Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Interessant wird es sein, ob vielleicht der marketingtechnische Zug funktionieren würde, dass dies der letzte Auftritt von Daniel Craig als James Bond sein wird und ob man aus dieser Sicht heraus eine ähnliche Anzahl an Kinogängern für B25 aktivieren kann wie zu SF oder SP. Klar ist ein Bond-Film an sich schon ein Event im Kino, aber wird unter den Vorzeichen interessant, wie groß dieses Event sein wird.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Henrik hat geschrieben: 23. September 2018 11:10 Da ich weiss, dass Craig noch dabei ist, kann ich das vielleicht nicht so gut einschätzen, aber aufgefallen ist mir das nicht. Dass Craig in der PM in einem Satz mit Broccoli und Wilson genannt wurde war schon auffällig, aber die eigentliche Aussage, bzw. der Schock war doch der Abgang von Boyle. Wen interessiert da noch Craig?
Die Klatschpresse hat ab Anfang 2016 eine Darstellersuche betrieben, die sich auf Hiddleston und Elba fokusiert hat, dabei wurde immer Craigs Pulsadern-Aussage als Beweis verstanden, dass er keine weiteren Bond mehr machen würde. Irgendwann 2017 hat Craig dann offiziell mitgeteilt, dass er nochmal Bond spielt, allerdings ist die Presse seitdem auf jedes Dementi oder Halbdementi oder "Gerüchte-befeuern-durch 'My Name is Elba...' " von Elba angesprungen und konzentriert sich darauf, allen einzureden, Elba würde ab B26 übernehmen. B25 und Craigs Mitwirkung ist dabei untergegangen. Soweit so gut. Allerdings ist B25, der sich bis dahin ruhig richtung Drehstart und PK in Pinewood hinentwickelt hat, schlagartig auf vielen Titelseiten gelandet, weil Boyle abgesprungen ist. Im Zuge dieser Berichterstattung ist natürlich auch darüber berichtet worden, dass es sich um Craigs wahrscheinlich letzten Bond handelt, deswegen glaube ich, dass mittlerweile den meisten Kinogängern bewusst ist, dass Craig bei B25 Bond spielt.

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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ProfessorDent hat geschrieben: 23. September 2018 11:18
Henrik hat geschrieben: 23. September 2018 11:10 Da ich weiss, dass Craig noch dabei ist, kann ich das vielleicht nicht so gut einschätzen, aber aufgefallen ist mir das nicht. Dass Craig in der PM in einem Satz mit Broccoli und Wilson genannt wurde war schon auffällig, aber die eigentliche Aussage, bzw. der Schock war doch der Abgang von Boyle. Wen interessiert da noch Craig?
Die Klatschpresse hat ab Anfang 2016 eine Darstellersuche betrieben, die sich auf Hiddleston und Elba fokusiert hat, dabei wurde immer Craigs Pulsadern-Aussage als Beweis verstanden, dass er keine weiteren Bond mehr machen würde. Irgendwann 2017 hat Craig dann offiziell mitgeteilt, dass er nochmal Bond spielt, allerdings ist die Presse seitdem auf jedes Dementi oder Halbdementi oder "Gerüchte-befeuern-durch 'My Name is Elba...' " von Elba angesprungen und konzentriert sich darauf, allen einzureden, Elba würde ab B26 übernehmen. B25 und Craigs Mitwirkung ist dabei untergegangen. Soweit so gut. Allerdings ist B25, der sich bis dahin ruhig richtung Drehstart und PK in Pinewood hinentwickelt hat, schlagartig auf vielen Titelseiten gelandet, weil Boyle abgesprungen ist. Im Zuge dieser Berichterstattung ist natürlich auch darüber berichtet worden, dass es sich um Craigs wahrscheinlich letzten Bond handelt, deswegen glaube ich, dass mittlerweile den meisten Kinogängern bewusst ist, dass Craig bei B25 Bond spielt.
Ja, stimmt auch wieder. Vielleicht ist es ja in den Köpfen jetzt fest verankert, dass Craig es definitiv noch ein letztes Mal macht. Ich denke aber, vielleicht überschätzen wir die Wirkung der Bond-Berichterstattung auch. Der gemeine Kinogänger in seinen mittleren Jahren (also der durchschnittliche Bond-Besucher) interessiert sich genau dann für Bond, wenn ein neuer Film ins Kino kommt. Sonst nicht; das ganze Drumherum und Dazwischen ist für Bondfans und generell Filmfans.
Tja, was will ich eigentlich sagen? Ob der Film die Milliardengrenze knackt, hängt vor allem von seiner Qualität ab. Eine sehr triviale Aussage, die sich aber oft genug schon bewahrheitet hat. SF finden die Nicht-Bondfans immer noch toll, QOS immer noch schlecht, sofern sie sich überhaupt noch dran erinnern können. Unabhängig davon, welche Meinungen sich in Fanforen wie unserem über die Jahre entwickeln. Ich bin wie fast immer optimistisch und sage: Bond 25 wird die Milliardengrenze knacken und mit SF fast gleichziehen.
"Schnickschnack! Tabasco!"

