausnahme-Beispiele aufzählen kann.
https://filmduelle.de/

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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Ich finde, es kommt doch auch immer darauf an, zu welchem Zeitpunkt man ein vermeintliches "Chaos" feststellen kann. Und seit die Produktion von B25 so richtig begonnen hat (also seit April) läuft es eigentlich super. Dass es da früher mal einen Regiewechsel gab, davon ist heute doch überhaupt nichts mehr zu spüren.
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Re: Kaffeesatzleserei: Was erwartet ihr qualitativ von BOND 25?

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Revoked hat geschrieben: 19. August 2019 13:24 Wieso? Ich deute das Chaos positiv andere negativ. Das ist Spekulation.
Dazu ein paar Zitate aus diesem Thread:

"Die sehr lange Preproduction mit unzähligen kreativen Differenzen, Anpassungen des Drehbuchs, usw. lässt mich aber auch sehr skeptisch zurück, dass bei so vielen Köchen der Brei am Ende einen dann doch sauer aufstoßen lässt."

"Ich selbst bin diesmal sehr skeptisch, was das Ergebnis betrifft … obwohl ich Fukunaga für einen sehr fähigen Regisseur halte. Die Produktion wirkt in ihrer medialen Vermittlung doch recht häufig halbgar."

"Die Produktion hat bisher kein allzu gutes Bild abgegeben. Früher ist die Produktion doch eher lautlos über die Bühne gegangen. Das dämpft meine Erwartungen etwas."

"Von daher erwarte ich derzeit einen durchschnittlicher Bond-Film."

"Wenn man es nicht einmal schafft, einen Film nach einer ohnehin schon langen Pause von vier Jahren ins Kino zu bringen, dann sagt das doch einiges darüber aus, wie es wohl hinter den Kulissen zugeht."

"Ich sage bewusst nicht, dass Bond 25 ein schlechter Film wird. Es gibt aber auch keine Gründe, in Euphorie auszubrechen..."

Spiegelt doch eigentlich genau das wider: Dass ein gewisser Teil eher skeptisch ist, was das Endresultat angeht und aufgrund einiger Informationsfetzen - relativ zur Gesamtproduktion gesehen - schon meint, der Film könne nur noch schlecht oder mittelmäßig werden. Was ich für völlig verfrüht halte.
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