Casino Hille hat geschrieben: 25. Juni 2019 18:01
Mit anderen Worten, Henrik: Tanner ist in den Bondfilmen nur zum Selbstzweck dabei, während Q und Moneypenny dafür in jedem Film auftreten, weil das schon immer so war. Verstehe...
Ja, in etwa so habe ich das gemeint. In vielen Filmen ist etwa Moneypenny doch tatsächlich nicht so relevant für den Film, etwa in FRWL, wenn Bond und Moneypenny einen kurzen Flirt über Istanbul haben oder wenn Moneypenny häufiger ihren Neid über andere Frauen ausdrückt. Aber das gehörte über Jahrzehnte hinweg dazu (heute ist davon ja nicht mehr so viel übriggeblieben, gegen eine Modernisierung der Rollen habe ich übrigens auch nichts). Nicht ohne Grund wurde vor SF von vielen Fans gefordert, Q und Moneypenny zurückzuholen. Ob du das so siehst weiss ich nicht, diese Forderung habe ich jedenfalls häufig wahrgenommen.
M, Q und Moneypenny haben ihre festen Rituale im Film, M erteilt den Auftrag und falls Bond auf einenge Faust loszieht (z.B. LTK, SP), dann gibt es Ärger von M. Q verteilt die Gadgets oder erklärt andere technische Details. Der obligatorische Moneypenny-Flirt gehört auch in jedem Film dazu. Bei Tanner hingegen gibt es so etwas nicht. In SF etwa steht er neben Q, während dieser die Spur für Silva legt, Tanner gibt ein paar mehr oder weniger unnötige Kommentare ab. Es braucht ihn aber auch nicht.
Eine weitere Nebenrolle wie Tanner kann man neben Q, M und Moneypenny meiner Meinung nach daneben nicht etablieren. M, Q und Moneypenny sind ohnehin genug Rollen.
Nach Craig kann Tanner erst einmal wieder ein paar Jahre verschwinden.
Bei Q, M und Moneypenny wird man hoffentlich noch länger an den aktuellen Schauspielern festhalten.
Casino Hille hat geschrieben: 24. Juni 2019 12:44
Ich finde die ganze "Agentin nimmt Sekretariat-Job an" dermaßen unglaubwürdig, dass es mir schwer fällt, diese Rolle irgendwie ernst zu nehmen.
Wenn man Lois Maxwells Interpretation der Rolle zugrunde legt, dann ja. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Moneypenny aus DN früher im Ausseneinsatz war und dabei Bond angeschossen hat.
Aber eine derartige Betrachtungsweise ist auch sehr weit hergeholt. Man muss die beiden Rollen unabhängig sehen. Harris spielt eine neue Art der Rolle und da finde ich es gut, ihr eine Background-Story zu verpassen. Dass ihr der neue Job besser gefällt als der alte, kann doch sein. Und wenn das so ist, warum sollte sie dann in den alten Job zurückkehren? Wir wissen doch auch gar nicht, wie lange Moneypenny vorher schon als Agentin tätig war. Wahrscheinlich deutlich weniger lange als Bond. Vor diesem Hintergrund finde ich es eher unglaubwürdig, wenn sie anschließend doch wieder außerhalb des Büros tätig wird. In SF war sie nur kurz in Macao bei Bond und im Casino, vergleichbar mit Bonds Tätigkeit ist das nicht, das ist nicht weiter schlimm. In SP ging es um die Existenz der 00-Abteilung, hier gab es ihre eigentliche Position wohl gar nicht. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Filmen weniger davon sehen, wie der MI6 sich selbst verteidigt wie in SF und SP, davon haben wir jetzt genug gesehen. Dann sollte Moneypenny aber ihre normale Position im Büro einnehmen.