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Ich denke auch dass der Mainstreamgeschmack darüber entscheiden wird, ob es ein Megaerfolg oder ein "normaler" Erfolg wird (erfolgreich wird er nach dieser (viel zu ) langen Pause schon deswegen sein, da Bond einfach fest in der Kinokultur verankert ist und sehr sehr breit funktioniert). SF hat seinerzeit den Zeitgeist voll getroffen und noch ein paar weitere "Hilfsmittel" auf seiner Seite gehabt (die Altgedienten hier wissen, auf welch epischen Diskussionen ich hier anspiele und die ich ganz bestimmt nicht auffrischen möchte). QOS dagegen kam beim Durchschnittssympathisanten und Kinofan auch aus meiner Erinnerung heraus vergleichsweise schlecht an und konnte das mit CR los getretene Momentum folgerichtig auch nicht nutzen.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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vodkamartini hat geschrieben: 23. September 2018 12:10 Ich denke auch dass der Mainstreamgeschmack darüber entscheiden wird, ob es ein Megaerfolg oder ein "normaler" Erfolg wird (erfolgreich wird er nach dieser (viel zu ) langen Pause schon deswegen sein, da Bond einfach fest in der Kinokultur verankert ist und sehr sehr breit funktioniert). SF hat seinerzeit den Zeitgeist voll getroffen und noch ein paar weitere "Hilfsmittel" auf seiner Seite gehabt (die Altgedienten hier wissen, auf welch epischen Diskussionen ich hier anspiele und die ich ganz bestimmt nicht auffrischen möchte). QOS dagegen kam beim Durchschnittssympathisanten und Kinofan auch aus meiner Erinnerung heraus vergleichsweise schlecht an und konnte das mit CR los getretene Momentum folgerichtig auch nicht nutzen.
Wobei QOS trotz der relativ schlechten Kritik und der folgenden schlechten Mund-zu-Mund-Progaganda fast die gleichen Einspielergebnisse erzielen konnte wie CR. Fand ich erstaunlich. Etwas Ähnliches ist dann ein paar Jahre später SP gelungen, bezogen auf den Vorgänger SF.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Henrik hat geschrieben: 23. September 2018 11:25 Das habe ich schon verstanden. Meine Frage richtet sich eher in die Richtung, ob man als Leser überhaupt ein Interesse an dieser Information hat, oder das völlig ausblendet.

Etwas verkürzt stelle ich mir die Reaktion eher so vor: Boyle abgesprungen - Kinostart in Gefahr -Schock!
Die meisten Menschen wissen nicht, was ein Regisseur genau zu tun hat und erst recht nicht, wie viel Einfluss er auf die Gestaltung des Films hat. Deshalb stelle ich mir die Reaktion eher so vor:

Boyle abgesprungen - Kinostart in Gefahr - Dann sucht euch halt einen Neuen - und wer spielt denn jetzt überhaupt Bond?

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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@Universal Exports
Nein, fand ich gar nicht erstaunlich, das beinahe gleiche Einspiel wie bei CR ist eine Enttäuschung. Man sieht ja auch aktuell bei Marvel, dass die jeweiligen Sequels der Einzelfilme ihre Vorgänger regelmäßig toppen. CR war im Vorfeld sehr skeptisch beäugt vworden, weil man Craig allerorten für eine krasse Fehlbesetzung hielt. CR war dann ein überraschend starker Bondfilm, was sich bei einigen aber erst relativ langsam (auch mit Heimkoino) herum gesprochen hatte. So gesehen, hätte ein vergeleichsweise positiv aufgenommener Film imo CR lockerst getoppt. Man sah ja dann auch bei SF und SPECTRE wohin die Reise bei Bond ging bzw. zu gehen imstande war.

Und SPECTRE hat schon erkennbar weniger eingespielt wie SF und wurde nicht so zerissen wie seinerzeit QOS.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 23. September 2018 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben: 23. September 2018 12:02 Tja, was will ich eigentlich sagen? Ob der Film die Milliardengrenze knackt, hängt vor allem von seiner Qualität ab. Eine sehr triviale Aussage, die sich aber oft genug schon bewahrheitet hat. SF finden die Nicht-Bondfans immer noch toll, QOS immer noch schlecht, sofern sie sich überhaupt noch dran erinnern können. Unabhängig davon, welche Meinungen sich in Fanforen wie unserem über die Jahre entwickeln. Ich bin wie fast immer optimistisch und sage: Bond 25 wird die Milliardengrenze knacken und mit SF fast gleichziehen.
Ich gehe auch von einem extrem guten Ergebnis in der Umgebung von SP und SF aus, wahrscheinlich eher SF als SP. Die langen Pausen, die wir hier immer kritisieren, sind für's Ergebnis sicherlich nicht schlecht, sondern eher förderlich, weil sie dafür sorgen, dass der Markt nicht von Bond-Filmen übersättigt wird. 2 Jahre sind da wahrscheinlich sogar etwas zu wenig, 3 Jahre wären denke ich optimal.
Wenn sich EON und DC darüber im Klaren sind, dass B26 nicht mit Craig gemacht wird, dann könnte ich mir auch vorstellen, dass der Fakt, dass es Craigs letzter Bond ist, ordentlich beworben wird und mit dem "Jubiläum" zusammen für ordentlich Publicity sorgen wird. Ich gehe natürlich von einem Film aus, der qualitativ hochwertig ist und trotzdem als Bond-Film erkennbar ist. Sollte es in Richtung QOS gehen, dann ist dem Film zwar eine extrem starke Anlaufphase sicher, ein Ergebnis in der oben genannten Dimension wird aber verfehlt werden.

Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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vodkamartini hat geschrieben: 23. September 2018 12:22 @Universal Exports
Nein, fand ich gar nicht erstaunlich, das beinah gleiche Einspiel wie bei CR ist eine Enttäuschung. Man sieht ja auch aktuell bei Marvel, dass die jeweilige Sequels der Einzelfilme ihre Vorgänger regelmäßig toppen. CR war im Vorfeld sehr skeptisch beäugt vworden, weil man Craig allerorten für eine krasse Fehlbesetzung hielt. CR war dann ein überraschend starker Bondfilm, was sich bei einigen aber erst relativ langsam (auch mit Heimkoino) herum gesprochen hatte. So gesehen, hätte ein vergeleichsweise positiv aufgenommener Film imo CR lockerst getoppt. Man sah ja dann auch bei SF und SPECTRE wohin die Reise bei Bond ging bzw. zu gehen imstande war.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Moore: Neuer Darsteller, starker erster Film, stark an der Kasse. Schwacher zweiter Film (zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung), schwaches Einspielergebnis. Allerdings war natürlich die Kinolandschaft und das Freizeitverhalten ein ganz anderes.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Sicher hätte QOS im Vergleich auch noch schwächer abschneiden können, aber ich bleibe dabei, CR hatte sein finanzielles Potential im Kino nicht voll ausgeschöpft - womit QOS es im direkten Vergleich leichter hatte - aufgrund der anfangs massiv skeptischen Grundhaltung. Und dass Filme dieser Größenordnung heute noch über Mund zu Mund über Monate hinweg durchstarten, kommt praktisch nicht mehr vor (letztes Beispiel an das ich mich erinnere war Titanic). Dazu sind die Auswertungsfenster zu eneg gesteckt und die großen Säle werden zu schnell von den Nachfolgern okkupiert. Aber CR hat dann auf dem Hemkinomarkt super funktioniert und viele nachträglich von Craig überzeugt. (Könnte übrigens analog auch SOLO noch passieren, das nur am Rande).
QOS hatte also bessere Box-Office-Voraussetzungen wie CR die er imo nicht nutzen konnte, weil der Film sehr gemischt (bis negativ) aufgenommen wurde.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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vodkamartini hat geschrieben: 23. September 2018 12:32 Sicher hätte QOS im Vergleich auch noch schwächer abschneiden können, aber ich bleibe dabei, CR hatte sein finanzielles Potential im Kino nicht voll ausgeschöpft - womit QOS es im direkten Vergleich leichter hatte - aufgrund der anfangs massiv skeptischen Grundhaltung. Und dass Filme dieser Größenordnung heute noch über Mund zu Mund über Monate hinweg durchstarten, kommt praktisch nicht mehr vor (letztes Beispiel an das ich mich erinnere war Titanic). Dazu sind die Auswertungsfenster zu eneg gesteckt und die großen Säle werden zu schnell von den Nachfolgern okkupiert. Aber CR hat dann auf dem Hemkinomarkt super funktioniert und viele nachträglich von Craig überzeugt. (Könnte übrigens analog auch SOLO noch passieren, das nur am Rande).
QOS hatte also bessere Box-Office-Voraussetzungen wie CR die er imo nicht nutzen konnte, weil der Film sehr gemischt (bis negativ) aufgenommen wurde.
Und genau das könnte B25 mit seinem Starttermin im Februar zum Vorteil gereichen: Dass eben nicht in der Folgewoche Superheldenfilm Nr. 825 nachgedrängelt kommt. Oder Weihnachtsfilm. Oder Familienkomödie. Oder die ersten Oskar-Anwärter. Eigentlich ist die Weihnachts- und Vorweihnachtszeit extrem undankbar.
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Re: Box Office und Zuschauerzahlen (Erwartungen, Fakten)

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Ja, könnte schon funktionieren, obwohl ich den Weihanchtstermin immer sehr mochte. War irgendwie feierlicher so zum Jahresabschluss etc. Und die Feiertage und Weihnachtsferien sind gerade im Winter eine inzwischen äußerst lukrative Zeit für die Kinos (der typische Box-Office Sommer der USA funktioniert ja bei uns gar nicht, weil hier die seltsame Meinung vorherrscht fürs Kino brauche ich schlechtes Wetter). Andererseits haben das inzwischen viele Filmfirmen erkannt und wollen in diesen Slot. Im Februar ist eher Saure-Gurken-Zeit im Kino. Wir werden sehen. Sehe den neuen Termin finanziell schwächer, aber da spielen so viele Faktoren rein.
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