Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Ach Samedi, wenn du immer und immer und immer wieder diese provokanten "Also findest du...?"-Den-anderen-Usern-Zeugs-in-den-Mund-legen-Dinger bringst und dann textliche Kopfschüttler erntest, dann wieder eine solche Annahme konterst... Tja, das ist der Teufelskreis der sterbenden Diskussion. Meine Gedanken sind bei den Bits und Bytes die hier ihr Leben lassen mussten und müssen.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Revoked hat geschrieben: 15. Februar 2021 16:59
Samedi hat geschrieben: 15. Februar 2021 16:54
Franky007 hat geschrieben: 15. Februar 2021 16:47 Ein Neuer Darsteller sollte Automatisch auch eine neue Ära bedeuten.
...
Der Meinung bin ich auch.
...
Ja, sollte, könnte, müsste.
War aber bisher nicht und muss nicht zwingend in der Zukunft so sein. Vor allem weil, wie wir ja immer wieder schMerzhaft merken, dass EON scheinbar kaum in der Lage ist ein Grundgerüst über 2-3 Filme zu planen und auch durchzuführen.

Seid nicht enttäuscht, wenn es nächstes mal wieder nicht klappt.

PS grammatikalische Ausrutscher bitte entschuldigen
Doch das war bisher schon so das jeder neue Darsteller auch immer eine neue Ära eingeläutet hat.
Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum du das nicht so siehst.

Scheinbar sind wir da ganz einfach kompletter anderer Meinung.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Am schönsten wären für mich wieder in sich geschlossene Filme, mit weniger Pathos, mehr Espionage (gab es bei Bond so gesehen eigentlich nie wirklich - aber ich denke, ihr wisst, was ich meine) und etwas klügere Handlungen. Mir würde ein Plot zusagen, in dem Bond die Organisation des Antagonisten infiltriert, wie in LTK oder in eine Rolle schlüpfen muss, um das Vertrauen der Gegenspieler*innen zu gewinnen. Eine Gegenspielerin wäre auch mal wieder nett, und warum nicht gleich auch mal eine Frau auf dem Regiestuhl, anstatt irgendwelche lahmen Pseudoversuche eines genderfreundlichen und politisch korrekten Bonds?
Der Wumms-Faktor darf ruhig erhalten bleiben, aber ich brauche keinen neuen Rekord pro Film, das führt zu nichts, und nützt sich meiner Ansicht nach schnell ab. Actiontechnisch hat CR das Rad zwar nicht neu erfunden, aber so eine Szene wie die Parkour-Jagd wäre wieder geil. Einfach etwas frisches, aktuelles, das den Bondrahmen nicht sprengt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 15. Februar 2021 18:11 Mir würde ein Plot zusagen, in dem Bond die Organisation des Antagonisten infiltriert, wie in LTK oder in eine Rolle schlüpfen muss, um das Vertrauen der Gegenspieler*innen zu gewinnen.
Ich finde es ehrlich gesagt interessanter, wenn es so ist wie in CR, wo Mr. White mehr über Bond zu wissen scheint als Bond über Mr. White.
craigistheman hat geschrieben: 15. Februar 2021 18:11 warum nicht gleich auch mal eine Frau auf dem Regiestuhl, anstatt irgendwelche lahmen Pseudoversuche eines genderfreundlichen und politisch korrekten Bonds?
Eine Frau nur deshalb auf den Regiestuhl zu setzen, weil sie eine Frau ist, finde ich genauso falsch. Wichtig sollte hier das Können und die Vision eines Regisseurs oder einer Regisseurin sein und nicht deren Geschlecht.

Und was die "politische Korrektheit" bei Bond betrifft, so bin ich noch immer der Meinung, dass der Gesamtkontext hier wichtiger ist als das Verhalten Bonds. Es ist mir also lieber, wenn sich Bond (weiterhin) politisch nicht korrekt bzw. sexistisch verhält und dann eben von M, Moneypenny, einem Bondgirl oder einer anderen Figur in die Schranken gewiesen wird.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Franky007 hat geschrieben: 15. Februar 2021 18:03
Scheinbar sind wir da ganz einfach kompletter anderer Meinung.
Ja, aus meiner Sicht gab es nie ein Chronologie außer bei CR-QOS.
SF ist nachträglich ohne Not da rein konstruiert worden. Nur SP-NTTD wird wohl nochmal so sein. Also sind von 25 (26) Filmen 2x2 Filme direkt miteinander verbunden.
Für alle anderen Filme könnte quasi zufällig eine Reihenfolge gewürfelt werden (nimmt man die paar Rückbezüge nicht so ernst.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Nochmal:

Es geht mir nicht darum, dass in jedem Film auf den jeweiligen (direkten) Vorgänger Bezug genommen wird. Nur wenn man irgendwie eine Verbindung (egal ob geplant oder im Nachhinein) herstellt, dann sollte diese auch passen.

In der Moore-Ära hat man es sich da relativ einfach gemacht und nach LALD einfach auf Felix Leiter verzichtet. Somit gab es auch keine Kontinuitätsbrüche.
#London2024

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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 15. Februar 2021 18:11 Mir würde ein Plot zusagen, in dem Bond die Organisation des Antagonisten infiltriert, wie in LTK oder in eine Rolle schlüpfen muss, um das Vertrauen der Gegenspieler*innen zu gewinnen.
Oh ja, ein solcher Film würde mir auch mal wieder zusagen. Ohnehin sind die meisten Bösewichte immer relativ schnell dahinter gekommen, wer Bond ist (und haben ihn dann trotzdem noch halbwegs verschont, siehe GF oder TB), oder sie wussten sogar von Anfang an Bescheid (z.B. in GE, SF oder SP). Der Moment, in dem Sanchez dahinter kommt, dass Bond doch nicht der loyale Kamerad ist, für der er ihn hielt, ist immer wieder, wie formuliere ich das am besten, ein besonderes Highlight für mich. Da habe ich ja schon fast Mitleid mit dem armen Sanchez :wink: So ein Fiesling, dieser Mr. Bond, dass er Sanchez' Loyalität schamlos ausnutzt. Naja, er hat's nicht anders verdient.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Überhaupt ist Sanchez auf vielen Ebenen ein interessanter Antagonist, der stets nach einem präzisen moralischen Kodex handelt. Stellenweise wird er sogar fast zu einer sympathischen, oder zumindest nachvollziehbaren Figur. Seine Entourage scheint deutlich grausamer und gestörter zu sein, als er selbst (Dario, Krest). Ich finde es immer am interessantesten, wenn Antagonisten so geschrieben und gespielt werden, dass wir uns die Frage stellen - wie kann jemand einerseits so freundlich oder großzügig sein, und dann doch so skrupellos und radikal agieren? Ich schätze diese Ambivalenz macht IRL die wahren Antagonisten aus, nichts ist wirklich eindeutig. Das hat mich zumindest schon immer eher fasziniert, als die überzogenen schablonenhaften schwarz/weiß-Bösen.

Ich würde mir für die zukünftigen Filme wieder mehr diese Art von Antagonist wünschen, als das personifizierte Böse, das es in Wirklichkeit ohnehin nicht gibt und vom Blickwinkel der Bertrachter*innen abhängt.

Ich fände es aber auch durchaus interessant, wenn Bond auf Befehl seiner Regierung etwas tun muss, dass er selbst für moralisch verwerflich erachtet. So etwas könnte man in einen relativ geerdeten Plot um die Themen Whistleblowing/Reichweite/Information - Desinformation durch soziale Medien einbetten. Bond könnte den Auftrag erhalten eine ehemalige MI6-Agentin aus dem Weg zu räumen. Anfangs lässt ihn der Auftrag völlig kalt, doch nähert er sich ihr zunehmend an (um herauszufinden was sie weiß) und bekommt Skrupel, als er merkt, dass der MI6 auf der "falschen" Seite steht... Sowas in der Art stelle ich mir für die nächsten Filme vor. Die Plots dürfen ja ruhig eine "persönliche" "empfindsame" Seite Bonds zeigen, nur muss das nicht immer mit seiner Charakterentwicklung, Vergangenheit oder irgendeiner aufgezwungenen Chronologie zusammenhängen...

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 16. Februar 2021 15:50 Ich fände es aber auch durchaus interessant, wenn Bond auf Befehl seiner Regierung etwas tun muss, dass er selbst für moralisch verwerflich erachtet. So etwas könnte man in einen relativ geerdeten Plot um die Themen Whistleblowing/Reichweite/Information - Desinformation durch soziale Medien einbetten. Bond könnte den Auftrag erhalten eine ehemalige MI6-Agentin aus dem Weg zu räumen. Anfangs lässt ihn der Auftrag völlig kalt, doch nähert er sich ihr zunehmend an (um herauszufinden was sie weiß) und bekommt Skrupel, als er merkt, dass der MI6 auf der "falschen" Seite steht...
Ja, das ist eine sehr realistische, vernünftige Art, sich die Plots kommender James-Bond-Filme auszumalen. Da es irgendwann nicht mehr möglich sein wird, die Vergangenheit von 007 für den charakterlichen Überbau der Actionhandlung zu nutzen (oder es sich zumindest abnutzt), wird man die Missionen selbst dementsprechend aufladen. Seit 1995 ist immer mehr der Trend in der Reihe erkennbar, die früher gelebten Ideale kritisch zu hinterfragen. Bond ist letztlich seit seinen Ursprüngen bei Ian Fleming ein Held des Kolonialismus und steht für ein veraltetes Verständnis von überstaatlicher Authorität, siehe das Gebaren der großbritannischen "Weltpolizei" als vermeintliche Welt- und Kolonialmacht, die spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges eigentlich nur noch als lächerlich einzustufen ist. Dieses Selbstbild hat ja letztlich auch zum Ausstieg aus der Europäischen Union beigetragen. Dieses Selbstverständnis, diesen Patriotismus werden wir bei Bond in kommenden Filmen immer mehr angeklagt und in Frage gestellt sehen. Anders kann es der Reihe auch kaum gelingen, relevant zu bleiben und nicht wie ein anachronistisches Überbleibsel der Kinokultur zu wirken.
https://filmduelle.de/

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